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[Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig von]: Neben-Stunden Unterschiedener Gedichte. [Hrsg. v. Joachim Lange]. Berlin, 1700.

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Es läßt sich Tacitus an wenigem vergnügen/
Der Probus macht durch Krieg viel Land ihm un-
terthan/

Der Carus nimt Carin und auch Numerian
Zu Mitregenten an. Die keinen Weyrauch schütten
Auf Heidnischen Altar/ die werden nicht gelitten
Vom Diocletian/ der in der Christenheit
Den zehnten Jammer macht. Es herrscht nach
seiner Zeit

Der Chlorus Constantin/ mit ihm wird gleich geehret
Maximian ein Hirt. Biß hieher hat gewehret
300Das dritte hundert Jahr. Der wahren Lehre Licht/
Das nunmehr durch den Dunst der Götzen-Dienste
bricht/

Begläntzt den Käysers-Thron/ als die Tyrannen
weichen

Dem grossen Constantin/ dem GOtt ein Creutz zum
Zeichen

Und Pfand des Sieges setzt. Von ihm wird erst
getrennt

Die Römische Gewalt/ es kriegt den Orient
Sein Sohn Constantius/ den Rest die andern Brü-
der

Constans und Constantin/ biß endlich alles wieder
Der schnöde Julian ein Heyde zu sich rafft/
Der Christen arger Feind/ der noch zuletzt die Krafft
Des Galiläers fühlt. Der Persianer Waffen
Die machen Jovian dem Käyser viel zu schaffen.
Der Valentinian herrscht wieder nicht allein/
Sein Bruder Valens muß ein Herr im Aufgang
seyn/

Und Gratian sein Sohn wird von ihm selbst gezieret
Mit Käyserlicher Macht/ als er den Geist verlieret/
Maßt auch sein ander Sohn der Valentinian
Des Zepters sich zugleich mit jenen beyden an.
Der Theodosius vom Gratian geruffen
Betritt
E 3
Es laͤßt ſich Tacitus an wenigem vergnuͤgen/
Der Probus macht durch Krieg viel Land ihm un-
terthan/

Der Carus nimt Carin und auch Numerian
Zu Mitregenten an. Die keinen Weyrauch ſchuͤtten
Auf Heidniſchen Altar/ die werden nicht gelitten
Vom Diocletian/ der in der Chriſtenheit
Den zehnten Jammer macht. Es herrſcht nach
ſeiner Zeit

Der Chlorus Conſtantin/ mit ihm wird gleich geehret
Maximian ein Hirt. Biß hieher hat gewehret
300Das dritte hundert Jahr. Der wahren Lehre Licht/
Das nunmehr durch den Dunſt der Goͤtzen-Dienſte
bricht/

Beglaͤntzt den Kaͤyſers-Thron/ als die Tyrannen
weichen

Dem groſſen Conſtantin/ dem GOtt ein Creutz zum
Zeichen

Und Pfand des Sieges ſetzt. Von ihm wird erſt
getrennt

Die Roͤmiſche Gewalt/ es kriegt den Orient
Sein Sohn Conſtantius/ den Reſt die andern Bruͤ-
der

Conſtans und Conſtantin/ biß endlich alles wieder
Der ſchnoͤde Julian ein Heyde zu ſich rafft/
Der Chriſten arger Feind/ der noch zuletzt die Krafft
Des Galilaͤers fuͤhlt. Der Perſianer Waffen
Die machen Jovian dem Kaͤyſer viel zu ſchaffen.
Der Valentinian herrſcht wieder nicht allein/
Sein Bruder Valens muß ein Herr im Aufgang
ſeyn/

Und Gratian ſein Sohn wird von ihm ſelbſt gezieret
Mit Kaͤyſerlicher Macht/ als er den Geiſt verlieret/
Maßt auch ſein ander Sohn der Valentinian
Des Zepters ſich zugleich mit jenen beyden an.
Der Theodoſius vom Gratian geruffen
Betritt
E 3
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[69/0082] Es laͤßt ſich Tacitus an wenigem vergnuͤgen/ Der Probus macht durch Krieg viel Land ihm un- terthan/ Der Carus nimt Carin und auch Numerian Zu Mitregenten an. Die keinen Weyrauch ſchuͤtten Auf Heidniſchen Altar/ die werden nicht gelitten Vom Diocletian/ der in der Chriſtenheit Den zehnten Jammer macht. Es herrſcht nach ſeiner Zeit Der Chlorus Conſtantin/ mit ihm wird gleich geehret Maximian ein Hirt. Biß hieher hat gewehret Das dritte hundert Jahr. Der wahren Lehre Licht/ Das nunmehr durch den Dunſt der Goͤtzen-Dienſte bricht/ Beglaͤntzt den Kaͤyſers-Thron/ als die Tyrannen weichen Dem groſſen Conſtantin/ dem GOtt ein Creutz zum Zeichen Und Pfand des Sieges ſetzt. Von ihm wird erſt getrennt Die Roͤmiſche Gewalt/ es kriegt den Orient Sein Sohn Conſtantius/ den Reſt die andern Bruͤ- der Conſtans und Conſtantin/ biß endlich alles wieder Der ſchnoͤde Julian ein Heyde zu ſich rafft/ Der Chriſten arger Feind/ der noch zuletzt die Krafft Des Galilaͤers fuͤhlt. Der Perſianer Waffen Die machen Jovian dem Kaͤyſer viel zu ſchaffen. Der Valentinian herrſcht wieder nicht allein/ Sein Bruder Valens muß ein Herr im Aufgang ſeyn/ Und Gratian ſein Sohn wird von ihm ſelbſt gezieret Mit Kaͤyſerlicher Macht/ als er den Geiſt verlieret/ Maßt auch ſein ander Sohn der Valentinian Des Zepters ſich zugleich mit jenen beyden an. Der Theodoſius vom Gratian geruffen Betritt E 3

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Zitationshilfe: [Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig von]: Neben-Stunden Unterschiedener Gedichte. [Hrsg. v. Joachim Lange]. Berlin, 1700, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/canitz_gedichte_1700/82>, abgerufen am 24.11.2024.