Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

10. Sülejman der I
säubert hatte: so sendete er seinen Sohn, Arslan Begj, an den Sultan ab,
demselben von dem Vorgegangenen Bericht abzustatten, der ihm für seine gute
Zeitung mit einer Sandschakschaft 63 beschenkte.

35.

Diese Siege, die seine Feldherren erfochten, veranlasseten den Sul-Sülejman ero-
bert Jemen
durch seine Feld-
herren,

tan zu größern Unternehmungen. Er sendete daher seinen Admiral Chäjrüd-
din, und Sülejman Pascha, Feldherrn über die Fußvölker, mit einem ansehn-
lichen Kriegesheere nach Indien 64, da dieselben seine Befehle mit vielem EiferH. 945.



J. C. 1538.
vollstreckten, und das ganze Königreich Jemen 65 nebst den umliegenden Land-
schaften zu dem osmanischen Reiche gewannen.

[Spaltenumbruch]
Perser verstehen sie die heutigen Einwohner
von Persien. Mit dem gemeinschaftlichen
Namen von Ssenkj aber belegen sie alle und
iede, die um Persien herum, und so gar von
den tschinesischen Grenzen bis an das abend-
ländische Weltmeer, in Asien und Afrika ihre
Wohnung haben: als da sind die Indianer,
Araber, Aegypter, Abissinier, Aethiopier, die
Einwohner von Morokko, Tunis, Tripoli
und Feß, die Mauren nebst den Negern, und
was noch für barbarische Völker mehr den da-
sigen Strich Landes besitzen. Diesen Namen
leiten dieselben von den kurzen krausen Haren
her, damit alle diese Völker, und zwar diese
allein, von der Natur bezeichnet sind; daher
auch dergleichen Har von den Persern, die
lange Hare haben, insgemein Muj Ssenkji
genennet wird (Was Kleinasien betrifft:
so habe ich bereits in einer vorhergehenden
Anmerkung* erwähnet, daß sie dieses ordent-
lich für einen Theil von Europa oder des rö-
mischen Reichs halten). Der Name Araber
aber wird bloß denjenigen Stämmen beyge-
leget, die in dem wüsten flachen Lande zwischen
Aleppo, Damaskus, Mekka und Bägdad
herumwandern, oder in eben dem Striche,
der in den neuern Landkarten das glückselige
[Spaltenumbruch]
und steinige Arabien heißet. Wenn also
die europäischen Erdbeschreiber unter den Ara-
bern, nach der erstern Bedeutung, alle Ssen-
kjen verstehen: so müssen sie Arabien einen
weitern Umfang geben, als sie bisher insge-
mein in ihren Karten und Beschreibungen
gethan haben. Wollen sie aber, nach dem
letztern Verstande, nur allein diejenigen Ara-
ber nennen, die sich selbst diesen Namen ge-
ben: so ist offenbar, daß das Land, das sie
das glückselige Arabien heißen, über den Gren-
zen von Arabien hinaus lieget. Denn selbst
der Name der Jemener, Sarihindi, gelbe In-
dianer, der ihnen durch alle Morgenländer
hindurch gegeben wird, zeiget genugsam, daß
sie keine Araber; sondern ihrem Ursprunge nach
Indianer sind. Die Türken geben zweyerley
Grund von dieser Benennung an. Einige
halten dafür, sie werden deswegen Gelbe ge-
nennet, weil ihr Kaiser allein gelbe Kleider
zu tragen pfleget, und diese Farbe allen andern
Personen in dem Lande verboten ist; gleich-
wie bey den Türken kein Fremder Kleider
von grüner Farbe tragen darf. Andere ste-
hen in den Gedanken, ihre natürliche Gesichts-
farbe, die, in Vergleichung mit den Aethio-
piern, weißlicht heraus kommt, habe diese
36. In-
* 30 S. 20 Anm. und 106 S. 16 Anm.

