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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Neün vnd viertzigste
wurde predigen anders / dann das wir euch geprediget habend / der seye verfluocht. Wie wir yetz gesagt habend / so sagend wir auch abermals / So yemants euch predigete anders dann das jr empfangen habend / der seye verfluocht. Dieweyl nun weder der apostel selbs / noch ein engel von himmel anders verkünden oder leeren mag / dann das Christus ein mal geleert hat / vnd seine apostel verkündet habend: so verwunderen ich mich gentzlich wohär das in brauch kommen seye / dz man an etlichen orten / wider die euangelisch vnd apostolisch leer / ins Herren trinckgschirr wasser braucht / welches allein das bluot Christi nit mag außtrucken. Vnd weyter / Es sol / geliebter bruoder / niemants meinen / dz man etlicher leüten gewonheit nachuolgen müsse / die da vergangner zeyt gemeint habend / man sölle ins Herren trinckgschirr allein wasser brauchen. Dann man muoß fragen / wäm sy hierinn nachgeuolget habind. Dann wenn man in dem opffer / das Christus ist / niemants dann Christo nachuolgen sol / so müssend wir das hören vnd thuon / das Christus gethon / vnd vns zuo thuon befolhen hat: dieweyl er in seinem Euangelio spricht / Jch nennen euch yetz nit knecht sonder freünd / so jr haltend was ich euch gebieten. Vnd daß Christus allein sölle gehört werden / das bezeüget auch der vatter von himmel / da er spricht / Diß ist mein liebster sun / in dem ich wol gesinnet bin / den hörend. So man nun Christum allein hören sol / so söllend wir nit achten / was yemants vor vns zethuon seyn vermeint habe / sonder was Christus / der vor allem ist / zum ersten gethon habe. Dann wir müssend nit der menschen gwonheit volgen / sonder der warheit Gottes: dieweyl Gott auch bey dem propheten Esaia redt / vnd spricht: Sy dienend mir vergäbens / dieweyl sy leeren leerend die nichts dann menschen gebott sind. Welches der Herr im euangelio wideräferet / vnd spricht: Jr verwerffend das gebott Gottes / daß jr eüwere satzungen aufrichtind. So spricht er auch an einem anderen ort: Wär nun eins von disen kleinsten gebotten auflöset / vnd leert die leüt also / der wirt der kleinest heissen im himmelreych. So es sich nun nit zimpt / das kleinst von den gebotten deß Herren auflösen: wie vil mer gebürt es sich nit / so grosse / vnd so fürträffenliche ding / die also zuo der gheimnuß deß leydens deß Herren vnd vnserer erlösung gehörend / zerstören vnd zerbrächen / oder durch menschliche angäbung in ein anders / dann es aber von Gott eyngesetzt ist / verwandlen / etc. Dz nun dise wort wider den / der sy geschriben hat / selbs gältind / kan niemants löugnen. Dann es mag weder mit der gschrifft noch mit dem exempel Christi erzeigt werden / dz im Nachtmal wasser vnder den weyn seye gemischt worden. Was er aber sunst für zeügnussen eynfürt / sicht ein yeder wol / dz sy zum fürgenomnen handel nichts dienend / darzuo auch vom natürlichen verstand gebogen sind. Das euangelium redt heiter / dz der Herr den seinen die frucht der weynräben dargebotten habe. Vnd ob wol S. Paul so offt deß trinckgschirrs gedenckt / so leert er doch nienen / daß wasser in weyn vermischet worden seye / oder vermischt werden sölle. Darumb werdend die Aquarij / das ist / die bloß wasser im Nachtmal brauchend / recht vnd billich verdampt / wie man sagt die Martioniter vnd Tatianer gewesen seyn vnd gethon haben. Das giltet aber gleych / du bruchist roten oder wyssen weyn im Nachtmal.

