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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Acht vnd viertzigste
vnd zuo schwecheren / wenn die gnad vnd verheissung vor zeyten bey den alten on zeichen in der zeyt der not krefftig gewesen wäre / vnd aber yetz bey vns angefangen hette on das zeichen vergäben vnd vnkrefftig seyn? Darumb so vertrauwen ich auff die barmhertzigkeit / vnd waar vngezweyflet verheissung Gottes / vnd glauben daß die kind / die mit vnzeytigem tod / ee dann sy mögend getaufft werden / abgond / auß lauterer gnad Gottes in krafft der warheit oder verheissung Gottes durch Christum sälig werdind: welcher im Euangelio spricht3697 / Lassend die kindlin zuo mir kommen: dann diser ist das reych Gottes. Jtem3698 / Es ist nit der will meines vatters der inn himmlen ist / daß eins auß disen kleinsten verdärbe. Dann Gott der nit liegen kan hat gesagt3699 / Jch bin dein Gott / vnd deines somens nach dir. Dahär auch S. Paul bezeüget3700 dz die heilig seygind / die von den glöubigen geboren werdend. Nit daß auß fleisch vnnd bluot ichts heiligs geboren werde: dann was auß fleisch ist / das ist fleisch: sonder daß dise heiligkeit vnd absünderung vom gmeinen somen der menschen / auß der verheissung vnd auß der krafft vnd dem rechten deß pundts ist. Wir werdend zwar alle von natur / vnd nach dem fleischlichen härkommen kinder deß zorns vnd deß todts geboren: aber Paulus gibt den kinderen der glöubigen ein besondere freyheit zuo durch die sy auß Gottes gnad gereiniget werdend / die sunst von natur vnrein warend. Also schlüßt er auch an einem anderen ort3701 / so die wurtzel heilig seye / so seygind auch die zwey heilig. Vnd abermals:3702 So an eines sünd vil gestorben sind / so ist noch vil mer Gottes gnad vnd gaab vilen reychlich widerfaren / durch die gnad die einem menschen Jesu Christo widerfaren ist. Darumb hat auch Augustinus dörffen sagen: Gleych wie alle die da sterbend nit anders dann in Adamen sterbend: also werdend auch alle die da läbendig gemachet werdend / nit anders dann in Christo läbendig gemachet. Vnd darumb welcher vns sagen wurde / daß in der vrstende der todten yemants anders möge läbendig gemachet werden / dann in Christo / der ist als ein gmeine verderbnuß deß glaubens zuo verfluochen. Das schreybt er ad Hieronymum epist. 28.

Da werffend sy vns für / Also wirt der brauch deß tauffs außgelärt vnd aufgehebt: vnd kumpt der Pelagianisch irrthumb wider herfür / den der heilig Aurelius Augustinus mit sampt anderen gleerten vnd heiligen männeren so mit grosser arbeit überwunden hat: vnd wurde auch der falsch geredt haben / der da gesagt hat3703 / Die seel / deren vorhaut an jrem fleisch nit beschnitten wirdt / sol außgereütet werden von jrem volck: dann sy hat meinen pundt krafftloß gemachet: deßgleychen auch der / der gesprochen hat:3704 Warlich warlich sag ich dir / wär nit geboren wirt auß wasser vnd geist / der mag nit eyngon ins reych Gottes. Wenn aber dises war ist / vnnd die kind nit getaufft werdend: so volget ye / daß wenn sy on den tauff sterbend / dz sy nit sälig werdind. Darauf antworten ich / daß ich den heiligen tauff keins wägs verkleinere / noch vil minder aufhebe / mit dem das ich leeren / die kind werdind nit verdampt wenn sy vntaufft sterbind / so die not da ist / vnd kein verachtung oder böse versumnuß darinn gebraucht wirdt. Dann wo dem nit also wäre / so wurde das heil an das zeichen gebunden / vnnd die verheissung Gottes außgelärt / als ob sy allein on das zeichen / zur zeyt der not / nichts vermöchte / vnnd die hand Gottes verkürtzt / vnd gleych als mit dem zeichen gebunden wäre. Dann sunst so leer ich in allweg / daß man die kind tauffen / vnnd den tauff auß keiner hinlässigkeit oder boßkeit verziehen sölle: darnebend aber wenn die kind vntaufft schnäll vnd gächling sterbend / so wil ich daß man von der warheit vnd barmhertzigkeit Gottes wol vnd guots hoffe / der im gsatz vnd im euangelio verheißt / daß er ein Gott der kinden seye / vnnd nit wölle daß yemants auß den kleinsten verdärbe.

