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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Döhmuht/ für der Jungfer
Sie nicht/ wo es Jhr beliebt/ alle obange-
deutete starke Zeugnüße/ welche Sie der
Grausamkeit anschuldigen wollen/ zu wi-
derlegen/ und auszureuten; dann meine Lie-
be bittet Sie darüm; meine Jhr so teuer ge-
lobete Dienste bereden Sie dessen; und alle
meine innerliche Zuneigungen zugleich/ die
Jch/ üm dero Ehre willen ernähre und er-
halte/ beschweren und anstrengen Sie hier-
zu.

N. N.
133.
Er klaget bey seiner Hertzliebsten
dero anhärtige Strengigkeiten an;
und leget sich zu ihren
Füssen.

ALlerschönste/ Jch habe
kaum soviel Kräfte und Vermögen/ die
Feder üm Jhr nachgesätzter Worte/ als
welche so viel rechtmeßige Klagen der Pein
und Marter/ die ihre anhärtige Strengig-
keit mich zu erdulden angeführet/ in Schrif-
ten zu eröfnen/ an Händen zu nehmen. Jch
bin numehr über acht Tage her mit dem Fie-
ber/ welches mich täglich angreift/ behaftet;
und ob wohl diese Kranckheit gnug schmer-
tzen mier verursachet/ so empfinde Jch doch
derer keinen: Aber diesen/ welchen Sie in
mier einig und alleine ursachet/ ist mier un-
erträglich; und zwar solcher gestalt/ daß die

eine

Doͤhmuht/ fuͤr der Jungfer
Sie nicht/ wo es Jhr beliebt/ alle obange-
deutete ſtarke Zeugnuͤße/ welche Sie der
Grauſamkeit anſchuldigen wollen/ zu wi-
derlégen/ und auszureuten; dann meine Lie-
be bittet Sie daruͤm; meine Jhr ſo teuer ge-
lóbete Dienſte beréden Sie deſſen; und alle
meine innerliche Zúneigungen zugleich/ die
Jch/ uͤm déro Ehre willen ernaͤhre und er-
halte/ beſchweren und anſtrengen Sie hier-
zu.

N. N.
133.
Er klaget bey ſeiner Hertzliebſten
déro anhaͤrtige Strengigkeiten an;
und léget ſich zu ihren
Fuͤſſen.

ALlerſchoͤnſte/ Jch habe
kaum ſoviel Kraͤfte und Vermoͤgen/ die
Féder uͤm Jhr nachgeſaͤtzter Worte/ als
welche ſo viel rechtmeßige Klágen der Pein
und Marter/ die ihre anhaͤrtige Strengig-
keit mich zu erdulden angefuͤhret/ in Schrif-
ten zu eroͤfnen/ an Haͤnden zu néhmen. Jch
bin numehr uͤber acht Tage hér mit dem Fie-
ber/ welches mich taͤglich angreift/ behaftet;
und ob wohl dieſe Kranckheit gnug ſchmer-
tzen mier verurſachet/ ſo empfinde Jch doch
derer keinen: Aber dieſen/ welchen Sie in
mier einig und alleine urſachet/ iſt mier un-
ertraͤglich; und zwar ſolcher geſtalt/ daß die

eine
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[152/0318] Doͤhmuht/ fuͤr der Jungfer Sie nicht/ wo es Jhr beliebt/ alle obange- deutete ſtarke Zeugnuͤße/ welche Sie der Grauſamkeit anſchuldigen wollen/ zu wi- derlégen/ und auszureuten; dann meine Lie- be bittet Sie daruͤm; meine Jhr ſo teuer ge- lóbete Dienſte beréden Sie deſſen; und alle meine innerliche Zúneigungen zugleich/ die Jch/ uͤm déro Ehre willen ernaͤhre und er- halte/ beſchweren und anſtrengen Sie hier- zu. N. N. 133. Er klaget bey ſeiner Hertzliebſten déro anhaͤrtige Strengigkeiten an; und léget ſich zu ihren Fuͤſſen. ALlerſchoͤnſte/ Jch habe kaum ſoviel Kraͤfte und Vermoͤgen/ die Féder uͤm Jhr nachgeſaͤtzter Worte/ als welche ſo viel rechtmeßige Klágen der Pein und Marter/ die ihre anhaͤrtige Strengig- keit mich zu erdulden angefuͤhret/ in Schrif- ten zu eroͤfnen/ an Haͤnden zu néhmen. Jch bin numehr uͤber acht Tage hér mit dem Fie- ber/ welches mich taͤglich angreift/ behaftet; und ob wohl dieſe Kranckheit gnug ſchmer- tzen mier verurſachet/ ſo empfinde Jch doch derer keinen: Aber dieſen/ welchen Sie in mier einig und alleine urſachet/ iſt mier un- ertraͤglich; und zwar ſolcher geſtalt/ daß die eine

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/318>, abgerufen am 28.05.2024.