darüber vergaß er eine Zeitlang, daß er von dieser seiner wohlgerathnen Arbeit nun keinen Gebrauch werde machen können, weil sein Feuer ausgegangen war. Da ihm dieses end- lich einfiel, stand er mit gesenktem Haupte, sahe bald die Töpfe und Tiegel, bald die Feuerstelle in seiner Küche an, und stieß ei- nen tiefen Seufzer aus.
Doch blieb seine Betrübniß diesmahl in den Schranken der Mäßigkeit. Er dachte nemlich: eben die gütige Vorsehung, die dir neulich Feuer verschafte, kan dir ja, entwe- der auf eben dieselbe, oder auf eine andere Weise, auch zum zweitenmahle dazu verhel- fen, wenn es ihr gefällig ist. Ueberdem wust' er nun schon, daß er keinen Winter hier zu besorgen habe; und ohngeachtet er von Ju- gend auf an Fleischspeisen gewöhnt war: so hoft' er doch, daß er auch ohne dieselben, blos von Früchten und von der Milch seiner Lama's, würde leben können.
Lotte. J, er konte ja auch geräucher- tes Fleisch essen; das braucht ja nicht erst gekocht zu werden!
Va-
daruͤber vergaß er eine Zeitlang, daß er von dieſer ſeiner wohlgerathnen Arbeit nun keinen Gebrauch werde machen koͤnnen, weil ſein Feuer ausgegangen war. Da ihm dieſes end- lich einfiel, ſtand er mit geſenktem Haupte, ſahe bald die Toͤpfe und Tiegel, bald die Feuerſtelle in ſeiner Kuͤche an, und ſtieß ei- nen tiefen Seufzer aus.
Doch blieb ſeine Betruͤbniß diesmahl in den Schranken der Maͤßigkeit. Er dachte nemlich: eben die guͤtige Vorſehung, die dir neulich Feuer verſchafte, kan dir ja, entwe- der auf eben dieſelbe, oder auf eine andere Weiſe, auch zum zweitenmahle dazu verhel- fen, wenn es ihr gefaͤllig iſt. Ueberdem wuſt' er nun ſchon, daß er keinen Winter hier zu beſorgen habe; und ohngeachtet er von Ju- gend auf an Fleiſchſpeiſen gewoͤhnt war: ſo hoft' er doch, daß er auch ohne dieſelben, blos von Fruͤchten und von der Milch ſeiner Lama's, wuͤrde leben koͤnnen.
Lotte. J, er konte ja auch geraͤucher- tes Fleiſch eſſen; das braucht ja nicht erſt gekocht zu werden!
Va-
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daruͤber vergaß er eine Zeitlang, daß er von
dieſer ſeiner wohlgerathnen Arbeit nun keinen
Gebrauch werde machen koͤnnen, weil ſein
Feuer ausgegangen war. Da ihm dieſes end-
lich einfiel, ſtand er mit geſenktem Haupte,
ſahe bald die Toͤpfe und Tiegel, bald die
Feuerſtelle in ſeiner Kuͤche an, und ſtieß ei-
nen tiefen Seufzer aus.
Doch blieb ſeine Betruͤbniß diesmahl in
den Schranken der Maͤßigkeit. Er dachte
nemlich: eben die guͤtige Vorſehung, die dir
neulich Feuer verſchafte, kan dir ja, entwe-
der auf eben dieſelbe, oder auf eine andere
Weiſe, auch zum zweitenmahle dazu verhel-
fen, wenn es ihr gefaͤllig iſt. Ueberdem wuſt'
er nun ſchon, daß er keinen Winter hier zu
beſorgen habe; und ohngeachtet er von Ju-
gend auf an Fleiſchſpeiſen gewoͤhnt war: ſo
hoft' er doch, daß er auch ohne dieſelben,
blos von Fruͤchten und von der Milch ſeiner
Lama's, wuͤrde leben koͤnnen.
Lotte. J, er konte ja auch geraͤucher-
tes Fleiſch eſſen; das braucht ja nicht erſt
gekocht zu werden!
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/16>, abgerufen am 24.11.2024.
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