zeugt seid, daß euch nichts begegnen kan, was euch nicht von einem weisen und liebe- vollen Gotte zu eurem wahren Besten zuge- sandt werde. --
Unser Robinson hatte es, wie wir sehen, in dieser auf Gottesfurcht gegründeten Stand- haftigkeit noch nicht so weit gebracht, als zu seiner Ruhe und Glückseeligkeit nöthig gewesen wäre. Daran war wohl ohnstreitig dieses Schuld, daß er nun einige Jahre hindurch ein ganz ruhiges von allen Gefahren und Un- glüksfällen freies Leben geführt hatte. Die gar zu große Ruhe und Sicherheit verderben den Menschen, machen ihn weibisch und furcht- sam; und es ist daher eine wahre Wohlthat Gottes, wenn er uns zuweilen einige Wider- wärtigkeiten zuschikt, die unsere Leibes- und Selenkräfte in Thätigkeit sezen und unsern Muth durch Uebung stärken müssen.
Robinson stand, wie wir gehört haben, beim Anblik der Menschenspur, wie vom Don- ner gerührt. Furchtsam blikt' er umher, lauschte mit großer Aengstlichkeit auf jedes
kleine
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zeugt ſeid, daß euch nichts begegnen kan, was euch nicht von einem weiſen und liebe- vollen Gotte zu eurem wahren Beſten zuge- ſandt werde. —
Unſer Robinſon hatte es, wie wir ſehen, in dieſer auf Gottesfurcht gegruͤndeten Stand- haftigkeit noch nicht ſo weit gebracht, als zu ſeiner Ruhe und Gluͤckſeeligkeit noͤthig geweſen waͤre. Daran war wohl ohnſtreitig dieſes Schuld, daß er nun einige Jahre hindurch ein ganz ruhiges von allen Gefahren und Un- gluͤksfaͤllen freies Leben gefuͤhrt hatte. Die gar zu große Ruhe und Sicherheit verderben den Menſchen, machen ihn weibiſch und furcht- ſam; und es iſt daher eine wahre Wohlthat Gottes, wenn er uns zuweilen einige Wider- waͤrtigkeiten zuſchikt, die unſere Leibes- und Selenkraͤfte in Thaͤtigkeit ſezen und unſern Muth durch Uebung ſtaͤrken muͤſſen.
Robinſon ſtand, wie wir gehoͤrt haben, beim Anblik der Menſchenſpur, wie vom Don- ner geruͤhrt. Furchtſam blikt' er umher, lauſchte mit großer Aengſtlichkeit auf jedes
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zeugt ſeid, daß euch nichts begegnen kan,
was euch nicht von einem weiſen und liebe-
vollen Gotte zu eurem wahren Beſten zuge-
ſandt werde. —
Unſer Robinſon hatte es, wie wir ſehen,
in dieſer auf Gottesfurcht gegruͤndeten Stand-
haftigkeit noch nicht ſo weit gebracht, als zu
ſeiner Ruhe und Gluͤckſeeligkeit noͤthig geweſen
waͤre. Daran war wohl ohnſtreitig dieſes
Schuld, daß er nun einige Jahre hindurch
ein ganz ruhiges von allen Gefahren und Un-
gluͤksfaͤllen freies Leben gefuͤhrt hatte. Die
gar zu große Ruhe und Sicherheit verderben
den Menſchen, machen ihn weibiſch und furcht-
ſam; und es iſt daher eine wahre Wohlthat
Gottes, wenn er uns zuweilen einige Wider-
waͤrtigkeiten zuſchikt, die unſere Leibes- und
Selenkraͤfte in Thaͤtigkeit ſezen und unſern
Muth durch Uebung ſtaͤrken muͤſſen.
Robinſon ſtand, wie wir gehoͤrt haben,
beim Anblik der Menſchenſpur, wie vom Don-
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/55>, abgerufen am 23.11.2024.
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