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Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872.

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Erweiterung der speciellen Thierkenntniß.
zen, Thieren und andern Naturgegenständen hatte anfertigen lassen,
erschien aber nicht in seiner ursprünglichen Fassung, auch erst später
und zwar zuerst wie das des Oviedo unvollständig52). Von dem gan-
zen ausführlichen Werke machte dann ein neapolitanischer Arzt, Nardo
Antonio Recchi
einen Auszug; und dieser wurde später, nachdem diese
Schrift in den Besitz des Fürsten Cesi übergegangen war, von dem
1630 gestorbenen Constanzer Arzt und Jesuiten Terrentius, welcher
sich durch seine Bemühungen um die Kalenderverbesserung verdient ge-
macht hat, redigirt und von Commentaren des Johann Faber aus
Bamberg und Fabius Columna begleitet herausgegeben53). Die in
Holzschnitt beigefügten Abbildungen zeichnen sich nicht gerade durch
Treue oder Sorgfalt der Zeichnungen aus, sind auch jedenfalls nicht alle
nach amerikanischen Thieren gemacht; doch ist bei den mancherlei
Schicksalen, welche das Buch erlitten hat, nicht mit Sicherheit zu be-
stimmen, wie viel davon auf Hernandez' Rechnung zu stellen ist. Den
Commentaren (der Betreffende zur Thiergeschichte ist von Faber) ist am
Schlusse des Ganzen noch ein in sechs Abschnitte getheiltes Buch ange-
hängt, in welchem (die fünf ersten Abschnitte) die kurzen Beschreibungen
der Thiere ohne Abbildungen unter Hernandez' Namen gegeben werden.
Es enthält dieser Anhang viel mehr Thiere, als der Recchi'sche Auszug
und die Faber'sche Auseinandersetzung zusammen, nämlich 40 Vier-
füßer, 229 Vögel, 58 Reptilien (unter diesem Namen), 30 Insecten
(und Würmer) und 56 Wasserthiere, darunter den Manati. Die Be-
stimmung, welche für die Vierfüßer des Hernandez überhaupt Lichten-

52) der Frate
Francesco Ximenes scheint sich noch in Mexiko einen Theil des
Manuscriptes zugänglich gemacht zu haben. Er hat das ursprünglich lateinisch
Ge-
schriebene ins Spanische übersetzt. Es erschien dann unter dem Titel:
Quatro libros
de la naturaleza y virtutes de las plantas y animales que estan recevidos en
el uso de medicina en la nueva Espanna etc. Mexico, 1615. 4°.
53) Das
Werk erschien zuerst als: Rerum medicarum novae Hispaniae
thesaurus seu plantarum, animalium, mineralium Mexicanorum historia ex
Fr. Hernandez relationibus in ipsa Mexicana urbe conscriptis a. N. A. Rec-
cho
collecta etc. Romae, 1628;
dann unter Beigabe desselben (gestochenen)
Titels mit der Jahreszahl 1649 mit dem zweiten Titel: Nova plantarum, ani-
malium et mineralium Mexicanorum historia etc. Romae, 1651.
beide in Fol.

Erweiterung der ſpeciellen Thierkenntniß.
zen, Thieren und andern Naturgegenſtänden hatte anfertigen laſſen,
erſchien aber nicht in ſeiner urſprünglichen Faſſung, auch erſt ſpäter
und zwar zuerſt wie das des Oviedo unvollſtändig52). Von dem gan-
zen ausführlichen Werke machte dann ein neapolitaniſcher Arzt, Nardo
Antonio Recchi
einen Auszug; und dieſer wurde ſpäter, nachdem dieſe
Schrift in den Beſitz des Fürſten Ceſi übergegangen war, von dem
1630 geſtorbenen Conſtanzer Arzt und Jeſuiten Terrentius, welcher
ſich durch ſeine Bemühungen um die Kalenderverbeſſerung verdient ge-
macht hat, redigirt und von Commentaren des Johann Faber aus
Bamberg und Fabius Columna begleitet herausgegeben53). Die in
Holzſchnitt beigefügten Abbildungen zeichnen ſich nicht gerade durch
Treue oder Sorgfalt der Zeichnungen aus, ſind auch jedenfalls nicht alle
nach amerikaniſchen Thieren gemacht; doch iſt bei den mancherlei
Schickſalen, welche das Buch erlitten hat, nicht mit Sicherheit zu be-
ſtimmen, wie viel davon auf Hernandez' Rechnung zu ſtellen iſt. Den
Commentaren (der Betreffende zur Thiergeſchichte iſt von Faber) iſt am
Schluſſe des Ganzen noch ein in ſechs Abſchnitte getheiltes Buch ange-
hängt, in welchem (die fünf erſten Abſchnitte) die kurzen Beſchreibungen
der Thiere ohne Abbildungen unter Hernandez' Namen gegeben werden.
Es enthält dieſer Anhang viel mehr Thiere, als der Recchi'ſche Auszug
und die Faber'ſche Auseinanderſetzung zuſammen, nämlich 40 Vier-
füßer, 229 Vögel, 58 Reptilien (unter dieſem Namen), 30 Inſecten
(und Würmer) und 56 Waſſerthiere, darunter den Manati. Die Be-
ſtimmung, welche für die Vierfüßer des Hernandez überhaupt Lichten-

