lassen, um es in der Schlinge zu haben. Er that's und in dem Augenblikke war das La- ma sein!
Es wolte blöken; aber aus Besorgniß, daß die Andern dadurch scheu werden mögten, zog er die Schlinge so fest zu, daß dem Thie- re das Schreien wohl vergehen muste. Dan zog er es, so geschwind er nur konte, ins Gebüsch, um den Uebrigen aus den Augen zu kommen.
Das gefangene Lama war eine Mutter zweier Lämmer. Zu Robinsons grosser Freude folgten diese ihr auf dem Fusse nach; und schienen sich gar nicht vor ihm zu fürch- ten. Er streichelte die kleinen lieben Dinger, und sie -- recht als wenn sie ihn bitten wol- ten, daß er doch ihre Mutter mögte gehen lassen -- lekten ihm die Hand.
Gotlieb. O da hätte er sie doch auch müssen gehen lassen!
Vater. Da wär' er wohl ein grosser Nar gewesen, wenn er das gethan hätte!
Got-
laſſen, um es in der Schlinge zu haben. Er that's und in dem Augenblikke war das La- ma ſein!
Es wolte bloͤken; aber aus Beſorgniß, daß die Andern dadurch ſcheu werden moͤgten, zog er die Schlinge ſo feſt zu, daß dem Thie- re das Schreien wohl vergehen muſte. Dan zog er es, ſo geſchwind er nur konte, ins Gebuͤſch, um den Uebrigen aus den Augen zu kommen.
Das gefangene Lama war eine Mutter zweier Laͤmmer. Zu Robinſons groſſer Freude folgten dieſe ihr auf dem Fuſſe nach; und ſchienen ſich gar nicht vor ihm zu fuͤrch- ten. Er ſtreichelte die kleinen lieben Dinger, und ſie — recht als wenn ſie ihn bitten wol- ten, daß er doch ihre Mutter moͤgte gehen laſſen — lekten ihm die Hand.
Gotlieb. O da haͤtte er ſie doch auch muͤſſen gehen laſſen!
Vater. Da waͤr' er wohl ein groſſer Nar geweſen, wenn er das gethan haͤtte!
Got-
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laſſen, um es in der Schlinge zu haben. Er
that's und in dem Augenblikke war das La-
ma ſein!
Es wolte bloͤken; aber aus Beſorgniß,
daß die Andern dadurch ſcheu werden moͤgten,
zog er die Schlinge ſo feſt zu, daß dem Thie-
re das Schreien wohl vergehen muſte. Dan
zog er es, ſo geſchwind er nur konte, ins
Gebuͤſch, um den Uebrigen aus den Augen
zu kommen.
Das gefangene Lama war eine Mutter
zweier Laͤmmer. Zu Robinſons groſſer
Freude folgten dieſe ihr auf dem Fuſſe nach;
und ſchienen ſich gar nicht vor ihm zu fuͤrch-
ten. Er ſtreichelte die kleinen lieben Dinger,
und ſie — recht als wenn ſie ihn bitten wol-
ten, daß er doch ihre Mutter moͤgte gehen
laſſen — lekten ihm die Hand.
Gotlieb. O da haͤtte er ſie doch auch
muͤſſen gehen laſſen!
Vater. Da waͤr' er wohl ein groſſer
Nar geweſen, wenn er das gethan haͤtte!
Got-
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/234>, abgerufen am 18.04.2024.
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