"fähig seid, lesen, was ich für euch ge- "schrieben habe. Bei jedem Absaze solt "ihr stil stehen, um erst in euch selbst "und um euch herzublikken, und die Fra- "gen an euch zu thun: bin ich denn nun "auch schon, was hier mein guter Vater "wolte, daß ich sein solte? Oder: hab' "ich auch wohl jezt schon Gelegenheit, "diese Lehre in Ausübung zu bringen? "Dan solt ihr alles, was schon zu der "Zeit für euch anwendbar sein wird, "zeichnen, um, nach vollendeter Lesung "des ganzen Buchs, euch diese Stellen "noch einmahl ganz vorzüglich zu mer- "ken, und darauf sogleich zur Anwen- "dung zu schreiten. Dis alles solt ihr "am Ende eines jeden halben Jahrs "an bestimten Tagen feierlich und ge- "wissenhaft wiederholen, und zwar so "lange, bis ihr, durch eigene Erfahrun- "gen hinlänglich bereichert, finden wer-
"det,
„faͤhig ſeid, leſen, was ich fuͤr euch ge- „ſchrieben habe. Bei jedem Abſaze ſolt „ihr ſtil ſtehen, um erſt in euch ſelbſt „und um euch herzublikken, und die Fra- „gen an euch zu thun: bin ich denn nun „auch ſchon, was hier mein guter Vater „wolte, daß ich ſein ſolte? Oder: hab’ „ich auch wohl jezt ſchon Gelegenheit, „dieſe Lehre in Ausuͤbung zu bringen? „Dan ſolt ihr alles, was ſchon zu der „Zeit fuͤr euch anwendbar ſein wird, „zeichnen, um, nach vollendeter Leſung „des ganzen Buchs, euch dieſe Stellen „noch einmahl ganz vorzuͤglich zu mer- „ken, und darauf ſogleich zur Anwen- „dung zu ſchreiten. Dis alles ſolt ihr „am Ende eines jeden halben Jahrs „an beſtimten Tagen feierlich und ge- „wiſſenhaft wiederholen, und zwar ſo „lange, bis ihr, durch eigene Erfahrun- „gen hinlaͤnglich bereichert, finden wer-
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[0021]
„faͤhig ſeid, leſen, was ich fuͤr euch ge-
„ſchrieben habe. Bei jedem Abſaze ſolt
„ihr ſtil ſtehen, um erſt in euch ſelbſt
„und um euch herzublikken, und die Fra-
„gen an euch zu thun: bin ich denn nun
„auch ſchon, was hier mein guter Vater
„wolte, daß ich ſein ſolte? Oder: hab’
„ich auch wohl jezt ſchon Gelegenheit,
„dieſe Lehre in Ausuͤbung zu bringen?
„Dan ſolt ihr alles, was ſchon zu der
„Zeit fuͤr euch anwendbar ſein wird,
„zeichnen, um, nach vollendeter Leſung
„des ganzen Buchs, euch dieſe Stellen
„noch einmahl ganz vorzuͤglich zu mer-
„ken, und darauf ſogleich zur Anwen-
„dung zu ſchreiten. Dis alles ſolt ihr
„am Ende eines jeden halben Jahrs
„an beſtimten Tagen feierlich und ge-
„wiſſenhaft wiederholen, und zwar ſo
„lange, bis ihr, durch eigene Erfahrun-
„gen hinlaͤnglich bereichert, finden wer-
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Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 1. Hamburg, 1783, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_theophron01_1783/21>, abgerufen am 24.11.2024.
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