10. Suͤlejman der I
ſaͤubert hatte: ſo ſendete er ſeinen Sohn, Arslan Begj, an den Sultan ab,
demſelben von dem Vorgegangenen Bericht abzuſtatten, der ihm fuͤr ſeine gute
Zeitung mit einer Sandſchakſchaft 63 beſchenkte.

35.

Dieſe Siege, die ſeine Feldherren erfochten, veranlaſſeten den Sul-Suͤlejman ero-
bert Jemen
durch ſeine Feld-
herren,

tan zu groͤßern Unternehmungen. Er ſendete daher ſeinen Admiral Chaͤjruͤd-
din, und Suͤlejman Paſcha, Feldherrn uͤber die Fußvoͤlker, mit einem anſehn-
lichen Kriegesheere nach Indien 64, da dieſelben ſeine Befehle mit vielem EiferH. 945.



J. C. 1538.
vollſtreckten, und das ganze Koͤnigreich Jemen 65 nebſt den umliegenden Land-
ſchaften zu dem osmaniſchen Reiche gewannen.

[Spaltenumbruch]
Perſer verſtehen ſie die heutigen Einwohner
von Perſien. Mit dem gemeinſchaftlichen
Namen von Sſenkj aber belegen ſie alle und
iede, die um Perſien herum, und ſo gar von
den tſchineſiſchen Grenzen bis an das abend-
laͤndiſche Weltmeer, in Aſien und Afrika ihre
Wohnung haben: als da ſind die Indianer,
Araber, Aegypter, Abiſſinier, Aethiopier, die
Einwohner von Morokko, Tunis, Tripoli
und Feß, die Mauren nebſt den Negern, und
was noch fuͤr barbariſche Voͤlker mehr den da-
ſigen Strich Landes beſitzen. Dieſen Namen
leiten dieſelben von den kurzen krauſen Haren
her, damit alle dieſe Voͤlker, und zwar dieſe
allein, von der Natur bezeichnet ſind; daher
auch dergleichen Har von den Perſern, die
lange Hare haben, insgemein Muj Sſenkji
genennet wird (Was Kleinaſien betrifft:
ſo habe ich bereits in einer vorhergehenden
Anmerkung* erwaͤhnet, daß ſie dieſes ordent-
lich fuͤr einen Theil von Europa oder des roͤ-
miſchen Reichs halten). Der Name Araber
aber wird bloß denjenigen Staͤmmen beyge-
leget, die in dem wuͤſten flachen Lande zwiſchen
Aleppo, Damaskus, Mekka und Baͤgdad
herumwandern, oder in eben dem Striche,
der in den neuern Landkarten das gluͤckſelige
[Spaltenumbruch]
und ſteinige Arabien heißet. Wenn alſo
die europaͤiſchen Erdbeſchreiber unter den Ara-
bern, nach der erſtern Bedeutung, alle Sſen-
kjen verſtehen: ſo muͤſſen ſie Arabien einen
weitern Umfang geben, als ſie bisher insge-
mein in ihren Karten und Beſchreibungen
gethan haben. Wollen ſie aber, nach dem
letztern Verſtande, nur allein diejenigen Ara-
ber nennen, die ſich ſelbſt dieſen Namen ge-
ben: ſo iſt offenbar, daß das Land, das ſie
das gluͤckſelige Arabien heißen, uͤber den Gren-
zen von Arabien hinaus lieget. Denn ſelbſt
der Name der Jemener, Sarihindi, gelbe In-
dianer, der ihnen durch alle Morgenlaͤnder
hindurch gegeben wird, zeiget genugſam, daß
ſie keine Araber; ſondern ihrem Urſprunge nach
Indianer ſind. Die Tuͤrken geben zweyerley
Grund von dieſer Benennung an. Einige
halten dafuͤr, ſie werden deswegen Gelbe ge-
nennet, weil ihr Kaiſer allein gelbe Kleider
zu tragen pfleget, und dieſe Farbe allen andern
Perſonen in dem Lande verboten iſt; gleich-
