Burckhardt, Jacob: Die Cultur der Renaissance in Italien. Ein Versuch. Basel, 1860.4. Abschnitt.auf der Verflechtung beider beruht sein gelehrtes Anacho- 1) Epist. famil. VII, 4, p. 675. Interea utinam scire posses, quanta cum voluptate solivagus ac liber, inter montes et nemora, inter fontes et flumina, inter libros et maximorum hominum ingenia respiro, quamque me in ea, quae ante sunt, cum Apostolo extendens et praeterita oblivisci nitor et prae- sentia non videre. Vgl. VI, 3, p. 665. 2) Jacuit sine carmine sacro. -- Vgl. Itinerar. syriacum, p. 558. 3) Er unterscheidet im Itinerar. syr. p. 557, an der Riviera di Le- vante: colles asperitate gratissima et mira fertilitate conspicuos. Ueber das Gestade von Gaeta vgl. de remediis utriusque fort. I, 54. 4) De orig. et vita, p. 3: subito loci specie percussus. 5) Epist. famil. IV, 1, p. 624.
4. Abſchnitt.auf der Verflechtung beider beruht ſein gelehrtes Anacho- 1) Epist. famil. VII, 4, p. 675. Interea utinam scire posses, quanta cum voluptate solivagus ac liber, inter montes et nemora, inter fontes et flumina, inter libros et maximorum hominum ingenia respiro, quamque me in ea, quæ ante sunt, cum Apostolo extendens et præterita oblivisci nitor et præ- sentia non videre. Vgl. VI, 3, p. 665. 2) Jacuit sine carmine sacro. — Vgl. Itinerar. syriacum, p. 558. 3) Er unterſcheidet im Itinerar. syr. p. 557, an der Riviera di Le- vante: colles asperitate gratissima et mira fertilitate conspicuos. Ueber das Geſtade von Gaeta vgl. de remediis utriusque fort. I, 54. 4) De orig. et vita, p. 3: subito loci specie percussus. 5) Epist. famil. IV, 1, p. 624.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0306" n="296"/><note place="left"><hi rendition="#b"><hi rendition="#u">4. Abſchnitt.</hi></hi></note>auf der Verflechtung beider beruht ſein gelehrtes Anacho-<lb/> retenleben in Vaucluſe und anderswo, ſeine periodiſche Flucht<lb/> aus Zeit und Welt <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Epist. famil. VII, 4, p. 675. Interea utinam scire posses,<lb/> quanta cum voluptate solivagus ac liber, inter montes et<lb/> nemora, inter fontes et flumina, inter libros et maximorum<lb/> hominum ingenia respiro, quamque me in ea, quæ ante sunt,<lb/> cum Apostolo extendens et præterita oblivisci nitor et præ-<lb/> sentia non videre.</hi> Vgl. <hi rendition="#aq">VI, 3, p.</hi> 665.</note>. Man würde ihm Unrecht thun,<lb/> wenn man aus ſeinem noch ſchwachen und wenig entwickelten<lb/> Vermögen des landſchaftlichen Schilderns auf einen Mangel<lb/> an Empfindung ſchließen wollte. Seine Beſchreibung des<lb/> wunderbaren Golfes von Spezzia und Porto Venere z. B.,<lb/> die er deßhalb am Ende des <hi rendition="#aq">VI.</hi> Geſanges der „Africa“<lb/> einlegt, weil ſie bis jetzt weder von Alten noch von Neuern<lb/> beſungen worden <note place="foot" n="2)"><hi rendition="#aq">Jacuit sine carmine sacro.</hi> — Vgl. <hi rendition="#aq">Itinerar. syriacum, p.</hi> 558.</note>, iſt allerdings eine bloße Aufzählung.<lb/> Aber derſelbe Petrarca kennt doch bereits die Schönheit<lb/> von Felsbildungen und weiß überhaupt die maleriſche Be-<lb/> deutung einer Landſchaft von der Nutzbarkeit zu trennen <note place="foot" n="3)">Er unterſcheidet im <hi rendition="#aq">Itinerar. syr. p.