Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

"Wollen Sie mich wieder mit zurük
nach Hamburg nehmen?" fragte Robinson.

"Ich? antwortete der Schiffer; haben sie
denn vergessen, daß mein Schif untergegangen
ist? Ich werde nicht eher wieder zurük gehen,
bis ich Gelegenheit gehabt habe, ein anderes
Schif zu kaufen, und das mögte länger wäh-
ren, als sie hier bleiben dürfen. Auf das
erste das beste Schif, das von hier nach Ham-
burg segelt, sollen sie sich sezzen, und das lie-
ber heute, als morgen!"

"Aber ich habe kein Geld!" sagte Ro-
binson.

"Hier, antwortete der Schiffer, sind ei-
nige Guineen --

Gotlieb. Was sind das, Guineen.

Vater. Englisches Geld, mein Lieber;
Goldstükken, so wie unsere Louisd'or. Sie
gelten ohngefähr sechs Thaler; zu Hause wil
ich dir eine zeigen.

Johannes. O nu, nur weiter!

Vater. "Hier, antwortete also der bra-
ve Schiffer, sind einige Guineen, die ich ihnen

leihen

„Wollen Sie mich wieder mit zuruͤk
nach Hamburg nehmen?„ fragte Robinſon.

„Ich? antwortete der Schiffer; haben ſie
denn vergeſſen, daß mein Schif untergegangen
iſt? Ich werde nicht eher wieder zuruͤk gehen,
bis ich Gelegenheit gehabt habe, ein anderes
Schif zu kaufen, und das moͤgte laͤnger waͤh-
ren, als ſie hier bleiben duͤrfen. Auf das
erſte das beſte Schif, das von hier nach Ham-
burg ſegelt, ſollen ſie ſich ſezzen, und das lie-
ber heute, als morgen!„

„Aber ich habe kein Geld!„ ſagte Ro-
binſon.

„Hier, antwortete der Schiffer, ſind ei-
nige Guineen

Gotlieb. Was ſind das, Guineen.

Vater. Engliſches Geld, mein Lieber;
Goldſtuͤkken, ſo wie unſere Louisd'or. Sie
gelten ohngefaͤhr ſechs Thaler; zu Hauſe wil
ich dir eine zeigen.

Johannes. O nu, nur weiter!

Vater. „Hier, antwortete alſo der bra-
ve Schiffer, ſind einige Guineen, die ich ihnen

leihen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0060" n="20"/>
          <p>&#x201E;Wollen Sie mich wieder mit zuru&#x0364;k<lb/>
nach Hamburg nehmen?&#x201E; fragte <hi rendition="#fr">Robin&#x017F;on.</hi></p><lb/>
          <p>&#x201E;Ich? antwortete der Schiffer; haben &#x017F;ie<lb/>
denn verge&#x017F;&#x017F;en, daß mein Schif untergegangen<lb/>
i&#x017F;t? Ich werde nicht eher wieder zuru&#x0364;k gehen,<lb/>
bis ich Gelegenheit gehabt habe, ein anderes<lb/>
Schif zu kaufen, und das mo&#x0364;gte la&#x0364;nger wa&#x0364;h-<lb/>
ren, als &#x017F;ie hier bleiben du&#x0364;rfen. Auf das<lb/>
er&#x017F;te das be&#x017F;te Schif, das von hier nach Ham-<lb/>
burg &#x017F;egelt, &#x017F;ollen &#x017F;ie &#x017F;ich &#x017F;ezzen, und das lie-<lb/>
ber heute, als morgen!&#x201E;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Aber ich habe kein Geld!&#x201E; &#x017F;agte <hi rendition="#fr">Ro-<lb/>
bin&#x017F;on.</hi></p><lb/>
          <p>&#x201E;Hier, antwortete der Schiffer, &#x017F;ind ei-<lb/>
nige <hi rendition="#fr">Guineen</hi> &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Gotlieb.</hi> Was &#x017F;ind das, Guineen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Vater.</hi> Engli&#x017F;ches Geld, mein Lieber;<lb/>
Gold&#x017F;tu&#x0364;kken, &#x017F;o wie un&#x017F;ere Louisd'or. Sie<lb/>
gelten ohngefa&#x0364;hr &#x017F;echs Thaler; zu Hau&#x017F;e wil<lb/>
ich dir eine zeigen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Johannes.</hi> O nu, nur weiter!</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Vater.</hi> &#x201E;Hier, antwortete al&#x017F;o der bra-<lb/>
ve Schiffer, &#x017F;ind einige Guineen, die ich ihnen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">leihen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[20/0060] „Wollen Sie mich wieder mit zuruͤk nach Hamburg nehmen?„ fragte Robinſon. „Ich? antwortete der Schiffer; haben ſie denn vergeſſen, daß mein Schif untergegangen iſt? Ich werde nicht eher wieder zuruͤk gehen, bis ich Gelegenheit gehabt habe, ein anderes Schif zu kaufen, und das moͤgte laͤnger waͤh- ren, als ſie hier bleiben duͤrfen. Auf das erſte das beſte Schif, das von hier nach Ham- burg ſegelt, ſollen ſie ſich ſezzen, und das lie- ber heute, als morgen!„ „Aber ich habe kein Geld!„ ſagte Ro- binſon. „Hier, antwortete der Schiffer, ſind ei- nige Guineen — Gotlieb. Was ſind das, Guineen. Vater. Engliſches Geld, mein Lieber; Goldſtuͤkken, ſo wie unſere Louisd'or. Sie gelten ohngefaͤhr ſechs Thaler; zu Hauſe wil ich dir eine zeigen. Johannes. O nu, nur weiter! Vater. „Hier, antwortete alſo der bra- ve Schiffer, ſind einige Guineen, die ich ihnen leihen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/60
Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/60>, abgerufen am 22.11.2024.