wie bey den Tuͤrken kein Fremder Kleider
von gruͤner Farbe tragen darf. Andere ſte-
hen in den Gedanken, ihre natuͤrliche Geſichts-
farbe, die, in Vergleichung mit den Aethio-
piern, weißlicht heraus kommt, habe dieſe
36. In-
* 30 S. 20 Anm. und 106 S. 16 Anm.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0393" n="303"/><fw place="top" type="header">10. Su&#x0364;lejman der <hi rendition="#aq">I</hi></fw><lb/>
&#x017F;a&#x0364;ubert hatte: &#x017F;o &#x017F;endete er &#x017F;einen Sohn, Arslan Begj, an den Sultan ab,<lb/>
dem&#x017F;elben von dem Vorgegangenen Bericht abzu&#x017F;tatten, der ihm fu&#x0364;r &#x017F;eine gute<lb/>
Zeitung mit einer Sand&#x017F;chak&#x017F;chaft <note place="end" n="63"/> be&#x017F;chenkte.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>35.</head>
            <p>Die&#x017F;e Siege, die &#x017F;eine Feldherren erfochten, veranla&#x017F;&#x017F;eten den Sul-<note place="right">Su&#x0364;lejman ero-<lb/>
bert Jemen<lb/>
durch &#x017F;eine Feld-<lb/>
herren,</note><lb/>
tan zu gro&#x0364;ßern Unternehmungen. Er &#x017F;endete daher &#x017F;einen Admiral Cha&#x0364;jru&#x0364;d-<lb/>
din, und Su&#x0364;lejman Pa&#x017F;cha, Feldherrn u&#x0364;ber die Fußvo&#x0364;lker, mit einem an&#x017F;ehn-<lb/>
lichen Kriegesheere nach Indien <note place="end" n="64"/>, da die&#x017F;elben &#x017F;eine Befehle mit vielem Eifer<note place="right">H. 945.<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
J. C. 1538.</note><lb/>
voll&#x017F;treckten, und das ganze Ko&#x0364;nigreich Jemen <note place="end" n="65"/> neb&#x017F;t den umliegenden Land-<lb/>
&#x017F;chaften zu dem osmani&#x017F;chen Reiche gewannen.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">36. In-</fw><lb/>
            <cb n="1"/><lb/>
            <note xml:id="S393" prev="#S392" place="end" next="#S394">Per&#x017F;er ver&#x017F;tehen &#x017F;ie die heutigen Einwohner<lb/>
von Per&#x017F;ien. Mit dem gemein&#x017F;chaftlichen<lb/>
Namen von S&#x017F;enkj aber belegen &#x017F;ie alle und<lb/>
iede, die um Per&#x017F;ien herum, und &#x017F;o gar von<lb/>
den t&#x017F;chine&#x017F;i&#x017F;chen Grenzen bis an das abend-<lb/>
la&#x0364;ndi&#x017F;che Weltmeer, in A&#x017F;ien und Afrika ihre<lb/>
Wohnung haben: als da &#x017F;ind die Indianer,<lb/>
Araber, Aegypter, Abi&#x017F;&#x017F;inier, Aethiopier, die<lb/>
Einwohner von Morokko, Tunis, Tripoli<lb/>
und Feß, die Mauren neb&#x017F;t den Negern, und<lb/>
was noch fu&#x0364;r barbari&#x017F;che Vo&#x0364;lker mehr den da-<lb/>
&#x017F;igen Strich Landes be&#x017F;itzen. Die&#x017F;en Namen<lb/>
leiten die&#x017F;elben von den kurzen krau&#x017F;en Haren<lb/>
her, damit alle die&#x017F;e Vo&#x0364;lker, und zwar die&#x017F;e<lb/>
allein, von der Natur bezeichnet &#x017F;ind; daher<lb/>
auch dergleichen Har von den Per&#x017F;ern, die<lb/>
lange Hare haben, insgemein Muj S&#x017F;enkji<lb/>
genennet wird (Was Kleina&#x017F;ien betrifft:<lb/>
&#x017F;o habe ich bereits in einer vorhergehenden<lb/>
Anmerkung<note place="foot" n="*">30 S. 20 Anm. und 106 S. 16 Anm.</note> erwa&#x0364;hnet, daß &#x017F;ie die&#x017F;es ordent-<lb/>
lich fu&#x0364;r einen Theil von Europa oder des ro&#x0364;-<lb/>
mi&#x017F;chen Reichs halten). Der Name Araber<lb/>
aber wird bloß denjenigen Sta&#x0364;mmen beyge-<lb/>
leget, die in dem wu&#x0364;&#x017F;ten flachen Lande zwi&#x017F;chen<lb/>
Aleppo, Damaskus, Mekka und Ba&#x0364;gdad<lb/>
herumwandern, oder in eben dem Striche,<lb/>
der in den neuern Landkarten das glu&#x0364;ck&#x017F;elige<lb/><cb n="2"/><lb/>
und &#x017F;teinige Arabien heißet. Wenn al&#x017F;o<lb/>
die europa&#x0364;i&#x017F;chen Erdbe&#x017F;chreiber unter den Ara-<lb/>
bern, nach der er&#x017F;tern Bedeutung, alle S&#x017F;en-<lb/>
kjen ver&#x017F;tehen: &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie Arabien einen<lb/>
weitern Umfang geben, als &#x017F;ie bisher insge-<lb/>
mein in ihren Karten und Be&#x017F;chreibungen<lb/>
gethan haben. Wollen &#x017F;ie aber, nach dem<lb/>
letztern Ver&#x017F;tande, nur allein diejenigen Ara-<lb/>
ber nennen, die &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t die&#x017F;en Namen ge-<lb/>
ben: &#x017F;o i&#x017F;t offenbar, daß das Land, das &#x017F;ie<lb/>
das glu&#x0364;ck&#x017F;elige Arabien heißen, u&#x0364;ber den Gren-<lb/>
zen von Arabien hinaus lieget. Denn &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
der Name der Jemener, Sarihindi, gelbe In-<lb/>
dianer, der ihnen durch alle Morgenla&#x0364;nder<lb/>
hindurch gegeben wird, zeiget genug&#x017F;am, daß<lb/>
&#x017F;ie keine Araber; &#x017F;ondern ihrem Ur&#x017F;prunge nach<lb/>
Indianer &#x017F;ind. Die Tu&#x0364;rken geben zweyerley<lb/>
Grund von die&#x017F;er Benennung an. Einige<lb/>
halten dafu&#x0364;r, &#x017F;ie werden deswegen Gelbe ge-<lb/>
nennet, weil ihr Kai&#x017F;er allein gelbe Kleider<lb/>
zu tragen pfleget, und die&#x017F;e Farbe allen andern<lb/>
Per&#x017F;onen in dem Lande verboten i&#x017F;t; gleich-<lb/>
wie bey den Tu&#x0364;rken kein Fremder Kleider<lb/>
von gru&#x0364;ner Farbe tragen darf. Andere &#x017F;te-<lb/>
hen in den Gedanken, ihre natu&#x0364;rliche Ge&#x017F;ichts-<lb/>
farbe, die, in Vergleichung mit den Aethio-<lb/>
piern, weißlicht heraus kommt, habe die&#x017F;e<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Benen-</fw></note><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[303/0393] 10. Suͤlejman der I ſaͤubert hatte: ſo ſendete er ſeinen Sohn, Arslan Begj, an den Sultan ab, demſelben von dem Vorgegangenen Bericht abzuſtatten, der ihm fuͤr ſeine gute Zeitung mit einer Sandſchakſchaft ⁶³ beſchenkte. 