ser schon zwei schwere Hiebe von ihm in den Kopf bekommen hatte: aber nun wurde auch der Wil- de wüthend und drang mit seinem schweren stei- nernen Schlachtschwerdte so heftig auf ihn los, daß dieser kaum im Stande war, den Hieben desselben auszubeugen. Endlich faßte ihn der Wilde, warf ihn zu Boden, wandte ihm das Schwerdt aus den Händen, und wolte ihm eben damit den Kopf vom Rumpfe hauen, als Ro- binson glüklicher Weise die Gefahr bemerkte und dem Kanibalen eine Kugel durch den Kopf jagte.
Der Spanier war kaum wieder aufgesprun- gen, als er eine der wieder geladenen Flinten er- grif, um denen nach zu laufen, welche in das Ge- büsch flüchteten und Freitag geselte sich zu ihm. Da dieses nur wenige und noch dazu größtentheils Verwundete waren: so hielt Robinson es für besser auf dem Schlachtfelde zurük zu bleiben, als gleichfals nach zu laufen, um die Bewegung der noch übrigen Feinde, die nunmehr in ihren Kähnen waren, zu beobachten. Es währte nicht lange, so kehrten seine beiden Mitstreiter
zurük
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ſer ſchon zwei ſchwere Hiebe von ihm in den Kopf bekommen hatte: aber nun wurde auch der Wil- de wuͤthend und drang mit ſeinem ſchweren ſtei- nernen Schlachtſchwerdte ſo heftig auf ihn los, daß dieſer kaum im Stande war, den Hieben deſſelben auszubeugen. Endlich faßte ihn der Wilde, warf ihn zu Boden, wandte ihm das Schwerdt aus den Haͤnden, und wolte ihm eben damit den Kopf vom Rumpfe hauen, als Ro- binſon gluͤklicher Weiſe die Gefahr bemerkte und dem Kanibalen eine Kugel durch den Kopf jagte.
Der Spanier war kaum wieder aufgeſprun- gen, als er eine der wieder geladenen Flinten er- grif, um denen nach zu laufen, welche in das Ge- buͤſch fluͤchteten und Freitag geſelte ſich zu ihm. Da dieſes nur wenige und noch dazu groͤßtentheils Verwundete waren: ſo hielt Robinſon es fuͤr beſſer auf dem Schlachtfelde zuruͤk zu bleiben, als gleichfals nach zu laufen, um die Bewegung der noch uͤbrigen Feinde, die nunmehr in ihren Kaͤhnen waren, zu beobachten. Es waͤhrte nicht lange, ſo kehrten ſeine beiden Mitſtreiter
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ſer ſchon zwei ſchwere Hiebe von ihm in den Kopf
bekommen hatte: aber nun wurde auch der Wil-
de wuͤthend und drang mit ſeinem ſchweren ſtei-
nernen Schlachtſchwerdte ſo heftig auf ihn los,
daß dieſer kaum im Stande war, den Hieben
deſſelben auszubeugen. Endlich faßte ihn der
Wilde, warf ihn zu Boden, wandte ihm das
Schwerdt aus den Haͤnden, und wolte ihm eben
damit den Kopf vom Rumpfe hauen, als Ro-
binſon gluͤklicher Weiſe die Gefahr bemerkte
und dem Kanibalen eine Kugel durch den Kopf
jagte.
Der Spanier war kaum wieder aufgeſprun-
gen, als er eine der wieder geladenen Flinten er-
grif, um denen nach zu laufen, welche in das Ge-
buͤſch fluͤchteten und Freitag geſelte ſich zu ihm.
Da dieſes nur wenige und noch dazu groͤßtentheils
Verwundete waren: ſo hielt Robinſon es fuͤr
beſſer auf dem Schlachtfelde zuruͤk zu bleiben,
als gleichfals nach zu laufen, um die Bewegung
der noch uͤbrigen Feinde, die nunmehr in ihren
Kaͤhnen waren, zu beobachten. Es waͤhrte
nicht lange, ſo kehrten ſeine beiden Mitſtreiter
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/283>, abgerufen am 22.11.2024.
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