Vater. So gütig hat der liebe Gott für uns gesorgt, daß dasjenige, was uns am unentbehrlichsten ist, die wenigste Zubereitung durch Kunst erfodert, und am häufigsten da ist.
Robinson ging nun vergnügt nach dem Orte hin, wo er ein Lama zu erhaschen hof- te. Da er ankam, war keins derselben da; aber es war auch noch nicht ganz Mittag. Er lagerte sich also unter einem Baume, um sich unterdeß von seinem Braten und von seinen Kartoffeln gütlich zu thun! O wie viel kräftiger schmekte ihm jezt beides, da er es mit etwas Salz geniessen konte!
Eben da er mit seiner Mahlzeit fertig war, zeigten sich in der Ferne die herbei hüp- fenden Lama's. Robinson stelte sich ge- schwind in Positur, und wartete mit aufge- hobener Schlinge, bis eins derselben sich ihm nähern würde. Jezt waren schon verschiedene von ihnen vorüber gegangen, ohne daß er sie erreichen konte: aber plözlich kam ihm eins so nahe, daß er nur seine Hände durfte fallen
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Vater. So guͤtig hat der liebe Gott fuͤr uns geſorgt, daß dasjenige, was uns am unentbehrlichſten iſt, die wenigſte Zubereitung durch Kunſt erfodert, und am haͤufigſten da iſt.
Robinſon ging nun vergnuͤgt nach dem Orte hin, wo er ein Lama zu erhaſchen hof- te. Da er ankam, war keins derſelben da; aber es war auch noch nicht ganz Mittag. Er lagerte ſich alſo unter einem Baume, um ſich unterdeß von ſeinem Braten und von ſeinen Kartoffeln guͤtlich zu thun! O wie viel kraͤftiger ſchmekte ihm jezt beides, da er es mit etwas Salz genieſſen konte!
Eben da er mit ſeiner Mahlzeit fertig war, zeigten ſich in der Ferne die herbei huͤp- fenden Lama's. Robinſon ſtelte ſich ge- ſchwind in Poſitur, und wartete mit aufge- hobener Schlinge, bis eins derſelben ſich ihm naͤhern wuͤrde. Jezt waren ſchon verſchiedene von ihnen voruͤber gegangen, ohne daß er ſie erreichen konte: aber ploͤzlich kam ihm eins ſo nahe, daß er nur ſeine Haͤnde durfte fallen
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Vater. So guͤtig hat der liebe Gott
fuͤr uns geſorgt, daß dasjenige, was uns am
unentbehrlichſten iſt, die wenigſte Zubereitung
durch Kunſt erfodert, und am haͤufigſten da
iſt.
Robinſon ging nun vergnuͤgt nach dem
Orte hin, wo er ein Lama zu erhaſchen hof-
te. Da er ankam, war keins derſelben da;
aber es war auch noch nicht ganz Mittag.
Er lagerte ſich alſo unter einem Baume,
um ſich unterdeß von ſeinem Braten und von
ſeinen Kartoffeln guͤtlich zu thun! O wie viel
kraͤftiger ſchmekte ihm jezt beides, da er es
mit etwas Salz genieſſen konte!
Eben da er mit ſeiner Mahlzeit fertig
war, zeigten ſich in der Ferne die herbei huͤp-
fenden Lama's. Robinſon ſtelte ſich ge-
ſchwind in Poſitur, und wartete mit aufge-
hobener Schlinge, bis eins derſelben ſich ihm
naͤhern wuͤrde. Jezt waren ſchon verſchiedene
von ihnen voruͤber gegangen, ohne daß er ſie
erreichen konte: aber ploͤzlich kam ihm eins ſo
nahe, daß er nur ſeine Haͤnde durfte fallen
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/233>, abgerufen am 23.11.2024.
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