Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872.Erweiterung der speciellen Thierkenntniß. betreffenden Gegenstände. Da nur Reiseschilderungen hier vorliegenund kein systematisch geordnetes Werk, so darf man natürlich keine präcise Auseinandersetzungen etwaiger Schwierigkeiten oder Anordnung des naturhistorischen Stoffes nach andern als durch die Reise selbst ge- gebenen topographischen Gesichtspunkten erwarten. Es ist vielmehr in diesen Notizen nur ein Theil des Materials zu erblicken, welches Belon später weiter verarbeitete. Es werden daher auch häufig nur locale Namensverzeichnisse der gefundenen Thiere mitgetheilt, welche wegen der einander gegenübergestellten französischen und griechischen Bezeich- nungen für die Wiedererkennung mancher bei den Alten erwähnten Thierarten nicht ohne Interesse sind. Doch ist eine solche nicht immer, nicht einmal mit Zuhülfenahme einer Figur möglich, wie z. B. gleich beim ersten Fisch, welcher erwähnt wird (1. Buch, 8. Kap.), dem Sca- rus. Das neunte Kapitel enthält zahlreiche Namen griechischer Vögel mit einer Abbildung des Merops für welchen Belon den französischen Namen guespier vorschlägt. Noch weitere Vögelnamen enthält das zehnte und elfte Kapitel. Im 12. Kapitel wird das Phalangion, eine große Spinne von der Insel Kreta beschrieben. Das 13. Kapitel schil- dert den Steinbock von Kreta, von welchem eine Abbildung gegeben wird, ebenso wie von dem im 14. Kapitel beschriebenen kretischen Schafe Strepsiceros. Die Beschreibung der Coccus- (Chermes-) Arten im 17. Kapitel gibt wenig mehr als die Namen. Auf Lemnos ange- kommen sammelte Belon auch dort die Fische, theilt ihre Namen mit (31. Kap.), untersucht die Schlangen, von denen er die Cenchris ab- bildet, und die Pferdefuß-Auster von der Küste dieser Insel (Kap. 32). Auf das griechische Festland zurückgekehrt untersuchte er die Flüsse und fand in den Gewässern des Berges Athos einen Flußkrebs, welcher ihm als verschieden von dem westeuropäischen auffiel (Kap. 47). Wei- terhin verzeichnete er die Fische von Saloniki (mit Abbildung der Lan- guste, Kap. 49) und theilt dem Namen nach die Säugethiere der grie- chischen Berge mit, wobei er die Gemse und den Tragelaphus abbildet (Kap. 54). Dann folgt eine Schilderung der Fischereien in der Pro- pontis mit Aufzählung der Fischnamen (73. bis 75. Kap.). Im 76. Kap. gibt der Verfasser eine interessante Schilderung der Menagerie in Erweiterung der ſpeciellen Thierkenntniß. betreffenden Gegenſtände. Da nur Reiſeſchilderungen hier vorliegenund kein ſyſtematiſch geordnetes Werk, ſo darf man natürlich keine präciſe Auseinanderſetzungen etwaiger Schwierigkeiten oder Anordnung des naturhiſtoriſchen Stoffes nach andern als durch die Reiſe ſelbſt ge- gebenen topographiſchen Geſichtspunkten erwarten. Es iſt vielmehr in dieſen Notizen nur ein Theil des Materials zu erblicken, welches Belon ſpäter weiter verarbeitete. Es werden daher auch häufig nur locale Namensverzeichniſſe der gefundenen Thiere mitgetheilt, welche wegen der einander gegenübergeſtellten franzöſiſchen und griechiſchen Bezeich- nungen für die Wiedererkennung mancher bei den Alten erwähnten Thierarten nicht ohne Intereſſe ſind. Doch iſt eine ſolche nicht immer, nicht einmal mit Zuhülfenahme einer Figur möglich, wie z. B. gleich beim erſten Fiſch, welcher erwähnt wird (1. Buch, 8. Kap.), dem Sca- rus. Das neunte Kapitel enthält zahlreiche Namen griechiſcher Vögel mit einer Abbildung des Merops für welchen Belon den franzöſiſchen Namen guespier vorſchlägt. Noch weitere Vögelnamen enthält das zehnte und elfte Kapitel. Im 12. Kapitel wird das Phalangion, eine große Spinne von der Inſel Kreta beſchrieben. Das 13. Kapitel ſchil- dert den Steinbock von Kreta, von welchem eine Abbildung gegeben wird, ebenſo wie von dem im 14. Kapitel beſchriebenen kretiſchen Schafe Strepſiceros. Die Beſchreibung der Coccus- (Chermes-) Arten im 17. Kapitel gibt wenig mehr als die Namen. Auf Lemnos ange- kommen ſammelte