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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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gelegt, und mit einer Brühe übergossen, die
auch aus Eichenrinde gemacht ist; und davon
werden sie denn völlig gegerbt, oder gar ge-
macht.

Vater. Gut, Johannes; aber erinnerst
du dich auch noch, was das eigentlich für Le-
der wird, das der Lohgerber auf diese Weise
bereitet.

Johannes. Ja, so was, das man zu
Schuhen, zu Stiefeln, und zum Pferdege-
schirre braucht?

Vater. Also Leder, welches nicht so ge-
schmeidig zu sein braucht, als dasjenige, was
wir zu Beinkleider, zu Handschuhen und zu
so etwas brauchen?

Johannes. Nein!

Vater. Und wer bereitet denn das?

Johannes. Das thut der Weißger-
ber;
aber dessen seine Werkstat haben wir ja
noch nicht gesehen.

Vater. So ging es Robinson auch;
er hatte weder des Lohgerbers noch des Weiß-
gerbers Werkstat jemahls besucht; und daher

kont'

gelegt, und mit einer Bruͤhe uͤbergoſſen, die
auch aus Eichenrinde gemacht iſt; und davon
werden ſie denn voͤllig gegerbt, oder gar ge-
macht.

Vater. Gut, Johannes; aber erinnerſt
du dich auch noch, was das eigentlich fuͤr Le-
der wird, das der Lohgerber auf dieſe Weiſe
bereitet.

Johannes. Ja, ſo was, das man zu
Schuhen, zu Stiefeln, und zum Pferdege-
ſchirre braucht?

Vater. Alſo Leder, welches nicht ſo ge-
ſchmeidig zu ſein braucht, als dasjenige, was
wir zu Beinkleider, zu Handſchuhen und zu
ſo etwas brauchen?

Johannes. Nein!

Vater. Und wer bereitet denn das?

Johannes. Das thut der Weißger-
ber;
aber deſſen ſeine Werkſtat haben wir ja
noch nicht geſehen.

Vater. So ging es Robinſon auch;
er hatte weder des Lohgerbers noch des Weiß-
gerbers Werkſtat jemahls beſucht; und daher

kont'
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[16/0022] gelegt, und mit einer Bruͤhe uͤbergoſſen, die auch aus Eichenrinde gemacht iſt; und davon werden ſie denn voͤllig gegerbt, oder gar ge- macht. Vater. Gut, Johannes; aber erinnerſt du dich auch noch, was das eigentlich fuͤr Le- der wird, das der Lohgerber auf dieſe Weiſe bereitet. Johannes. Ja, ſo was, das man zu Schuhen, zu Stiefeln, und zum Pferdege- ſchirre braucht? Vater. Alſo Leder, welches nicht ſo ge- ſchmeidig zu ſein braucht, als dasjenige, was wir zu Beinkleider, zu Handſchuhen und zu ſo etwas brauchen? Johannes. Nein! Vater. Und wer bereitet denn das? Johannes. Das thut der Weißger- ber; aber deſſen ſeine Werkſtat haben wir ja noch nicht geſehen. Vater. So ging es Robinſon auch; er hatte weder des Lohgerbers noch des Weiß- gerbers Werkſtat jemahls beſucht; und daher kont'

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/22>, abgerufen am 24.11.2024.