Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Fünff vnd viertzig

3304 Darnach welches auch das fürnempst ist / so ist den bättenden / waarer vnnd einbrünstiger glaub vonn nöten. Darumb sol die leer deß glaubens in dem handel deß gebätts wie ein morgenstern vorleüchten / vnd sol der bätter mit gewüsser hoffnung deß erlangens vonn Gott bitten / was er begären wil. Der Heilig Apostel Jacobus spricht inn seiner Epistel am ersten capitel / Er bitte im glauben vnnd zweifle nicht / dann wär da zweiflet / der ist gleich wie ein wällen deß Meers / die vom wind getriben vnnd bewegt wirt. Sölicher mensch gedencke nur nicht / das er etwas von dem Herren empfahen werde. Dann es spricht auch Sanct Paulus3305 / Wie wellend sie den anrüffen / inn den sie nicht glaupt. Vom glauben hab ich aber hieuor inn der vierten Predig geredt. Hie müssend wir aber mit zemmensamlen viler verheissungen vnnd exemplen arbeiten / das der glaub jmmerdar recht zuonemme / wachse / gruone vnd vest bestande. Deren wellend wir nur etliche wenige erzellen. Jm buoch der Psalmen läsend wir3306 / Opfer Gott lob vnd danck / vnd bezal dem aller höchsten deine gelüpt / vnnd rüff mich an am tag der not / ich wil dich erretten / vnnd du wirst mich preisen. Jtem:3307 der Herr ist nahe bey allen die jn anrüffend / ja bey allen / die jn in der waarheit anrüffend. Was die begärend die jhn vor augen habend / das thuot er / er erhört jhr geschrey / vnd hilfft jhnen. Widerumb spricht der Herr bey dem Esaia am fünff vnnd sechtzgisten capitel / Vnnd es wirt sein das ich jnen antworten ee dann sie rüffend / dieweil sie noch redend wird ich sie erhören. So spricht der Herr by dem Mattheo am sibenden capitel / Bittend / so wirt eüch gegäben: suochend / so werdend jr finden: klopffend an / so wirt eüch auffgethon. Dann wär da bittet / der empfacht: Vnnd wär da suocht / der findet / vnd wär da anklopffet / dem wirt auffgethon. etc. Vnnd im selbigen Euangelio weiter / Alles was jr bittend im gebätt / glaubend jr / so werdend jhrs empfahen. Matt. am ein vnd zwentzgisten capitel / vnd beim Marco am eilfften capitel / wirt der selbig spruch mit sölichen worten außtruckt / Alles was jr bittend in eüwerem gebätt / glaubend nun das jrs empfahen werdind / so wirts eüch werden. Widerumb spricht der Herr im Euangelio Joannis3308 / Was jr in minem nammen begären werdend / das wil ich thuon. Jtem3309 / warlich warlich sag ich eüch / was jr vom vatter in meinem nammen begären werdend / das wirt er eüch gäben / Bittend so werdend jr empfahen. Es argumentiert auch Dauid von dem exempel der Vätteren vnd spricht3310 / Jn dich habend gehoffet vnsere Vätter / ja sie hofftend auff dich / vnnd du halffest jnen / Sy ruofftend zuo dir / vnnd wurdend errettet / auff dich vertruwtend sie / vnnd kamend nicht zuoschanden. Dann dahar schleüßt er / das auch er nicht werde vom Herren verlassen werden. Es seind auch inn der Euangelischen Histori vil exempel / die gar wunderbarlich den glauben sterckend / vnnd die hoffnung der glöubigen vnderstützend.

3311 Dieweil aber der glaub nicht ein eyteler won / sonder ein würckende krafft ist / die allerlei guoter wercken (ob schon die glöubigen nicht auff sie vertruwend / noch sich von deren wegen erhört werden haltend) durch den Heiligen Geist würckt / so läbend doch die glöubigen anbätter nicht vnuerschampt vnbuoßfertig / vnnd nach jhrem wollust vnnd gefallen / das sie allein mit worten mit dem Herren handlind / sonder thuond auch ein heiligs vnschuldigs läben zuom gebätt. Dann Solomon spricht3312 / Der sein or abwendet / das er das gesatz nicht höre / deß gebätt wirt auch ein greüwel sein. Vnnd der Herr beim Esaia3313 / Wenn jr gleich üwers gebätts vil machend / so wil ich eüch doch nicht erhören / dann üwere händ seind vollen bluots. Von selichen vnbuoßfertigen verstond wir auch / das im Euangelio stat3314 / Gott erhört die sünder nicht. Ja

