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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
vergäben seygind. Dann mich bedunckt dises gehöre noch zuo volkomner erklärung vnd erleüterung der sacramenten. 3639 Daß sy one glauben nichts nützind / ist leycht zuo erzeigen: dann wir habend gehört daß die sacrament gleych als angehenckte sigel der predig des Euangelij seygind. Nun ist aber die Euangelisch predig one glauben gehört / zum läben nit nun nichts nütz / sonder dienet vil mer zum gericht vnd vrteil: wie der Herr selbs bezeüget vnd spricht3640 / Wär meine wort höret / vnd glaubt nit / den wird ich nit richten / dann ich bin nit kommen daß ich die wält richte / sonder daß ich die wält sälig mache. Dz wort das ich geredt hab / das wirt jn richten am letsten tag. Mit disen worten des Herren stimpt auch die red des Apostels da er spricht:3641 Das Euangelium ist vns auch verkündet gleych wie jhänen: aber das wort der predig halff jnen nichts / do der glaub nit darzuo gethon ward von denen die es hortend. Wär ist dann nun so toll vnd vnuerständig / daß er darauß nit auch könne schliessen / daß die sacrament one glauben vnnütz seygind / besonders dieweyl der Apostel auch spricht / Welcher dises brot isset / oder dises tranck des Herren trinckt / vnwirdig / der ist schuldig des leybs vnd bluots des Herren. All vnsere wirdigkeit vor Gott stadt im glauben / wie der Apostel abermals auß dem Propheten anzeücht vnd spricht3642 / Der grächt wirt seines glaubens läben. Jtem3643 / Die vätter habend durch den glauben zeügnuß erlanget. Dahin auch dienet das man im Euangelio lißt3644 / Die geladnen warend nit wirdig. Darumb so volget das die wirdigkeit in glöubiger gehorsamme stande. Vnd hiehar achten ich seygind auch die beyspil zuo brauchen / deren hieuor nit nun an eim ort gedacht ist / namlich:3645 Vnsere vätter sind alle getaufft worden / vnd habend alle einerley geistlicher speyß gässen / aber Gott hat an jren etlichen kein gefallen gehaben. So spricht auch Paulus abermals / One glauben ist vnmüglich Gott zuo gefallen. Darumb so nützend die sacrament one glauben nichts. Es sind auch mengklichem bekannt die exempel Simonis des zauberers / vnnd Jude des verräters / da der ein getaufft ward / der ander des Herren Nachtmal empfieng / vnd doch entwäderer kein frucht darauß erlanget / dieweyl sy nit waren glauben hattend.

3646 Zuo disen göttlichen heiteren kundtschafften wöllend wir auch etliche ort auß dem heiligen Augustino hinzuo setzen. Der spricht Contra Faustum lib. 19. ea 12. also: Petrus spricht / Der tauff macht vns sälig. Damit sy aber nit meintind / daß sichtbar sacrament wäre jnen gnuog / durch welches sy wol die gestalt der gottsäligkeit hattend / vnd aber durch arges läben seiner krafft verlaugnetend / so setzt er von stund an drauf / Nit das ablegen der vnsauberkeit des fleisches / sonder die sicherheit der guoten gewüßne. Jtem contra literas Petiliani lib. 2. cap. 7. spricht er: Man sol nit meinen daß sy in dem leyb Christi / welches die kirch ist / seygind / darumb daß sy seiner sacramenten leyblich teilhafftig sind. Dann die selbigen sind wol für sich selbs auch in den selbigen heilig / vnd werdend jnen so sys vnwirdig begond vnd empfahend / zuo grösserem vrteil dienen. Sy sind aber darumb nit in der verwandtnuß der kirchen Christi / die in den glideren Christi durch zesamen fügung auff das zuonemmen Gottes wachßt. Dann die selbig kirch ist auff dem velsen / wie der Herr spricht / Auff disen velsen wil ich mein kirchen bauwen. Sy aber bauwend auff sand / wie der Herr auch spricht / Wär meine wort hört / vnd die selbigen nit haltet / der ist gleych einem toren / etc. Vnd widerumb spricht er Tractat. in Ioan. 53. Die sylben des nammens Christi vnd die sacrament Christi nützend nichts / wo man dem glauben Christi widerstadt. Der glaub Christi aber vnd seine sacrament ist in den glauben / der den gottlosen grächt machet / glauben in den mittler / one dessen vermittlung wir Gott nit mögend versünt werden. So vil Augustinus.

3639 Daß die sacrament one glauben neüt nützind.
3640 Joan.12.
3641 Hebr.4.
3642 Rom.1.
3643 Heb.11.
3644 Matth.22.
3645 1.Cor.10.
3646 Augustini kundtschafft daß die sacrament one glauben die empfahenden nichts nützind.

