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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.

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überfallen werden. Er brante vor Begierde,
den Bogen fertig zu sehen und lief, troz Re-
gen und Wind, davon, um das nöthige Holz
dazu aufzusuchen.

Nicht jedes Holz schien ihm gut dazu zu
sein. Er suchte eins aus, welches hart und
zähe zugleich wäre, damit es sich so wohl
biegen liesse, als auch in seine alte Lage zurük
zu springen strebte.

Johannes. Das elastisch wäre, nicht?

Vater. Richtig! Ich dachte nicht, daß
ihr die Bedeutung dieses Worts euch gemerkt
hättet; deswegen wolt' ich es nicht brauchen.

Nachdem er nun solches Holz gefunden
und abgehauen hatte, trug er es zu Hause
und sezte sich sogleich in Arbeit. Aber ach!
wie sehr empfand er jezt den Mangel eines
ordentlichen Messers! Wohl zwanzig und mehr
Schnitte mußte er jedesmahl thun, um so
viel abzuschneiden, als wir mit unsern stähler-
nen Messern durch einen einzigen Schnit weg-
nehmen können. Nicht weniger, als acht
volle Tage verstrichen über dieser Arbeit, ohn-

geach-

uͤberfallen werden. Er brante vor Begierde,
den Bogen fertig zu ſehen und lief, troz Re-
gen und Wind, davon, um das noͤthige Holz
dazu aufzuſuchen.

Nicht jedes Holz ſchien ihm gut dazu zu
ſein. Er ſuchte eins aus, welches hart und
zaͤhe zugleich waͤre, damit es ſich ſo wohl
biegen lieſſe, als auch in ſeine alte Lage zuruͤk
zu ſpringen ſtrebte.

Johannes. Das elaſtiſch waͤre, nicht?

Vater. Richtig! Ich dachte nicht, daß
ihr die Bedeutung dieſes Worts euch gemerkt
haͤttet; deswegen wolt' ich es nicht brauchen.

Nachdem er nun ſolches Holz gefunden
und abgehauen hatte, trug er es zu Hauſe
und ſezte ſich ſogleich in Arbeit. Aber ach!
wie ſehr empfand er jezt den Mangel eines
ordentlichen Meſſers! Wohl zwanzig und mehr
Schnitte mußte er jedesmahl thun, um ſo
viel abzuſchneiden, als wir mit unſern ſtaͤhler-
nen Meſſern durch einen einzigen Schnit weg-
nehmen koͤnnen. Nicht weniger, als acht
volle Tage verſtrichen uͤber dieſer Arbeit, ohn-

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[255/0295] uͤberfallen werden. Er brante vor Begierde, den Bogen fertig zu ſehen und lief, troz Re- gen und Wind, davon, um das noͤthige Holz dazu aufzuſuchen. Nicht jedes Holz ſchien ihm gut dazu zu ſein. Er ſuchte eins aus, welches hart und zaͤhe zugleich waͤre, damit es ſich ſo wohl biegen lieſſe, als auch in ſeine alte Lage zuruͤk zu ſpringen ſtrebte. Johannes. Das elaſtiſch waͤre, nicht? Vater. Richtig! Ich dachte nicht, daß ihr die Bedeutung dieſes Worts euch gemerkt haͤttet; deswegen wolt' ich es nicht brauchen. Nachdem er nun ſolches Holz gefunden und abgehauen hatte, trug er es zu Hauſe und ſezte ſich ſogleich in Arbeit. Aber ach! wie ſehr empfand er jezt den Mangel eines ordentlichen Meſſers! Wohl zwanzig und mehr Schnitte mußte er jedesmahl thun, um ſo viel abzuſchneiden, als wir mit unſern ſtaͤhler- nen Meſſern durch einen einzigen Schnit weg- nehmen koͤnnen. Nicht weniger, als acht volle Tage verſtrichen uͤber dieſer Arbeit, ohn- geach-

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/295>, abgerufen am 22.11.2024.