Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].Jm Perfertischen Buchladen zufinden. damit Jhme/ in der Taht und Wahrheit/alle gewisse Versicherungen ihrer gegen Jhm tragenden Liebe/ zu bezeugen/ erwar- tet/ in selbst eigener Perschon unbeschwehrt zu erscheinen/ die Mühe auf sich zu nehmen gebehten. Jhr Nahme ist und heist: Seine treue Dienerin; und Jhr Zunahme: Die Allerbeständigste/ welche iemals in dem Kreiß des grossen Weltbaues/ von der hel- len Sonne/ am hohen Firmament des Him- mels/ mit ihren klaren Euglein ist erblikket und gesehen worden. P. S. Er lasse ja unser Tuhn und Vorha- Die Ungenandte; doch Wohlbekandte N. N. 105. Weil diese angestelte Liebes Zusam- menkunft nicht fortgängig; so überschikt die Dahme/ ihrem Liebsten/ ein Schachtel- chen voller gutter Tage. SChönster Kavalier/ Eben diese Dame/ so Jhme hiebevor che- Fff vij
Jm Perfertiſchen Buchladen zufinden. damit Jhme/ in der Taht und Wahrheit/alle gewiſſe Verſicherungen ihrer gegén Jhm tragenden Liebe/ zu bezeugen/ erwar- tet/ in ſelbſt eigener Perſchon unbeſchwehrt zu erſcheinen/ die Muͤhe auf ſich zu nehmen gebehten. Jhr Nahme iſt und heiſt: Seine treue Dienerin; und Jhr Zúnahme: Die Allerbeſtaͤndigſte/ welche iemals in dem Kreiß des groſſen Weltbaues/ von der hel- len Sonne/ am hóhen Firmament des Him- mels/ mit ihren klaren Euglein iſt erblikket und geſéhen worden. P. S. Er laſſe ja unſer Tuhn und Vorha- Die Ungenandte; doch Wohlbekandte N. N. 105. Weil dieſe angeſtelte Liebes Zuſam- menkunft nicht fortgaͤngig; ſo uͤberſchikt die Dahme/ ihrem Liebſten/ ein Schachtel- chen voller gutter Tage. SChoͤnſter Kavalier/ Eben dieſe Dame/ ſo Jhme hiebevor che- Fff vij
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Jm Perfertiſchen Buchladen zufinden.
damit Jhme/ in der Taht und Wahrheit/
alle gewiſſe Verſicherungen ihrer gegén
Jhm tragenden Liebe/ zu bezeugen/ erwar-
tet/ in ſelbſt eigener Perſchon unbeſchwehrt
zu erſcheinen/ die Muͤhe auf ſich zu nehmen
gebehten. Jhr Nahme iſt und heiſt: Seine
treue Dienerin; und Jhr Zúnahme: Die
Allerbeſtaͤndigſte/ welche iemals in dem
Kreiß des groſſen Weltbaues/ von der hel-
len Sonne/ am hóhen Firmament des Him-
mels/ mit ihren klaren Euglein iſt erblikket
und geſéhen worden.
P. S. Er laſſe ja unſer Tuhn und Vorha-
ben/ unter der ſtummen Dekke/ der Sprách-
loſen Verſchwiegenheit alſo liegen/ und ru-
hen/ wie gluͤkſélig Jhn die Liebe ſelbſt/ mit
dem heilſamen Schatten ihrer weichen Fluͤ-
gel bedekket/ und verbirget.
Die Ungenandte; doch
Wohlbekandte N. N.
105.
Weil dieſe angeſtelte Liebes Zuſam-
menkunft nicht fortgaͤngig; ſo uͤberſchikt die
Dahme/ ihrem Liebſten/ ein Schachtel-
chen voller gutter Tage.
SChoͤnſter Kavalier/
Eben dieſe Dame/ ſo Jhme hiebevor
ihr Hertze zur Liebe/ und eigen uͤbergében/
uͤberreicht Jhme eine Schachtel/ von viet
tauſend Hertzens Seuftzern erfuͤllt/ welche
Sie bey ſich/ weil ſie ihn vergéblich zu ihr zu
kom̃en/ uͤm die gewiſſe unverletzliche Verſi-
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