und das Thier schien ausser sich vor Freude zu sein.
Freitag ging nun auf dem Verdekke herum und fuhr fort, sein Holla! mit lauter Stimme zu rufen; aber es wolte sich noch immer kein Mensch blikken lassen. Er stand jezt und staunte alle die wunderbaren Sachen an, die er auf dem Verdekke erblikte, und hatte da- bei den Rükken gegen die Treppe gekehrt, wo- durch man vom Verdekke in das Innere des Schiffes hinab steigt; als er plözlich einen so un- sanften und nachdrüklichen Stoß von hinten er- hielt, daß er der Länge nach hinstürzte. Vol Schrekken richtete er sich wieder auf, sahe sich um und wäre beinahe versteinert worden, da er ein ziemlich großes Thier mit großen krummen Hörnern, und mit langem Barte erblikte, wel- ches sich eben wieder in eine drohende Stellung auf die Hinterfüße sezte, um ihm eine zweite Bewilkommung angedeien zu lassen. Freitag that einen lauten Schrei und sprang, ohne sich einen Augenblik zu besinnen, über Bord ins Meer hinab.
Das
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und das Thier ſchien auſſer ſich vor Freude zu ſein.
Freitag ging nun auf dem Verdekke herum und fuhr fort, ſein Holla! mit lauter Stimme zu rufen; aber es wolte ſich noch immer kein Menſch blikken laſſen. Er ſtand jezt und ſtaunte alle die wunderbaren Sachen an, die er auf dem Verdekke erblikte, und hatte da- bei den Ruͤkken gegen die Treppe gekehrt, wo- durch man vom Verdekke in das Innere des Schiffes hinab ſteigt; als er ploͤzlich einen ſo un- ſanften und nachdruͤklichen Stoß von hinten er- hielt, daß er der Laͤnge nach hinſtuͤrzte. Vol Schrekken richtete er ſich wieder auf, ſahe ſich um und waͤre beinahe verſteinert worden, da er ein ziemlich großes Thier mit großen krummen Hoͤrnern, und mit langem Barte erblikte, wel- ches ſich eben wieder in eine drohende Stellung auf die Hinterfuͤße ſezte, um ihm eine zweite Bewilkommung angedeien zu laſſen. Freitag that einen lauten Schrei und ſprang, ohne ſich einen Augenblik zu beſinnen, uͤber Bord ins Meer hinab.
Das
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[197/0203]
und das Thier ſchien auſſer ſich vor Freude zu
ſein.
Freitag ging nun auf dem Verdekke herum
und fuhr fort, ſein Holla! mit lauter Stimme
zu rufen; aber es wolte ſich noch immer kein
Menſch blikken laſſen. Er ſtand jezt und
ſtaunte alle die wunderbaren Sachen an,
die er auf dem Verdekke erblikte, und hatte da-
bei den Ruͤkken gegen die Treppe gekehrt, wo-
durch man vom Verdekke in das Innere des
Schiffes hinab ſteigt; als er ploͤzlich einen ſo un-
ſanften und nachdruͤklichen Stoß von hinten er-
hielt, daß er der Laͤnge nach hinſtuͤrzte. Vol
Schrekken richtete er ſich wieder auf, ſahe ſich
um und waͤre beinahe verſteinert worden, da er
ein ziemlich großes Thier mit großen krummen
Hoͤrnern, und mit langem Barte erblikte, wel-
ches ſich eben wieder in eine drohende Stellung
auf die Hinterfuͤße ſezte, um ihm eine zweite
Bewilkommung angedeien zu laſſen. Freitag
that einen lauten Schrei und ſprang, ohne ſich
einen Augenblik zu beſinnen, uͤber Bord ins
Meer hinab.
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/203>, abgerufen am 25.11.2024.
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