3304 Das der gelaub insonders notwendig seige zum gebätt.
3305 Röm.10.
3306 Psalm 50.
3307 Psal.145.
3308 Joan.14.
3309 Joan.16.
3310 Psalm.22.
3311 Das das läben der bättenden dem glauben gelichförmig seige.
3312 Pro.28.
3313 Esaias 1.
3314 Joan.9.
Die Fünff vnd viertzig

3304 Darnach welches auch das fürnempst ist / so ist den baͤttenden / waarer vnnd einbrünstiger glaub vonn noͤten. Darumb sol die leer deß glaubens in dem handel deß gebaͤtts wie ein morgenstern vorleüchten / vnd sol der baͤtter mit gewüsser hoffnung deß erlangens vonn Gott bitten / was er begaͤren wil. Der Heilig Apostel Jacobus spricht inn seiner Epistel am ersten capitel / Er bitte im glauben vnnd zweifle nicht / dann waͤr da zweiflet / der ist gleich wie ein waͤllen deß Meers / die vom wind getriben vnnd bewegt wirt. Soͤlicher mensch gedencke nur nicht / das er etwas von dem Herren empfahen werde. Dann es spricht auch Sanct Paulus3305 / Wie wellend sie den anruͤffen / inn den sie nicht glaupt. Vom glauben hab ich aber hieuͦr inn der vierten Predig geredt. Hie muͤssend wir aber mit zemmensamlen viler verheissungen vnnd exemplen arbeiten / das der glaub jmmerdar recht zuͦnemme / wachse / gruͦne vnd vest bestande. Deren wellend wir nur etliche wenige erzellen. Jm buͦch der Psalmen laͤsend wir3306 / Opfer Gott lob vnd danck / vnd bezal dem aller hoͤchsten deine gelüpt / vnnd ruͤff mich an am tag der not / ich wil dich erretten / vnnd du wirst mich preisen. Jtem:3307 der Herr ist nahe bey allen die jn anruͤffend / ja bey allen / die jn in der waarheit anruͤffend. Was die begaͤrend die jhn vor augen habend / das thuͦt er / er erhoͤrt jhr geschrey / vnd hilfft jhnen. Widerumb spricht der Herr bey dem Esaia am fünff vnnd sechtzgisten capitel / Vnnd es wirt sein das ich jnen antworten ee dann sie ruͤffend / dieweil sie noch redend wird ich sie erhoͤren. So spricht der Herr by dem Mattheo am sibenden capitel / Bittend / so wirt eüch gegaͤben: suͦchend / so werdend jr finden: klopffend an / so wirt eüch auffgethon. Dann waͤr da bittet / der empfacht: Vnnd waͤr da suͦcht / der findet / vnd waͤr da anklopffet / dem wirt auffgethon. ꝛc. Vnnd im selbigen Euangelio weiter / Alles was jr bittend im gebaͤtt / glaubend jr / so werdend jhrs empfahen. Matt. am ein vnd zwentzgisten capitel / vnd beim Marco am eilfften capitel / wirt der selbig spruch mit soͤlichen worten außtruckt / Alles was jr bittend in eüwerem gebaͤtt / glaubend nun das jrs empfahen werdind / so wirts eüch werden. Widerumb spricht der Herr im Euangelio Joannis3308 / Was jr in minem nammen begaͤren werdend / das wil ich thuͦn. Jtem3309 / warlich warlich sag ich eüch / was jr vom vatter in meinem nammen begaͤren werdend / das wirt er eüch gaͤben / Bittend so werdend jr empfahen. Es argumentiert auch Dauid von dem exempel der Vaͤtteren vnd spricht3310 / Jn dich habend gehoffet vnsere Vaͤtter / ja sie hofftend auff dich / vnnd du halffest jnen / Sy ruͦfftend zuͦ dir / vnnd wurdend errettet / auff dich vertruwtend sie / vnnd kamend nicht zuͦschanden. Dann dahar schleüßt er / das auch er nicht werde vom Herren verlassen werden. Es seind auch inn der Euangelischen Histori vil exempel / die gar wunderbarlich den glauben sterckend / vnnd die hoffnung der gloͤubigen vnderstützend.

