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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
aber es ist zweyerley / das sacrament / vnd die krafft des Sacraments. Wie vil sind deren / die vom altar empfahend / vnnd aber mit dem empfahen sterbend? Dahar der Apostel spricht / Der ißt vnd trinckt jm selbs ein vrtel. Was nit der bitz des Herren dem Juda gifft? Noch nam ers / vnd do ers nam fuor der teüfel in jn: nit daß er etwas böses empfangen / sonder daß er / der böß was / das guot übel empfieng. Vnd bald darnach: Das sacrament diß handels / das ist der einigkeit des leybs vnd bluots Christi / wirt vom tisch des Herren empfangen / etlichen zum läben / etlichen zum verderben. Daß aber / dessen sacrament das ist / wirt allen menschen zum heil vnd keim zum verderben empfangen von allen denen die des selbigen teilhafftig werdend. Vnnd noch weyter: Welcher nit in Christo bleybt / vnd Christus in jm / der isset freylich sein leyb nit / trinckt auch sein bluot nit geistlich / ob er schon fleischlich vnd sichtbarlich mit den zänen beyßt das sacrament des leybs vnnd bluots Christi: sonder er isset vnd trinckt vil mer jm selbs das sacrament diß hohen dings zum vrteil vnd zum gericht: vnnd was daselbst weyter volget. Dergleychen leert er auch De Ciuit. Dei. lib. 21. cap. 25. Jtem im dritten buoch de Doctr. Christ. cap. 9. zeigt er an / daß man ein vnderscheid halten müsse in der vereinbarung des zeichens / vnd des verzeichneten / damit man nit zuo vil an den ausseren zeichen hange.

Nun kommend wir aber widerumb auff die zeügnussen der geschrifft. Der Apostel Paulus bezeüget in der 1. zun Corinth. am 10. cap. daß vnsere vätter alle getaufft sygind / vnd all ein geistliche speyß / vnd ein geistlichs tranck mit vns getruncken habind: aber der Herr habe an jren vilen kein gfallen ghan. Hettend sy nun die geistlich speyß vnd das geistlich tranck geistlich durch den glauben gässen vnd truncken / so hette one allen zweyfel der Herr ein gefallen an jnen gehan. Dann one glauben / wie gedachter Apostel auch spricht / ist vnmüglich Gott zuo gefallen. Darumb welche glauben habend / die gefallend Gott. Vnd deßhalb so sind vnsere vätter wol der sichtbaren sacramenten teilhafftig worden / der vnsichtbaren gnad aber habend sy gemanglet. Darauß dann volget / daß das zeichen vnd das verzeichnet yedes sein sondere vnderscheidne natur behalte / vnd daß die selbigen nit vermischt werdind. 3514 Zuo dem so ist auch etwas gleychheit zwüschend der leer des Euangelij / vnd den sacramentlichen zeichen. (Sunst für sich selbs ist die leer höher dann die zeichen / wie dann der Apostel spricht / er seye nit gesandt zuo tauffen / sonder zuo predigen.) Nun so hörend aber vil das wort des Herren aussen für / dieweyl sy aber kein glauben habend / so manglend sy der innwendigen frucht des worts / wie Paulus abermals spricht3515 / Es ist vns verkündet gleych wie jhänen. Aber das wort der predig halff jnen nichts / do der glaub nit darzuo gethon ward von denen die es hortend. Also geschicht es auch / daß vil die sichtbaren sacrament empfahend / vnd aber darnäbend der vnsichtbaren gnad manglend / die allein durch den glauben ergriffen vnd empfangen wirt. Darauß abermals volget / daß das zeichen mit dem verzeichneten nit vermischt werde / sonder daß yedes sein vnderscheidne natur vnd substantz behalte. Dann es vnderscheidet auch die heilig geschrifft heiter vnd außtruckenlich zwüschend dem ausseren dienst des menschen / vnd Gott dem inneren würcker vnd einigen gäber der geistlichen gaaben. Es spricht ye der heilig Joannes der Töuffer3516 / Jch tauffen eüch mit wasser / er aber (Christus) wirt eüch tauffen mit dem heiligen geist. Mit welchem auch der spruch S. Peters stimpt3517 / Der tauff macht üch sälig / nit damit die vnsauberkeit des fleisches abgewäschen wirdt / sonder die gwüsse kundtschafft der guoten gwüßne gägen Gott.

