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Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745.

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10. Sülejman der I
sehen. Bey dieser Feierlichkeit waren nicht nur alle Weßire und Paschen des
Reichs gegenwärtig; sondern es hatten sich auch die Gesandten der christlichen
Fürsten und der von Persien mit großen und kostbaren Geschenken dabey ein-
gefunden: so daß es das Ansehen hatte, als wenn fast die ganze Welt zusam-
men gekommen wäre, dem Sultan bey dieser Gelegenheit Glück zu wünschen.
Nachdem diese feierliche Handlung vorbey war: so wurden alle Anwesenden
auf das herrlichste bewirthet. Der Kaiser ließ hiebey den Müfti Kjemal Pa-
scha Ssade und den Kaßijüläskjer Kädri Tschelebi zu seiner rechten, und seinen
Chodsche* und Muhi Illedin Tschelebi zu seiner linken Hand sitzen 39. Eine
andere Tafel war für die Weßire zugerichtet, die dritte für die Paschen, und
die vierte für die Ulema oder Gesetzverständigen. Die übrigen bürgerlichen und
Kriegsbedienten mußten sich nach ihrem Range setzen; und den fremden Ge-
sandten wurde auf einer eigenen Tafel angerichtet. Der persische und deutsche
Gesandte hatten damals vor den andern den Vorrang 40.

[Spaltenumbruch]
Titel den christlichen Fürsten von Moldau,
Walachey und Siebenbürgen, die ihnen Tri-
but bezahlen, zu geben, sonderlich in den kai-
serlichen Befehlen und in den Schreiben des
obersten Weßirs; als Bogdan Wajwodasi,
Iflak oder Erdel Wajwodasi: wiewol die Für-
sten von Moldau vor diesem die Benennung
Tekkjur oder König von ihnen bekommen ha-
ben, wie aus ihren Geschichtbüchern erhellet.
Manchmal wird dieser Titel auch den Statt-
haltern in großen Städten, wenn sie keine
Paschen sind, beygeleget: als Pera Wajwo-
dasi, Galata Wajwodasi, u. s. w.
39 sitzen] Diese Gewohnheit ist unter
Sülejman und in den folgenden Zeiten nach
und nach abgekommen, so daß heutiges Tages
die Kaiser niemandem gestatten, bey ihnen
an der Tafel zu sitzen.
40 Vorrang] In einem Schreiben
eines gewissen gelehrten Mannes an David
Chyträus, das Lonicer in seiner türkischen Ge-
schichte mit eingerücket hat, werden die dabey
[Spaltenumbruch]
angestellten Lustbarkeiten, wie sie in derglei-
chen Fällen gewöhnlich sind, weitläufig be-
schrieben: sonderlich der Kampf eines Löwen
und eines Schweines, den ich hier mit seinen
Worten einschalten will. "Es wurden
"auch," saget derselbe, "Gefechte
"von wilden Thieren angestellet. Unter an-
"dern stritt ein Schwein, das man aus dem
"Hause des deutschen Abgesandten herbey
"gebracht hatte, mit drey Löwen (einem
"nach dem andern), so daß es nicht allein
"die Angriffe derselben (welches in der That
"merkwürdig ist) aushielte, sondern auch,
"wenn es nicht mit dem einen Fuße wäre
"angebunden gewesen, vielleicht über sie
"die Oberhand bekommen und sie in die Flucht
"getrieben haben würde. Gewiß! den letz-
"tern Löwen empfing es mit seinem Rüssel
"solchergestalt, daß er über und über bur-
"zelte und mit Schanden davon lief: darü-
"ber die Türken sehr beschämet wurden, als
"die sich selbst mit den Löwen, die Christen
"aber, sonderlich die Deutschen, mit den
"Schweinen verglichen."
21. In-
* Lehrmeister.
2 O 2