Predig.
vergaͤben seygind. Dann mich bedunckt dises gehoͤre noch zuͦ volkomner erklaͤrung vnd erleüterung der sacramenten. 3639 Daß sy one glauben nichts nützind / ist leycht zuͦ erzeigen: dann wir habend gehoͤrt daß die sacrament gleych als angehenckte sigel der predig des Euangelij seygind. Nun ist aber die Euangelisch predig one glauben gehoͤrt / zum laͤben nit nun nichts nütz / sonder dienet vil mer zum gericht vnd vrteil: wie der Herr selbs bezeüget vnd spricht3640 / Waͤr meine wort hoͤret / vnd glaubt nit / den wird ich nit richten / dann ich bin nit kommen daß ich die waͤlt richte / sonder daß ich die waͤlt saͤlig mache. Dz wort das ich geredt hab / das wirt jn richten am letsten tag. Mit disen worten des Herren stimpt auch die red des Apostels da er spricht:3641 Das Euangelium ist vns auch verkündet gleych wie jhaͤnen: aber das wort der predig halff jnen nichts / do der glaub nit darzuͦ gethon ward von denen die es hortend. Waͤr ist dann nun so toll vnd vnuerstaͤndig / daß er darauß nit auch koͤnne schliessen / daß die sacrament one glauben vnnütz seygind / besonders dieweyl der Apostel auch spricht / Welcher dises brot isset / oder dises tranck des Herren trinckt / vnwirdig / der ist schuldig des leybs vnd bluͦts des Herren. All vnsere wirdigkeit vor Gott stadt im glauben / wie der Apostel abermals auß dem Propheten anzeücht vnd spricht3642 / Der graͤcht wirt seines glaubens laͤben. Jtem3643 / Die vaͤtter habend durch den glauben zeügnuß erlanget. Dahin auch dienet das man im Euangelio lißt3644 / Die geladnen warend nit wirdig. Darumb so volget das die wirdigkeit in gloͤubiger gehorsamme stande. Vnd hiehar achten ich seygind auch die beyspil zuͦ brauchen / deren hieuͦr nit nun an eim ort gedacht ist / namlich:3645 Vnsere vaͤtter sind alle getaufft worden / vnd habend alle einerley geistlicher speyß gaͤssen / aber Gott hat an jren etlichen kein gefallen gehaben. So spricht auch Paulus abermals / One glauben ist vnmüglich Gott zuͦ gefallen. Darumb so nützend die sacrament one glauben nichts. Es sind auch mengklichem bekannt die exempel Simonis des zauberers / vnnd Jude des verraͤters / da der ein getaufft ward / der ander des Herren Nachtmal empfieng / vnd doch entwaͤderer kein frucht darauß erlanget / dieweyl sy nit waren glauben hattend.

3646 Zuͦ disen goͤttlichen heiteren kundtschafften woͤllend wir auch etliche ort auß dem heiligen Augustino hinzuͦ setzen. Der spricht Contra Faustum lib. 19. ea 12. also: Petrus spricht / Der tauff macht vns saͤlig. Damit sy aber nit meintind / daß sichtbar sacrament waͤre jnen gnuͦg / durch welches sy wol die gestalt der gottsaͤligkeit hattend / vnd aber durch arges laͤben seiner krafft verlaugnetend / so setzt er von stund an drauf / Nit das ablegen der vnsauberkeit des fleisches / sonder die sicherheit der guͦten gewüßne. Jtem contra literas Petiliani lib. 2. cap. 7. spricht er: Man sol nit meinen daß sy in dem leyb Christi / welches die kirch ist / seygind / darumb daß sy seiner sacramenten leyblich teilhafftig sind. Dann die selbigen sind wol für sich selbs auch in den selbigen heilig / vnd werdend jnen so sys vnwirdig begond vnd empfahend / zuͦ groͤsserem vrteil dienen. Sy sind aber darumb nit in der verwandtnuß der kirchen Christi / die in den glideren Christi durch zesamen fuͤgung auff das zuͦnemmen Gottes wachßt. Dann die selbig kirch ist auff dem velsen / wie der Herr spricht / Auff disen velsen wil ich mein kirchen bauwen. Sy aber bauwend auff sand / wie der Herr auch spricht / Waͤr meine wort hoͤrt / vnd die selbigen nit haltet / der ist gleych einem toren / ꝛc. Vnd widerumb spricht er Tractat. in Ioan. 53. Die sylben des nammens Christi vnd die sacrament Christi nützend nichts / wo man dem glauben Christi widerstadt. Der glaub Christi aber vnd seine sacrament ist in den glauben / der den gottlosen graͤcht machet / glauben in den mittler / one dessen vermittlung wir Gott nit moͤgend versuͤnt werden. So vil Augustinus.

