Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872.Die Zoologie des Mittelalters. Bei den Schilderungen der einzelnen Länder werden häufig Thiere mitaufgezählt, so z. B. eine ganze Reihe von Nilfischen. Doch ist aus derartigen Verzeichnissen nicht eher ein historischer Gewinn zu ziehen, als bis einmal die Leistungen der übrigen arabischen Autoren werden übersichtlich zusammengestellt werden können. Von weniger Belang für zoologische Ausbeute sind die beiden an- Endlich ist unter den selbständigen Arbeiten noch der Kosmogra- Das erste von Litterarhistorikern erwähnte, aber noch nicht zu- Bekannter ist die unter demselben Titel erschienene Kosmographie 101) Außer der Notiz im Hadschi Khalfa (IV, 288) und bei Hammer- Purgstall, a. a. O. S. 129, finde ich keine nähere Angabe über das Werk. 102) Nachdem Hammer-Purgstall früher schon den Inhalt angegeben
hatte (a. a. O. S. 149), einzelne Auszüge auch von de Sacy in der Chresto- mathie arabe mitgetheilt waren, ist jetzt bereits der erste Theil einer vollständigen deutschen Uebersetzung erschienen: Zakarija ben Muhammed ben Mah- mud el-Kazwini's Kosmographie. Nach der Wüstenfeld'schen Textausgabe zum ersten Male vollständig übersetzt von Herm. Ethe. Die Wunder der Schö- pfung 1. Halbband. Leipzig, 1868. 8°. Möchte das lange mit Spannung erwartete Werk einen günstigen Fortgang nehmen! Vielfache Citate aus Kazwini (wie aus Damiri, Dschahif u. a.) führt Bochart im Hierozoikon an. Wie Hammer- Purgstall mittheilt (a. a. O. S. 142), ist Kazwini's Werk auch in's Persische übersetzt worden. Die Zoologie des Mittelalters. Bei den Schilderungen der einzelnen Länder werden häufig Thiere mitaufgezählt, ſo z. B. eine ganze Reihe von Nilfiſchen. Doch iſt aus derartigen Verzeichniſſen nicht eher ein hiſtoriſcher Gewinn zu ziehen, als bis einmal die Leiſtungen der übrigen arabiſchen Autoren werden überſichtlich zuſammengeſtellt werden können. Von weniger Belang für zoologiſche Ausbeute ſind die beiden an- Endlich iſt unter den ſelbſtändigen Arbeiten noch der Kosmogra- Das erſte von Litterarhiſtorikern erwähnte, aber noch nicht zu- Bekannter iſt die unter demſelben Titel erſchienene Kosmographie 101) Außer der Notiz im Hadſchi Khalfa (IV, 288) und bei Hammer- Purgſtall, a. a. O. S. 129, finde ich keine nähere Angabe über das Werk. 102) Nachdem Hammer-Purgſtall früher ſchon den Inhalt angegeben
hatte (a. a. O. S. 149), einzelne Auszüge auch von de Sacy in der Chresto- mathie arabe mitgetheilt waren, iſt jetzt bereits der erſte Theil einer vollſtändigen deutſchen Ueberſetzung erſchienen: Zakarija ben Muhammed ben Mah- mud el-Kazwini's Kosmographie. Nach der Wüſtenfeld'ſchen Textausgabe zum erſten Male vollſtändig überſetzt von Herm. Ethé. Die Wunder der Schö- pfung 1. Halbband. Leipzig, 1868. 8°. Möchte das lange mit Spannung erwartete Werk einen günſtigen Fortgang nehmen! Vielfache Citate aus Kazwini (wie aus Damiri, Dſchahif u. a.) führt Bochart im Hierozoikon an. Wie Hammer- Purgſtall mittheilt (a. a. O. S. 142), iſt Kazwini's Werk auch in's Perſiſche überſetzt worden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0177" n="166"/><fw place="top" type="header">Die Zoologie des Mittelalters.</fw><lb/> Bei den Schilderungen der einzelnen Länder werden häufig Thiere mit<lb/> aufgezählt, ſo z. B. eine ganze Reihe von Nilfiſchen. Doch iſt aus<lb/> derartigen Verzeichniſſen nicht eher ein hiſtoriſcher Gewinn zu ziehen,<lb/> als bis einmal die Leiſtungen der übrigen arabiſchen Autoren werden<lb/> überſichtlich zuſammengeſtellt werden können.</p><lb/> <p>Von weniger Belang für zoologiſche Ausbeute ſind die beiden an-<lb/> dern beſonders gerühmten arabiſchen Geographen, welche noch erwähnt<lb/> werden mögen, <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118500333">Abulfeda</persName></hi> und <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118639765">Ibn Batuta</persName></hi>, wenn gleich auch ſie<lb/> zu einem Geſammtbilde der arabiſchen Leiſtungen herangezogen werden<lb/> müſſen.</p><lb/> <p>Endlich iſt unter den ſelbſtändigen Arbeiten noch der Kosmogra-<lb/> phien oder Wunderſammlungen zu gedenken, welche in einem Ueber-<lb/> blicke über die ganze wunderbare Welt auch den Thieren eine zuweilen<lb/> mehr als vorübergehende Aufmerkſamkeit widmen.</p><lb/> <p>Das erſte von Litterarhiſtorikern erwähnte, aber noch nicht zu-<lb/> gängliche Werk dieſer Art iſt von Muhammed ben <hi rendition="#g">Muhammed ben<lb/> Achmed Tuſi</hi> Solmani und wurde im Jahre 1160 unter dem von<lb/> Spätern wiederholten Titel der Wunder der Geſchöpfe (<hi rendition="#aq">Adschaib el<lb/> Machlukat</hi>) verfaßt<note place="foot" n="101)">Außer der Notiz im <hi rendition="#g">Hadſchi Khalfa</hi> (<hi rendition="#aq">IV, 288</hi>) und bei <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118545426">Hammer-<lb/> Purgſtall</persName></hi>, a. a. O. S. 129, finde ich keine nähere Angabe über das Werk.