35. Dieſe Siege, die ſeine Feldherren erfochten, veranlaſſeten den Sul- tan zu groͤßern Unternehmungen. Er ſendete daher ſeinen Admiral Chaͤjruͤd- din, und Suͤlejman Paſcha, Feldherrn uͤber die Fußvoͤlker, mit einem anſehn- lichen Kriegesheere nach Indien ⁶⁴ , da dieſelben ſeine Befehle mit vielem Eifer vollſtreckten, und das ganze Koͤnigreich Jemen ⁶⁵ nebſt den umliegenden Land- ſchaften zu dem osmaniſchen Reiche gewannen. Suͤlejman ero- bert Jemen durch ſeine Feld- herren, H. 945. J. C. 1538. 36. In- Perſer verſtehen ſie die heutigen Einwohner von Perſien. Mit dem gemeinſchaftlichen Namen von Sſenkj aber belegen ſie alle und iede, die um Perſien herum, und ſo gar von den tſchineſiſchen Grenzen bis an das abend- laͤndiſche Weltmeer, in Aſien und Afrika ihre Wohnung haben: als da ſind die Indianer, Araber, Aegypter, Abiſſinier, Aethiopier, die Einwohner von Morokko, Tunis, Tripoli und Feß, die Mauren nebſt den Negern, und was noch fuͤr barbariſche Voͤlker mehr den da- ſigen Strich Landes beſitzen. Dieſen Namen leiten dieſelben von den kurzen krauſen Haren her, damit alle dieſe Voͤlker, und zwar dieſe allein, von der Natur bezeichnet ſind; daher auch dergleichen Har von den Perſern, die lange Hare haben, insgemein Muj Sſenkji genennet wird (Was Kleinaſien betrifft: ſo habe ich bereits in einer vorhergehenden Anmerkung * erwaͤhnet, daß ſie dieſes ordent- lich fuͤr einen Theil von Europa oder des roͤ- miſchen Reichs halten). Der Name Araber aber wird bloß denjenigen Staͤmmen beyge- leget, die in dem wuͤſten flachen Lande zwiſchen Aleppo, Damaskus, Mekka und Baͤgdad herumwandern, oder in eben dem Striche, der in den neuern Landkarten das gluͤckſelige und ſteinige Arabien heißet. Wenn alſo die europaͤiſchen Erdbeſchreiber unter den Ara- bern, nach der erſtern Bedeutung, alle Sſen- kjen verſtehen: ſo muͤſſen ſie Arabien einen weitern Umfang geben, als ſie bisher insge- mein in ihren Karten und Beſchreibungen gethan haben. Wollen ſie aber, nach dem letztern Verſtande, nur allein diejenigen Ara- ber nennen, die ſich ſelbſt dieſen Namen ge- ben: ſo iſt offenbar, daß das Land, das ſie das gluͤckſelige Arabien heißen, uͤber den Gren- zen von Arabien hinaus lieget. Denn ſelbſt der Name der Jemener, Sarihindi, gelbe In- dianer, der ihnen durch alle Morgenlaͤnder hindurch gegeben wird, zeiget genugſam, daß ſie keine Araber; ſondern ihrem Urſprunge nach Indianer ſind. Die Tuͤrken geben zweyerley Grund von dieſer Benennung an. Einige halten dafuͤr, ſie werden deswegen Gelbe ge- nennet, weil ihr Kaiſer allein gelbe Kleider zu tragen pfleget, und dieſe Farbe allen andern Perſonen in dem Lande verboten iſt; gleich- wie bey den Tuͤrken kein Fremder Kleider von gruͤner Farbe tragen darf. Andere ſte- hen in den Gedanken, ihre natuͤrliche Geſichts- farbe, die, in Vergleichung mit den Aethio- piern, weißlicht heraus kommt, habe dieſe Benen- * 30 S. 20 Anm. und 106 S. 16 Anm.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/393
Zitationshilfe: Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/393>, abgerufen am 20.05.2024.