3697 Marc.10.
3698 Matth.18.
3699 Gen.17.
3700 1.Corinth.7.
3701 Rom.11.
3702 Rom.5.
3703 Gen.17.
3704 Joan.3.

Die Acht vnd viertzigste
vnd zuͦ schwecheren / wenn die gnad vnd verheissung vor zeyten bey den alten on zeichen in der zeyt der not krefftig gewesen waͤre / vnd aber yetz bey vns angefangen hette on das zeichen vergaͤben vnd vnkrefftig seyn? Darumb so vertrauwen ich auff die barmhertzigkeit / vnd waar vngezweyflet verheissung Gottes / vnd glauben daß die kind / die mit vnzeytigem tod / ee dann sy moͤgend getaufft werden / abgond / auß lauterer gnad Gottes in krafft der warheit oder verheissung Gottes durch Christum saͤlig werdind: welcher im Euangelio spricht3697 / Lassend die kindlin zuͦ mir kommen: dann diser ist das reych Gottes. Jtem3698 / Es ist nit der will meines vatters der inn himmlen ist / daß eins auß disen kleinsten verdaͤrbe. Dann Gott der nit liegen kan hat gesagt3699 / Jch bin dein Gott / vnd deines somens nach dir. Dahaͤr auch S. Paul bezeüget3700 dz die heilig seygind / die von den gloͤubigen geboren werdend. Nit daß auß fleisch vnnd bluͦt ichts heiligs geboren werde: dann was auß fleisch ist / das ist fleisch: sonder daß dise heiligkeit vnd absünderung vom gmeinen somen der menschen / auß der verheissung vnd auß der krafft vnd dem rechten deß pundts ist. Wir werdend zwar alle von natur / vnd nach dem fleischlichen haͤrkommen kinder deß zorns vnd deß todts geboren: aber Paulus gibt den kinderen der gloͤubigen ein besondere freyheit zuͦ durch die sy auß Gottes gnad gereiniget werdend / die sunst von natur vnrein warend. Also schlüßt er auch an einem anderen ort3701 / so die wurtzel heilig seye / so seygind auch die zwey heilig. Vnd abermals:3702 So an eines sünd vil gestorben sind / so ist noch vil mer Gottes gnad vnd gaab vilen reychlich widerfaren / durch die gnad die einem menschen Jesu Christo widerfaren ist. Darumb hat auch Augustinus doͤrffen sagen: Gleych wie alle die da sterbend nit anders dann in Adamen sterbend: also werdend auch alle die da laͤbendig gemachet werdend / nit anders dann in Christo laͤbendig gemachet. Vnd darumb welcher vns sagen wurde / daß in der vrstende der todten yemants anders moͤge laͤbendig gemachet werden / dann in Christo / der ist als ein gmeine verderbnuß deß glaubens zuͦ verfluͦchen. Das schreybt er ad Hieronymum epist. 28.

Da werffend sy vns für / Also wirt der brauch deß tauffs außgelaͤrt vnd aufgehebt: vnd kumpt der Pelagianisch irrthumb wider herfür / den der heilig Aurelius Augustinus mit sampt anderen gleerten vnd heiligen maͤnneren so mit grosser arbeit überwunden hat: vnd wurde auch der falsch geredt haben / der da gesagt hat3703 / Die seel / deren vorhaut an jrem fleisch nit beschnitten wirdt / sol außgereütet werden von jrem volck: dann sy hat meinen pundt krafftloß gemachet: deßgleychen auch der / der gesprochen hat:3704 Warlich warlich sag ich dir / waͤr nit geboren wirt auß wasser vnd geist / der mag nit eyngon ins reych Gottes. Wenn aber dises war ist / vnnd die kind nit getaufft werdend: so volget ye / daß wenn sy on den tauff sterbend / dz sy nit saͤlig werdind. Darauf antworten ich / daß ich den heiligen tauff keins waͤgs verkleinere / noch vil minder aufhebe / mit dem das ich leeren / die kind werdind nit verdampt wenn sy vntaufft sterbind / so die not da ist / vnd kein verachtung oder boͤse versumnuß darinn gebraucht wirdt. Dann wo dem nit also waͤre / so wurde das heil an das zeichen gebunden / vnnd die verheissung Gottes außgelaͤrt / als ob sy allein on das zeichen / zur zeyt der not / nichts vermoͤchte / vnnd die hand Gottes verkürtzt / vnd gleych als mit dem zeichen gebunden waͤre. Dann sunst so leer ich in allweg / daß man die kind tauffen / vnnd den tauff auß keiner hinlaͤssigkeit oder boßkeit verziehen soͤlle: darnebend aber wenn die kind vntaufft schnaͤll vnd gaͤchling sterbend / so wil ich daß man von der warheit vnd barmhertzigkeit Gottes wol vnd guͦts hoffe / der im gsatz vnd im euangelio verheißt / daß er ein Gott der kinden seye / vnnd nit woͤlle daß yemants auß den kleinsten verdaͤrbe.

3697 Marc.10.
3698 Matth.18.
3699 Gen.17.
3700 1.Corinth.7.
3701 Rom.11.
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3703 Gen.17.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [434]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/960>, abgerufen am 19.05.2024.