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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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durch so sehr erschrekt werden, daß sie ihre Beu-
te im Stiche lassen und sogleich in ihren Böten
die Flucht ergreifen."

Freitag fand dies sehr wahrscheinlich.

"Dan, fuhr Robinson fort, werden wir
die Freude geniessen, die Unglüklichen, die sie
braten wolten, gerettet zu haben, ohne daß ein
einziger Tropfen Menschenbluts dabei vergossen
worden ist. Solte aber, wider Vermuthen,
unsere Hofnung fehlschlagen; solten die Kaniba-
len auf ihre Menge trozen und sich nicht zur
Flucht verstehen wollen: dan, lieber Freitag,
müssen wir zeigen, daß wir Männer sind, und
der Gefahr, der wir uns in der besten Absicht
ausgesezt haben, muthig entgegen gehen. Der,
welcher alles sieht, weiß, warum wir unser Le-
ben wagen, und wird es uns gewiß erhalten,
wenn's uns nüzlich ist. Sein Wille geschehe!"

Er reichte hierauf seinem Mitstreiter die
Hand, und beide gelobten sich einen gegenseiti-
gen treuen Beistand bis auf den lezten Bluts-
tropfen.

Mitler-

durch ſo ſehr erſchrekt werden, daß ſie ihre Beu-
te im Stiche laſſen und ſogleich in ihren Boͤten
die Flucht ergreifen.„

Freitag fand dies ſehr wahrſcheinlich.

„Dan, fuhr Robinſon fort, werden wir
die Freude genieſſen, die Ungluͤklichen, die ſie
braten wolten, gerettet zu haben, ohne daß ein
einziger Tropfen Menſchenbluts dabei vergoſſen
worden iſt. Solte aber, wider Vermuthen,
unſere Hofnung fehlſchlagen; ſolten die Kaniba-
len auf ihre Menge trozen und ſich nicht zur
Flucht verſtehen wollen: dan, lieber Freitag,
muͤſſen wir zeigen, daß wir Maͤnner ſind, und
der Gefahr, der wir uns in der beſten Abſicht
ausgeſezt haben, muthig entgegen gehen. Der,
welcher alles ſieht, weiß, warum wir unſer Le-
ben wagen, und wird es uns gewiß erhalten,
wenn's uns nuͤzlich iſt. Sein Wille geſchehe!„

Er reichte hierauf ſeinem Mitſtreiter die
Hand, und beide gelobten ſich einen gegenſeiti-
gen treuen Beiſtand bis auf den lezten Bluts-
tropfen.

Mitler-
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[269/0275] durch ſo ſehr erſchrekt werden, daß ſie ihre Beu- te im Stiche laſſen und ſogleich in ihren Boͤten die Flucht ergreifen.„ Freitag fand dies ſehr wahrſcheinlich. „Dan, fuhr Robinſon fort, werden wir die Freude genieſſen, die Ungluͤklichen, die ſie braten wolten, gerettet zu haben, ohne daß ein einziger Tropfen Menſchenbluts dabei vergoſſen worden iſt. Solte aber, wider Vermuthen, unſere Hofnung fehlſchlagen; ſolten die Kaniba- len auf ihre Menge trozen und ſich nicht zur Flucht verſtehen wollen: dan, lieber Freitag, muͤſſen wir zeigen, daß wir Maͤnner ſind, und der Gefahr, der wir uns in der beſten Abſicht ausgeſezt haben, muthig entgegen gehen. Der, welcher alles ſieht, weiß, warum wir unſer Le- ben wagen, und wird es uns gewiß erhalten, wenn's uns nuͤzlich iſt. Sein Wille geſchehe!„ Er reichte hierauf ſeinem Mitſtreiter die Hand, und beide gelobten ſich einen gegenſeiti- gen treuen Beiſtand bis auf den lezten Bluts- tropfen. Mitler-

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/275>, abgerufen am 22.11.2024.