Alex. Severus, dessen anderweitig bekannte Züge indess der einen auf dem Deckel liegenden Gestalt nicht entsprechen.
a
Zimmer der Vase: zwei Kindersärge, der eine mit dem schönsten vorhandenen Relief der Endymionssage, der andere spät, aber sachlich höchst merkwürdig durch die Darstellung der Schicksale der Menschenseele. (Prometheus, Pallas, Nemesis etc.) -- Ausserdem ein guter Bacchuszug.
b
Obere Galerie: Geburt und Erziehung des Dionysos, zum Theil von den allerbesten Motiven.
c
Zimmer des Fauns: Kampf zwischen Griechen und Amazonen, am Deckel die Gefangenen, spätes, aber sehr gut erhaltenes Exem- plar; -- guter und früher Nereidenzug; -- reicher und später Endy- mionssarcophag.
d
Kaiserzimmer: der schon erwähnte Musensarcophag, nach- weisbar zum Theil nach einer Sammlung von Musenstatuen gearbeitet, was von andern Sarcophagen dieses Inhalts nicht immer gilt.
e
In der Villa Albani eine grosse Anzahl. Wir nennen nur die wichtigsten, am Ende der Nebengalerie rechts: die Götter bringen Peleus und Thetis Hochzeitsgeschenke, gute Arbeit nach reinen und einfachen Motiven der Blüthezeit. -- Tod der Alceste; -- ein Me- leagersarcophag, vielleicht der beste.
f
In der Villa Borghese: Vorhalle: eine der oben erwähnten Schlachten zwischen Griechen oder Römern und Barbaren; -- Abschied und Tod eines Jägers.
g
Junozimmer: ein sehr später Musensarcophag, welcher jedoch die Musen nach dem alten, feierlich-schönen Typus darstellt.
h
Herakleszimmer: grosser, in zwei Theile getrennter Sarcophag mit den zwölf Arbeiten des Helden, in besondern, durch Säulchen geschiedenen Abtheilungen.
i
Im Palazzo Corsini zu Rom: erster Saal: einer der schönsten Nereidensarcophage, im Einzelnen vielleicht nicht ohne leben- dige Nachklänge aus einer berühmten Gruppe des Skopas, in welcher die Meergottheiten dargestellt waren, die den vergöttlichten Achill nach Leuke, der Insel der Seligen führten. (Dieses Werk befand sich zur Zeit des Plinius in Rom.) Solche Züge von Tritonen und Ne- reiden offenbaren trotz des ernsten, fast wilden Ausdruckes der männ-
Antike Sculptur. Sarcophage.
Alex. Severus, dessen anderweitig bekannte Züge indess der einen auf dem Deckel liegenden Gestalt nicht entsprechen.
a
Zimmer der Vase: zwei Kindersärge, der eine mit dem schönsten vorhandenen Relief der Endymionssage, der andere spät, aber sachlich höchst merkwürdig durch die Darstellung der Schicksale der Menschenseele. (Prometheus, Pallas, Nemesis etc.) — Ausserdem ein guter Bacchuszug.
b
Obere Galerie: Geburt und Erziehung des Dionysos, zum Theil von den allerbesten Motiven.
c
Zimmer des Fauns: Kampf zwischen Griechen und Amazonen, am Deckel die Gefangenen, spätes, aber sehr gut erhaltenes Exem- plar; — guter und früher Nereidenzug; — reicher und später Endy- mionssarcophag.
d
Kaiserzimmer: der schon erwähnte Musensarcophag, nach- weisbar zum Theil nach einer Sammlung von Musenstatuen gearbeitet, was von andern Sarcophagen dieses Inhalts nicht immer gilt.
e
In der Villa Albani eine grosse Anzahl. Wir nennen nur die wichtigsten, am Ende der Nebengalerie rechts: die Götter bringen Peleus und Thetis Hochzeitsgeschenke, gute Arbeit nach reinen und einfachen Motiven der Blüthezeit. — Tod der Alceste; — ein Me- leagersarcophag, vielleicht der beste.
