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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
tauffen in den nammen des Vatters / des Suns / vnd des heiligen Geists. Die selbig euangelisch gschrifft spricht auch von S. Johansen dem Töuffer:3476 Johannes tauffet in der wüste / vnd verkündet den tauff der besserung zur vergäbung der sünden. Also bezeüget auch der heilig Lucas von S. Peter / daß er zum Israelischen volck geredt3477 / Thuond buoß / vnd laß sich ein yeder auß eüch tauffen im nammen Jesu Christi zur vergäbung der sünden / so werdend jr die gaab des heiligen geists empfahen. Darumb so ist nun im tauff / das wasser oder das ansprängen des wassers in den nammen des Vatters / Suns vnd heiligen Geists / vnd das alles das von der kirchen geschicht / das zeichen / der bruch / die Ceremoni / vnd das ausser / irrdisch / vnd empfindtlich ding / daß namlich von den ausseren sinnen gefasset vnd begriffen wirt: die verzeyhung aber der sünden / die gmeinschafft deß läbens / die gsellschafft mit Christo vnd seinen glideren / item die gaaben des heiligen geists / die vns durch die gnad Gottes im glauben Jesu Christi verlihen werdend / sind das bedeütet / inner / himmelisch vnd verständtlich ding / das mit dem glöubigen gmüt ergriffen wirt. Zuo gleycher weyß bezeüget auch die heilig geschrifft vons Herren Nachtmal / dem anderen sacrament der kirchen / vnd spricht:3478 Der Herr Jesus nam das brot / dancket / brachs / vnd teilts vnder seine jünger vnd sprach: Nemmend / ässend / das ist mein leyb / der für eüch hingäben wirt. Des selben gleychen nam er auch das trinckgschirr / gabs jnen vnd sprach: Trinckend alle darauß daß ist mein bluot / welches ist des neüwen Testaments / das für die vile vergossen wirt zur verzeyhung der sünden. Das thuond meinen zuo gedencken. Da ist nun ins Herren Nachtmal die gantz action / die von der kirchen nach dem beyspil Christi vnsers hohen priesters geschicht / das ist / das brächen deß brots / das außteilen / die malzeyt überal / vnd das empfahen deß brots vnd des weyns / das zeichen / der brauch / die Ceremoni / vnd das ausser / irrdisch / vnd empfindtlich ding / das die sinn begreyffen mögend. Das aber verstanden vnd bedeütet wirt das inner vnd himmlisch / ist der leyb der für vns hingäben / vnnd das bluot das da vergossen ist zuo verzeyhung vnserer sünden / vnd ja vnsere erlösung / vnd die gmeinschafft die wir habend mit Christo vnd allen glöubigen / vnnd die auch er vorauß mit vns hat.

3479 Auß disem mag man nun wol ein gwüssen verstand nemmen der wörtlinen die in disem handel gebraucht werdend. Dann die zeichen werdend ausserliche zeichen genennt / darumb daß sy leyblich sind / aussenfür den sinnen fürgestellt / vnd von den selbigen begriffen werdend. Dargägen nennend wir die angebildeten vnd bedeüteten ding / innerliche ding / nit daß die selbigen in den zeichen verschlossen sygind vnd darinnen verborgen ligind / sonder daß sy mit den inneren krefften des gmüts die der heilig geist gibt / gfasset vnd empfangen werdend. 3480 Zuo gleycher wyß werdend auch die zeichen irrdisch vnd sichtbar genennt / darumb daß sy in denen stond / die von der erden genommen sind / als da ist / das wasser / brot vnd weyn: vnd daß sy in disen gestalten offentlichen gesähen werdend. Himmlisch vnd vnsichtbar aber werdend die verzeichneten ding genennt / darumb daß jr frucht himmlisch ist / vnd daß sy mit den augen / nit des leybs / sonder des gmüts vnd glaubens ersähen werdend. Dann sunst so sind auch der leyb vnd das bluot vnsers Herren Jesu Christi / die vns im Nachtmal vnder der gestalt brots vnd weyns fürgestellt vnd angebildet werdend / jrer natur halb nit himmlisch noch vnsichtbar. Dann der leyb vnsers Herren ist seiner substantz vnd natur halb gleyches wäsens mit vnseren leyben: vnd wirt doch auch himmelisch genent / von wegen daß er von aller zerstörung vnd schwachheit gelediget ist / oder von wägen der Clarificierung / nit daß er sein natur außgelärt oder hinglegt habe. Also ist er auch seiner natur halb sichtbar / nit vnsichtbar /

3476 Marc.1.
3477 Acto.2.
3478 Matth.26. Luc.22.
3479 Warumb das zeichen ausserlich / vnd das verzeichnet innerlich genennt werde.
3480 Warumb auch die zeichen irdisch vnd sichtbar genennt werdind / dz verzeichnet aber himmlisch vnd vnsichtbar.

Predig.
tauffen in den nammen des Vatters / des Suns / vnd des heiligen Geists. Die selbig euangelisch gschrifft spricht auch von S. Johansen dem Toͤuffer:3476 Johannes tauffet in der wuͤste / vnd verkündet den tauff der besserung zur vergaͤbung der sünden. Also bezeüget auch der heilig Lucas von S. Peter / daß er zum Israelischen volck geredt3477 / Thuͦnd buͦß / vnd laß sich ein yeder auß eüch tauffen im nammen Jesu Christi zur vergaͤbung der sünden / so werdend jr die gaab des heiligen geists empfahen. Darumb so ist nun im tauff / das wasser oder das anspraͤngen des wassers in den nammen des Vatters / Suns vnd heiligen Geists / vnd das alles das von der kirchen geschicht / das zeichen / der bruch / die Ceremoni / vnd das ausser / irrdisch / vnd empfindtlich ding / daß namlich von den ausseren sinnen gefasset vnd begriffen wirt: die verzeyhung aber der sünden / die gmeinschafft deß laͤbens / die gsellschafft mit Christo vnd seinen glideren / item die gaaben des heiligen geists / die vns durch die gnad Gottes im glauben Jesu Christi verlihen werdend / sind das bedeütet / inner / himmelisch vnd verstaͤndtlich ding / das mit dem gloͤubigen gmuͤt ergriffen wirt. Zuͦ gleycher weyß bezeüget auch die heilig geschrifft vons Herren Nachtmal / dem anderen sacrament der kirchen / vnd spricht:3478 Der Herr Jesus nam das brot / dancket / brachs / vnd teilts vnder seine jünger vnd sprach: Nemmend / aͤssend / das ist mein leyb / der für eüch hingaͤben wirt. Des selben gleychen nam er auch das trinckgschirr / gabs jnen vnd sprach: Trinckend alle darauß daß ist mein bluͦt / welches ist des neüwen Testaments / das für die vile vergossen wirt zur verzeyhung der sünden. Das thuͦnd meinen zuͦ gedencken. Da ist nun ins Herren Nachtmal die gantz action / die von der kirchen nach dem beyspil Christi vnsers hohen priesters geschicht / das ist / das braͤchen deß brots / das außteilen / die malzeyt überal / vnd das empfahen deß brots vnd des weyns / das zeichen / der brauch / die Ceremoni / vnd das ausser / irrdisch / vnd empfindtlich ding / das die sinn begreyffen moͤgend. Das aber verstanden vnd bedeütet wirt das inner vnd himmlisch / ist der leyb der für vns hingaͤben / vnnd das bluͦt das da vergossen ist zuͦ verzeyhung vnserer sünden / vnd ja vnsere erloͤsung / vnd die gmeinschafft die wir habend mit Christo vnd allen gloͤubigen / vnnd die auch er vorauß mit vns hat.

3479 Auß disem mag man nun wol ein gwüssen verstand nemmen der woͤrtlinen die in disem handel gebraucht werdend. Dann die zeichen werdend ausserliche zeichen genennt / darumb daß sy leyblich sind / aussenfür den sinnen fürgestellt / vnd von den selbigen begriffen werdend. Dargaͤgen nennend wir die angebildeten vnd bedeüteten ding / innerliche ding / nit daß die selbigen in den zeichen verschlossen sygind vnd darinnen verborgen ligind / sonder daß sy mit den inneren krefften des gmuͤts die der heilig geist gibt / gfasset vnd empfangen werdend. 3480 Zuͦ gleycher wyß werdend auch die zeichen irrdisch vnd sichtbar genennt / darumb daß sy in denen stond / die von der erden genommen sind / als da ist / das wasser / brot vnd weyn: vnd daß sy in disen gestalten offentlichen gesaͤhen werdend. Himmlisch vnd vnsichtbar aber werdend die verzeichneten ding genennt / darumb daß jr frucht himmlisch ist / vnd daß sy mit den augen / nit des leybs / sonder des gmuͤts vnd glaubens ersaͤhen werdend. Dann sunst so sind auch der leyb vnd das bluͦt vnsers Herren Jesu Christi / die vns im Nachtmal vnder der gestalt brots vnd weyns fürgestellt vnd angebildet werdend / jrer natur halb nit himmlisch noch vnsichtbar. Dann der leyb vnsers Herren ist seiner substantz vnd natur halb gleyches waͤsens mit vnseren leyben: vnd wirt doch auch himmelisch genent / von wegen daß er von aller zerstoͤrung vnd schwachheit gelediget ist / oder von waͤgen der Clarificierung / nit daß er sein natur außgelaͤrt oder hinglegt habe. Also ist er auch seiner natur halb sichtbar / nit vnsichtbar /

3476 Marc.1.
3477 Acto.2.
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3479 Warumb das zeichen ausserlich / vnd das verzeichnet innerlich genennt werde.
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[CCCCI./0893] Predig. tauffen in den nammen des Vatters / des Suns / vnd des heiligen Geists. Die selbig euangelisch gschrifft spricht auch von S. Johansen dem Toͤuffer: 3476 Johannes tauffet in der wuͤste / vnd verkündet den tauff der besserung zur vergaͤbung der sünden. Also bezeüget auch der heilig Lucas von S. Peter / daß er zum Israelischen volck geredt 3477 / Thuͦnd buͦß / vnd laß sich ein yeder auß eüch tauffen im nammen Jesu Christi zur vergaͤbung der sünden / so werdend jr die gaab des heiligen geists empfahen. Darumb so ist nun im tauff / das wasser oder das anspraͤngen des wassers in den nammen des Vatters / Suns vnd heiligen Geists / vnd das alles das von der kirchen geschicht / das zeichen / der bruch / die Ceremoni / vnd das ausser / irrdisch / vnd empfindtlich ding / daß namlich von den ausseren sinnen gefasset vnd begriffen wirt: die verzeyhung aber der sünden / die gmeinschafft deß laͤbens / die gsellschafft mit Christo vnd seinen glideren / item die gaaben des heiligen geists / die vns durch die gnad Gottes im glauben Jesu Christi verlihen werdend / sind das bedeütet / inner / himmelisch vnd verstaͤndtlich ding / das mit dem gloͤubigen gmuͤt ergriffen wirt. Zuͦ gleycher weyß bezeüget auch die heilig geschrifft vons Herren Nachtmal / dem anderen sacrament der kirchen / vnd spricht: 3478 Der Herr Jesus nam das brot / dancket / brachs / vnd teilts vnder seine jünger vnd sprach: Nemmend / aͤssend / das ist mein leyb / der für eüch hingaͤben wirt. Des selben gleychen nam er auch das trinckgschirr / gabs jnen vnd sprach: Trinckend alle darauß daß ist mein bluͦt / welches ist des neüwen Testaments / das für die vile vergossen wirt zur verzeyhung der sünden. Das thuͦnd meinen zuͦ gedencken. Da ist nun ins Herren Nachtmal die gantz action / die von der kirchen nach dem beyspil Christi vnsers hohen priesters geschicht / das ist / das braͤchen deß brots / das außteilen / die malzeyt überal / vnd das empfahen deß brots vnd des weyns / das zeichen / der brauch / die Ceremoni / vnd das ausser / irrdisch / vnd empfindtlich ding / das die sinn begreyffen moͤgend. Das aber verstanden vnd bedeütet wirt das inner vnd himmlisch / ist der leyb der für vns hingaͤben / vnnd das bluͦt das da vergossen ist zuͦ verzeyhung vnserer sünden / vnd ja vnsere erloͤsung / vnd die gmeinschafft die wir habend mit Christo vnd allen gloͤubigen / vnnd die auch er vorauß mit vns hat. 3479 Auß disem mag man nun wol ein gwüssen verstand nemmen der woͤrtlinen die in disem handel gebraucht werdend. Dann die zeichen werdend ausserliche zeichen genennt / darumb daß sy leyblich sind / aussenfür den sinnen fürgestellt / vnd von den selbigen begriffen werdend. Dargaͤgen nennend wir die angebildeten vnd bedeüteten ding / innerliche ding / nit daß die selbigen in den zeichen verschlossen sygind vnd darinnen verborgen ligind / sonder daß sy mit den inneren krefften des gmuͤts die der heilig geist gibt / gfasset vnd empfangen werdend. 3480 Zuͦ gleycher wyß werdend auch die zeichen irrdisch vnd sichtbar genennt / darumb daß sy in denen stond / die von der erden genommen sind / als da ist / das wasser / brot vnd weyn: vnd daß sy in disen gestalten offentlichen gesaͤhen werdend. Himmlisch vnd vnsichtbar aber werdend die verzeichneten ding genennt / darumb daß jr frucht himmlisch ist / vnd daß sy mit den augen / nit des leybs / sonder des gmuͤts vnd glaubens ersaͤhen werdend. Dann sunst so sind auch der leyb vnd das bluͦt vnsers Herren Jesu Christi / die vns im Nachtmal vnder der gestalt brots vnd weyns fürgestellt vnd angebildet werdend / jrer natur halb nit himmlisch noch vnsichtbar. Dann der leyb vnsers Herren ist seiner substantz vnd natur halb gleyches waͤsens mit vnseren leyben: vnd wirt doch auch himmelisch genent / von wegen daß er von aller zerstoͤrung vnd schwachheit gelediget ist / oder von waͤgen der Clarificierung / nit daß er sein natur außgelaͤrt oder hinglegt habe. Also ist er auch seiner natur halb sichtbar / nit vnsichtbar / 3476 Marc.1. 3477 Acto.2. 3478 Matth.26. Luc.22. 3479 Warumb das zeichen ausserlich / vnd das verzeichnet innerlich genennt werde. 3480 Warumb auch die zeichen irdisch vnd sichtbar genennt werdind / dz verzeichnet aber himmlisch vnd vnsichtbar.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/893>, abgerufen am 24.11.2024.