Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].Jm Perfertischen Buchladen zu sinden. Vermehr- und Zueignungen des Ruhms/so Jch Jhr zuschreibe/ und dessen Abmah- lung gleichsam als eine Schattirung/ üm die Linien ihrer Volkommenheit/ den Augen der Allerunverständigsten und Unkentlich- sten/ desto scheinbar- und leibhaftiger vorzu- bringen/ Jch mich bemühe: Darüm Jch alzeit/ ob gleich die Natur in allen Spra- chen fruchtbar/ iedoch nicht satsam/ derer wunderliche Sachen/ oder vielmehr rechte Wunderwerke/ (weil in aller derer Wir- kungen die Vernunft nicht den wenigsten Blik siehet/) offentlich ausruffen werde. Jch wil mich wieder zu meinem ersten stel- K k k
Jm Perfertiſchen Buchladen zu ſinden. Vermehr- und Zueignungen des Ruhms/ſo Jch Jhr zúſchreibe/ und deſſen Abmah- lung gleichſam als eine Schattirung/ uͤm die Linien ihrer Volkommenheit/ den Augen der Allerunverſtaͤndigſten und Unkentlich- ſten/ deſto ſcheinbar- und leibhaftiger vorzu- bringen/ Jch mich bemuͤhe: Daruͤm Jch alzeit/ ob gleich die Natur in allen Sprá- chen fruchtbar/ iedoch nicht ſatſam/ dérer wunderliche Sachen/ oder vielmehr rechte Wunderwerke/ (weil in aller dérer Wir- kungen die Vernunft nicht den wenigſten Blik ſiehet/) offentlich ausruffen werde. Jch wil mich wieder zu meinem erſten ſtel- K k k
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Jm Perfertiſchen Buchladen zu ſinden.
Vermehr- und Zueignungen des Ruhms/
ſo Jch Jhr zúſchreibe/ und deſſen Abmah-
lung gleichſam als eine Schattirung/ uͤm
die Linien ihrer Volkommenheit/ den Augen
der Allerunverſtaͤndigſten und Unkentlich-
ſten/ deſto ſcheinbar- und leibhaftiger vorzu-
bringen/ Jch mich bemuͤhe: Daruͤm Jch
alzeit/ ob gleich die Natur in allen Sprá-
chen fruchtbar/ iedoch nicht ſatſam/ dérer
wunderliche Sachen/ oder vielmehr rechte
Wunderwerke/ (weil in aller dérer Wir-
kungen die Vernunft nicht den wenigſten
Blik ſiehet/) offentlich ausruffen werde.
Jch wil mich wieder zu meinem erſten
Zwek kehren/ dier/ daß die wahre Liebe kei-
ne Pein (in Erwégung/ daß alle dieſelbi-
gen nach ſich ihre Maͤngel und Gebrechen
fuͤhret) zu ſagen; denn alles in dieſer liebſe-
ligen Macht/ als púr lauter Goͤtlich/ vol-
koͤmlich/ und ohne Tadel: Wann wier zu
dérer Kwaͤlle und Uhrſprung Uns anfuͤ-
gen/ werden wier befinden/ daß die aller-
hoͤchſte Volkommenheit/ welche wier an-
behten/ deſſen Anfang und Urſach. Betrach-
tet man deſſen Wirkung/ ſo iſt das gutte der
Zwek; denn es iſt nicht als nur deſſentwé-
gen erſchaffen worden/ weil ohne Liebe man
das/ was gutt/ nicht zu lieben gewuſt: Al-
lein es iſt hóchnohtwendig/ nachgeſaͤtzten
Unterſcheid zwiſchen der wahren und fal-
ſchen Liebe zu ſtellen. Die Wahrhafte
ſtel-
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