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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Dienstantrags Brieflein/
beliebend/ mit Einwilligung/ den Vorsatz

Jhres
Dieners.
16. it.
Der Wohledelgebohrnen
N. N. seiner Gebieterin.
Er entdekket einer Dame sein inniges Her-
tze/ und ergibt sich Jhr zu eigen.
SChönste Dame/

Jch weise bald auswendig/ was in-
wendig zugedänken Jch mich nicht erküh-
nen wolte. Jch schreibe es meiner Liebe zu/
die weniger zuhalten vermag/ als Jch selbst.
Und so ist es auch wahr/ was Jch geschrie-
ben; denn Jch sonst kein Gebot leiden mag/
als das ihrige. Sie vergebe der Kühuheit
in Worten/ und strafe ja nicht meine Lippen
drüm; denn in Wahrheit das Hertze mehr
Schuld dabey haben wird. Wann Jch
doch so glükselig seyn könte/ von meiner schö-
nen Gebieterin ein Geboht zuerleben; wo
es auch mein Leben betrefe/ sol es doch nicht
unterbleiben. Jch bitte nur dieses/ mich in
dehm glükselig zu machen/ und zu vergünsti-
gen/ daß Jch mich dero Diener nennen darf:
denn ohne das/ werde Jch nicht glükselig
leben; aber doch sterben/ und bleiben.

Jhr
Diener.
17. it.

Dienſtantrags Brieflein/
beliebend/ mit Einwilligung/ den Vorſatz

Jhres
Dieners.
16. it.
Der Wohledelgebohrnen
N. N. ſeiner Gebieterin.
Er entdekket einer Dame ſein inniges Her-
tze/ und ergibt ſich Jhr zu eigen.
SChoͤnſte Dame/

Jch weiſe bald auswendig/ was in-
wendig zugedaͤnken Jch mich nicht erkuͤh-
nen wolte. Jch ſchreibe es meiner Liebe zu/
die weniger zuhalten vermag/ als Jch ſelbſt.
Und ſo iſt es auch wahr/ was Jch geſchrie-
ben; denn Jch ſonſt kein Gebot leiden mag/
als das ihrige. Sie vergébe der Kuͤhuheit
in Worten/ und ſtráfe ja nicht meine Lippen
druͤm; denn in Wahrheit das Hertze mehr
Schuld dabey haben wird. Wann Jch
doch ſo gluͤkſelig ſeyn koͤnte/ von meiner ſchoͤ-
nen Gebieterin ein Geboht zuerleben; wo
es auch mein Leben betrefe/ ſol es doch nicht
unterbleiben. Jch bitte nur dieſes/ mich in
dehm gluͤkſelig zu machen/ und zu verguͤnſti-
gen/ daß Jch mich dero Diener neñen darf:
denn ohne das/ werde Jch nicht gluͤkſélig
lében; aber doch ſterben/ und bleiben.

Jhr
Diener.
17. it.
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[14/0180] Dienſtantrags Brieflein/ beliebend/ mit Einwilligung/ den Vorſatz Jhres Dieners. 16. it. Der Wohledelgebohrnen N. N. ſeiner Gebieterin. Er entdekket einer Dame ſein inniges Her- tze/ und ergibt ſich Jhr zu eigen. SChoͤnſte Dame/ Jch weiſe bald auswendig/ was in- wendig zugedaͤnken Jch mich nicht erkuͤh- nen wolte. Jch ſchreibe es meiner Liebe zu/ die weniger zuhalten vermag/ als Jch ſelbſt. Und ſo iſt es auch wahr/ was Jch geſchrie- ben; denn Jch ſonſt kein Gebot leiden mag/ als das ihrige. Sie vergébe der Kuͤhuheit in Worten/ und ſtráfe ja nicht meine Lippen druͤm; denn in Wahrheit das Hertze mehr Schuld dabey haben wird. Wann Jch doch ſo gluͤkſelig ſeyn koͤnte/ von meiner ſchoͤ- nen Gebieterin ein Geboht zuerleben; wo es auch mein Leben betrefe/ ſol es doch nicht unterbleiben. Jch bitte nur dieſes/ mich in dehm gluͤkſelig zu machen/ und zu verguͤnſti- gen/ daß Jch mich dero Diener neñen darf: denn ohne das/ werde Jch nicht gluͤkſélig lében; aber doch ſterben/ und bleiben. Jhr Diener. 17. it.

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/180>, abgerufen am 24.11.2024.