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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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im Perfertischen Buchladen zufinden.
es der Schlüssel zum Himmel: Und wo es
ja geschehen solte/ daß euer böser Geist mit
Aufreißung der Rünste/ so über die Wun-
den eueres bösen Gewissens gewachsen/ wi-
der den Himmel zu murren/ euch aufmun-
tern und erkühnen wirde/ so ruffet euer Ge-
dächtnüs/ in Bedänkung dessen mächtigen
Strahlen/ und euer Hertz döhmüttigend;
so erniedriget euer Haupt/ üm den Hals un-
ter das Joch seiner Gesätze/ die so gerecht/
als hoch zubringen/ und euch mit wahren
Gründen zuzahlen/ auch eueren Klagen end-
schaft zuerteilen/ zuverbünden; so behertziget
wohl ein Krutzifix: hernach betrachtet mit
den Augen eueres geistlichen Verstandes/
mit sonderem Aufmerken wohl/ die Ungleich-
heit eurer/ und unsers Heilandes/ und Se-
ligmachers erlittene Schmertzen und Mar-
ter/ die Er erduldet: Sonder einigen Zwei-
fel werdet Jhr nimmermehr zu klagen Ur-
sach haben. Und dis ist der wohlgemeinte
Raht/ welchen Euch erteilet/

E.
gutter Freund/
und Diener.
135.
Ein Trostschreiben/ an einen
gutten Freund/ wegen eines/ unver-

muhteter Weise/ Jhme zugestoßenen
unglüklichen Falles.
Die
G g iij

im Perfertiſchen Buchladen zufinden.
es der Schluͤſſel zum Himmel: Und wo es
ja geſchéhen ſolte/ daß euer boͤſer Geiſt mit
Aufreißung der Ruͤnſte/ ſo uͤber die Wun-
den eueres boͤſen Gewiſſens gewachſen/ wi-
der den Himmel zu murren/ euch aufmun-
tern und erkuͤhnen wirde/ ſo ruffet euer Ge-
daͤchtnuͤs/ in Bedaͤnkung deſſen maͤchtigen
Strahlen/ und euer Hertz doͤhmuͤttigend;
ſo erniedriget euer Haupt/ uͤm den Hals un-
ter das Jóch ſeiner Geſaͤtze/ die ſo gerecht/
als hóch zubringen/ und euch mit wahren
Gruͤnden zuzahlen/ auch eueren Klágen end-
ſchaft zuerteilen/ zuverbuͤnden; ſo behertziget
wohl ein Krutzifix: hernach betrachtet mit
den Augen eueres geiſtlichen Verſtandes/
mit ſonderem Aufmerken wohl/ die Ungleich-
heit eurer/ und unſers Heilandes/ und Se-
ligmachers erlittene Schmertzen und Mar-
ter/ die Er erduldet: Sonder einigen Zwei-
fel werdet Jhr nimmermehr zu klagen Ur-
ſach haben. Und dis iſt der wohlgemeinte
Raht/ welchen Euch erteilet/

E.
gutter Freund/
und Diener.
135.
Ein Troſtſchreiben/ an einen
gutten Freund/ wégen eines/ unver-

muhteter Weiſe/ Jhme zugeſtoßenen
ungluͤklichen Falles.
Die
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[149/0151] im Perfertiſchen Buchladen zufinden. es der Schluͤſſel zum Himmel: Und wo es ja geſchéhen ſolte/ daß euer boͤſer Geiſt mit Aufreißung der Ruͤnſte/ ſo uͤber die Wun- den eueres boͤſen Gewiſſens gewachſen/ wi- der den Himmel zu murren/ euch aufmun- tern und erkuͤhnen wirde/ ſo ruffet euer Ge- daͤchtnuͤs/ in Bedaͤnkung deſſen maͤchtigen Strahlen/ und euer Hertz doͤhmuͤttigend; ſo erniedriget euer Haupt/ uͤm den Hals un- ter das Jóch ſeiner Geſaͤtze/ die ſo gerecht/ als hóch zubringen/ und euch mit wahren Gruͤnden zuzahlen/ auch eueren Klágen end- ſchaft zuerteilen/ zuverbuͤnden; ſo behertziget wohl ein Krutzifix: hernach betrachtet mit den Augen eueres geiſtlichen Verſtandes/ mit ſonderem Aufmerken wohl/ die Ungleich- heit eurer/ und unſers Heilandes/ und Se- ligmachers erlittene Schmertzen und Mar- ter/ die Er erduldet: Sonder einigen Zwei- fel werdet Jhr nimmermehr zu klagen Ur- ſach haben. Und dis iſt der wohlgemeinte Raht/ welchen Euch erteilet/ E. gutter Freund/ und Diener. 135. Ein Troſtſchreiben/ an einen gutten Freund/ wégen eines/ unver- muhteter Weiſe/ Jhme zugeſtoßenen ungluͤklichen Falles. Die G g iij

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/151>, abgerufen am 06.05.2024.