3772 Weyter / warumb vns der Herr das sacrament deß Nachtmals nit vnder einer gstalt brots oder weyns / sonder vnder beiden angäben oder eyngesetzt habe / dessen haltend alle leerer der kirchen einhällig das ein vrsach seyn / dz er also bedeüten / ja bezeügen habe wöllen / dz er seel vnd fleisch angenommen / vnd die selbigen für vns gäben / vnd deßhalb vnser seel vnd fleisch vom ewigen verderben erlößt habe. Vnd wiewol es zwo gstalten sind / so machend sy doch allein ein sacrament. Dann man sol sy nit von einandern sünderen. Vnd sol deren meinung keins wägs gschirmpt werden / die auß eignem / ja auß vngöttlichem fräffnen gwalt die ordnung Christi zerstört / vnd den communicierenden Leyen allein

3772 Daß man beide gstalten im Nachtmal gäben vnd empfahen sölle.

Die Neün vnd viertzigste
wurde predigen anders / dann das wir euch geprediget habend / der seye verfluͦcht. Wie wir yetz gesagt habend / so sagend wir auch abermals / So yemants euch predigete anders dann das jr empfangen habend / der seye verfluͦcht. Dieweyl nun weder der apostel selbs / noch ein engel von himmel anders verkünden oder leeren mag / dann das Christus ein mal geleert hat / vnd seine apostel verkündet habend: so verwunderen ich mich gentzlich wohaͤr das in brauch kommen seye / dz man an etlichen orten / wider die euangelisch vnd apostolisch leer / ins Herren trinckgschirr wasser braucht / welches allein das bluͦt Christi nit mag außtrucken. Vnd weyter / Es sol / geliebter bruͦder / niemants meinen / dz man etlicher leüten gewonheit nachuͦlgen muͤsse / die da vergangner zeyt gemeint habend / man soͤlle ins Herren trinckgschirr allein wasser brauchen. Dann man muͦß fragen / waͤm sy hierinn nachgeuͦlget habind. Dann wenn man in dem opffer / das Christus ist / niemants dann Christo nachuͦlgen sol / so muͤssend wir das hoͤren vnd thuͦn / das Christus gethon / vnd vns zuͦ thuͦn befolhen hat: dieweyl er in seinem Euangelio spricht / Jch nennen euch yetz nit knecht sonder freünd / so jr haltend was ich euch gebieten. Vnd daß Christus allein soͤlle gehoͤrt werden / das bezeüget auch der vatter von himmel / da er spricht / Diß ist mein liebster sun / in dem ich wol gesinnet bin / den hoͤrend. So man nun Christum allein hoͤren sol / so soͤllend wir nit achten / was yemants vor vns zethuͦn seyn vermeint habe / sonder was Christus / der vor allem ist / zum ersten gethon habe. Dann wir muͤssend nit der menschen gwonheit volgen / sonder der warheit Gottes: dieweyl Gott auch bey dem propheten Esaia redt / vnd spricht: Sy dienend mir vergaͤbens / dieweyl sy leeren leerend die nichts dann menschen gebott sind. Welches der Herr im euangelio wideraͤferet / vnd spricht: Jr verwerffend das gebott Gottes / daß jr eüwere satzungen aufrichtind. So spricht er auch an einem anderen ort: Waͤr nun eins von disen kleinsten gebotten aufloͤset / vnd leert die leüt also / der wirt der kleinest heissen im himmelreych. So es sich nun nit zimpt / das kleinst von den gebotten deß Herren aufloͤsen: wie vil mer gebürt es sich nit / so grosse / vnd so fürtraͤffenliche ding / die also zuͦ der gheimnuß deß leydens deß Herren vnd vnserer erloͤsung gehoͤrend / zerstoͤren vnd zerbraͤchen / oder durch menschliche angaͤbung in ein anders / dann es aber von Gott eyngesetzt ist / verwandlen / ꝛc. Dz nun dise wort wider den / der sy geschriben hat / selbs gaͤltind / kan niemants loͤugnen. Dann es mag weder mit der gschrifft noch mit dem exempel Christi erzeigt werden / dz im Nachtmal wasser vnder den weyn seye gemischt worden. Was er aber sunst für zeügnussen eynfuͤrt / sicht ein yeder wol / dz sy zum fürgenomnen handel nichts dienend / darzuͦ auch vom natürlichen verstand gebogen sind. Das euangelium redt heiter / dz der Herr den seinen die frucht der weynraͤben dargebotten habe. Vnd ob wol S. Paul so offt deß trinckgschirrs gedenckt / so leert er doch nienen / daß wasser in weyn vermischet worden seye / oder vermischt werden soͤlle. Darumb werdend die Aquarij / das ist / die bloß wasser im Nachtmal brauchend / recht vnd billich verdampt / wie man sagt die Martioniter vnd Tatianer gewesen seyn vnd gethon haben. Das giltet aber gleych / du bruchist roten oder wyssen weyn im Nachtmal.

3772 Weyter / warumb vns der Herr das sacrament deß Nachtmals nit vnder einer gstalt brots oder weyns / sonder vnder beiden angaͤben oder eyngesetzt habe / dessen haltend alle leerer der kirchen einhaͤllig das ein vrsach seyn / dz er also bedeüten / ja bezeügen habe woͤllen / dz er seel vnd fleisch angenommen / vnd die selbigen für vns gaͤben / vnd deßhalb vnser seel vnd fleisch vom ewigen verderben erloͤßt habe. Vnd wiewol es zwo gstalten sind / so machend sy doch allein ein sacrament. Dann man sol sy nit von einandern sünderen. Vnd sol deren meinung keins waͤgs gschirmpt werden / die auß eignem / ja auß vngoͤttlichem fraͤffnen gwalt die ordnung Christi zerstoͤrt / vnd den communicierenden Leyen allein

3772 Daß man beide gstalten im Nachtmal gaͤben vnd empfahen soͤlle.
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                   der warheit Gottes: dieweyl Gott auch bey dem propheten Esaia redt / vnd spricht:
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                   vnd leert die leüt also / der wirt der kleinest heissen im himmelreych. So es sich
                   nun nit zimpt / das kleinst von den gebotten deß Herren auflo&#x0364;sen: wie vil mer
                   gebürt es sich nit / so grosse / vnd so fürtra&#x0364;ffenliche ding / die also zu&#x0366; der
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                   eyngesetzt ist / verwandlen / &#xA75B;c. Dz nun dise wort wider den / der sy geschriben
                   hat / selbs ga&#x0364;ltind / kan niemants lo&#x0364;ugnen. Dann es mag weder mit der gschrifft
                   noch mit dem exempel Christi erzeigt werden / dz im Nachtmal wasser vnder den weyn
                   seye gemischt worden. Was er aber sunst für zeügnussen eynfu&#x0364;rt / sicht ein yeder
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                   trinckgschirrs gedenckt / so leert er doch nienen / daß wasser in weyn vermischet
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                   fleisch vom ewigen verderben erlo&#x0364;ßt habe. Vnd wiewol es zwo gstalten sind / so
                   machend sy doch allein ein sacrament. Dann man sol sy nit von einandern sünderen.
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[[445]/0982] Die Neün vnd viertzigste wurde predigen anders / dann das wir euch geprediget habend / der seye verfluͦcht. Wie wir yetz gesagt habend / so sagend wir auch abermals / So yemants euch predigete anders dann das jr empfangen habend / der seye verfluͦcht. Dieweyl nun weder der apostel selbs / noch ein engel von himmel anders verkünden oder leeren mag / dann das Christus ein mal geleert hat / vnd seine apostel verkündet habend: so verwunderen ich mich gentzlich wohaͤr das in brauch kommen seye / dz man an etlichen orten / wider die euangelisch vnd apostolisch leer / ins Herren trinckgschirr wasser braucht / welches allein das bluͦt Christi nit mag außtrucken. Vnd weyter / Es sol / geliebter bruͦder / niemants meinen / dz man etlicher leüten gewonheit nachuͦlgen muͤsse / die da vergangner zeyt gemeint habend / man soͤlle ins Herren trinckgschirr allein wasser brauchen. Dann man muͦß fragen / waͤm sy hierinn nachgeuͦlget habind. Dann wenn man in dem opffer / das Christus ist / niemants dann Christo nachuͦlgen sol / so muͤssend wir das hoͤren vnd thuͦn / das Christus gethon / vnd vns zuͦ thuͦn befolhen hat: dieweyl er in seinem Euangelio spricht / Jch nennen euch yetz nit knecht sonder freünd / so jr haltend was ich euch gebieten. Vnd daß Christus allein soͤlle gehoͤrt werden / das bezeüget auch der vatter von himmel / da er spricht / Diß ist mein liebster sun / in dem ich wol gesinnet bin / den hoͤrend. So man nun Christum allein hoͤren sol / so soͤllend wir nit achten / was yemants vor vns zethuͦn seyn vermeint habe / sonder was Christus / der vor allem ist / zum ersten gethon habe. Dann wir muͤssend nit der menschen gwonheit volgen / sonder der warheit Gottes: dieweyl Gott auch bey dem propheten Esaia redt / vnd spricht: Sy dienend mir vergaͤbens / dieweyl sy leeren leerend die nichts dann menschen gebott sind. Welches der Herr im euangelio wideraͤferet / vnd spricht: Jr verwerffend das gebott Gottes / daß jr eüwere satzungen aufrichtind. So spricht er auch an einem anderen ort: Waͤr nun eins von disen kleinsten gebotten aufloͤset / vnd leert die leüt also / der wirt der kleinest heissen im himmelreych. So es sich nun nit zimpt / das kleinst von den gebotten deß Herren aufloͤsen: wie vil mer gebürt es sich nit / so grosse / vnd so fürtraͤffenliche ding / die also zuͦ der gheimnuß deß leydens deß Herren vnd vnserer erloͤsung gehoͤrend / zerstoͤren vnd zerbraͤchen / oder durch menschliche angaͤbung in ein anders / dann es aber von Gott eyngesetzt ist / verwandlen / ꝛc. Dz nun dise wort wider den / der sy geschriben hat / selbs gaͤltind / kan niemants loͤugnen. Dann es mag weder mit der gschrifft noch mit dem exempel Christi erzeigt werden / dz im Nachtmal wasser vnder den weyn seye gemischt worden. Was er aber sunst für zeügnussen eynfuͤrt / sicht ein yeder wol / dz sy zum fürgenomnen handel nichts dienend / darzuͦ auch vom natürlichen verstand gebogen sind. Das euangelium redt heiter / dz der Herr den seinen die frucht der weynraͤben dargebotten habe. Vnd ob wol S. Paul so offt deß trinckgschirrs gedenckt / so leert er doch nienen / daß wasser in weyn vermischet worden seye / oder vermischt werden soͤlle. Darumb werdend die Aquarij / das ist / die bloß wasser im Nachtmal brauchend / recht vnd billich verdampt / wie man sagt die Martioniter vnd Tatianer gewesen seyn vnd gethon haben. Das giltet aber gleych / du bruchist roten oder wyssen weyn im Nachtmal. 3772 Weyter / warumb vns der Herr das sacrament deß Nachtmals nit vnder einer gstalt brots oder weyns / sonder vnder beiden angaͤben oder eyngesetzt habe / dessen haltend alle leerer der kirchen einhaͤllig das ein vrsach seyn / dz er also bedeüten / ja bezeügen habe woͤllen / dz er seel vnd fleisch angenommen / vnd die selbigen für vns gaͤben / vnd deßhalb vnser seel vnd fleisch vom ewigen verderben erloͤßt habe. Vnd wiewol es zwo gstalten sind / so machend sy doch allein ein sacrament. Dann man sol sy nit von einandern sünderen. Vnd sol deren meinung keins waͤgs gschirmpt werden / die auß eignem / ja auß vngoͤttlichem fraͤffnen gwalt die ordnung Christi zerstoͤrt / vnd den communicierenden Leyen allein 3772 Daß man beide gstalten im Nachtmal gaͤben vnd empfahen soͤlle.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [445]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/982>, abgerufen am 27.05.2024.