Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

den Roktaschen damit an, um sogleich etwas
davon mitzunehmen.

Gotlieb. Wie war denn das Salz da-
hin gekommen?

Vater. Du erinnerst dich wohl nicht
mehr an das, was ich von dem Ursprunge des
Salzes euch einmahl erzählt habe?

Johannes. O ja, ich weiß noch! Sie
graben welches aus der Erde; und dan so
kochen sie auch was aus salzigem Wasser, wel-
ches aus der Erde hervorquilt, und dan so
ist auch was in dem Meerwasser!

Vater. Ganz recht. Nun aus dem
Meerwasser kochen, so wohl die Menschen,
als auch die Sonne, Salz.

Gotlieb. Die Sonne?

Vater. Ja; indem nemlich nach einer
hohen Fluth, oder nach einer Ueberschwem-
mung Seewasser auf dem Lande zurük bleibt,
so troknet die Sonne nach und nach dies Was-
ser aus und was denn an dem Orte übrig
bleibt, das ist Salz.

Lotte. I, das ist ja närrisch!

Va-

den Roktaſchen damit an, um ſogleich etwas
davon mitzunehmen.

Gotlieb. Wie war denn das Salz da-
hin gekommen?

Vater. Du erinnerſt dich wohl nicht
mehr an das, was ich von dem Urſprunge des
Salzes euch einmahl erzaͤhlt habe?

Johannes. O ja, ich weiß noch! Sie
graben welches aus der Erde; und dan ſo
kochen ſie auch was aus ſalzigem Waſſer, wel-
ches aus der Erde hervorquilt, und dan ſo
iſt auch was in dem Meerwaſſer!

Vater. Ganz recht. Nun aus dem
Meerwaſſer kochen, ſo wohl die Menſchen,
als auch die Sonne, Salz.

Gotlieb. Die Sonne?

Vater. Ja; indem nemlich nach einer
hohen Fluth, oder nach einer Ueberſchwem-
mung Seewaſſer auf dem Lande zuruͤk bleibt,
ſo troknet die Sonne nach und nach dies Waſ-
ſer aus und was denn an dem Orte uͤbrig
bleibt, das iſt Salz.

Lotte. I, das iſt ja naͤrriſch!

Va-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0232" n="192"/>
den Rokta&#x017F;chen damit an, um &#x017F;ogleich etwas<lb/>
davon mitzunehmen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Gotlieb.</hi> Wie war denn das Salz da-<lb/>
hin gekommen?</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Vater.</hi> Du erinner&#x017F;t dich wohl nicht<lb/>
mehr an das, was ich von dem Ur&#x017F;prunge des<lb/>
Salzes euch einmahl erza&#x0364;hlt habe?</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Johannes.</hi> O ja, ich weiß noch! Sie<lb/>
graben welches aus der Erde; und dan &#x017F;o<lb/>
kochen &#x017F;ie auch was aus &#x017F;alzigem Wa&#x017F;&#x017F;er, wel-<lb/>
ches aus der Erde hervorquilt, und dan &#x017F;o<lb/>
i&#x017F;t auch was in dem Meerwa&#x017F;&#x017F;er!</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Vater.</hi> Ganz recht. Nun aus dem<lb/>
Meerwa&#x017F;&#x017F;er kochen, &#x017F;o wohl die Men&#x017F;chen,<lb/>
als auch die Sonne, Salz.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Gotlieb.</hi> Die Sonne?</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Vater.</hi> Ja; indem nemlich nach einer<lb/>
hohen Fluth, oder nach einer Ueber&#x017F;chwem-<lb/>
mung Seewa&#x017F;&#x017F;er auf dem Lande zuru&#x0364;k bleibt,<lb/>
&#x017F;o troknet die Sonne nach und nach dies Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er aus und was denn an dem Orte u&#x0364;brig<lb/>
bleibt, das i&#x017F;t Salz.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Lotte.</hi> I, das i&#x017F;t ja na&#x0364;rri&#x017F;ch!</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Va-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[192/0232] den Roktaſchen damit an, um ſogleich etwas davon mitzunehmen. Gotlieb. Wie war denn das Salz da- hin gekommen? Vater. Du erinnerſt dich wohl nicht mehr an das, was ich von dem Urſprunge des Salzes euch einmahl erzaͤhlt habe? Johannes. O ja, ich weiß noch! Sie graben welches aus der Erde; und dan ſo kochen ſie auch was aus ſalzigem Waſſer, wel- ches aus der Erde hervorquilt, und dan ſo iſt auch was in dem Meerwaſſer! Vater. Ganz recht. Nun aus dem Meerwaſſer kochen, ſo wohl die Menſchen, als auch die Sonne, Salz. Gotlieb. Die Sonne? Vater. Ja; indem nemlich nach einer hohen Fluth, oder nach einer Ueberſchwem- mung Seewaſſer auf dem Lande zuruͤk bleibt, ſo troknet die Sonne nach und nach dies Waſ- ſer aus und was denn an dem Orte uͤbrig bleibt, das iſt Salz. Lotte. I, das iſt ja naͤrriſch! Va-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/232
Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/232>, abgerufen am 23.11.2024.