Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.Die Zwey
vnd viertzigste mit gottlose übertraff / vnd über das
vngöttlich wäsen vnd den abfal deß Jeroboams erst den greülichen dienst deß Baals
darzuo auffrichtet / vnd es alles im Reich Jsraels mit aberglauben / abgötterey /
waarsagerey vnnd röuberey erfüllt hat / vnd darzuo auch die waare leer Gottes
grausamklich in den Propheten verfolget / ward doch noch ein fürtreffenliche
kirchen Gottes in Jsrael erfunden. Helias der groß vnd fürnäm Prophet Gottes floch
wol von wegen deß greülichen abfals von Gott / vnd von wegen deß verdrutzes deß
arbendsäligen volcks / an dem keine zeichen vnd gemerck der waaren
kirchen Gottes mer erschinend / in die wüste / vnd verstackt sich in die hülinen
/ vnd wie er von dem Herren gefraget ward was er da thete / antwortet
er3057 / Jch hab vmb
den Herren den Gott der herrscharen geyferet: dann die kinder Jsraels habend
deinen pundt verlassen / deine altar zerbrochen / deine Propheten mit dem schwärt
erwürgt / vnnd ich bin allein überbliben / vnnd stellend darnach / das sie mir das
läben nemmind. 3058 Aber
der Herr schickt jhn von stund an wider in das land Jsraels / darauß er geflohen
was / vnd sprach dise wort darzuo / Jch hab mir noch sibentausent männer in Jsrael
lassen überbleiben / deren aller knüw sich nicht gebogen habend vor dem Baal / vnd
deren mund jn nitt geküsset hat. Sich / diser fürträffenlich Prophet vermeynt er
wäre allein in Jsrael auß der zal der glöubigen überig / aber er hort das
sibentausend heiliger menschen von Gott behalten wärind / die jhre kneüw vor dem
Baal nicht gebogen / das ist die jhm auch mit ausserem dienst nie gedienet habind.
Es weißt aber ein yeder / das er durch die sibende zal ein gar grosse vile der
waaren dieneren Gottes verstanden hat / die on zweiffel sind beschnitten gewesen /
nitt in Baals / sonder in deß ewigen Gottes pündtnuß. Die selbigen sind nit one
glauben gewesen / deßhalb auch nit one leer / wiewol die selbig nit so gemeyn was
/ auch von den Baaliten nit für ordenlich vnnd Catholisch gehalten ward. On die
opffer sind sie aber on allen zweiffel gewesen / dann do die rechten ordenlichen
nit geübt wurdend / da woltend sie mitt den vnordenlichen vnnd vnrechten kein
gemeynschafft haben: darnäbend aber mangletend sie drumb der dingen nitt / die
durch die opffer zeichen vnd Sacrament bedeütet wurdend / sonder hattend durch den
glauben gemeynschafft an allen gaben Gottes.3059 Zuogleicher weiß nach dem der Römisch Bischoff gleich wie der Künig
Jeroboam / die rein verkündigung deß Euangelij verlassen / vnd die erste
einfaltige ynsatzung deß Herren Nachtmals zerstört / auch andere ynsatzungen
Gottes verböseret vnd auff seinen nutz gerichtet / vnnd sich auff den stuol / ja
in den Tempel oder in die Kirchen Gottes selbs gesetzt hat / vnnd sich erzeigt als
ein jrrdischen Gott : vnnd die Kirch Gottes durch so schwäre Tyranney vndertruckt
/ bißhar nach den ausseren zeichen vnnd gemercken nitt hatt mögen entscheyden vnnd
erkennt werden / (dann an statt der waaren predig deß Euangelij / ist ein
vermischte vnnd mitt menschen satzungen verderbte leer fürtragen / an statt deß
Herren Nachtmals die Bäpstisch Mässz gebraucht worden / vnnd an statt anderer
ynsatzungen Gottes / ist kommen ein vnzalbarer hauff vngereimpter vnnd
aberglöubischer Ceremonien / deren ein guoter theyl menschen sich gebraucht / vnnd
sich dem Römischen stuol vnderworffen hatt) ist darzwüschend die Kirch Gottes in
dem gantzen vmbkreiß der erden darumb nit gar erlöschen / noch bey yederman der
heilig dienst deß worts Gottes vnnd der waar Gottßdienst dahin gefallen: dann man
durch die gantz wält hin vnd wider / nicht wenig menschen zerströwt funden / die
weder ab dem Bapst noch ab seinen geschwornen / noch ab seiner zerstörung die er
in Kirchensachen angericht hatt / ein gefallen gehept habend / sonder sie habend
Christum den Herren angebättet / den sie erkennt habend den einigen vrhab vnnd
würcker deß 3057 3.Reg.19. 3058 Rom.11. 3059 Das Gott nichtsdestminder / ein ein
kirchen auff erden habe / ob glych die Römisch kirch nicht die kirch
ist.
Die Zwey
vnd viertzigste mit gottlose übertraff / vnd über das
vngoͤttlich waͤsen vnd den abfal deß Jeroboams erst den greülichen dienst deß Baals
darzuͦ auffrichtet / vnd es alles im Reich Jsraels mit aberglauben / abgoͤtterey /
waarsagerey vnnd roͤuberey erfüllt hat / vnd darzuͦ auch die waare leer Gottes
grausamklich in den Propheten verfolget / ward doch noch ein fürtreffenliche
kirchen Gottes in Jsrael erfunden. Helias der groß vnd fürnaͤm Prophet Gottes floch
wol von wegen deß greülichen abfals von Gott / vnd von wegen deß verdrutzes deß
arbendsaͤligen volcks / an dem keine zeichen vnd gemerck der waaren
kirchen Gottes mer erschinend / in die wuͤste / vnd verstackt sich in die hülinen
/ vnd wie er von dem Herren gefraget ward was er da thete / antwortet
er3057 / Jch hab vmb
den Herren den Gott der herrscharen geyferet: dann die kinder Jsraels habend
deinen pundt verlassen / deine altar zerbrochen / deine Propheten mit dem schwaͤrt
erwürgt / vnnd ich bin allein überbliben / vnnd stellend darnach / das sie mir das
laͤben nemmind. 3058 Aber
der Herr schickt jhn von stund an wider in das land Jsraels / darauß er geflohen
was / vnd sprach dise wort darzuͦ / Jch hab mir noch sibentausent maͤnner in Jsrael
lassen überbleiben / deren aller knüw sich nicht gebogen habend vor dem Baal / vnd
deren mund jn nitt geküsset hat. Sich / diser fürtraͤffenlich Prophet vermeynt er
waͤre allein in Jsrael auß der zal der gloͤubigen überig / aber er hort das
sibentausend heiliger menschen von Gott behalten waͤrind / die jhre kneüw vor dem
Baal nicht gebogen / das ist die jhm auch mit ausserem dienst nie gedienet habind.
Es weißt aber ein yeder / das er durch die sibende zal ein gar grosse vile der
waaren dieneren Gottes verstanden hat / die on zweiffel sind beschnitten gewesen /
nitt in Baals / sonder in deß ewigen Gottes pündtnuß. Die selbigen sind nit one
glauben gewesen / deßhalb auch nit one leer / wiewol die selbig nit so gemeyn was
/ auch von den Baaliten nit für ordenlich vnnd Catholisch gehalten ward. On die
opffer sind sie aber on allen zweiffel gewesen / dann do die rechten ordenlichen
nit geuͤbt wurdend / da woltend sie mitt den vnordenlichen vnnd vnrechten kein
gemeynschafft haben: darnaͤbend aber mangletend sie drumb der dingen nitt / die
durch die opffer zeichen vnd Sacrament bedeütet wurdend / sonder hattend durch den
glauben gemeynschafft an allen gaben Gottes.3059 Zuͦgleicher weiß nach dem der Roͤmisch Bischoff gleich wie der Künig
Jeroboam / die rein verkündigung deß Euangelij verlassen / vnd die erste
einfaltige ynsatzung deß Herren Nachtmals zerstoͤrt / auch andere ynsatzungen
Gottes verboͤseret vnd auff seinen nutz gerichtet / vnnd sich auff den stuͦl / ja
in den Tempel oder in die Kirchen Gottes selbs gesetzt hat / vnnd sich erzeigt als
ein jrrdischen Gott : vnnd die Kirch Gottes durch so schwaͤre Tyranney vndertruckt
/ bißhar nach den ausseren zeichen vnnd gemercken nitt hatt moͤgen entscheyden vnnd
erkennt werden / (dann an statt der waaren predig deß Euangelij / ist ein
vermischte vnnd mitt menschen satzungen verderbte leer fürtragen / an statt deß
Herren Nachtmals die Baͤpstisch Maͤssz gebraucht worden / vnnd an statt anderer
ynsatzungen Gottes / ist kommen ein vnzalbarer hauff vngereimpter vnnd
abergloͤubischer Ceremonien / deren ein guͦter theyl menschen sich gebraucht / vnnd
sich dem Roͤmischen stuͦl vnderworffen hatt) ist darzwüschend die Kirch Gottes in
dem gantzen vmbkreiß der erden darumb nit gar erloͤschen / noch bey yederman der
heilig dienst deß worts Gottes vnnd der waar Gottßdienst dahin gefallen: dann man
durch die gantz waͤlt hin vnd wider / nicht wenig menschen zerstroͤwt funden / die
weder ab dem Bapst noch ab seinen geschwornen / noch ab seiner zerstoͤrung die er
in Kirchensachen angericht hatt / ein gefallen gehept habend / sonder sie habend
Christum den Herren angebaͤttet / den sie erkennt habend den einigen vrhab vnnd
würcker deß 3057 3.Reg.19. 3058 Rom.11. 3059 Das Gott nichtsdestminder / ein ein
kirchen auff erden habe / ob glych die Roͤmisch kirch nicht die kirch
ist.
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Die Zwey vnd viertzigste
mit gottlose übertraff / vnd über das vngoͤttlich waͤsen vnd den abfal deß Jeroboams erst den greülichen dienst deß Baals darzuͦ auffrichtet / vnd es alles im Reich Jsraels mit aberglauben / abgoͤtterey / waarsagerey vnnd roͤuberey erfüllt hat / vnd darzuͦ auch die waare leer Gottes grausamklich in den Propheten verfolget / ward doch noch ein fürtreffenliche kirchen Gottes in Jsrael erfunden. Helias der groß vnd fürnaͤm Prophet Gottes floch wol von wegen deß greülichen abfals von Gott / vnd von wegen deß verdrutzes deß arbendsaͤligen volcks / an dem keine zeichen vnd gemerck der waaren kirchen Gottes mer erschinend / in die wuͤste / vnd verstackt sich in die hülinen / vnd wie er von dem Herren gefraget ward was er da thete / antwortet er 3057 / Jch hab vmb den Herren den Gott der herrscharen geyferet: dann die kinder Jsraels habend deinen pundt verlassen / deine altar zerbrochen / deine Propheten mit dem schwaͤrt erwürgt / vnnd ich bin allein überbliben / vnnd stellend darnach / das sie mir das laͤben nemmind. 3058 Aber der Herr schickt jhn von stund an wider in das land Jsraels / darauß er geflohen was / vnd sprach dise wort darzuͦ / Jch hab mir noch sibentausent maͤnner in Jsrael lassen überbleiben / deren aller knüw sich nicht gebogen habend vor dem Baal / vnd deren mund jn nitt geküsset hat. Sich / diser fürtraͤffenlich Prophet vermeynt er waͤre allein in Jsrael auß der zal der gloͤubigen überig / aber er hort das sibentausend heiliger menschen von Gott behalten waͤrind / die jhre kneüw vor dem Baal nicht gebogen / das ist die jhm auch mit ausserem dienst nie gedienet habind. Es weißt aber ein yeder / das er durch die sibende zal ein gar grosse vile der waaren dieneren Gottes verstanden hat / die on zweiffel sind beschnitten gewesen / nitt in Baals / sonder in deß ewigen Gottes pündtnuß. Die selbigen sind nit one glauben gewesen / deßhalb auch nit one leer / wiewol die selbig nit so gemeyn was / auch von den Baaliten nit für ordenlich vnnd Catholisch gehalten ward. On die opffer sind sie aber on allen zweiffel gewesen / dann do die rechten ordenlichen nit geuͤbt wurdend / da woltend sie mitt den vnordenlichen vnnd vnrechten kein gemeynschafft haben: darnaͤbend aber mangletend sie drumb der dingen nitt / die durch die opffer zeichen vnd Sacrament bedeütet wurdend / sonder hattend durch den glauben gemeynschafft an allen gaben Gottes.
3059 Zuͦgleicher weiß nach dem der Roͤmisch Bischoff gleich wie der Künig Jeroboam / die rein verkündigung deß Euangelij verlassen / vnd die erste einfaltige ynsatzung deß Herren Nachtmals zerstoͤrt / auch andere ynsatzungen Gottes verboͤseret vnd auff seinen nutz gerichtet / vnnd sich auff den stuͦl / ja in den Tempel oder in die Kirchen Gottes selbs gesetzt hat / vnnd sich erzeigt als ein jrrdischen Gott : vnnd die Kirch Gottes durch so schwaͤre Tyranney vndertruckt / bißhar nach den ausseren zeichen vnnd gemercken nitt hatt moͤgen entscheyden vnnd erkennt werden / (dann an statt der waaren predig deß Euangelij / ist ein vermischte vnnd mitt menschen satzungen verderbte leer fürtragen / an statt deß Herren Nachtmals die Baͤpstisch Maͤssz gebraucht worden / vnnd an statt anderer ynsatzungen Gottes / ist kommen ein vnzalbarer hauff vngereimpter vnnd abergloͤubischer Ceremonien / deren ein guͦter theyl menschen sich gebraucht / vnnd sich dem Roͤmischen stuͦl vnderworffen hatt) ist darzwüschend die Kirch Gottes in dem gantzen vmbkreiß der erden darumb nit gar erloͤschen / noch bey yederman der heilig dienst deß worts Gottes vnnd der waar Gottßdienst dahin gefallen: dann man durch die gantz waͤlt hin vnd wider / nicht wenig menschen zerstroͤwt funden / die weder ab dem Bapst noch ab seinen geschwornen / noch ab seiner zerstoͤrung die er in Kirchensachen angericht hatt / ein gefallen gehept habend / sonder sie habend Christum den Herren angebaͤttet / den sie erkennt habend den einigen vrhab vnnd würcker deß
3057 3.Reg.19.
3058 Rom.11.
3059 Das Gott nichtsdestminder / ein ein kirchen auff erden habe / ob glych die Roͤmisch kirch nicht die kirch ist.
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Zitationshilfe: | Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [348]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/788>, abgerufen am 17.06.2024. |