</note>. Es kann hier leider nur auf das Werk hinge-<lb/> wieſen werden.</p><lb/> <p>Bekannter iſt die unter demſelben Titel erſchienene Kosmographie<lb/> des <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119374382">Zakarija ben Muhammed el Kazwini</persName></hi><note place="foot" n="102)">Nachdem <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118545426">Hammer-Purgſtall</persName></hi> früher ſchon den Inhalt angegeben<lb/> hatte (a. a. O. S. 149), einzelne Auszüge auch von <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118750631">de Sacy</persName></hi> in der <hi rendition="#aq">Chresto-<lb/> mathie arabe</hi> mitgetheilt waren, iſt jetzt bereits der erſte Theil einer vollſtändigen<lb/> deutſchen Ueberſetzung erſchienen: <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119374382">Zakarija ben Muhammed ben Mah-<lb/> mud el-Kazwini</persName></hi>'s Kosmographie. Nach der <persName ref="http://d-nb.info/gnd/100836526">Wüſtenfeld</persName>'ſchen Textausgabe<lb/> zum erſten Male vollſtändig überſetzt von <hi rendition="#g">Herm. Ethé</hi>. Die Wunder der Schö-<lb/> pfung 1. Halbband. Leipzig, 1868. 8°. Möchte das lange mit Spannung erwartete<lb/> Werk einen günſtigen Fortgang nehmen! Vielfache Citate aus <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119374382">Kazwini</persName> (wie aus<lb/><persName ref="http://d-nb.info/gnd/101045689">Damiri</persName>, <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118680919">Dſchahif</persName> u. a.) führt <hi rendition="#g"><persName ref="#http://d-nb.info/gnd/124373208">Bochart</persName></hi> im Hierozoikon an. Wie <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118545426">Hammer-<lb/> Purgſtall</persName></hi> mittheilt (a. a. O. S. 142), iſt <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119374382">Kazwini</persName>'s Werk auch in's Perſiſche<lb/> überſetzt worden.</note>. Für die Cha-<lb/> rakteriſtik dieſes Werkes iſt wichtig, daß ſein Verfaſſer, welcher im<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [166/0177]
Die Zoologie des Mittelalters.
Bei den Schilderungen der einzelnen Länder werden häufig Thiere mit
aufgezählt, ſo z. B. eine ganze Reihe von Nilfiſchen. Doch iſt aus
derartigen Verzeichniſſen nicht eher ein hiſtoriſcher Gewinn zu ziehen,
als bis einmal die Leiſtungen der übrigen arabiſchen Autoren werden
überſichtlich zuſammengeſtellt werden können.
Von weniger Belang für zoologiſche Ausbeute ſind die beiden an-
dern beſonders gerühmten arabiſchen Geographen, welche noch erwähnt
werden mögen, Abulfeda und Ibn Batuta, wenn gleich auch ſie
zu einem Geſammtbilde der arabiſchen Leiſtungen herangezogen werden
müſſen.
Endlich iſt unter den ſelbſtändigen Arbeiten noch der Kosmogra-
phien oder Wunderſammlungen zu gedenken, welche in einem Ueber-
blicke über die ganze wunderbare Welt auch den Thieren eine zuweilen
mehr als vorübergehende Aufmerkſamkeit widmen.
Das erſte von Litterarhiſtorikern erwähnte, aber noch nicht zu-
gängliche Werk dieſer Art iſt von Muhammed ben Muhammed ben
Achmed Tuſi Solmani und wurde im Jahre 1160 unter dem von
Spätern wiederholten Titel der Wunder der Geſchöpfe (Adschaib el
Machlukat) verfaßt 101). Es kann hier leider nur auf das Werk hinge-
wieſen werden.
Bekannter iſt die unter demſelben Titel erſchienene Kosmographie
des Zakarija ben Muhammed el Kazwini 102). Für die Cha-
rakteriſtik dieſes Werkes iſt wichtig, daß ſein Verfaſſer, welcher im
101) Außer der Notiz im Hadſchi Khalfa (IV, 288) und bei Hammer-
Purgſtall, a. a. O. S. 129, finde ich keine nähere Angabe über das Werk.
102) Nachdem Hammer-Purgſtall früher ſchon den Inhalt angegeben
hatte (a. a. O. S. 149), einzelne Auszüge auch von de Sacy in der Chresto-
mathie arabe mitgetheilt waren, iſt jetzt bereits der erſte Theil einer vollſtändigen
deutſchen Ueberſetzung erſchienen: Zakarija ben Muhammed ben Mah-
mud el-Kazwini's Kosmographie. Nach der Wüſtenfeld'ſchen Textausgabe
zum erſten Male vollſtändig überſetzt von Herm. Ethé. Die Wunder der Schö-
pfung 1. Halbband. Leipzig, 1868. 8°. Möchte das lange mit Spannung erwartete
Werk einen günſtigen Fortgang nehmen! Vielfache Citate aus Kazwini (wie aus
Damiri, Dſchahif u. a.) führt Bochart im Hierozoikon an. Wie Hammer-
Purgſtall mittheilt (a. a. O. S. 142), iſt Kazwini's Werk auch in's Perſiſche
überſetzt worden.
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