Belon auch dort die Fiſche, theilt ihre Namen mit (31. Kap.), unterſucht die Schlangen, von denen er die Cenchris ab- bildet, und die Pferdefuß-Auſter von der Küſte dieſer Inſel (Kap. 32). Auf das griechiſche Feſtland zurückgekehrt unterſuchte er die Flüſſe und fand in den Gewäſſern des Berges Athos einen Flußkrebs, welcher ihm als verſchieden von dem weſteuropäiſchen auffiel (Kap. 47). Wei- terhin verzeichnete er die Fiſche von Saloniki (mit Abbildung der Lan- guſte, Kap. 49) und theilt dem Namen nach die Säugethiere der grie- chiſchen Berge mit, wobei er die Gemſe und den Tragelaphus abbildet (Kap. 54). Dann folgt eine Schilderung der Fiſchereien in der Pro- pontis mit Aufzählung der Fiſchnamen (73. bis 75. Kap.). Im 76. Kap. gibt der Verfaſſer eine intereſſante Schilderung der Menagerie in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0344" n="333"/><fw place="top" type="header">Erweiterung der ſpeciellen Thierkenntniß.</fw><lb/> betreffenden Gegenſtände. Da nur Reiſeſchilderungen hier vorliegen<lb/> und kein ſyſtematiſch geordnetes Werk, ſo darf man natürlich keine<lb/> präciſe Auseinanderſetzungen etwaiger Schwierigkeiten oder Anordnung<lb/> des naturhiſtoriſchen Stoffes nach andern als durch die Reiſe ſelbſt ge-<lb/> gebenen topographiſchen Geſichtspunkten erwarten. Es iſt vielmehr in<lb/> dieſen Notizen nur ein Theil des Materials zu erblicken, welches <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118120646">Belon</persName><lb/> ſpäter weiter verarbeitete. 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Erweiterung der ſpeciellen Thierkenntniß.
betreffenden Gegenſtände. Da nur Reiſeſchilderungen hier vorliegen
und kein ſyſtematiſch geordnetes Werk, ſo darf man natürlich keine
präciſe Auseinanderſetzungen etwaiger Schwierigkeiten oder Anordnung
des naturhiſtoriſchen Stoffes nach andern als durch die Reiſe ſelbſt ge-
gebenen topographiſchen Geſichtspunkten erwarten. Es iſt vielmehr in
dieſen Notizen nur ein Theil des Materials zu erblicken, welches Belon
ſpäter weiter verarbeitete. Es werden daher auch häufig nur locale
Namensverzeichniſſe der gefundenen Thiere mitgetheilt, welche wegen
der einander gegenübergeſtellten franzöſiſchen und griechiſchen Bezeich-
nungen für die Wiedererkennung mancher bei den Alten erwähnten
Thierarten nicht ohne Intereſſe ſind. Doch iſt eine ſolche nicht immer,
nicht einmal mit Zuhülfenahme einer Figur möglich, wie z. B. gleich
beim erſten Fiſch, welcher erwähnt wird (1. Buch, 8. Kap.), dem Sca-
rus. Das neunte Kapitel enthält zahlreiche Namen griechiſcher Vögel
mit einer Abbildung des Merops für welchen Belon den franzöſiſchen
Namen guespier vorſchlägt. Noch weitere Vögelnamen enthält das
zehnte und elfte Kapitel. Im 12. Kapitel wird das Phalangion, eine
große Spinne von der Inſel Kreta beſchrieben. Das 13. Kapitel ſchil-
dert den Steinbock von Kreta, von welchem eine Abbildung gegeben
wird, ebenſo wie von dem im 14. Kapitel beſchriebenen kretiſchen
Schafe Strepſiceros. Die Beſchreibung der Coccus- (Chermes-) Arten
im 17. Kapitel gibt wenig mehr als die Namen. Auf Lemnos ange-
kommen ſammelte Belon auch dort die Fiſche, theilt ihre Namen mit
(31. Kap.), unterſucht die Schlangen, von denen er die Cenchris ab-
bildet, und die Pferdefuß-Auſter von der Küſte dieſer Inſel (Kap. 32).
Auf das griechiſche Feſtland zurückgekehrt unterſuchte er die Flüſſe und
fand in den Gewäſſern des Berges Athos einen Flußkrebs, welcher
ihm als verſchieden von dem weſteuropäiſchen auffiel (Kap. 47). Wei-
terhin verzeichnete er die Fiſche von Saloniki (mit Abbildung der Lan-
guſte, Kap. 49) und theilt dem Namen nach die Säugethiere der grie-
chiſchen Berge mit, wobei er die Gemſe und den Tragelaphus abbildet
(Kap. 54). Dann folgt eine Schilderung der Fiſchereien in der Pro-
pontis mit Aufzählung der Fiſchnamen (73. bis 75. Kap.). Im 76.
Kap. gibt der Verfaſſer eine intereſſante Schilderung der Menagerie in
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