war dieses, daß sie alle Bretter, die sie in dem Schiffe fanden, auf ihr Flößholz herab liessen, um einen doppelten Fußboden davon zu machen, damit die Sachen, die sie mitnehmen wolten, trokner, als die gestrigen liegen mögten.
Jezt suchte Robinson wieder Alles durch, um unter den vielen Sachen, die er nicht alle auf einmahl mitnehmen konte, eine kluge Auswahl zu treffen. Diesmahl ward ihm die Wahl schon weniger sauer, weil er das Allernothwendigste nun schon in Sicherheit gebracht hatte. Doch verfuhr er wiederum eben so bedächtig, als das erstemahl.
Unter andern beschloß er, diesmahl eine von den sechs kleinen Kanonen mitzunehmen, die er auf dem Schiffe fand.
Johannes. Eine Kanone? -- O dafür hätt' er doch auch wohl etwas nöthigeres neh- men können!
Vater. So scheint es uns, die wir die Sache von fern beurtheilen; Robinson hinge- gen, der seine ganze Lage in der Nähe übersahe, fand, daß ihm diese Kanone, wenigstens zur
Be-
P
war dieſes, daß ſie alle Bretter, die ſie in dem Schiffe fanden, auf ihr Floͤßholz herab lieſſen, um einen doppelten Fußboden davon zu machen, damit die Sachen, die ſie mitnehmen wolten, trokner, als die geſtrigen liegen moͤgten.
Jezt ſuchte Robinſon wieder Alles durch, um unter den vielen Sachen, die er nicht alle auf einmahl mitnehmen konte, eine kluge Auswahl zu treffen. Diesmahl ward ihm die Wahl ſchon weniger ſauer, weil er das Allernothwendigſte nun ſchon in Sicherheit gebracht hatte. Doch verfuhr er wiederum eben ſo bedaͤchtig, als das erſtemahl.
Unter andern beſchloß er, diesmahl eine von den ſechs kleinen Kanonen mitzunehmen, die er auf dem Schiffe fand.
Johannes. Eine Kanone? — O dafuͤr haͤtt' er doch auch wohl etwas noͤthigeres neh- men koͤnnen!
Vater. So ſcheint es uns, die wir die Sache von fern beurtheilen; Robinſon hinge- gen, der ſeine ganze Lage in der Naͤhe uͤberſahe, fand, daß ihm dieſe Kanone, wenigſtens zur
Be-
P
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0231"n="225"/>
war dieſes, daß ſie alle Bretter, die ſie in dem<lb/>
Schiffe fanden, auf ihr Floͤßholz herab lieſſen,<lb/>
um einen doppelten Fußboden davon zu machen,<lb/>
damit die Sachen, die ſie mitnehmen wolten,<lb/>
trokner, als die geſtrigen liegen moͤgten.</p><lb/><p>Jezt ſuchte <hirendition="#fr">Robinſon</hi> wieder Alles durch,<lb/>
um unter den vielen Sachen, die er nicht alle auf<lb/>
einmahl mitnehmen konte, eine kluge Auswahl<lb/>
zu treffen. Diesmahl ward ihm die Wahl ſchon<lb/>
weniger ſauer, weil er das Allernothwendigſte<lb/>
nun ſchon in Sicherheit gebracht hatte. Doch<lb/>
verfuhr er wiederum eben ſo bedaͤchtig, als das<lb/>
erſtemahl.</p><lb/><p>Unter andern beſchloß er, diesmahl eine von<lb/>
den ſechs kleinen Kanonen mitzunehmen, die er<lb/>
auf dem Schiffe fand.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Johannes.</hi> Eine Kanone? — O dafuͤr<lb/>
haͤtt' er doch auch wohl etwas noͤthigeres neh-<lb/>
men koͤnnen!</p><lb/><p><hirendition="#fr">Vater.</hi> So ſcheint es uns, die wir die<lb/>
Sache von fern beurtheilen; <hirendition="#fr">Robinſon</hi> hinge-<lb/>
gen, der ſeine ganze Lage in der Naͤhe uͤberſahe,<lb/>
fand, daß ihm dieſe Kanone, wenigſtens zur<lb/><fwplace="bottom"type="sig">P</fw><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Be-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[225/0231]
war dieſes, daß ſie alle Bretter, die ſie in dem
Schiffe fanden, auf ihr Floͤßholz herab lieſſen,
um einen doppelten Fußboden davon zu machen,
damit die Sachen, die ſie mitnehmen wolten,
trokner, als die geſtrigen liegen moͤgten.
Jezt ſuchte Robinſon wieder Alles durch,
um unter den vielen Sachen, die er nicht alle auf
einmahl mitnehmen konte, eine kluge Auswahl
zu treffen. Diesmahl ward ihm die Wahl ſchon
weniger ſauer, weil er das Allernothwendigſte
nun ſchon in Sicherheit gebracht hatte. Doch
verfuhr er wiederum eben ſo bedaͤchtig, als das
erſtemahl.
Unter andern beſchloß er, diesmahl eine von
den ſechs kleinen Kanonen mitzunehmen, die er
auf dem Schiffe fand.
Johannes. Eine Kanone? — O dafuͤr
haͤtt' er doch auch wohl etwas noͤthigeres neh-
men koͤnnen!
Vater. So ſcheint es uns, die wir die
Sache von fern beurtheilen; Robinſon hinge-
gen, der ſeine ganze Lage in der Naͤhe uͤberſahe,
fand, daß ihm dieſe Kanone, wenigſtens zur
Be-
P
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/231>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.