So verstrich ihnen denn die Regenzeit, ohne daß sie es merkten. Schon klärte der Himmel sich wieder auf; die Stürme schwiegen, und die schweren Regenwolken waren vorüber gezogen. Robinson und sein treuer Gefährte athmeten wieder eine reine sanfterwärmte Frühlingsluft, fühlten sich beide neugestärkt und schritten daher mit großer Munterkeit zu dem wichtigen Werke, welches sie vor der Regenzeit beschlossen hatten.
Freitag, als der Meister in der Schifbau- kunst, fing an, den Stam mit Feuer auszu- brennen. Dies ging so geschwind und so gut von statten, daß Robinson nicht umhin kon- te, sich selbst einen Dumbart zu schelten, daß ihm dieses Mittel nicht auch eingefallen sei. Doch, sezt' er zu seinem Troste hinzu, wenn's mir nun auch eingefallen wäre, so hätt' ich's ja doch nicht anwenden können, weil ich kein Feu- er hatte!
Ihr werdet mich hoffentlich der Mühe über- heben, euch umständlich zu erzählen, wie die Arbeit an jedem Tage weiter fortürkte, weil diese Erzählung weder angenehm, noch lehrreich
sein
So verſtrich ihnen denn die Regenzeit, ohne daß ſie es merkten. Schon klaͤrte der Himmel ſich wieder auf; die Stuͤrme ſchwiegen, und die ſchweren Regenwolken waren voruͤber gezogen. Robinſon und ſein treuer Gefaͤhrte athmeten wieder eine reine ſanfterwaͤrmte Fruͤhlingsluft, fuͤhlten ſich beide neugeſtaͤrkt und ſchritten daher mit großer Munterkeit zu dem wichtigen Werke, welches ſie vor der Regenzeit beſchloſſen hatten.
Freitag, als der Meiſter in der Schifbau- kunſt, fing an, den Stam mit Feuer auszu- brennen. Dies ging ſo geſchwind und ſo gut von ſtatten, daß Robinſon nicht umhin kon- te, ſich ſelbſt einen Dumbart zu ſchelten, daß ihm dieſes Mittel nicht auch eingefallen ſei. Doch, ſezt' er zu ſeinem Troſte hinzu, wenn's mir nun auch eingefallen waͤre, ſo haͤtt' ich's ja doch nicht anwenden koͤnnen, weil ich kein Feu- er hatte!
Ihr werdet mich hoffentlich der Muͤhe uͤber- heben, euch umſtaͤndlich zu erzaͤhlen, wie die Arbeit an jedem Tage weiter fortuͤrkte, weil dieſe Erzaͤhlung weder angenehm, noch lehrreich
ſein
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So verſtrich ihnen denn die Regenzeit, ohne
daß ſie es merkten. Schon klaͤrte der Himmel ſich
wieder auf; die Stuͤrme ſchwiegen, und die
ſchweren Regenwolken waren voruͤber gezogen.
Robinſon und ſein treuer Gefaͤhrte athmeten
wieder eine reine ſanfterwaͤrmte Fruͤhlingsluft,
fuͤhlten ſich beide neugeſtaͤrkt und ſchritten daher
mit großer Munterkeit zu dem wichtigen Werke,
welches ſie vor der Regenzeit beſchloſſen hatten.
Freitag, als der Meiſter in der Schifbau-
kunſt, fing an, den Stam mit Feuer auszu-
brennen. Dies ging ſo geſchwind und ſo gut
von ſtatten, daß Robinſon nicht umhin kon-
te, ſich ſelbſt einen Dumbart zu ſchelten, daß
ihm dieſes Mittel nicht auch eingefallen ſei.
Doch, ſezt' er zu ſeinem Troſte hinzu, wenn's
mir nun auch eingefallen waͤre, ſo haͤtt' ich's ja
doch nicht anwenden koͤnnen, weil ich kein Feu-
er hatte!
Ihr werdet mich hoffentlich der Muͤhe uͤber-
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dieſe Erzaͤhlung weder angenehm, noch lehrreich
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/150>, abgerufen am 27.11.2024.
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