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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Jm Perfertischen Buchladen zufinden.
bey mier keinen Unterscheid; Was Jhre
Freud und Lust/ ist mein einiger Wille und
Belieben: Zu mehrer Treu und gewissen
Versicherung/ wil Jch neubezeugende Ge-
mühtserklärungen von mier stellen; und
zwar/ alles in der gestalt/ als

Jhr
Leibeigener Diener.
84.
Er verkündiget einer Jungfer/
daß/ durch dero Holdseligkeit/ und
schöne Beredsamkeit/ zu ihrem Diener/ Er
gemacht/ und unauflöslich ver-
fesselt sey.
BElobt Schöne Jungfrau/

Die holdselige Liebligkeit/ und liebliche
Holdfeligkeit ihrer Unterhaltung/ haben
meine Sele dermaßen mit Bezauberungs
Banden gefesselt/ daß dessen gewaltsame/
die albereit durch Liebe ihrer Beherschung
unterworfen/ auch durch ihre/ von Honig an-
gefeuchtete Beredsamkeit/ gleicher maßen
obgedachter Herschung/ und zwar noch meh-
rers unterleget/ dermaßen/ daß/ wie ihre
Schönheit mich gleichsam geraubet; also
auch dero Wohlredenheit mich bezaubert;
und auf diesen Sehlag/ bin Jch zwey mahl
der Jhrige. Aber/ dieses alles ist unnöhtig:
Denn/ wann Jch mier die Ketten meiner
Dienstbarkeit durch Unmuht zu erbrechen/

un-
E e e vj

Jm Perfertiſchen Buchladen zufinden.
bey mier keinen Unterſcheid; Was Jhre
Freud und Luſt/ iſt mein einiger Wille und
Belieben: Zu mehrer Treu und gewiſſen
Verſicherung/ wil Jch neubezeugende Ge-
muͤhtserklaͤrungen von mier ſtellen; und
zwar/ alles in der geſtalt/ als

Jhr
Leibeigener Diener.
84.
Er verkuͤndiget einer Jungfer/
daß/ durch dero Holdſeligkeit/ und
ſchoͤne Berédſamkeit/ zu ihrem Diener/ Er
gemacht/ und unaufloͤslich ver-
féſſelt ſey.
BElóbt Schoͤne Jungfrau/

Die holdſélige Liebligkeit/ und liebliche
Holdféligkeit ihrer Unterhaltung/ haben
meine Sele dérmaßen mit Bezauberungs
Banden gefeſſelt/ daß deſſen gewaltſame/
die albereit durch Liebe ihrer Behérſchung
unterworfen/ auch durch ihre/ von Honig an-
gefeuchtete Berédſamkeit/ gleicher maßen
obgedachter Herſchung/ und zwar noch meh-
rers unterléget/ dérmaßen/ daß/ wie ihre
Schoͤnheit mich gleichſam geraubet; alſo
auch dero Wohlrédenheit mich bezaubert;
und auf dieſen Sehlag/ bin Jch zwey mahl
der Jhrige. Aber/ dieſes alles iſt unnoͤhtig:
Denn/ wann Jch mier die Ketten meiner
Dienſtbarkeit durch Unmuht zu erbrechen/

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[87/0253] Jm Perfertiſchen Buchladen zufinden. bey mier keinen Unterſcheid; Was Jhre Freud und Luſt/ iſt mein einiger Wille und Belieben: Zu mehrer Treu und gewiſſen Verſicherung/ wil Jch neubezeugende Ge- muͤhtserklaͤrungen von mier ſtellen; und zwar/ alles in der geſtalt/ als Jhr Leibeigener Diener. 84. Er verkuͤndiget einer Jungfer/ daß/ durch dero Holdſeligkeit/ und ſchoͤne Berédſamkeit/ zu ihrem Diener/ Er gemacht/ und unaufloͤslich ver- féſſelt ſey. BElóbt Schoͤne Jungfrau/ Die holdſélige Liebligkeit/ und liebliche Holdféligkeit ihrer Unterhaltung/ haben meine Sele dérmaßen mit Bezauberungs Banden gefeſſelt/ daß deſſen gewaltſame/ die albereit durch Liebe ihrer Behérſchung unterworfen/ auch durch ihre/ von Honig an- gefeuchtete Berédſamkeit/ gleicher maßen obgedachter Herſchung/ und zwar noch meh- rers unterléget/ dérmaßen/ daß/ wie ihre Schoͤnheit mich gleichſam geraubet; alſo auch dero Wohlrédenheit mich bezaubert; und auf dieſen Sehlag/ bin Jch zwey mahl der Jhrige. Aber/ dieſes alles iſt unnoͤhtig: Denn/ wann Jch mier die Ketten meiner Dienſtbarkeit durch Unmuht zu erbrechen/ un- E e e vj

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/253>, abgerufen am 27.05.2024.