Kopfarbeit -- durch Lernen und Nachden- ken -- bald durch Handarbeit beschäftiget seid; wenn ihr euch oft freiwillig übt, et- was sehr Angenehmes, das ihr gar zu gern haben mögtet und auch haben köntet, aus eigener Entschliessung zu entbehren, und etwas sehr Unangenehmes, das euch äusserst zuwider ist und das ihr auch abwehren kön- tet, mit Vorsaz zu übernehmen; wenn ihr euch der Hülfleistungen anderer Menschen so wenig als möglich bedient, und vielmehr durch euren eigenen Verstand, und durch eure eigene Leibeskräfte eure jedesmaligen Bedürfnisse zu befriedigen, euch selbst zu rathen und aus Ver- legenheiten zu ziehen sucht; wenn ihr endlich in eurem ganzen Leben den großen Schaz eines guten Gewissens zu bewahren, und dadurch euch des Beifals und der Liebe unsers almäch- tigen und algütigen himmlischen Vaters zu ver- sichern euch bestrebt: dan, liebste Kinder, werdet ihr gesund und stark an Leib und Sele sein; dan werdet ihr bei jeder Abwechselung des Schiksals ruhig bleiben, weil ihr alsdan über-
zeugt
Kopfarbeit — durch Lernen und Nachden- ken — bald durch Handarbeit beſchaͤftiget ſeid; wenn ihr euch oft freiwillig uͤbt, et- was ſehr Angenehmes, das ihr gar zu gern haben moͤgtet und auch haben koͤntet, aus eigener Entſchlieſſung zu entbehren, und etwas ſehr Unangenehmes, das euch aͤuſſerſt zuwider iſt und das ihr auch abwehren koͤn- tet, mit Vorſaz zu uͤbernehmen; wenn ihr euch der Huͤlfleiſtungen anderer Menſchen ſo wenig als moͤglich bedient, und vielmehr durch euren eigenen Verſtand, und durch eure eigene Leibeskraͤfte eure jedesmaligen Beduͤrfniſſe zu befriedigen, euch ſelbſt zu rathen und aus Ver- legenheiten zu ziehen ſucht; wenn ihr endlich in eurem ganzen Leben den großen Schaz eines guten Gewiſſens zu bewahren, und dadurch euch des Beifals und der Liebe unſers almaͤch- tigen und alguͤtigen himmliſchen Vaters zu ver- ſichern euch beſtrebt: dan, liebſte Kinder, werdet ihr geſund und ſtark an Leib und Sele ſein; dan werdet ihr bei jeder Abwechſelung des Schikſals ruhig bleiben, weil ihr alsdan uͤber-
zeugt
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Kopfarbeit — durch Lernen und Nachden-
ken — bald durch Handarbeit beſchaͤftiget
ſeid; wenn ihr euch oft freiwillig uͤbt, et-
was ſehr Angenehmes, das ihr gar zu gern
haben moͤgtet und auch haben koͤntet, aus
eigener Entſchlieſſung zu entbehren, und
etwas ſehr Unangenehmes, das euch aͤuſſerſt
zuwider iſt und das ihr auch abwehren koͤn-
tet, mit Vorſaz zu uͤbernehmen; wenn ihr
euch der Huͤlfleiſtungen anderer Menſchen ſo
wenig als moͤglich bedient, und vielmehr durch
euren eigenen Verſtand, und durch eure eigene
Leibeskraͤfte eure jedesmaligen Beduͤrfniſſe zu
befriedigen, euch ſelbſt zu rathen und aus Ver-
legenheiten zu ziehen ſucht; wenn ihr endlich
in eurem ganzen Leben den großen Schaz eines
guten Gewiſſens zu bewahren, und dadurch
euch des Beifals und der Liebe unſers almaͤch-
tigen und alguͤtigen himmliſchen Vaters zu ver-
ſichern euch beſtrebt: dan, liebſte Kinder, werdet
ihr geſund und ſtark an Leib und Sele ſein;
dan werdet ihr bei jeder Abwechſelung des
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/54>, abgerufen am 23.11.2024.
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