10. Suͤlejman der I
ſehen. Bey dieſer Feierlichkeit waren nicht nur alle Weßire und Paſchen des
Reichs gegenwaͤrtig; ſondern es hatten ſich auch die Geſandten der chriſtlichen
Fuͤrſten und der von Perſien mit großen und koſtbaren Geſchenken dabey ein-
gefunden: ſo daß es das Anſehen hatte, als wenn faſt die ganze Welt zuſam-
men gekommen waͤre, dem Sultan bey dieſer Gelegenheit Gluͤck zu wuͤnſchen.
Nachdem dieſe feierliche Handlung vorbey war: ſo wurden alle Anweſenden
auf das herrlichſte bewirthet. Der Kaiſer ließ hiebey den Muͤfti Kjemal Pa-
ſcha Sſade und den Kaßijuͤlaͤskjer Kaͤdri Tſchelebi zu ſeiner rechten, und ſeinen
Chodſche* und Muhi Illedin Tſchelebi zu ſeiner linken Hand ſitzen 39. Eine
andere Tafel war fuͤr die Weßire zugerichtet, die dritte fuͤr die Paſchen, und
die vierte fuͤr die Ulema oder Geſetzverſtaͤndigen. Die uͤbrigen buͤrgerlichen und
Kriegsbedienten mußten ſich nach ihrem Range ſetzen; und den fremden Ge-
ſandten wurde auf einer eigenen Tafel angerichtet. Der perſiſche und deutſche
Geſandte hatten damals vor den andern den Vorrang 40.