3311 Dieweil aber der glaub nicht ein eyteler won / sonder ein würckende krafft ist / die allerlei guͦter wercken (ob schon die gloͤubigen nicht auff sie vertruwend / noch sich von deren wegen erhoͤrt werden haltend) durch den Heiligen Geist würckt / so laͤbend doch die gloͤubigen anbaͤtter nicht vnuerschampt vnbuͦßfertig / vnnd nach jhrem wollust vnnd gefallen / das sie allein mit worten mit dem Herren handlind / sonder thuͦnd auch ein heiligs vnschuldigs laͤben zuͦm gebaͤtt. Dann Solomon spricht3312 / Der sein or abwendet / das er das gesatz nicht hoͤre / deß gebaͤtt wirt auch ein greüwel sein. Vnnd der Herr beim Esaia3313 / Wenn jr gleich üwers gebaͤtts vil machend / so wil ich eüch doch nicht erhoͤren / dann üwere haͤnd seind vollen bluͦts. Von selichen vnbuͦßfertigen verstond wir auch / das im Euangelio stat3314 / Gott erhoͤrt die sünder nicht. Ja

3304 Das der gelaub insonders notwendig seige zum gebaͤtt.
3305 Roͤm.10.
3306 Psalm 50.
3307 Psal.145.
3308 Joan.14.
3309 Joan.16.
3310 Psalm.22.
3311 Das das laͤben der baͤttenden dem glauben gelichfoͤrmig seige.
3312 Pro.28.
3313 Esaias 1.
3314 Joan.9.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0852" n="[380]"/>
          <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">F</hi>ünff vnd viertzig</hi> </hi><lb/>
          </fw>
          <p><note place="foot" n="3304"> Das der gelaub insonders notwendig seige zum geba&#x0364;tt.</note> Darnach welches auch das fürnempst ist / so ist den ba&#x0364;ttenden / waarer vnnd einbrünstiger glaub vonn no&#x0364;ten.  Darumb sol die leer deß glaubens in dem handel deß geba&#x0364;tts wie ein morgenstern vorleüchten / vnd sol der ba&#x0364;tter mit gewüsser hoffnung deß erlangens vonn Gott bitten / was er bega&#x0364;ren wil. Der Heilig Apostel Jacobus spricht inn seiner Epistel am ersten capitel / Er bitte im glauben vnnd zweifle nicht / dann wa&#x0364;r da zweiflet / der ist gleich wie ein wa&#x0364;llen deß Meers / die vom wind getriben vnnd bewegt wirt.  So&#x0364;licher mensch gedencke nur nicht / das er etwas von dem Herren empfahen werde. Dann es spricht auch Sanct Paulus<note place="foot" n="3305"> Ro&#x0364;m.10.</note>  / Wie wellend sie den anru&#x0364;ffen / inn den sie nicht glaupt.  Vom glauben hab ich aber hieu&#x0366;r inn der vierten Predig geredt.  Hie mu&#x0364;ssend wir aber mit zemmensamlen viler verheissungen vnnd exemplen arbeiten / das der glaub jmmerdar recht zu&#x0366;nemme / wachse / gru&#x0366;ne vnd vest bestande. Deren wellend wir nur etliche wenige erzellen.  Jm bu&#x0366;ch der Psalmen la&#x0364;send wir<note place="foot" n="3306"> Psalm 50.</note>  / Opfer Gott lob vnd danck / vnd bezal dem aller ho&#x0364;chsten deine gelüpt / vnnd ru&#x0364;ff mich an am tag der not / ich wil dich erretten / vnnd du wirst mich preisen.  Jtem:<note place="foot" n="3307"> Psal.145.</note>  der Herr ist nahe bey allen die jn anru&#x0364;ffend / ja bey allen / die jn in der waarheit anru&#x0364;ffend. Was die bega&#x0364;rend die jhn vor augen habend / das thu&#x0366;t er / er erho&#x0364;rt jhr geschrey / vnd hilfft jhnen. Widerumb spricht der Herr bey dem Esaia am fünff vnnd sechtzgisten capitel / Vnnd es wirt sein das ich jnen antworten ee dann sie ru&#x0364;ffend / dieweil sie noch redend wird ich sie erho&#x0364;ren.  