in diesem Augenblicke selbst noch zweifelhaft, ob er aus seinem Leibe herausgegangen sei, oder nicht? Endlich überzeugte er sich von dem Leztern und zwar zu seiner großen Be- trübniß, weil der Tod ihm jezt wünschens- würdiger, als das Leben, schien.
Er fühlte sich sehr mat, aber doch ohne sonderliche Schmerzen. Stat der troknen brennenden Hize, die er vorher empfunden hatte, quol jezt ein starker wohlthätiger Schweiß aus allen seinen Gliedern. Um denselben zu unterhalten, bedekt' er sich noch immer mit Fellen, und kaum hatt' er eine halbe Stun- de in dieser Lage zugebracht, als er anfing große Erleichterung zu spüren.
Aber jezt quälte ihn der Durst auf die allerempfindlichste Weise. Das übrige Was- ser war nicht mehr trinkbar; zum Glük er- innerte er sich der Zitronen. Mit vieler Mü- he biß er endlich eine derselben an, und genoß ihres Saftes zu seiner merklichen Erquikkung. Dan gerieth er, unter fortdauerndem Schweis- se, in einen sanften Schlummer, der sich
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in dieſem Augenblicke ſelbſt noch zweifelhaft, ob er aus ſeinem Leibe herausgegangen ſei, oder nicht? Endlich uͤberzeugte er ſich von dem Leztern und zwar zu ſeiner großen Be- truͤbniß, weil der Tod ihm jezt wuͤnſchens- wuͤrdiger, als das Leben, ſchien.
Er fuͤhlte ſich ſehr mat, aber doch ohne ſonderliche Schmerzen. Stat der troknen brennenden Hize, die er vorher empfunden hatte, quol jezt ein ſtarker wohlthaͤtiger Schweiß aus allen ſeinen Gliedern. Um denſelben zu unterhalten, bedekt' er ſich noch immer mit Fellen, und kaum hatt' er eine halbe Stun- de in dieſer Lage zugebracht, als er anfing große Erleichterung zu ſpuͤren.
Aber jezt quaͤlte ihn der Durſt auf die allerempfindlichſte Weiſe. Das uͤbrige Waſ- ſer war nicht mehr trinkbar; zum Gluͤk er- innerte er ſich der Zitronen. Mit vieler Muͤ- he biß er endlich eine derſelben an, und genoß ihres Saftes zu ſeiner merklichen Erquikkung. Dan gerieth er, unter fortdauerndem Schweiſ- ſe, in einen ſanften Schlummer, der ſich
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[5/0011]
in dieſem Augenblicke ſelbſt noch zweifelhaft,
ob er aus ſeinem Leibe herausgegangen ſei,
oder nicht? Endlich uͤberzeugte er ſich von
dem Leztern und zwar zu ſeiner großen Be-
truͤbniß, weil der Tod ihm jezt wuͤnſchens-
wuͤrdiger, als das Leben, ſchien.
Er fuͤhlte ſich ſehr mat, aber doch ohne
ſonderliche Schmerzen. Stat der troknen
brennenden Hize, die er vorher empfunden
hatte, quol jezt ein ſtarker wohlthaͤtiger Schweiß
aus allen ſeinen Gliedern. Um denſelben zu
unterhalten, bedekt' er ſich noch immer mit
Fellen, und kaum hatt' er eine halbe Stun-
de in dieſer Lage zugebracht, als er anfing
große Erleichterung zu ſpuͤren.
Aber jezt quaͤlte ihn der Durſt auf die
allerempfindlichſte Weiſe. Das uͤbrige Waſ-
ſer war nicht mehr trinkbar; zum Gluͤk er-
innerte er ſich der Zitronen. Mit vieler Muͤ-
he biß er endlich eine derſelben an, und genoß
ihres Saftes zu ſeiner merklichen Erquikkung.
Dan gerieth er, unter fortdauerndem Schweiſ-
ſe, in einen ſanften Schlummer, der ſich
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/11>, abgerufen am 24.11.2024.
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