[Spaltenumbruch]
Titel den chriſtlichen Fuͤrſten von Moldau,
Walachey und Siebenbuͤrgen, die ihnen Tri-
but bezahlen, zu geben, ſonderlich in den kai-
ſerlichen Befehlen und in den Schreiben des
oberſten Weßirs; als Bogdan Wajwodaſi,
Iflak oder Erdel Wajwodaſi: wiewol die Fuͤr-
ſten von Moldau vor dieſem die Benennung
Tekkjur oder Koͤnig von ihnen bekommen ha-
ben, wie aus ihren Geſchichtbuͤchern erhellet.
Manchmal wird dieſer Titel auch den Statt-
haltern in großen Staͤdten, wenn ſie keine
Paſchen ſind, beygeleget: als Pera Wajwo-
daſi, Galata Wajwodaſi, u. ſ. w.
39 ſitzen] Dieſe Gewohnheit iſt unter
Suͤlejman und in den folgenden Zeiten nach
und nach abgekommen, ſo daß heutiges Tages
die Kaiſer niemandem geſtatten, bey ihnen
an der Tafel zu ſitzen.
40 Vorrang] In einem Schreiben
eines gewiſſen gelehrten Mannes an David
Chytraͤus, das Lonicer in ſeiner tuͤrkiſchen Ge-
ſchichte mit eingeruͤcket hat, werden die dabey
[Spaltenumbruch]
angeſtellten Luſtbarkeiten, wie ſie in derglei-
chen Faͤllen gewoͤhnlich ſind, weitlaͤufig be-
ſchrieben: ſonderlich der Kampf eines Loͤwen
und eines Schweines, den ich hier mit ſeinen
Worten einſchalten will. “Es wurden
“auch,„ ſaget derſelbe, “Gefechte
“von wilden Thieren angeſtellet. Unter an-
“dern ſtritt ein Schwein, das man aus dem
“Hauſe des deutſchen Abgeſandten herbey
“gebracht hatte, mit drey Loͤwen (einem
“nach dem andern), ſo daß es nicht allein
“die Angriffe derſelben (welches in der That
“merkwuͤrdig iſt) aushielte, ſondern auch,
“wenn es nicht mit dem einen Fuße waͤre
“angebunden geweſen, vielleicht uͤber ſie
“die Oberhand bekommen und ſie in die Flucht
“getrieben haben wuͤrde. Gewiß! den letz-
“tern Loͤwen empfing es mit ſeinem Ruͤſſel
“ſolchergeſtalt, daß er uͤber und uͤber bur-
“zelte und mit Schanden davon lief: daruͤ-
“ber die Tuͤrken ſehr beſchaͤmet wurden, als
“die ſich ſelbſt mit den Loͤwen, die Chriſten
“aber, ſonderlich die Deutſchen, mit den
“Schweinen verglichen.„
21. In-
* Lehrmeiſter.
2 O 2
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[291/0381] 10. Suͤlejman der I ſehen. Bey dieſer Feierlichkeit waren nicht nur alle Weßire und Paſchen des Reichs gegenwaͤrtig; ſondern es hatten ſich auch die Geſandten der chriſtlichen Fuͤrſten und der von Perſien mit großen und koſtbaren Geſchenken dabey ein- gefunden: ſo daß es das Anſehen hatte, als wenn faſt die ganze Welt zuſam- men gekommen waͤre, dem Sultan bey dieſer Gelegenheit Gluͤck zu wuͤnſchen. Nachdem dieſe feierliche Handlung vorbey war: ſo wurden alle Anweſenden auf das herrlichſte bewirthet. Der Kaiſer ließ hiebey den Muͤfti Kjemal Pa- ſcha Sſade und den Kaßijuͤlaͤskjer Kaͤdri Tſchelebi zu ſeiner rechten, und ſeinen Chodſche * und Muhi Illedin Tſchelebi zu ſeiner linken Hand ſitzen ³⁹ . Eine andere Tafel war fuͤr die Weßire zugerichtet, die dritte fuͤr die Paſchen, und die vierte fuͤr die Ulema oder Geſetzverſtaͤndigen. Die uͤbrigen buͤrgerlichen und Kriegsbedienten mußten ſich nach ihrem Range ſetzen; und den fremden Ge- ſandten wurde auf einer eigenen Tafel angerichtet. Der perſiſche und deutſche Geſandte hatten damals vor den andern den Vorrang ⁴⁰ . 21. In- Titel den chriſtlichen Fuͤrſten von Moldau, Walachey und Siebenbuͤrgen, die ihnen Tri- but bezahlen, zu geben, ſonderlich in den kai- ſerlichen Befehlen und in den Schreiben des oberſten Weßirs; als Bogdan Wajwodaſi, Iflak oder Erdel Wajwodaſi: wiewol die Fuͤr- ſten von Moldau vor dieſem die Benennung Tekkjur oder Koͤnig von ihnen bekommen ha- ben, wie aus ihren Geſchichtbuͤchern erhellet. Manchmal wird dieſer Titel auch den Statt- haltern in großen Staͤdten, wenn ſie keine Paſchen ſind, beygeleget: als Pera Wajwo- daſi, Galata Wajwodaſi, u. ſ. w. ³⁹ ſitzen] Dieſe Gewohnheit iſt unter Suͤlejman und in den folgenden Zeiten nach und nach abgekommen, ſo daß heutiges Tages die Kaiſer niemandem geſtatten, bey ihnen an der Tafel zu ſitzen. ⁴⁰ Vorrang] In einem Schreiben eines gewiſſen gelehrten Mannes an David Chytraͤus, das Lonicer in ſeiner tuͤrkiſchen Ge- ſchichte mit eingeruͤcket hat, werden die dabey angeſtellten Luſtbarkeiten, wie ſie in derglei- chen Faͤllen gewoͤhnlich ſind, weitlaͤufig be- ſchrieben: ſonderlich der Kampf eines Loͤwen und eines Schweines, den ich hier mit ſeinen Worten einſchalten will. “Es wurden “auch,„ ſaget derſelbe, “Gefechte “von wilden Thieren angeſtellet. Unter an- “dern ſtritt ein Schwein, das man aus dem “Hauſe des deutſchen Abgeſandten herbey “gebracht hatte, mit drey Loͤwen (einem “nach dem andern), ſo daß es nicht allein “die Angriffe derſelben (welches in der That “merkwuͤrdig iſt) aushielte, ſondern auch, “wenn es nicht mit dem einen Fuße waͤre “angebunden geweſen, vielleicht uͤber ſie “die Oberhand bekommen und ſie in die Flucht “getrieben haben wuͤrde. Gewiß! den letz- “tern Loͤwen empfing es mit ſeinem Ruͤſſel “ſolchergeſtalt, daß er uͤber und uͤber bur- “zelte und mit Schanden davon lief: daruͤ- “ber die Tuͤrken ſehr beſchaͤmet wurden, als “die ſich ſelbſt mit den Loͤwen, die Chriſten “aber, ſonderlich die Deutſchen, mit den “Schweinen verglichen.„ * Lehrmeiſter. 2 O 2

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Zitationshilfe: Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/381>, abgerufen am 20.05.2024.