So spricht der Herr by dem Mattheo am sibenden capitel / Bittend / so wirt eüch gega&#x0364;ben: su&#x0366;chend / so werdend jr finden: klopffend an / so wirt eüch auffgethon. Dann wa&#x0364;r da bittet / der empfacht: Vnnd wa&#x0364;r da su&#x0366;cht / der findet / vnd wa&#x0364;r da anklopffet / dem wirt auffgethon. &#xA75B;c. Vnnd im selbigen Euangelio weiter / Alles was jr bittend im geba&#x0364;tt / glaubend jr / so werdend jhrs empfahen. Matt. am ein vnd zwentzgisten capitel / vnd beim Marco am eilfften capitel / wirt der selbig spruch mit so&#x0364;lichen worten außtruckt / Alles was jr bittend in eüwerem geba&#x0364;tt / glaubend nun das jrs empfahen werdind / so wirts eüch werden. Widerumb spricht der Herr im Euangelio Joannis<note place="foot" n="3308"> Joan.14.</note>  / Was jr in minem nammen bega&#x0364;ren werdend / das wil ich thu&#x0366;n. Jtem<note place="foot" n="3309"> Joan.16.</note>  / warlich warlich sag ich eüch / was jr vom vatter in meinem nammen bega&#x0364;ren werdend / das wirt er eüch ga&#x0364;ben / Bittend so werdend jr empfahen. Es argumentiert auch Dauid von dem exempel der Va&#x0364;tteren vnd spricht<note place="foot" n="3310"> Psalm.22.</note>  / Jn dich habend gehoffet vnsere Va&#x0364;tter / ja sie hofftend auff dich / vnnd du halffest jnen / Sy ru&#x0366;fftend zu&#x0366; dir / vnnd wurdend errettet / auff dich vertruwtend sie / vnnd kamend nicht zu&#x0366;schanden. Dann dahar schleüßt er / das auch er nicht werde vom Herren verlassen werden.  Es seind auch inn der Euangelischen Histori vil exempel / die gar wunderbarlich den glauben sterckend / vnnd die hoffnung der glo&#x0364;ubigen vnderstützend.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="3311"> Das das la&#x0364;ben der ba&#x0364;ttenden dem
                      glauben gelichfo&#x0364;rmig seige.</note> Dieweil aber der glaub nicht ein eyteler won
                   / sonder ein würckende krafft ist / die allerlei gu&#x0366;ter wercken (ob schon die
                   glo&#x0364;ubigen nicht auff sie vertruwend / noch sich von deren wegen erho&#x0364;rt werden
                   haltend) durch den Heiligen Geist würckt / so la&#x0364;bend doch die
                   glo&#x0364;ubigen anba&#x0364;tter nicht vnuerschampt vnbu&#x0366;ßfertig / vnnd nach jhrem wollust vnnd
                   gefallen / das sie allein mit worten mit dem Herren handlind / sonder thu&#x0366;nd auch
                   ein heiligs vnschuldigs la&#x0364;ben zu&#x0366;m geba&#x0364;tt. Dann Solomon spricht<note place="foot" n="3312"> Pro.28.</note> / Der sein or
                   abwendet / das er das gesatz nicht ho&#x0364;re / deß geba&#x0364;tt wirt auch ein greüwel sein.
                   Vnnd der Herr beim Esaia<note place="foot" n="3313"> Esaias
                      1.</note> / Wenn jr gleich üwers geba&#x0364;tts vil machend / so wil ich eüch doch
                   nicht erho&#x0364;ren / dann üwere ha&#x0364;nd seind vollen blu&#x0366;ts. Von selichen vnbu&#x0366;ßfertigen
                   verstond wir auch / das im Euangelio stat<note place="foot" n="3314"> Joan.9.</note> / Gott erho&#x0364;rt die sünder nicht. Ja<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[380]/0852] Die Fünff vnd viertzig 3304 Darnach welches auch das fürnempst ist / so ist den baͤttenden / waarer vnnd einbrünstiger glaub vonn noͤten. Darumb sol die leer deß glaubens in dem handel deß gebaͤtts wie ein morgenstern vorleüchten / vnd sol der baͤtter mit gewüsser hoffnung deß erlangens vonn Gott bitten / was er begaͤren wil. Der Heilig Apostel Jacobus spricht inn seiner Epistel am ersten capitel / Er bitte im glauben vnnd zweifle nicht / dann waͤr da zweiflet / der ist gleich wie ein waͤllen deß Meers / die vom wind getriben vnnd bewegt wirt. Soͤlicher mensch gedencke nur nicht / das er etwas von dem Herren empfahen werde. Dann es spricht auch Sanct Paulus 3305 / Wie wellend sie den anruͤffen / inn den sie nicht glaupt. Vom glauben hab ich aber hieuͦr inn der vierten Predig geredt. Hie muͤssend wir aber mit zemmensamlen viler verheissungen vnnd exemplen arbeiten / das der glaub jmmerdar recht zuͦnemme / wachse / gruͦne vnd vest bestande. Deren wellend wir nur etliche wenige erzellen. Jm buͦch der Psalmen laͤsend wir 3306 / Opfer Gott lob vnd danck / vnd bezal dem aller hoͤchsten deine gelüpt / vnnd ruͤff mich an am tag der not / ich wil dich erretten / vnnd du wirst mich preisen. Jtem: 3307 der Herr ist nahe bey allen die jn anruͤffend / ja bey allen / die jn in der waarheit anruͤffend. Was die begaͤrend die jhn vor augen habend / das thuͦt er / er erhoͤrt jhr geschrey / vnd hilfft jhnen. Widerumb spricht der Herr bey dem Esaia am fünff vnnd sechtzgisten capitel / Vnnd es wirt sein das ich jnen antworten ee dann sie ruͤffend / dieweil sie noch redend wird ich sie erhoͤren. So spricht der Herr by dem Mattheo am sibenden capitel / Bittend / so wirt eüch gegaͤben: suͦchend / so werdend jr finden: klopffend an / so wirt eüch auffgethon. Dann waͤr da bittet / der empfacht: Vnnd waͤr da suͦcht / der findet / vnd waͤr da anklopffet / dem wirt auffgethon. ꝛc. Vnnd im selbigen Euangelio weiter / Alles was jr bittend im gebaͤtt / glaubend jr / so werdend jhrs empfahen. Matt. am ein vnd zwentzgisten capitel / vnd beim Marco am eilfften capitel / wirt der selbig spruch mit soͤlichen worten außtruckt / Alles was jr bittend in eüwerem gebaͤtt / glaubend nun das jrs empfahen werdind / so wirts eüch werden. Widerumb spricht der Herr im Euangelio Joannis 3308 / Was jr in minem nammen begaͤren werdend / das wil ich thuͦn. Jtem 3309 / warlich warlich sag ich eüch / was jr vom vatter in meinem nammen begaͤren werdend / das wirt er eüch gaͤben / Bittend so werdend jr empfahen. Es argumentiert auch Dauid von dem exempel der Vaͤtteren vnd spricht 3310 / Jn dich habend gehoffet vnsere Vaͤtter / ja sie hofftend auff dich / vnnd du halffest jnen / Sy ruͦfftend zuͦ dir / vnnd wurdend errettet / auff dich vertruwtend sie / vnnd kamend nicht zuͦschanden. Dann dahar schleüßt er / das auch er nicht werde vom Herren verlassen werden. Es seind auch inn der Euangelischen Histori vil exempel / die gar wunderbarlich den glauben sterckend / vnnd die hoffnung der gloͤubigen vnderstützend. 3311 Dieweil aber der glaub nicht ein eyteler won / sonder ein würckende krafft ist / die allerlei guͦter wercken (ob schon die gloͤubigen nicht auff sie vertruwend / noch sich von deren wegen erhoͤrt werden haltend) durch den Heiligen Geist würckt / so laͤbend doch die gloͤubigen anbaͤtter nicht vnuerschampt vnbuͦßfertig / vnnd nach jhrem wollust vnnd gefallen / das sie allein mit worten mit dem Herren handlind / sonder thuͦnd auch ein heiligs vnschuldigs laͤben zuͦm gebaͤtt. Dann Solomon spricht 3312 / Der sein or abwendet / das er das gesatz nicht hoͤre / deß gebaͤtt wirt auch ein greüwel sein. Vnnd der Herr beim Esaia 3313 / Wenn jr gleich üwers gebaͤtts vil machend / so wil ich eüch doch nicht erhoͤren / dann üwere haͤnd seind vollen bluͦts. Von selichen vnbuͦßfertigen verstond wir auch / das im Euangelio stat 3314 / Gott erhoͤrt die sünder nicht. Ja 3304 Das der gelaub insonders notwendig seige zum gebaͤtt. 3305 Roͤm.10. 3306 Psalm 50. 3307 Psal.145. 3308 Joan.14. 3309 Joan.16. 3310 Psalm.22. 3311 Das das laͤben der baͤttenden dem glauben gelichfoͤrmig seige. 3312 Pro.28. 3313 Esaias 1. 3314 Joan.9.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/852
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [380]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/852>, abgerufen am 22.11.2024.