[Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig von]: Neben-Stunden Unterschiedener Gedichte. [Hrsg. v. Joachim Lange]. Berlin, 1700.Der Kirchen Feind zu seyn/ als durch des Betens Krafft Der Christen Legion ihm Sieg und Regen schafft. Sein Sohn der Commodus stirbt wie ein Wütrich pfleget/ Kaum hat der Pertinax den Purpur angeleget/ Als ihn sein eignes Heer erwürget. Didius Erkaufft das Käyserthum/ stirbt durch des Rathes Schluß. Septimius bezwingt die wider ihn sich rüsten/ Es seuffzen unter ihm zum sechsten mahl die Christen. 200Inzwischen hören auf die zweyte hundert Jahr. Des Caracalla Wuth bringt manchen in Gefahr/ Den Bruder selbst und drauf Papinian ums Leben. Macrin kan kaum ein Jahr dem Reich Gesetze geben/ Heliogabalus verübt viel Ubelthat/ Der Alexander folgt zu sehr der Mutter Rath/ Und wird von Maximin dem Thracier erschlagen; Um diesen Christen Feind vom Throne zu verjagen/ Wird Gordian/ Balbin/ und Pupien ernennt/ Der jüngste Gordian bekommt das Regiment/ Ein Fürst der gutes Lob bey aller Welt erwirbet/ Und durch des Arabers Philippus Untreu stirbet. Den auch die Rache trifft. Noch keiner war so schlimm Als Decius nach ihm/ vor dessen Haß und Grimm Die Kirche wieder bebt. Der Gallus theilt die Bürde Des Reichs mit seinem Sohn/ und als hernach die Würde Fällt auf Valerian/ muß Gallien sein Sohn Auch sein Gehülffe seyn; die Christen leiden Hohn Und Qvaal durch seinen Trieb/ zuletzt muß er den Rücken Zu Dienst dem stoltzen Fuß des [P]erser Königs bücken. Der tapfre Claudius regiert mit gutem Ruhm/ Aurelian beschützt nach ihm das Käyserthum/ Und kan Zenobien das Helden-Weib besiegen/ Es
Der Kirchen Feind zu ſeyn/ als durch des Betens Krafft Der Chriſten Legion ihm Sieg und Regen ſchafft. Sein Sohn der Commodus ſtirbt wie ein Wuͤtrich pfleget/ Kaum hat der Pertinax den Purpur angeleget/ Als ihn ſein eignes Heer erwuͤrget. Didius Erkaufft das Kaͤyſerthum/ ſtirbt durch des Rathes Schluß. Septimius bezwingt die wider ihn ſich ruͤſten/ Es ſeuffzen unter ihm zum ſechſten mahl die Chriſtẽ. 200Inzwiſchen hoͤren auf die zweyte hundert Jahr. Des Caracalla Wuth bringt manchen in Gefahr/ Den Bruder ſelbſt und drauf Papinian ums Leben. Macrin kan kaum ein Jahr dem Reich Geſetze geben/ Heliogabalus veruͤbt viel Ubelthat/ Der Alexander folgt zu ſehr der Mutter Rath/ Und wird von Maximin dem Thracier erſchlagen; Um dieſen Chriſten Feind vom Throne zu verjagen/ Wird Gordian/ Balbin/ und Pupien ernennt/ Der juͤngſte Gordian bekommt das Regiment/ Ein Fuͤrſt der gutes Lob bey aller Welt erwirbet/ Und durch des Arabers Philippus Untreu ſtirbet. Den auch die Rache trifft. Noch keiner war ſo ſchlim̃ Als Decius nach ihm/ vor deſſen Haß und Grimm Die Kirche wieder bebt. Der Gallus theilt die Buͤrde Des Reichs mit ſeinem Sohn/ und als hernach die Wuͤrde Faͤllt auf Valerian/ muß Gallien ſein Sohn Auch ſein Gehuͤlffe ſeyn; die Chriſten leiden Hohn Und Qvaal durch ſeinen Trieb/ zuletzt muß er den Ruͤcken Zu Dienſt dem ſtoltzen Fuß des [P]erſer Koͤnigs buͤckẽ. Der tapfre Claudius regiert mit gutem Ruhm/ Aurelian beſchuͤtzt nach ihm das Kaͤyſerthum/ Und kan Zenobien das Helden-Weib beſiegen/ Es