</hi> 557, an der Riviera di Le-<lb/> vante: <hi rendition="#aq">colles <hi rendition="#g">asperitate</hi> gratissima et mira <hi rendition="#g">fertilitate</hi><lb/> conspicuos.</hi> Ueber das Geſtade von Gaeta vgl. <hi rendition="#aq">de remediis<lb/> utriusque fort. I,</hi> 54.</note>.<lb/> Bei ſeinem Aufenthalt in den Wäldern von Reggio wirkt<lb/> der plötzliche Anblick einer großartigen Landſchaft ſo auf<lb/> ihn, daß er ein längſtunterbrochenes Gedicht wieder fort-<lb/> ſetzt <note place="foot" n="4)"><hi rendition="#aq">De orig. et vita, p. 3: subito loci specie percussus.</hi></note>. Die wahrſte und tiefſte Aufregung aber kömmt<lb/><note place="left">Berg-<lb/> beſteigung.</note>über ihn bei der Beſteigung des Mont Ventoux unweit<lb/> Avignon <note place="foot" n="5)"><hi rendition="#aq">Epist. famil. IV, 1, p.</hi> 624.</note>. Ein unbeſtimmter Drang nach einer weiten<lb/> Rundſicht ſteigert ſich in ihm aufs Höchſte, bis endlich das<lb/> zufällige Treffen jener Stelle im Livius, wo König Philipp<lb/> der Römerfeind den Hämus beſteigt, den Entſcheid giebt.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [296/0306]
auf der Verflechtung beider beruht ſein gelehrtes Anacho-
retenleben in Vaucluſe und anderswo, ſeine periodiſche Flucht
aus Zeit und Welt 1). Man würde ihm Unrecht thun,
wenn man aus ſeinem noch ſchwachen und wenig entwickelten
Vermögen des landſchaftlichen Schilderns auf einen Mangel
an Empfindung ſchließen wollte. Seine Beſchreibung des
wunderbaren Golfes von Spezzia und Porto Venere z. B.,
die er deßhalb am Ende des VI. Geſanges der „Africa“
einlegt, weil ſie bis jetzt weder von Alten noch von Neuern
beſungen worden 2), iſt allerdings eine bloße Aufzählung.
Aber derſelbe Petrarca kennt doch bereits die Schönheit
von Felsbildungen und weiß überhaupt die maleriſche Be-
deutung einer Landſchaft von der Nutzbarkeit zu trennen 3).
Bei ſeinem Aufenthalt in den Wäldern von Reggio wirkt
der plötzliche Anblick einer großartigen Landſchaft ſo auf
ihn, daß er ein längſtunterbrochenes Gedicht wieder fort-
ſetzt 4). Die wahrſte und tiefſte Aufregung aber kömmt
über ihn bei der Beſteigung des Mont Ventoux unweit
Avignon 5). Ein unbeſtimmter Drang nach einer weiten
Rundſicht ſteigert ſich in ihm aufs Höchſte, bis endlich das
zufällige Treffen jener Stelle im Livius, wo König Philipp
der Römerfeind den Hämus beſteigt, den Entſcheid giebt.
4. Abſchnitt.
Berg-
beſteigung.
1) Epist. famil. VII, 4, p. 675. Interea utinam scire posses,
quanta cum voluptate solivagus ac liber, inter montes et
nemora, inter fontes et flumina, inter libros et maximorum
hominum ingenia respiro, quamque me in ea, quæ ante sunt,
cum Apostolo extendens et præterita oblivisci nitor et præ-
sentia non videre. Vgl. VI, 3, p. 665.
2) Jacuit sine carmine sacro. — Vgl. Itinerar. syriacum, p. 558.
3) Er unterſcheidet im Itinerar. syr. p. 557, an der Riviera di Le-
vante: colles asperitate gratissima et mira fertilitate
conspicuos. Ueber das Geſtade von Gaeta vgl. de remediis
utriusque fort. I, 54.
4) De orig. et vita, p. 3: subito loci specie percussus.
5) Epist. famil. IV, 1, p. 624.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |