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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Entschuldigung des unterlassenen Bekent:
cherung/ der/ gegen Jhme in der gestalt ei-
ner Liebhaberin und Dienerin zugleich/ ge-
lobeten vertreulichen Zuneigung und Wohl-
gewogenheit zu empfahen/ bemühet/ fühlet/
und schmertzlich empfindet.

P. S. Jch werde Jhme mit ehestem/ und
so bald sich nur eine/ zu unserem Vorhaben
und Wundsch ergebige Gelegenheit fin-
den lassen wird/ von mier Zeitung wieder-
fahren lassen.

N. N. die Vorige.
106.
Eine Entschuldigung/ warüm
Er so lange das Bekentnüs erlassen
müssen: An eine fürnehme
Frau.
VJelehrentugendreiche
Schöne Frau/

Jch weis nicht/ ob mich die Zeit/ oder die
Ungelegenheit entschuldigen wird/ wo Jch
ja einer Vergessenheit beziehen werden solte/
welches doch bey Jhr nur als eine Verges-
senheit gewesen seyn wird/ bey mier aber
stets wehmühtige Gedanken; darüm/ daß
Jch so übel bey Gelegenheit/ meine Unver-
gessenheit zu entdekken: So seyn auch sech-
tzig Meil weges nicht genug/ die mich dah-
mals von Jhr gesondert haben; iedennoch
aber keine Gedanken verhindern können.
Nachdehm Jch nun zwar übel auf/ ins Va-

ter-

Entſchuldigung des unterlaſſenen Bekent:
cherung/ der/ gegen Jhme in der geſtalt ei-
ner Liebhaberin und Dienerin zugleich/ ge-
lóbeten vertreulichen Zuneigung und Wohl-
gewogenheit zu empfahen/ bemuͤhet/ fuͤhlet/
und ſchmertzlich empfindet.

P. S. Jch werde Jhme mit eheſtem/ und
ſo bald ſich nur eine/ zu unſerem Vorhaben
und Wundſch ergébige Gelégenheit fin-
den laſſen wird/ von mier Zeitung wieder-
fahren laſſen.

N. N. die Vorige.
106.
Eine Entſchuldigung/ waruͤm
Er ſo lange das Bekentnuͤs erlaſſen
muͤſſen: An eine fuͤrnehme
Frau.
VJelehrentugendreiche
Schoͤne Frau/

Jch weis nicht/ ob mich die Zeit/ oder die
Ungelégenheit entſchuldigen wird/ wo Jch
ja einer Vergeſſenheit beziehen werden ſolte/
welches doch bey Jhr nur als eine Vergeſ-
ſenheit gewéſen ſeyn wird/ bey mier aber
ſtets wehmuͤhtige Gedanken; daruͤm/ daß
Jch ſo uͤbel bey Gelégenheit/ meine Unver-
geſſenheit zu entdekken: So ſeyn auch ſech-
tzig Meil wéges nicht genug/ die mich dah-
mals von Jhr geſondert haben; iedennoch
aber keine Gedanken verhindern koͤnnen.
Nachdehm Jch nun zwar uͤbel auf/ ins Va-

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[114/0280] Entſchuldigung des unterlaſſenen Bekent: cherung/ der/ gegen Jhme in der geſtalt ei- ner Liebhaberin und Dienerin zugleich/ ge- lóbeten vertreulichen Zuneigung und Wohl- gewogenheit zu empfahen/ bemuͤhet/ fuͤhlet/ und ſchmertzlich empfindet. P. S. Jch werde Jhme mit eheſtem/ und ſo bald ſich nur eine/ zu unſerem Vorhaben und Wundſch ergébige Gelégenheit fin- den laſſen wird/ von mier Zeitung wieder- fahren laſſen. N. N. die Vorige. 106. Eine Entſchuldigung/ waruͤm Er ſo lange das Bekentnuͤs erlaſſen muͤſſen: An eine fuͤrnehme Frau. VJelehrentugendreiche Schoͤne Frau/ Jch weis nicht/ ob mich die Zeit/ oder die Ungelégenheit entſchuldigen wird/ wo Jch ja einer Vergeſſenheit beziehen werden ſolte/ welches doch bey Jhr nur als eine Vergeſ- ſenheit gewéſen ſeyn wird/ bey mier aber ſtets wehmuͤhtige Gedanken; daruͤm/ daß Jch ſo uͤbel bey Gelégenheit/ meine Unver- geſſenheit zu entdekken: So ſeyn auch ſech- tzig Meil wéges nicht genug/ die mich dah- mals von Jhr geſondert haben; iedennoch aber keine Gedanken verhindern koͤnnen. Nachdehm Jch nun zwar uͤbel auf/ ins Va- ter-

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/280>, abgerufen am 25.11.2024.