Hiehar gehört auch die heiter vnd klar kundtschafft des heiligen Augustini /

3514 Gleychheit der leer des worts Gottes vnd der sacramenten.
3515 Hebr.4.
3516 Matth.3.
3517 1.Pet.3.

Predig.
aber es ist zweyerley / das sacrament / vnd die krafft des Sacraments. Wie vil sind deren / die vom altar empfahend / vnnd aber mit dem empfahen sterbend? Dahar der Apostel spricht / Der ißt vnd trinckt jm selbs ein vrtel. Was nit der bitz des Herren dem Juda gifft? Noch nam ers / vnd do ers nam fuͦr der teüfel in jn: nit daß er etwas boͤses empfangen / sonder daß er / der boͤß was / das guͦt übel empfieng. Vnd bald darnach: Das sacrament diß handels / das ist der einigkeit des leybs vnd bluͦts Christi / wirt vom tisch des Herren empfangen / etlichen zum laͤben / etlichen zum verderben. Daß aber / dessen sacrament das ist / wirt allen menschen zum heil vnd keim zum verderben empfangen von allen denen die des selbigen teilhafftig werdend. Vnnd noch weyter: Welcher nit in Christo bleybt / vnd Christus in jm / der isset freylich sein leyb nit / trinckt auch sein bluͦt nit geistlich / ob er schon fleischlich vnd sichtbarlich mit den zaͤnen beyßt das sacrament des leybs vnnd bluͦts Christi: sonder er isset vnd trinckt vil mer jm selbs das sacrament diß hohen dings zum vrteil vnd zum gericht: vnnd was daselbst weyter volget. Dergleychen leert er auch De Ciuit. Dei. lib. 21. cap. 25. Jtem im dritten buͦch de Doctr. Christ. cap. 9. zeigt er an / daß man ein vnderscheid halten muͤsse in der vereinbarung des zeichens / vnd des verzeichneten / damit man nit zuͦ vil an den ausseren zeichen hange.

Nun kommend wir aber widerumb auff die zeügnussen der geschrifft. Der Apostel Paulus bezeüget in der 1. zun Corinth. am 10. cap. daß vnsere vaͤtter alle getaufft sygind / vnd all ein geistliche speyß / vnd ein geistlichs tranck mit vns getruncken habind: aber der Herr habe an jren vilen kein gfallen ghan. Hettend sy nun die geistlich speyß vnd das geistlich tranck geistlich durch den glauben gaͤssen vnd truncken / so hette one allen zweyfel der Herr ein gefallen an jnen gehan. Dann one glauben / wie gedachter Apostel auch spricht / ist vnmüglich Gott zuͦ gefallen. Darumb welche glauben habend / die gefallend Gott. Vnd deßhalb so sind vnsere vaͤtter wol der sichtbaren sacramenten teilhafftig worden / der vnsichtbaren gnad aber habend sy gemanglet. Darauß dann volget / daß das zeichen vnd das verzeichnet yedes sein sondere vnderscheidne natur behalte / vnd daß die selbigen nit vermischt werdind. 3514 Zuͦ dem so ist auch etwas gleychheit zwüschend der leer des Euangelij / vnd den sacramentlichen zeichen. (Sunst für sich selbs ist die leer hoͤher dann die zeichen / wie dann der Apostel spricht / er seye nit gesandt zuͦ tauffen / sonder zuͦ predigen.) Nun so hoͤrend aber vil das wort des Herren aussen für / dieweyl sy aber kein glauben habend / so manglend sy der innwendigen frucht des worts / wie Paulus abermals spricht3515 / Es ist vns verkündet gleych wie jhaͤnen. Aber das wort der predig halff jnen nichts / do der glaub nit darzuͦ gethon ward von denen die es hortend. Also geschicht es auch / daß vil die sichtbaren sacrament empfahend / vnd aber darnaͤbend der vnsichtbaren gnad manglend / die allein durch den glauben ergriffen vnd empfangen wirt. Darauß abermals volget / daß das zeichen mit dem verzeichneten nit vermischt werde / sonder daß yedes sein vnderscheidne natur vnd substantz behalte. Dann es vnderscheidet auch die heilig geschrifft heiter vnd außtruckenlich zwüschend dem ausseren dienst des menschen / vnd Gott dem inneren würcker vnd einigen gaͤber der geistlichen gaaben. Es spricht ye der heilig Joannes der Toͤuffer3516 / Jch tauffen eüch mit wasser / er aber (Christus) wirt eüch tauffen mit dem heiligen geist. Mit welchem auch der spruch S. Peters stimpt3517 / Der tauff macht üch saͤlig / nit damit die vnsauberkeit des fleisches abgewaͤschen wirdt / sonder die gwüsse kundtschafft der guͦten gwüßne gaͤgen Gott.

Hiehar gehoͤrt auch die heiter vnd klar kundtschafft des heiligen Augustini /

3514 Gleychheit der leer des worts Gottes vnd der sacramenten.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCVII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/905>, abgerufen am 24.11.2024.