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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Fünff vnd viertzig
vnd von vnserem fleysch versuocht. Vnd sind vns versuochungen zur rechten vnnd zur lingken / die dahin reichend / daß wir gefellt vnnd in die tieffe der sünden versenckt werdind vnnd verdärbind. Wenn das geschicht / so werdend wir nit allein versuocht / sonder auch in versuochung gefürt vnnd gefangen. Darumb so bättend wir ein sölichs: Wenn du vns / O himmelischer vatter / mit deinen heilsamen versuochungen üben wilt / so bittend wir dich / gib vns daß wir bewärt erfunden werdind: laß vns aber nit durch teüflische vnnd böse versuochung abgefürt werden / daß wir dich nit verlassind / vnd vnsers feynds eigen / vnd in die tieffe der sünden versenckt / deßgleych von jm im bösen vnd in vnserer verderbnuß behalten vnd gefangen werdind. Dann auff dises setzend wir ein anders stuck das dem entgegen / mit dem auch das vorgende außgelegt wirt / welches etlich die sibende bitt seyn sagend / 3398 Sonder erlöß vns von dem bösen / [fremdsprachliches Material] Namlich von dem bösen / das ist vom teüfel / der an anderen orten der versuocher genennt wirdt. Erlöß vns vom teüfel vnd allem dem bösen das er zuofügt: erlöß vns von aufsatz / list / betrug / von krieg / hunger / gefencknuß / pestilentz / von allem dem das böß / widerwertig / vnnd schädlich ist. Was aber dasselbig seye / weißt der himmelisch vatter am besten / zuo dem wir hie sagend / Gib vns das vns heilsam vnd guot ist: nimm von vns das du vns weist schädlich vnnd böß seyn. Vnnd fassend deßhalb alles in ein kurtze summ zuosamen / vnnd beschliessend also diß heilig gebätt. 3399 Setzend auch darzuo das wörtli / Amen. Das ist vorzeyten ein gemeine bestätigung vnnd zuoschreyung gewesen / wie man sehen mag Deuterom. xxvij. Nehem. viij. j. Corinth viiij. Die truckt erstlich auß vnser begird: dann wir zeigend damit an / daß wir das von hertzen begärind das wir da bättet habend. Darnach so truckts auch die gewüsse vnsers glaubens auß: als wöltind wir sagen / Jch glauben gwüß daß nur dises von Gott gegeben werde. Dann Amen ist als vil / als wenn einer sagte / Das geschähe. Der Herr schreyet offt im Euangelio / Amen amen dico uobis / Warlich warlich sag ich euch: das ist / Jch sag euch fürwar die gewüsse warheit: oder / Jch trag euch die vngezweyflet warheit für. Also sind aber die glöubigen nach dem sy jr gebätt thon / in jren gmüteren wol zefriden / vnnd wartend yetz also mit freydigkeit auff deß Herren gaaben.

3400 Da setzend aber etliche vor dem wörtli / Amen / gleych nach denen worten / Sonder erlöß vns vom bösen / dise wort hineyn / Dann dein ist das reych / vnnd die krafft / vnnd die herrligkeit in die ewigkeit / Amen. Da bezeüget aber Erasmus von Roterdam in seinen Annotationibus über das Neüw Testament / daß dise wort in keinem alten Latinschen exemplar gefunden werdind. Jn den Griechischen findet man wol daß sie allenthalben hinzuo gesetzt / aber von keinem vnder denen die darüber geschriben / außgelegt seygind / dann allein vom Chrysostomo vnnd seinem nachuolger Theophylacto. Darumb beduncke in / sy seygind zum Vatter vnser hinzuo thon / wie von etlichen den Psalmen dise wort angehenckt sind worden / Eer seye dem vatter vnnd dem sun / etc. Er setzt auch weyter also: Darumb so bedarff Laurentius Valla sich nüt also erzürnen / vnnd sagen / das ein guoter teil deß Vatter vnsers abgeschnitten seye. Deren fräfenheit ist mer zuo schälten / die sich nit geschempt habend disem so göttlichen gebätt jr stempaney anzflicken. Dann das nennen ich stempaneyen gegen der leer Gottes / was von menschen kumpt / besonders wenn man das Christo als einem vrhaben zuogibt / das aber von menschen kumpt. Es zweyflet auch Erasmus nit allein an disem angehenckten stuckli. Dann der Hispanisch Codex / den man Complutensem nennet / mäldet daß es glaublicher seyge / daß dise wort nit zum Vatter vnser gehörind /

3398 Sonder erlöß vns von dem bösen.
3399 Amen.
3400 Dann dein ist das rych vnd die krafft vnd die herrligkeit in die ewigkeit.

Die Fünff vnd viertzig
vnd von vnserem fleysch versuͦcht. Vnd sind vns versuͦchungen zur rechten vnnd zur lingken / die dahin reichend / daß wir gefellt vnnd in die tieffe der sünden versenckt werdind vnnd verdaͤrbind. Wenn das geschicht / so werdend wir nit allein versuͦcht / sonder auch in versuͦchung gefuͤrt vnnd gefangen. Darumb so baͤttend wir ein soͤlichs: Wenn du vns / O himmelischer vatter / mit deinen heilsamen versuͦchungen uͤben wilt / so bittend wir dich / gib vns daß wir bewaͤrt erfunden werdind: laß vns aber nit durch teüflische vnnd boͤse versuͦchung abgefuͤrt werden / daß wir dich nit verlassind / vnd vnsers feynds eigen / vnd in die tieffe der sünden versenckt / deßgleych von jm im boͤsen vnd in vnserer verderbnuß behalten vnd gefangen werdind. Dann auff dises setzend wir ein anders stuck das dem entgegen / mit dem auch das vorgende außgelegt wirt / welches etlich die sibende bitt seyn sagend / 3398 Sonder erloͤß vns von dem boͤsen / [fremdsprachliches Material] Namlich von dem boͤsen / das ist vom teüfel / der an anderen orten der versuͦcher genennt wirdt. Erloͤß vns vom teüfel vnd allem dem boͤsen das er zuͦfuͤgt: erloͤß vns von aufsatz / list / betrug / von krieg / hunger / gefencknuß / pestilentz / von allem dem das boͤß / widerwertig / vnnd schaͤdlich ist. Was aber dasselbig seye / weißt der himmelisch vatter am besten / zuͦ dem wir hie sagend / Gib vns das vns heilsam vnd guͦt ist: nimm von vns das du vns weist schaͤdlich vnnd boͤß seyn. Vnnd fassend deßhalb alles in ein kurtze summ zuͦsamen / vnnd beschliessend also diß heilig gebaͤtt. 3399 Setzend auch darzuͦ das woͤrtli / Amen. Das ist vorzeyten ein gemeine bestaͤtigung vnnd zuͦschreyung gewesen / wie man sehen mag Deuterom. xxvij. Nehem. viij. j. Corinth viiij. Die truckt erstlich auß vnser begird: dann wir zeigend damit an / daß wir das von hertzen begaͤrind das wir da baͤttet habend. Darnach so truckts auch die gewüsse vnsers glaubens auß: als woͤltind wir sagen / Jch glauben gwüß daß nur dises von Gott gegeben werde. Dann Amen ist als vil / als wenn einer sagte / Das geschaͤhe. Der Herr schreyet offt im Euangelio / Amen amen dico uͦbis / Warlich warlich sag ich euch: das ist / Jch sag euch fürwar die gewüsse warheit: oder / Jch trag euch die vngezweyflet warheit für. Also sind aber die gloͤubigen nach dem sy jr gebaͤtt thon / in jren gmuͤteren wol zefriden / vnnd wartend yetz also mit freydigkeit auff deß Herren gaaben.

3400 Da setzend aber etliche vor dem woͤrtli / Amen / gleych nach denen worten / Sonder erloͤß vns vom boͤsen / dise wort hineyn / Dann dein ist das reych / vnnd die krafft / vnnd die herrligkeit in die ewigkeit / Amen. Da bezeüget aber Erasmus von Roterdam in seinen Annotationibus über das Neüw Testament / daß dise wort in keinem alten Latinschen exemplar gefunden werdind. Jn den Griechischen findet man wol daß sie allenthalben hinzuͦ gesetzt / aber von keinem vnder denen die darüber geschriben / außgelegt seygind / dann allein vom Chrysostomo vnnd seinem nachuͦlger Theophylacto. Darumb beduncke in / sy seygind zum Vatter vnser hinzuͦ thon / wie von etlichen den Psalmen dise wort angehenckt sind worden / Eer seye dem vatter vnnd dem sun / ꝛc. Er setzt auch weyter also: Darumb so bedarff Laurentius Valla sich nüt also erzürnen / vnnd sagen / das ein guͦter teil deß Vatter vnsers abgeschnitten seye. Deren fraͤfenheit ist mer zuͦ schaͤlten / die sich nit geschempt habend disem so goͤttlichen gebaͤtt jr stempaney anzflicken. Dann das nennen ich stempaneyen gegen der leer Gottes / was von menschen kumpt / besonders wenn man das Christo als einem vrhaben zuͦgibt / das aber von menschen kumpt. Es zweyflet auch Erasmus nit allein an disem angehenckten stuckli. Dann der Hispanisch Codex / den man Complutensem nennet / maͤldet daß es glaublicher seyge / daß dise wort nit zum Vatter vnser gehoͤrind /

3398 Sonder erloͤß vns von dem boͤsen.
3399 Amen.
3400 Dann dein ist das rych vnd die krafft vnd die herrligkeit in die ewigkeit.
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                   Annotationibus über das Neüw Testament / daß dise wort in keinem alten Latinschen
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                   Er setzt auch weyter also: Darumb so bedarff Laurentius Valla sich nüt also
                   erzürnen / vnnd sagen / das ein gu&#x0366;ter teil deß Vatter vnsers abgeschnitten seye.
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[[392]/0876] Die Fünff vnd viertzig vnd von vnserem fleysch versuͦcht. Vnd sind vns versuͦchungen zur rechten vnnd zur lingken / die dahin reichend / daß wir gefellt vnnd in die tieffe der sünden versenckt werdind vnnd verdaͤrbind. Wenn das geschicht / so werdend wir nit allein versuͦcht / sonder auch in versuͦchung gefuͤrt vnnd gefangen. Darumb so baͤttend wir ein soͤlichs: Wenn du vns / O himmelischer vatter / mit deinen heilsamen versuͦchungen uͤben wilt / so bittend wir dich / gib vns daß wir bewaͤrt erfunden werdind: laß vns aber nit durch teüflische vnnd boͤse versuͦchung abgefuͤrt werden / daß wir dich nit verlassind / vnd vnsers feynds eigen / vnd in die tieffe der sünden versenckt / deßgleych von jm im boͤsen vnd in vnserer verderbnuß behalten vnd gefangen werdind. Dann auff dises setzend wir ein anders stuck das dem entgegen / mit dem auch das vorgende außgelegt wirt / welches etlich die sibende bitt seyn sagend / 3398 Sonder erloͤß vns von dem boͤsen / _ Namlich von dem boͤsen / das ist vom teüfel / der an anderen orten der versuͦcher genennt wirdt. Erloͤß vns vom teüfel vnd allem dem boͤsen das er zuͦfuͤgt: erloͤß vns von aufsatz / list / betrug / von krieg / hunger / gefencknuß / pestilentz / von allem dem das boͤß / widerwertig / vnnd schaͤdlich ist. Was aber dasselbig seye / weißt der himmelisch vatter am besten / zuͦ dem wir hie sagend / Gib vns das vns heilsam vnd guͦt ist: nimm von vns das du vns weist schaͤdlich vnnd boͤß seyn. Vnnd fassend deßhalb alles in ein kurtze summ zuͦsamen / vnnd beschliessend also diß heilig gebaͤtt. 3399 Setzend auch darzuͦ das woͤrtli / Amen. Das ist vorzeyten ein gemeine bestaͤtigung vnnd zuͦschreyung gewesen / wie man sehen mag Deuterom. xxvij. Nehem. viij. j. Corinth viiij. Die truckt erstlich auß vnser begird: dann wir zeigend damit an / daß wir das von hertzen begaͤrind das wir da baͤttet habend. Darnach so truckts auch die gewüsse vnsers glaubens auß: als woͤltind wir sagen / Jch glauben gwüß daß nur dises von Gott gegeben werde. Dann Amen ist als vil / als wenn einer sagte / Das geschaͤhe. Der Herr schreyet offt im Euangelio / Amen amen dico uͦbis / Warlich warlich sag ich euch: das ist / Jch sag euch fürwar die gewüsse warheit: oder / Jch trag euch die vngezweyflet warheit für. Also sind aber die gloͤubigen nach dem sy jr gebaͤtt thon / in jren gmuͤteren wol zefriden / vnnd wartend yetz also mit freydigkeit auff deß Herren gaaben. 3400 Da setzend aber etliche vor dem woͤrtli / Amen / gleych nach denen worten / Sonder erloͤß vns vom boͤsen / dise wort hineyn / Dann dein ist das reych / vnnd die krafft / vnnd die herrligkeit in die ewigkeit / Amen. Da bezeüget aber Erasmus von Roterdam in seinen Annotationibus über das Neüw Testament / daß dise wort in keinem alten Latinschen exemplar gefunden werdind. Jn den Griechischen findet man wol daß sie allenthalben hinzuͦ gesetzt / aber von keinem vnder denen die darüber geschriben / außgelegt seygind / dann allein vom Chrysostomo vnnd seinem nachuͦlger Theophylacto. Darumb beduncke in / sy seygind zum Vatter vnser hinzuͦ thon / wie von etlichen den Psalmen dise wort angehenckt sind worden / Eer seye dem vatter vnnd dem sun / ꝛc. Er setzt auch weyter also: Darumb so bedarff Laurentius Valla sich nüt also erzürnen / vnnd sagen / das ein guͦter teil deß Vatter vnsers abgeschnitten seye. Deren fraͤfenheit ist mer zuͦ schaͤlten / die sich nit geschempt habend disem so goͤttlichen gebaͤtt jr stempaney anzflicken. Dann das nennen ich stempaneyen gegen der leer Gottes / was von menschen kumpt / besonders wenn man das Christo als einem vrhaben zuͦgibt / das aber von menschen kumpt. Es zweyflet auch Erasmus nit allein an disem angehenckten stuckli. Dann der Hispanisch Codex / den man Complutensem nennet / maͤldet daß es glaublicher seyge / daß dise wort nit zum Vatter vnser gehoͤrind / 3398 Sonder erloͤß vns von dem boͤsen. 3399 Amen. 3400 Dann dein ist das rych vnd die krafft vnd die herrligkeit in die ewigkeit.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [392]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/876>, abgerufen am 19.05.2024.