3639 Daß die sacrament one glauben neüt nützind.
3640 Joan.12.
3641 Hebr.4.
3642 Rom.1.
3643 Heb.11.
3644 Matth.22.
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                   wa&#x0364;lt sa&#x0364;lig mache. Dz wort das ich geredt hab / das wirt jn richten am letsten tag.
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[CCCCXXVI./0943] Predig. vergaͤben seygind. Dann mich bedunckt dises gehoͤre noch zuͦ volkomner erklaͤrung vnd erleüterung der sacramenten. 3639 Daß sy one glauben nichts nützind / ist leycht zuͦ erzeigen: dann wir habend gehoͤrt daß die sacrament gleych als angehenckte sigel der predig des Euangelij seygind. Nun ist aber die Euangelisch predig one glauben gehoͤrt / zum laͤben nit nun nichts nütz / sonder dienet vil mer zum gericht vnd vrteil: wie der Herr selbs bezeüget vnd spricht 3640 / Waͤr meine wort hoͤret / vnd glaubt nit / den wird ich nit richten / dann ich bin nit kommen daß ich die waͤlt richte / sonder daß ich die waͤlt saͤlig mache. Dz wort das ich geredt hab / das wirt jn richten am letsten tag. Mit disen worten des Herren stimpt auch die red des Apostels da er spricht: 3641 Das Euangelium ist vns auch verkündet gleych wie jhaͤnen: aber das wort der predig halff jnen nichts / do der glaub nit darzuͦ gethon ward von denen die es hortend. Waͤr ist dann nun so toll vnd vnuerstaͤndig / daß er darauß nit auch koͤnne schliessen / daß die sacrament one glauben vnnütz seygind / besonders dieweyl der Apostel auch spricht / Welcher dises brot isset / oder dises tranck des Herren trinckt / vnwirdig / der ist schuldig des leybs vnd bluͦts des Herren. All vnsere wirdigkeit vor Gott stadt im glauben / wie der Apostel abermals auß dem Propheten anzeücht vnd spricht 3642 / Der graͤcht wirt seines glaubens laͤben. Jtem 3643 / Die vaͤtter habend durch den glauben zeügnuß erlanget. Dahin auch dienet das man im Euangelio lißt 3644 / Die geladnen warend nit wirdig. Darumb so volget das die wirdigkeit in gloͤubiger gehorsamme stande. Vnd hiehar achten ich seygind auch die beyspil zuͦ brauchen / deren hieuͦr nit nun an eim ort gedacht ist / namlich: 3645 Vnsere vaͤtter sind alle getaufft worden / vnd habend alle einerley geistlicher speyß gaͤssen / aber Gott hat an jren etlichen kein gefallen gehaben. So spricht auch Paulus abermals / One glauben ist vnmüglich Gott zuͦ gefallen. Darumb so nützend die sacrament one glauben nichts. Es sind auch mengklichem bekannt die exempel Simonis des zauberers / vnnd Jude des verraͤters / da der ein getaufft ward / der ander des Herren Nachtmal empfieng / vnd doch entwaͤderer kein frucht darauß erlanget / dieweyl sy nit waren glauben hattend. 3646 Zuͦ disen goͤttlichen heiteren kundtschafften woͤllend wir auch etliche ort auß dem heiligen Augustino hinzuͦ setzen. Der spricht Contra Faustum lib. 19. ea 12. also: Petrus spricht / Der tauff macht vns saͤlig. Damit sy aber nit meintind / daß sichtbar sacrament waͤre jnen gnuͦg / durch welches sy wol die gestalt der gottsaͤligkeit hattend / vnd aber durch arges laͤben seiner krafft verlaugnetend / so setzt er von stund an drauf / Nit das ablegen der vnsauberkeit des fleisches / sonder die sicherheit der guͦten gewüßne. Jtem contra literas Petiliani lib. 2. cap. 7. spricht er: Man sol nit meinen daß sy in dem leyb Christi / welches die kirch ist / seygind / darumb daß sy seiner sacramenten leyblich teilhafftig sind. Dann die selbigen sind wol für sich selbs auch in den selbigen heilig / vnd werdend jnen so sys vnwirdig begond vnd empfahend / zuͦ groͤsserem vrteil dienen. Sy sind aber darumb nit in der verwandtnuß der kirchen Christi / die in den glideren Christi durch zesamen fuͤgung auff das zuͦnemmen Gottes wachßt. Dann die selbig kirch ist auff dem velsen / wie der Herr spricht / Auff disen velsen wil ich mein kirchen bauwen. Sy aber bauwend auff sand / wie der Herr auch spricht / Waͤr meine wort hoͤrt / vnd die selbigen nit haltet / der ist gleych einem toren / ꝛc. Vnd widerumb spricht er Tractat. in Ioan. 53. Die sylben des nammens Christi vnd die sacrament Christi nützend nichts / wo man dem glauben Christi widerstadt. Der glaub Christi aber vnd seine sacrament ist in den glauben / der den gottlosen graͤcht machet / glauben in den mittler / one dessen vermittlung wir Gott nit moͤgend versuͤnt werden. So vil Augustinus. 3639 Daß die sacrament one glauben neüt nützind. 3640 Joan.12. 3641 Hebr.4. 3642 Rom.1. 3643 Heb.11. 3644 Matth.22. 3645 1.Cor.10. 3646 Augustini kundtschafft daß die sacrament one glauben die empfahenden nichts nützind.

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Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCXXVI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/943>, abgerufen am 27.11.2024.