<TEI> <text> <body> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0081" n="68"/> <l>Der Kirchen Feind zu ſeyn/ als durch des Betens<lb/><hi rendition="#et">Krafft</hi></l><lb/> <l>Der Chriſten Legion ihm Sieg und Regen ſchafft.</l><lb/> <l>Sein Sohn der Commodus ſtirbt wie ein Wuͤtrich<lb/><hi rendition="#et">pfleget/</hi></l><lb/> <l>Kaum hat der Pertinax den Purpur angeleget/</l><lb/> <l>Als ihn ſein eignes Heer erwuͤrget. Didius</l><lb/> <l>Erkaufft das Kaͤyſerthum/ ſtirbt durch des Rathes<lb/><hi rendition="#et">Schluß.</hi></l><lb/> <l>Septimius bezwingt die wider ihn ſich ruͤſten/</l><lb/> <l>Es ſeuffzen unter ihm zum ſechſten mahl die Chriſtẽ.</l><lb/> <l><note place="left">200</note>Inzwiſchen hoͤren auf die zweyte hundert Jahr.</l><lb/> <l>Des Caracalla Wuth bringt manchen in Gefahr/</l><lb/> <l>Den Bruder ſelbſt und drauf Papinian ums Leben.</l><lb/> <l>Macrin kan kaum ein Jahr dem Reich Geſetze geben/</l><lb/> <l>Heliogabalus veruͤbt viel Ubelthat/</l><lb/> <l>Der Alexander folgt zu ſehr der Mutter Rath/</l><lb/> <l>Und wird von Maximin dem Thracier erſchlagen;</l><lb/> <l>Um dieſen Chriſten Feind vom Throne zu verjagen/</l><lb/> <l>Wird Gordian/ Balbin/ und Pupien ernennt/</l><lb/> <l>Der juͤngſte Gordian bekommt das Regiment/</l><lb/> <l>Ein Fuͤrſt der gutes Lob bey aller Welt erwirbet/</l><lb/> <l>Und durch des Arabers Philippus Untreu ſtirbet.</l><lb/> <l>Den auch die Rache trifft. Noch keiner war ſo ſchlim̃</l><lb/> <l>Als Decius nach ihm/ vor deſſen Haß und Grimm</l><lb/> <l>Die Kirche wieder bebt. Der Gallus theilt die Buͤrde</l><lb/> <l>Des Reichs mit ſeinem Sohn/ und als hernach die<lb/><hi rendition="#et">Wuͤrde</hi></l><lb/> <l>Faͤllt auf Valerian/ muß Gallien ſein Sohn</l><lb/> <l>Auch ſein Gehuͤlffe ſeyn; die Chriſten leiden Hohn</l><lb/> <l>Und Qvaal durch ſeinen Trieb/ zuletzt muß er den<lb/><hi rendition="#et">Ruͤcken</hi></l><lb/> <l>Zu Dienſt dem ſtoltzen Fuß des <supplied>P</supplied>erſer Koͤnigs buͤckẽ.</l><lb/> <l>Der tapfre Claudius regiert mit gutem Ruhm/</l><lb/> <l>Aurelian beſchuͤtzt nach ihm das Kaͤyſerthum/</l><lb/> <l>Und kan Zenobien das Helden-Weib beſiegen/</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [68/0081]
Der Kirchen Feind zu ſeyn/ als durch des Betens
Krafft
Der Chriſten Legion ihm Sieg und Regen ſchafft.
Sein Sohn der Commodus ſtirbt wie ein Wuͤtrich
pfleget/
Kaum hat der Pertinax den Purpur angeleget/
Als ihn ſein eignes Heer erwuͤrget. Didius
Erkaufft das Kaͤyſerthum/ ſtirbt durch des Rathes
Schluß.
Septimius bezwingt die wider ihn ſich ruͤſten/
Es ſeuffzen unter ihm zum ſechſten mahl die Chriſtẽ.
Inzwiſchen hoͤren auf die zweyte hundert Jahr.
Des Caracalla Wuth bringt manchen in Gefahr/
Den Bruder ſelbſt und drauf Papinian ums Leben.
Macrin kan kaum ein Jahr dem Reich Geſetze geben/
Heliogabalus veruͤbt viel Ubelthat/
Der Alexander folgt zu ſehr der Mutter Rath/
Und wird von Maximin dem Thracier erſchlagen;
Um dieſen Chriſten Feind vom Throne zu verjagen/
Wird Gordian/ Balbin/ und Pupien ernennt/
Der juͤngſte Gordian bekommt das Regiment/
Ein Fuͤrſt der gutes Lob bey aller Welt erwirbet/
Und durch des Arabers Philippus Untreu ſtirbet.
Den auch die Rache trifft. Noch keiner war ſo ſchlim̃
Als Decius nach ihm/ vor deſſen Haß und Grimm
Die Kirche wieder bebt. Der Gallus theilt die Buͤrde
Des Reichs mit ſeinem Sohn/ und als hernach die
Wuͤrde
Faͤllt auf Valerian/ muß Gallien ſein Sohn
Auch ſein Gehuͤlffe ſeyn; die Chriſten leiden Hohn
Und Qvaal durch ſeinen Trieb/ zuletzt muß er den
Ruͤcken
Zu Dienſt dem ſtoltzen Fuß des Perſer Koͤnigs buͤckẽ.
Der tapfre Claudius regiert mit gutem Ruhm/
Aurelian beſchuͤtzt nach ihm das Kaͤyſerthum/
Und kan Zenobien das Helden-Weib beſiegen/
Es
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |