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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Acht vnd viertzigste
Sich was möchte doch heiterers geredt werden? Es ist des himmlischen vatters will nit / daß die kinder verdärbind. Darumb so hat er sy auß gnaden vmb sunst zuo gnaden aufgenommen / ob sy gleych noch nitt bekennend. Darnach / Wär ein sölichs kind / namlich wie er eins in die mitte härfür gestellt hatt / von Christi wägen annimpt / der wirt genennt / daß er Christum selbs annemme. Merck daß er denen die die kind / vnd denen die die Propheten aufnemmend / grad ein ding zuogibt. Er setzt auch darzuo: Wär aber diser geringsten einen ergeret / die in mich glaubend. Da nennt er die kind / glöubig / die doch den glauben noch nit bekennen möchtend / darumb daß er sy auß gnaden für glöubige rächnet: Vnd das ist kein wunder / auch nichts neüws / dieweil auch Gott den alten oder erwachßnen den glauben zur gerächtigkeit zuorächnet. Die grächtigkeit / das annemmen / vnd die heiligung / geschicht an beyden orten auß gnaden zuogerächneter weyß / damit die glori seiner gnaden globt vnd geprisen werde. Zuo dem / so wil er nit daß die kind verachtet / vil minder daß sy auß der zal der heiligen hingeworffen werdind. Ja er bezeüget auch / daß jnen die Engel zuo hüteren zuogäben seygind / welche ob sy glych wol diener seygind der göttlichen Maestat / so seygind doch grad äben sy / die bey jm standind / den kind zuogäben: damit wir auch hierauß erlernind / wie hoch der Herr die kind halte / vnd daß wir sy nit außtilgkind auß der zal des volcks Gottes / dem die erbschafft des läbens zuogehört. Hie gäbend wir aber der fleischlichen geburt nichts zuo / sonder alles der göttlichen gnad vnd verheissung. Auß welchem allem nun offenbar ist / daß man der glöubigen kinder / vnd die alten so den glauben yetz bekennend / tauffen sölle.

3721 Jm gägenteil werffend aber die Töuffer eyn / man sölle niemants tauffen / dann allein den / der da möge vnderrichtet werden vnd glauben / deßgleychen auch den glauben bekennen. Vnd zuo bestättigung diser jr meinung fürend sy dise sprüch vnsers heiland eyn / namlich auß dem Mattheo / Gond hin / leerend alle völcker / vnd tauffend sy im nammen des vatters / etc. vnnd auß dem Marco / Gond hin in alle wält / vnnd predigend das Euangelium aller creatur / Wär glaubt vnd taufft wirt / der wirt sälig / etc. Da sprächend sy nun / Sich die leer gadt vor dem tauff: darumb welche man nit leeren kan / die söllend auch nit getaufft werden. Darzuo so gadt auch das glauben vor / vnd wirt das tauffen erst hernach gesetzt. Die kind aber glaubend nit / darumb sol man sy auch nit tauffen. Zuo dem allem läsend sy auch zesamen alle byspil auß den Geschichten der Apostlen / in denen anzeigt wirt / wie die glöubigen / das ist die so den glauben bekennt habend / von den Apostlen seygind getaufft worden. Sy zühend auch die Catechumenos an so bey den alten gewäsen / vnnd meinend / es hette deren nichts bedörffen / wenn sy die alten die kind getaufft hettind. Darauf ich nun antworten: So die ordnung der worten in disem handel etwas bringt / so habend auch wir / das vns auff vnser seyten dienet. Dann wir läsend im Marco also / Joannes tauffet in der wüste / vnd prediget den tauff der buoß. An welchem ort wir sähend daß das tauffen vorgadt / vnd das predigen nachuolget. Darzuo mögend wir auch anzeigen / daß das ort / das sy auß dem Mattheo für sich anzühend / vnser meinung dienet. Dann im Mattheo stadt also: Mir ist gäben aller gwalt / spricht der Herr / in himmel vnd auff erden: darumb so gond hin / vnd leerend / (Jm Griechischen stadt [fremdsprachliches Material] / das heißt so vil als / machend mir jünger / oder samlend mir) alle völcker. Er zeigt auch an / wie sy jm auß allen völckeren / oder alle völcker zuo seinen jüngeren samlen söllind / Tauffend sy namlich vnd leerend sy. Mit tauffen vnd leeren / wil er sprächen / werdend jr mir die kirchen samlen. Vnd die beyde stuck erleüteret er fyn vnd kurtz / yedes besonders / vnd spricht / Vnd tauffend sy in den nammen

3721 Mit was bewärnussen die Töuffer lerind / das man die kind nit tauffen sölle.

Die Acht vnd viertzigste
Sich was moͤchte doch heiterers geredt werden? Es ist des himmlischen vatters will nit / daß die kinder verdaͤrbind. Darumb so hat er sy auß gnaden vmb sunst zuͦ gnaden aufgenommen / ob sy gleych noch nitt bekennend. Darnach / Waͤr ein soͤlichs kind / namlich wie er eins in die mitte haͤrfür gestellt hatt / von Christi waͤgen annimpt / der wirt genennt / daß er Christum selbs annemme. Merck daß er denen die die kind / vnd denen die die Propheten aufnemmend / grad ein ding zuͦgibt. Er setzt auch darzuͦ: Waͤr aber diser geringsten einen ergeret / die in mich glaubend. Da nennt er die kind / gloͤubig / die doch den glauben noch nit bekennen moͤchtend / darumb daß er sy auß gnaden für gloͤubige raͤchnet: Vnd das ist kein wunder / auch nichts neüws / dieweil auch Gott den alten oder erwachßnen den glauben zur geraͤchtigkeit zuͦraͤchnet. Die graͤchtigkeit / das annemmen / vnd die heiligung / geschicht an beyden orten auß gnaden zuͦgeraͤchneter weyß / damit die glori seiner gnaden globt vnd geprisen werde. Zuͦ dem / so wil er nit daß die kind verachtet / vil minder daß sy auß der zal der heiligen hingeworffen werdind. Ja er bezeüget auch / daß jnen die Engel zuͦ huͤteren zuͦgaͤben seygind / welche ob sy glych wol diener seygind der goͤttlichen Maestat / so seygind doch grad aͤben sy / die bey jm standind / den kind zuͦgaͤben: damit wir auch hierauß erlernind / wie hoch der Herr die kind halte / vnd daß wir sy nit außtilgkind auß der zal des volcks Gottes / dem die erbschafft des laͤbens zuͦgehoͤrt. Hie gaͤbend wir aber der fleischlichen geburt nichts zuͦ / sonder alles der goͤttlichen gnad vnd verheissung. Auß welchem allem nun offenbar ist / daß man der gloͤubigen kinder / vnd die alten so den glauben yetz bekennend / tauffen soͤlle.

3721 Jm gaͤgenteil werffend aber die Toͤuffer eyn / man soͤlle niemants tauffen / dann allein den / der da moͤge vnderrichtet werden vnd glauben / deßgleychen auch den glauben bekennen. Vnd zuͦ bestaͤttigung diser jr meinung fürend sy dise sprüch vnsers heiland eyn / namlich auß dem Mattheo / Gond hin / leerend alle voͤlcker / vnd tauffend sy im nammen des vatters / ꝛc. vnnd auß dem Marco / Gond hin in alle waͤlt / vnnd predigend das Euangelium aller creatur / Waͤr glaubt vnd taufft wirt / der wirt saͤlig / ꝛc. Da spraͤchend sy nun / Sich die leer gadt vor dem tauff: darumb welche man nit leeren kan / die soͤllend auch nit getaufft werden. Darzuͦ so gadt auch das glauben vor / vnd wirt das tauffen erst hernach gesetzt. Die kind aber glaubend nit / darumb sol man sy auch nit tauffen. Zuͦ dem allem laͤsend sy auch zesamen alle byspil auß den Geschichten der Apostlen / in denen anzeigt wirt / wie die gloͤubigen / das ist die so den glauben bekennt habend / von den Apostlen seygind getaufft worden. Sy zühend auch die Catechumenos an so bey den alten gewaͤsen / vnnd meinend / es hette deren nichts bedoͤrffen / wenn sy die alten die kind getaufft hettind. Darauf ich nun antworten: So die ordnung der worten in disem handel etwas bringt / so habend auch wir / das vns auff vnser seyten dienet. Dann wir laͤsend im Marco also / Joannes tauffet in der wuͤste / vnd prediget den tauff der buͦß. An welchem ort wir saͤhend daß das tauffen vorgadt / vnd das predigen nachuͦlget. Darzuͦ moͤgend wir auch anzeigen / daß das ort / das sy auß dem Mattheo für sich anzühend / vnser meinung dienet. Dann im Mattheo stadt also: Mir ist gaͤben aller gwalt / spricht der Herr / in himmel vnd auff erden: darumb so gond hin / vnd leerend / (Jm Griechischen stadt [fremdsprachliches Material] / das heißt so vil als / machend mir jünger / oder samlend mir) alle voͤlcker. Er zeigt auch an / wie sy jm auß allen voͤlckeren / oder alle voͤlcker zuͦ seinen jüngeren samlen soͤllind / Tauffend sy namlich vnd leerend sy. Mit tauffen vnd leeren / wil er spraͤchen / werdend jr mir die kirchen samlen. Vnd die beyde stuck erleüteret er fyn vnd kurtz / yedes besonders / vnd spricht / Vnd tauffend sy in den nammen

3721 Mit was bewaͤrnussen die Toͤuffer lerind / das man die kind nit tauffen soͤlle.
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                   noch nitt bekennend. Darnach / Wa&#x0364;r ein so&#x0364;lichs kind / namlich wie er eins in die
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                   Christum selbs annemme. Merck daß er denen die die kind / vnd denen die die
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                   nun antworten: So die ordnung der worten in disem handel etwas bringt / so habend
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[[437]/0966] Die Acht vnd viertzigste Sich was moͤchte doch heiterers geredt werden? Es ist des himmlischen vatters will nit / daß die kinder verdaͤrbind. Darumb so hat er sy auß gnaden vmb sunst zuͦ gnaden aufgenommen / ob sy gleych noch nitt bekennend. Darnach / Waͤr ein soͤlichs kind / namlich wie er eins in die mitte haͤrfür gestellt hatt / von Christi waͤgen annimpt / der wirt genennt / daß er Christum selbs annemme. Merck daß er denen die die kind / vnd denen die die Propheten aufnemmend / grad ein ding zuͦgibt. Er setzt auch darzuͦ: Waͤr aber diser geringsten einen ergeret / die in mich glaubend. Da nennt er die kind / gloͤubig / die doch den glauben noch nit bekennen moͤchtend / darumb daß er sy auß gnaden für gloͤubige raͤchnet: Vnd das ist kein wunder / auch nichts neüws / dieweil auch Gott den alten oder erwachßnen den glauben zur geraͤchtigkeit zuͦraͤchnet. Die graͤchtigkeit / das annemmen / vnd die heiligung / geschicht an beyden orten auß gnaden zuͦgeraͤchneter weyß / damit die glori seiner gnaden globt vnd geprisen werde. Zuͦ dem / so wil er nit daß die kind verachtet / vil minder daß sy auß der zal der heiligen hingeworffen werdind. Ja er bezeüget auch / daß jnen die Engel zuͦ huͤteren zuͦgaͤben seygind / welche ob sy glych wol diener seygind der goͤttlichen Maestat / so seygind doch grad aͤben sy / die bey jm standind / den kind zuͦgaͤben: damit wir auch hierauß erlernind / wie hoch der Herr die kind halte / vnd daß wir sy nit außtilgkind auß der zal des volcks Gottes / dem die erbschafft des laͤbens zuͦgehoͤrt. Hie gaͤbend wir aber der fleischlichen geburt nichts zuͦ / sonder alles der goͤttlichen gnad vnd verheissung. Auß welchem allem nun offenbar ist / daß man der gloͤubigen kinder / vnd die alten so den glauben yetz bekennend / tauffen soͤlle. 3721 Jm gaͤgenteil werffend aber die Toͤuffer eyn / man soͤlle niemants tauffen / dann allein den / der da moͤge vnderrichtet werden vnd glauben / deßgleychen auch den glauben bekennen. Vnd zuͦ bestaͤttigung diser jr meinung fürend sy dise sprüch vnsers heiland eyn / namlich auß dem Mattheo / Gond hin / leerend alle voͤlcker / vnd tauffend sy im nammen des vatters / ꝛc. vnnd auß dem Marco / Gond hin in alle waͤlt / vnnd predigend das Euangelium aller creatur / Waͤr glaubt vnd taufft wirt / der wirt saͤlig / ꝛc. Da spraͤchend sy nun / Sich die leer gadt vor dem tauff: darumb welche man nit leeren kan / die soͤllend auch nit getaufft werden. Darzuͦ so gadt auch das glauben vor / vnd wirt das tauffen erst hernach gesetzt. Die kind aber glaubend nit / darumb sol man sy auch nit tauffen. Zuͦ dem allem laͤsend sy auch zesamen alle byspil auß den Geschichten der Apostlen / in denen anzeigt wirt / wie die gloͤubigen / das ist die so den glauben bekennt habend / von den Apostlen seygind getaufft worden. Sy zühend auch die Catechumenos an so bey den alten gewaͤsen / vnnd meinend / es hette deren nichts bedoͤrffen / wenn sy die alten die kind getaufft hettind. Darauf ich nun antworten: So die ordnung der worten in disem handel etwas bringt / so habend auch wir / das vns auff vnser seyten dienet. Dann wir laͤsend im Marco also / Joannes tauffet in der wuͤste / vnd prediget den tauff der buͦß. An welchem ort wir saͤhend daß das tauffen vorgadt / vnd das predigen nachuͦlget. Darzuͦ moͤgend wir auch anzeigen / daß das ort / das sy auß dem Mattheo für sich anzühend / vnser meinung dienet. Dann im Mattheo stadt also: Mir ist gaͤben aller gwalt / spricht der Herr / in himmel vnd auff erden: darumb so gond hin / vnd leerend / (Jm Griechischen stadt _ / das heißt so vil als / machend mir jünger / oder samlend mir) alle voͤlcker. Er zeigt auch an / wie sy jm auß allen voͤlckeren / oder alle voͤlcker zuͦ seinen jüngeren samlen soͤllind / Tauffend sy namlich vnd leerend sy. Mit tauffen vnd leeren / wil er spraͤchen / werdend jr mir die kirchen samlen. Vnd die beyde stuck erleüteret er fyn vnd kurtz / yedes besonders / vnd spricht / Vnd tauffend sy in den nammen 3721 Mit was bewaͤrnussen die Toͤuffer lerind / das man die kind nit tauffen soͤlle.

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Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [437]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/966>, abgerufen am 19.05.2024.