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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Neün vnd viertzigste
besonders was den glauben antrifft / zuo verhandlen vil geschickter sind / dann wenn wir mit speyß ersettiget sind. Darumb so erforderet der handel selb nüchtere geist: doch nit also nüchter / daß es drumb nit zimme von kranckheit oder sterckung wägen vorhin etwas zuo versuochen. Dann Paulus hat gesagt / So yemants hungeret / der ässe daheim. Es wil auch der gedacht Apostel nit / daß man mit sampt dem geheimen Nachtmal des Herren andere malzeyten anrichte. Darumb sagend wir / daß man nit sölle mithinzuo sunst zuonacht ässen. Es leert wol Tertullianus / daß die Christen im brauch gehept habind / offt mithinzuo mit einanderen znacht zuo ässen: 3789 welches Nachtmal er spricht [fremdsprachliches Material] / genennt worden seyn / von der liebe har / dann das wörtle heißt liebe: darumb daß die armen daselbst von den reychen gespeyßt vnd ergetzt wurdend. Aber man hette den selben wol auch aussert dem tempel mit speyß vnd tranck vnd anderen notwendigen dingen mögen fürsähung thuon. Paulus wil nit daß an einem ort gmeine malzeyten / vnd des Herren Nachtmal gehalten werdind.

3790 Wie offt aber das Nachtmal im jar von den glöubigen zuo brauchen seye / habend die Apostel mit keinem gegäbnen gesatzt außtruckt / sonder sömlichs einer yetlichen gmeind wolgefallen frey gelassen. Dann was ist heiterers / dann das Paulus spricht / So offt jr von disem brot ässend / vnd von disem tranck trinckend / söllend jr den tod des Herren außkünden biß das er kumpt? Dann (wie auch der selbig Apostel anzeigt) so hats der Herr vorhin gebotten vnd gesprochen / Das thünd / so offt jrs trinckend / zuo meiner gedächtnuß. Doch so sol darnäbend niemants meinen / das jm die haltung des Herren Nachtmals also frey gelassen seye / daß er es nimmer zhalten dörffe. Das wäre nit ein rächte freyheit / sonder ein vnbilliche fräfenheit. Welche des Herren Nachtmal zuo gwüssen vnd gesatzten tagen im jar haltend / die sähend darauf / daß sy nit mit der täglichen übung das selbig in ein verachtung oder verdruß bringind. Dann sy habend ein rächnung jres volcks / vnd begärend / daß das Nachtmal wirdigklich vnd mit rächter begird begangen werde. Welche es aber offt wideräferend / die meinend es seye vnbillich / daß guote ding durch stäten brauch in verachtung kömmind. Dann ye besser ein ding ist / ye mer sagend sy / sölle mans brauchen. Vnd begärend also zuo beyden seyten dem Herren zuo dienen / vnd daß das mit vil frucht verhandlet werde / das der Herr frey gelassen hat. Wenn der heilig Augustinus zwüschend denen ein richter oder schidman seyn sölte vff den hüttigen tag / so wurde er one allen zweyfel / nichts anders dauon außsprächen / dann das er äben von disem handel außgesprochen hat / da er zum Januario schreybt vnd spricht: Der richtet den span zwüschend denen am rechtisten / der sy sonderlich ermanet / daß sy im friden Christi bleybind / vnd ein yeder thüye / das er nach seinem glauben mit Gott zuo thuon seye glaubt. Dann entwäder er enteeret den leyb vnd das bluot des Herren. Allein wil dise speyß die verachtung nit haben / etc.

3791 Nun ist auch zuo bedencken / wäm dises heilig Nachtmal eyngesetzt seye / vnd wäm es dargereicht sölle werden. So sicht man nun / daß es allen glöubigen Christi / weß stands oder wäsens die seygind / es seye weyb oder mann / den höchsten vnd den nidristen / eyngesetzt ist vnd dargereicht sölle werden. Darumb sol man die groß geheimnuß nit den seüwen vnd hunden zuo verachten vnd mit füssen zuo trätten fürwerffen. Dann vor dem dz mans haltet / sol man die leüt ernstlich vnd eigentlich erinneren / weß dise speyß seye: deren namlich / die jre sünd erkennend / denen die selbigen leid sind / vnd die in Christum glaubend. Man sol sy auch all vermanen / daß ein yeder in sich selbs gange / sich selbs bewäre / vnd darnach erst von disem heiligen brot / vnd trinckgschirr ässe vnd trincke / damit ers nit jm selbs zum vrteil ässe vnd trincke. Wenn sy aber

3789 Agape.
3790 Wie oft man dz Nachtmal halten sölle.
3791 Wäm das Nachtmal yngesetzt seye.

Die Neün vnd viertzigste
besonders was den glauben antrifft / zuͦ verhandlen vil geschickter sind / dann wenn wir mit speyß ersettiget sind. Darumb so erforderet der handel selb nuͤchtere geist: doch nit also nuͤchter / daß es drumb nit zimme von kranckheit oder sterckung waͤgen vorhin etwas zuͦ versuͦchen. Dann Paulus hat gesagt / So yemants hungeret / der aͤsse daheim. Es wil auch der gedacht Apostel nit / daß man mit sampt dem geheimen Nachtmal des Herren andere malzeyten anrichte. Darumb sagend wir / daß man nit soͤlle mithinzuͦ sunst zuͦnacht aͤssen. Es leert wol Tertullianus / daß die Christen im brauch gehept habind / offt mithinzuͦ mit einanderen znacht zuͦ aͤssen: 3789 welches Nachtmal er spricht [fremdsprachliches Material] / genennt worden seyn / von der liebe har / dann das woͤrtle heißt liebe: darumb daß die armen daselbst von den reychen gespeyßt vnd ergetzt wurdend. Aber man hette den selben wol auch aussert dem tempel mit speyß vnd tranck vnd anderen notwendigen dingen moͤgen fürsaͤhung thuͦn. Paulus wil nit daß an einem ort gmeine malzeyten / vnd des Herren Nachtmal gehalten werdind.

3790 Wie offt aber das Nachtmal im jar von den gloͤubigen zuͦ brauchen seye / habend die Apostel mit keinem gegaͤbnen gesatzt außtruckt / sonder soͤmlichs einer yetlichen gmeind wolgefallen frey gelassen. Dann was ist heiterers / dann das Paulus spricht / So offt jr von disem brot aͤssend / vnd von disem tranck trinckend / soͤllend jr den tod des Herren außkünden biß das er kumpt? Dann (wie auch der selbig Apostel anzeigt) so hats der Herr vorhin gebotten vnd gesprochen / Das thuͤnd / so offt jrs trinckend / zuͦ meiner gedaͤchtnuß. Doch so sol darnaͤbend niemants meinen / das jm die haltung des Herren Nachtmals also frey gelassen seye / daß er es nimmer zhalten doͤrffe. Das waͤre nit ein raͤchte freyheit / sonder ein vnbilliche fraͤfenheit. Welche des Herren Nachtmal zuͦ gwüssen vnd gesatzten tagen im jar haltend / die saͤhend darauf / daß sy nit mit der taͤglichen uͤbung das selbig in ein verachtung oder verdruß bringind. Dann sy habend ein raͤchnung jres volcks / vnd begaͤrend / daß das Nachtmal wirdigklich vnd mit raͤchter begird begangen werde. Welche es aber offt wideraͤferend / die meinend es seye vnbillich / daß guͦte ding durch staͤten brauch in verachtung koͤmmind. Dann ye besser ein ding ist / ye mer sagend sy / soͤlle mans brauchen. Vnd begaͤrend also zuͦ beyden seyten dem Herren zuͦ dienen / vnd daß das mit vil frucht verhandlet werde / das der Herr frey gelassen hat. Wenn der heilig Augustinus zwüschend denen ein richter oder schidman seyn soͤlte vff den hüttigen tag / so wurde er one allen zweyfel / nichts anders dauon außspraͤchen / dann das er aͤben von disem handel außgesprochen hat / da er zum Januario schreybt vnd spricht: Der richtet den span zwüschend denen am rechtisten / der sy sonderlich ermanet / daß sy im friden Christi bleybind / vnd ein yeder thuͤye / das er nach seinem glauben mit Gott zuͦ thuͦn seye glaubt. Dann entwaͤder er enteeret den leyb vnd das bluͦt des Herren. Allein wil dise speyß die verachtung nit haben / ꝛc.

3791 Nun ist auch zuͦ bedencken / waͤm dises heilig Nachtmal eyngesetzt seye / vnd waͤm es dargereicht soͤlle werden. So sicht man nun / daß es allen gloͤubigen Christi / weß stands oder waͤsens die seygind / es seye weyb oder mann / den hoͤchsten vnd den nidristen / eyngesetzt ist vnd dargereicht soͤlle werden. Darumb sol man die groß geheimnuß nit den seüwen vnd hunden zuͦ verachten vnd mit fuͤssen zuͦ traͤtten fürwerffen. Dann vor dem dz mans haltet / sol man die leüt ernstlich vnd eigentlich erinneren / weß dise speyß seye: deren namlich / die jre sünd erkennend / denen die selbigen leid sind / vnd die in Christum glaubend. Man sol sy auch all vermanen / daß ein yeder in sich selbs gange / sich selbs bewaͤre / vnd darnach erst von disem heiligen brot / vnd trinckgschirr aͤsse vnd trincke / damit ers nit jm selbs zum vrteil aͤsse vnd trincke. Wenn sy aber

3789 Agape.
3790 Wie oft man dz Nachtmal halten soͤlle.
3791 Waͤm das Nachtmal yngesetzt seye.
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[[448]/0988] Die Neün vnd viertzigste besonders was den glauben antrifft / zuͦ verhandlen vil geschickter sind / dann wenn wir mit speyß ersettiget sind. Darumb so erforderet der handel selb nuͤchtere geist: doch nit also nuͤchter / daß es drumb nit zimme von kranckheit oder sterckung waͤgen vorhin etwas zuͦ versuͦchen. Dann Paulus hat gesagt / So yemants hungeret / der aͤsse daheim. Es wil auch der gedacht Apostel nit / daß man mit sampt dem geheimen Nachtmal des Herren andere malzeyten anrichte. Darumb sagend wir / daß man nit soͤlle mithinzuͦ sunst zuͦnacht aͤssen. Es leert wol Tertullianus / daß die Christen im brauch gehept habind / offt mithinzuͦ mit einanderen znacht zuͦ aͤssen: 3789 welches Nachtmal er spricht _ / genennt worden seyn / von der liebe har / dann das woͤrtle heißt liebe: darumb daß die armen daselbst von den reychen gespeyßt vnd ergetzt wurdend. Aber man hette den selben wol auch aussert dem tempel mit speyß vnd tranck vnd anderen notwendigen dingen moͤgen fürsaͤhung thuͦn. Paulus wil nit daß an einem ort gmeine malzeyten / vnd des Herren Nachtmal gehalten werdind. 3790 Wie offt aber das Nachtmal im jar von den gloͤubigen zuͦ brauchen seye / habend die Apostel mit keinem gegaͤbnen gesatzt außtruckt / sonder soͤmlichs einer yetlichen gmeind wolgefallen frey gelassen. Dann was ist heiterers / dann das Paulus spricht / So offt jr von disem brot aͤssend / vnd von disem tranck trinckend / soͤllend jr den tod des Herren außkünden biß das er kumpt? Dann (wie auch der selbig Apostel anzeigt) so hats der Herr vorhin gebotten vnd gesprochen / Das thuͤnd / so offt jrs trinckend / zuͦ meiner gedaͤchtnuß. Doch so sol darnaͤbend niemants meinen / das jm die haltung des Herren Nachtmals also frey gelassen seye / daß er es nimmer zhalten doͤrffe. Das waͤre nit ein raͤchte freyheit / sonder ein vnbilliche fraͤfenheit. Welche des Herren Nachtmal zuͦ gwüssen vnd gesatzten tagen im jar haltend / die saͤhend darauf / daß sy nit mit der taͤglichen uͤbung das selbig in ein verachtung oder verdruß bringind. Dann sy habend ein raͤchnung jres volcks / vnd begaͤrend / daß das Nachtmal wirdigklich vnd mit raͤchter begird begangen werde. Welche es aber offt wideraͤferend / die meinend es seye vnbillich / daß guͦte ding durch staͤten brauch in verachtung koͤmmind. Dann ye besser ein ding ist / ye mer sagend sy / soͤlle mans brauchen. Vnd begaͤrend also zuͦ beyden seyten dem Herren zuͦ dienen / vnd daß das mit vil frucht verhandlet werde / das der Herr frey gelassen hat. Wenn der heilig Augustinus zwüschend denen ein richter oder schidman seyn soͤlte vff den hüttigen tag / so wurde er one allen zweyfel / nichts anders dauon außspraͤchen / dann das er aͤben von disem handel außgesprochen hat / da er zum Januario schreybt vnd spricht: Der richtet den span zwüschend denen am rechtisten / der sy sonderlich ermanet / daß sy im friden Christi bleybind / vnd ein yeder thuͤye / das er nach seinem glauben mit Gott zuͦ thuͦn seye glaubt. Dann entwaͤder er enteeret den leyb vnd das bluͦt des Herren. Allein wil dise speyß die verachtung nit haben / ꝛc. 3791 Nun ist auch zuͦ bedencken / waͤm dises heilig Nachtmal eyngesetzt seye / vnd waͤm es dargereicht soͤlle werden. So sicht man nun / daß es allen gloͤubigen Christi / weß stands oder waͤsens die seygind / es seye weyb oder mann / den hoͤchsten vnd den nidristen / eyngesetzt ist vnd dargereicht soͤlle werden. Darumb sol man die groß geheimnuß nit den seüwen vnd hunden zuͦ verachten vnd mit fuͤssen zuͦ traͤtten fürwerffen. Dann vor dem dz mans haltet / sol man die leüt ernstlich vnd eigentlich erinneren / weß dise speyß seye: deren namlich / die jre sünd erkennend / denen die selbigen leid sind / vnd die in Christum glaubend. Man sol sy auch all vermanen / daß ein yeder in sich selbs gange / sich selbs bewaͤre / vnd darnach erst von disem heiligen brot / vnd trinckgschirr aͤsse vnd trincke / damit ers nit jm selbs zum vrteil aͤsse vnd trincke. Wenn sy aber 3789 Agape. 3790 Wie oft man dz Nachtmal halten soͤlle. 3791 Waͤm das Nachtmal yngesetzt seye.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [448]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/988>, abgerufen am 19.05.2024.