f
In der Villa Borghese: Vorhalle: eine der oben erwähnten Schlachten zwischen Griechen oder Römern und Barbaren; — Abschied und Tod eines Jägers.
g
Junozimmer: ein sehr später Musensarcophag, welcher jedoch die Musen nach dem alten, feierlich-schönen Typus darstellt.
h
Herakleszimmer: grosser, in zwei Theile getrennter Sarcophag mit den zwölf Arbeiten des Helden, in besondern, durch Säulchen geschiedenen Abtheilungen.
i
Im Palazzo Corsini zu Rom: erster Saal: einer der schönsten Nereidensarcophage, im Einzelnen vielleicht nicht ohne leben- dige Nachklänge aus einer berühmten Gruppe des Skopas, in welcher die Meergottheiten dargestellt waren, die den vergöttlichten Achill nach Leuke, der Insel der Seligen führten. (Dieses Werk befand sich zur Zeit des Plinius in Rom.) Solche Züge von Tritonen und Ne- reiden offenbaren trotz des ernsten, fast wilden Ausdruckes der männ-
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[548/0570]
Antike Sculptur. Sarcophage.
Alex. Severus, dessen anderweitig bekannte Züge indess der einen
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Zimmer der Vase: zwei Kindersärge, der eine mit dem schönsten
vorhandenen Relief der Endymionssage, der andere spät, aber
sachlich höchst merkwürdig durch die Darstellung der Schicksale der
Menschenseele. (Prometheus, Pallas, Nemesis etc.) — Ausserdem ein
guter Bacchuszug.
Obere Galerie: Geburt und Erziehung des Dionysos,
zum Theil von den allerbesten Motiven.
Zimmer des Fauns: Kampf zwischen Griechen und Amazonen,
am Deckel die Gefangenen, spätes, aber sehr gut erhaltenes Exem-
plar; — guter und früher Nereidenzug; — reicher und später Endy-
mionssarcophag.
Kaiserzimmer: der schon erwähnte Musensarcophag, nach-
weisbar zum Theil nach einer Sammlung von Musenstatuen gearbeitet,
was von andern Sarcophagen dieses Inhalts nicht immer gilt.
In der Villa Albani eine grosse Anzahl. Wir nennen nur die
wichtigsten, am Ende der Nebengalerie rechts: die Götter bringen
Peleus und Thetis Hochzeitsgeschenke, gute Arbeit nach reinen
und einfachen Motiven der Blüthezeit. — Tod der Alceste; — ein Me-
leagersarcophag, vielleicht der beste.
In der Villa Borghese: Vorhalle: eine der oben erwähnten
Schlachten zwischen Griechen oder Römern und Barbaren; — Abschied
und Tod eines Jägers.
Junozimmer: ein sehr später Musensarcophag, welcher jedoch die
Musen nach dem alten, feierlich-schönen Typus darstellt.
Herakleszimmer: grosser, in zwei Theile getrennter Sarcophag
mit den zwölf Arbeiten des Helden, in besondern, durch Säulchen
geschiedenen Abtheilungen.
Im Palazzo Corsini zu Rom: erster Saal: einer der schönsten
Nereidensarcophage, im Einzelnen vielleicht nicht ohne leben-
dige Nachklänge aus einer berühmten Gruppe des Skopas, in welcher
die Meergottheiten dargestellt waren, die den vergöttlichten Achill
nach Leuke, der Insel der Seligen führten. (Dieses Werk befand sich
zur Zeit des Plinius in Rom.) Solche Züge von Tritonen und Ne-
reiden offenbaren trotz des ernsten, fast wilden Ausdruckes der männ-
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Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855, S. 548. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burckhardt_cicerone_1855/570>, abgerufen am 18.12.2024.
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