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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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in eben so ununterbrochener Arbeitsamkeit und
Mäßigkeit hinzubringen, als er auf seiner Insel
zu leben gewohnt gewesen war: so kont' er des
Goldes füglich entbehren.

Jezt fuhr er in einem von Kuxhaven ab-
gehenden Schiffe nach Hamburg. Da man
bis gegen Stade über heraufgesegelt war, er-
blikt' er die Thürme seiner Vaterstadt und muste
vor Entzükken weinen. Nur noch vier Stunden
so war er da, so lag er schon in den Armen seines
theuren geliebten Vaters. Den Tod seiner guten
Mutter hatte er schon in Kuxhaven gehört, und
seit einigen Tagen auf das schmerzlichste beweint.

Jezt flog das Schif von hoher Fluth und
gutem Winde getrieben bei Blankenese vorbei;
jezt bei Neuenstädten; nun war er gegen
Altona über und jezt in dem Hafen bei Ham-
burg.
Mit lautklopfendem Herzen sprang er
aus dem Schiffe, und hätte er sich nicht vor den
Zuschauern geschämt, er würde auf sein Ange-
sicht gefallen sein, den vaterländischen Boden zu
küssen. Er eilte durch die ihn angaffende Menge
der Zuschauer und ging ins Baumhaus.

Von
Z 5

in eben ſo ununterbrochener Arbeitſamkeit und
Maͤßigkeit hinzubringen, als er auf ſeiner Inſel
zu leben gewohnt geweſen war: ſo kont' er des
Goldes fuͤglich entbehren.

Jezt fuhr er in einem von Kuxhaven ab-
gehenden Schiffe nach Hamburg. Da man
bis gegen Stade uͤber heraufgeſegelt war, er-
blikt' er die Thuͤrme ſeiner Vaterſtadt und muſte
vor Entzuͤkken weinen. Nur noch vier Stunden
ſo war er da, ſo lag er ſchon in den Armen ſeines
theuren geliebten Vaters. Den Tod ſeiner guten
Mutter hatte er ſchon in Kuxhaven gehoͤrt, und
ſeit einigen Tagen auf das ſchmerzlichſte beweint.

Jezt flog das Schif von hoher Fluth und
gutem Winde getrieben bei Blankeneſe vorbei;
jezt bei Neuenſtaͤdten; nun war er gegen
Altona uͤber und jezt in dem Hafen bei Ham-
burg.
Mit lautklopfendem Herzen ſprang er
aus dem Schiffe, und haͤtte er ſich nicht vor den
Zuſchauern geſchaͤmt, er wuͤrde auf ſein Ange-
ſicht gefallen ſein, den vaterlaͤndiſchen Boden zu
kuͤſſen. Er eilte durch die ihn angaffende Menge
der Zuſchauer und ging ins Baumhaus.

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[361/0367] in eben ſo ununterbrochener Arbeitſamkeit und Maͤßigkeit hinzubringen, als er auf ſeiner Inſel zu leben gewohnt geweſen war: ſo kont' er des Goldes fuͤglich entbehren. Jezt fuhr er in einem von Kuxhaven ab- gehenden Schiffe nach Hamburg. Da man bis gegen Stade uͤber heraufgeſegelt war, er- blikt' er die Thuͤrme ſeiner Vaterſtadt und muſte vor Entzuͤkken weinen. Nur noch vier Stunden ſo war er da, ſo lag er ſchon in den Armen ſeines theuren geliebten Vaters. Den Tod ſeiner guten Mutter hatte er ſchon in Kuxhaven gehoͤrt, und ſeit einigen Tagen auf das ſchmerzlichſte beweint. Jezt flog das Schif von hoher Fluth und gutem Winde getrieben bei Blankeneſe vorbei; jezt bei Neuenſtaͤdten; nun war er gegen Altona uͤber und jezt in dem Hafen bei Ham- burg. Mit lautklopfendem Herzen ſprang er aus dem Schiffe, und haͤtte er ſich nicht vor den Zuſchauern geſchaͤmt, er wuͤrde auf ſein Ange- ſicht gefallen ſein, den vaterlaͤndiſchen Boden zu kuͤſſen. Er eilte durch die ihn angaffende Menge der Zuſchauer und ging ins Baumhaus. Von Z 5

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/367>, abgerufen am 21.12.2024.