Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 1. Hamburg, 1783.2. Hüte dich, jemahls mündlich oder 3. Wirst du aber dennoch einen beson- 4. Hüte R 5
2. Huͤte dich, jemahls muͤndlich oder 3. Wirſt du aber dennoch einen beſon- 4. Huͤte R 5
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2. Huͤte dich, jemahls muͤndlich oder
ſchriftlich den Ton einer empfindſamen
Zaͤrtlichkeit mit ihnen anzuſtimmen; feſt
uͤberzeugt, daß die geiſtige Selenliebe zwi-
ſchen jungen Perſonen von verſchiedenem
Geſchlechte uͤber kurz oder lang ſich in die
groͤbſte und ſchaͤndlichſte Sinlichkeit aufzu-
loͤſen pflegt.
3. Wirſt du aber dennoch einen beſon-
dern Hang zu einer Perſon weiblichen
Geſchlechts bei dir gewahr: ſo vermeide
doch ja jede Gelegenheit, mit ihr allein zu
ſein, vornehmlich aber jede Gelegenheit zu
irgend einer Beruͤhrung ihres Koͤrpers,
weil das Feuer der Wolluſt in dieſem Stuͤk
dem elektriſchen Feuer gleicht, welches hervor-
praſſelt, ſo bald der elektriſierte Koͤrper ange-
ruͤhrt wird.
4. Huͤte
R 5
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Zitationshilfe: | Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 1. Hamburg, 1783, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_theophron01_1783/295>, abgerufen am 16.02.2025. |