thige Kleidungsstükke und Wäsche, viel Werkzeuge und Geräthschaft, eine Later- ne, nebst allen beschriebenen Papieren mit, die er in des Kapitains Kajüte fand; und da unter- deß die Fluthzeit zurük gekehrt war, so segelten sie wieder ab, und erreichten, von Wind und Wasser fortgetrieben, in kurzer Zeit den Strand.
Den noch übrigen Theil des Tages widmete Robinson einem Geschäfte, welches ihm jezt das dringendste zu sein schien. Er zitterte nem- lich vor dem Gedanken, daß ein starker Regen einfallen, und seinen größten Schaz, das Schieß- pulver, unbrauchbar machen könte. Um diese Gefahr abzuwenden, beschloß er, noch an eben diesem Tage, aus einem großen mitgebrachten Segeltuche ein ordentliches Zelt zu machen, wo- runter sein ganzer Reichthum vor dem Regen sicher läge.
Da er Scheere, Nadeln und Zwirn hatte, so ging ihm diese Arbeit geschwind von Händen, und Freitag lernte ihm bald so viel davon ab, daß er ihm dabei helfen konte. Dieser konte die unschäzbare Erfindung einer Nadel und einer
Scheere
thige Kleidungsſtuͤkke und Waͤſche, viel Werkzeuge und Geraͤthſchaft, eine Later- ne, nebſt allen beſchriebenen Papieren mit, die er in des Kapitains Kajuͤte fand; und da unter- deß die Fluthzeit zuruͤk gekehrt war, ſo ſegelten ſie wieder ab, und erreichten, von Wind und Waſſer fortgetrieben, in kurzer Zeit den Strand.
Den noch uͤbrigen Theil des Tages widmete Robinſon einem Geſchaͤfte, welches ihm jezt das dringendſte zu ſein ſchien. Er zitterte nem- lich vor dem Gedanken, daß ein ſtarker Regen einfallen, und ſeinen groͤßten Schaz, das Schieß- pulver, unbrauchbar machen koͤnte. Um dieſe Gefahr abzuwenden, beſchloß er, noch an eben dieſem Tage, aus einem großen mitgebrachten Segeltuche ein ordentliches Zelt zu machen, wo- runter ſein ganzer Reichthum vor dem Regen ſicher laͤge.
Da er Scheere, Nadeln und Zwirn hatte, ſo ging ihm dieſe Arbeit geſchwind von Haͤnden, und Freitag lernte ihm bald ſo viel davon ab, daß er ihm dabei helfen konte. Dieſer konte die unſchaͤzbare Erfindung einer Nadel und einer
Scheere
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0238"n="232"/>
thige <hirendition="#fr">Kleidungsſtuͤkke</hi> und <hirendition="#fr">Waͤſche,</hi> viel<lb/><hirendition="#fr">Werkzeuge</hi> und <hirendition="#fr">Geraͤthſchaft,</hi> eine <hirendition="#fr">Later-<lb/>
ne,</hi> nebſt allen beſchriebenen Papieren mit, die<lb/>
er in des Kapitains Kajuͤte fand; und da unter-<lb/>
deß die Fluthzeit zuruͤk gekehrt war, ſo ſegelten<lb/>ſie wieder ab, und erreichten, von Wind und<lb/>
Waſſer fortgetrieben, in kurzer Zeit den Strand.</p><lb/><p>Den noch uͤbrigen Theil des Tages widmete<lb/><hirendition="#fr">Robinſon</hi> einem Geſchaͤfte, welches ihm jezt<lb/>
das dringendſte zu ſein ſchien. Er zitterte nem-<lb/>
lich vor dem Gedanken, daß ein ſtarker Regen<lb/>
einfallen, und ſeinen groͤßten Schaz, das Schieß-<lb/>
pulver, unbrauchbar machen koͤnte. Um dieſe<lb/>
Gefahr abzuwenden, beſchloß er, noch an eben<lb/>
dieſem Tage, aus einem großen mitgebrachten<lb/>
Segeltuche ein ordentliches Zelt zu machen, wo-<lb/>
runter ſein ganzer Reichthum vor dem Regen<lb/>ſicher laͤge.</p><lb/><p>Da er Scheere, Nadeln und Zwirn hatte,<lb/>ſo ging ihm dieſe Arbeit geſchwind von Haͤnden,<lb/>
und <hirendition="#fr">Freitag</hi> lernte ihm bald ſo viel davon ab,<lb/>
daß er ihm dabei helfen konte. Dieſer konte<lb/>
die unſchaͤzbare Erfindung einer Nadel und einer<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Scheere</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[232/0238]
thige Kleidungsſtuͤkke und Waͤſche, viel
Werkzeuge und Geraͤthſchaft, eine Later-
ne, nebſt allen beſchriebenen Papieren mit, die
er in des Kapitains Kajuͤte fand; und da unter-
deß die Fluthzeit zuruͤk gekehrt war, ſo ſegelten
ſie wieder ab, und erreichten, von Wind und
Waſſer fortgetrieben, in kurzer Zeit den Strand.
Den noch uͤbrigen Theil des Tages widmete
Robinſon einem Geſchaͤfte, welches ihm jezt
das dringendſte zu ſein ſchien. Er zitterte nem-
lich vor dem Gedanken, daß ein ſtarker Regen
einfallen, und ſeinen groͤßten Schaz, das Schieß-
pulver, unbrauchbar machen koͤnte. Um dieſe
Gefahr abzuwenden, beſchloß er, noch an eben
dieſem Tage, aus einem großen mitgebrachten
Segeltuche ein ordentliches Zelt zu machen, wo-
runter ſein ganzer Reichthum vor dem Regen
ſicher laͤge.
Da er Scheere, Nadeln und Zwirn hatte,
ſo ging ihm dieſe Arbeit geſchwind von Haͤnden,
und Freitag lernte ihm bald ſo viel davon ab,
daß er ihm dabei helfen konte. Dieſer konte
die unſchaͤzbare Erfindung einer Nadel und einer
Scheere
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/238>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.