52) der Frate
Francesco Ximenes ſcheint ſich noch in Mexiko einen Theil des
Manuſcriptes zugänglich gemacht zu haben. Er hat das urſprünglich lateiniſch
Ge-
ſchriebene ins Spaniſche überſetzt. Es erſchien dann unter dem Titel:
Quatro libros
de la naturaleza y virtutes de las plantas y animales que estan recevidos en
el uso de medicina en la nueva España etc. Mexico, 1615. 4°.
53) Das
Werk erſchien zuerſt als: Rerum medicarum novae Hispaniae
thesaurus seu plantarum, animalium, mineralium Mexicanorum historia ex
Fr. Hernandez relationibus in ipsa Mexicana urbe conscriptis a. N. A. Rec-
cho
collecta etc. Romae, 1628;
dann unter Beigabe deſſelben (geſtochenen)
Titels mit der Jahreszahl 1649 mit dem zweiten Titel: Nova plantarum, ani-
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beide in Fol.
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[325/0336] Erweiterung der ſpeciellen Thierkenntniß. zen, Thieren und andern Naturgegenſtänden hatte anfertigen laſſen, erſchien aber nicht in ſeiner urſprünglichen Faſſung, auch erſt ſpäter und zwar zuerſt wie das des Oviedo unvollſtändig 52). Von dem gan- zen ausführlichen Werke machte dann ein neapolitaniſcher Arzt, Nardo Antonio Recchi einen Auszug; und dieſer wurde ſpäter, nachdem dieſe Schrift in den Beſitz des Fürſten Ceſi übergegangen war, von dem 1630 geſtorbenen Conſtanzer Arzt und Jeſuiten Terrentius, welcher ſich durch ſeine Bemühungen um die Kalenderverbeſſerung verdient ge- macht hat, redigirt und von Commentaren des Johann Faber aus Bamberg und Fabius Columna begleitet herausgegeben 53). Die in Holzſchnitt beigefügten Abbildungen zeichnen ſich nicht gerade durch Treue oder Sorgfalt der Zeichnungen aus, ſind auch jedenfalls nicht alle nach amerikaniſchen Thieren gemacht; doch iſt bei den mancherlei Schickſalen, welche das Buch erlitten hat, nicht mit Sicherheit zu be- ſtimmen, wie viel davon auf Hernandez' Rechnung zu ſtellen iſt. Den Commentaren (der Betreffende zur Thiergeſchichte iſt von Faber) iſt am Schluſſe des Ganzen noch ein in ſechs Abſchnitte getheiltes Buch ange- hängt, in welchem (die fünf erſten Abſchnitte) die kurzen Beſchreibungen der Thiere ohne Abbildungen unter Hernandez' Namen gegeben werden. Es enthält dieſer Anhang viel mehr Thiere, als der Recchi'ſche Auszug und die Faber'ſche Auseinanderſetzung zuſammen, nämlich 40 Vier- füßer, 229 Vögel, 58 Reptilien (unter dieſem Namen), 30 Inſecten (und Würmer) und 56 Waſſerthiere, darunter den Manati. Die Be- ſtimmung, welche für die Vierfüßer des Hernandez überhaupt Lichten- 52) der Frate Francesco Ximenes ſcheint ſich noch in Mexiko einen Theil des Manuſcriptes zugänglich gemacht zu haben. Er hat das urſprünglich lateiniſch Ge- ſchriebene ins Spaniſche überſetzt. Es erſchien dann unter dem Titel: Quatro libros de la naturaleza y virtutes de las plantas y animales que estan recevidos en el uso de medicina en la nueva España etc. Mexico, 1615. 4°. 53) Das Werk erſchien zuerſt als: Rerum medicarum novae Hispaniae thesaurus seu plantarum, animalium, mineralium Mexicanorum historia ex Fr. Hernandez relationibus in ipsa Mexicana urbe conscriptis a. N. A. Rec- cho collecta etc. Romae, 1628; dann unter Beigabe deſſelben (geſtochenen) Titels mit der Jahreszahl 1649 mit dem zweiten Titel: Nova plantarum, ani- malium et mineralium Mexicanorum historia etc. Romae, 1651. beide in Fol.

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Zitationshilfe: Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_zoologie_1872/336>, abgerufen am 22.11.2024.