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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Zwey vnd viertzigste
deren gemüter durch den waaren glauben auffrichtig warend / mochtend durch eines anderen vnglauben vnnd mißtreüw nicht vermaßget werden. Darumb spricht der heilig Apostel Paulus inn der ersten Epistel zuo den Corintheren an dem eilfften Capitel / Der mensch bewäre sich selber / vnnd also ässe er vonn disem brot / vnnd trincke vonn disem tranck. Er heißt einen yeden sich selbst bewären / nit ein frömbden knecht richten / der seinem Herren stat oder fallt. Bist du gefasset mitt waarem glauben / vnnd nimpst deß Herren Nachtmal recht vnnd ordenlich / so wirst du durch keines anderen boßheyt befleckt. Deßhalb so darffest du dich söliche befleckung zuo vermeiden / von der kirchen nitt ab zuosünderen / in deren du sichst die bösen mitt den guoten vermischet / deß Herren Nachtmals teylhafftig werden. Wenn du dich aber absünderist / so zeigst heiter an / das du durch hoffart vnnd stoltz gebrochen mitt denen theyl vnd gmeyn hast / welche der heilig Augustinus libro contra Parmenianum 3. cap. 1. mitt disen eigentlichen vnnd läblichen farben außstreicht / da er spricht / Dises sind böse kinder / die nicht auß hassz frömbder boßheyt / sonder auß gesuoch jhres eignen zancks / die schwachen gemeinden / durch erhebung vnd ruom jres nammens verstrickend / vnd eintwäders gar an sich zuoziehen / oder doch zum wenigisten zuotrennen vnderstond. Die sind von hoffart auff blasen / von eigensinnige vnsinnig / mit nachreden auffsetzig / auffrürig vnd vnrüwig. Vnd damit sie nit geoffenbaret werdind / das sie deß liechts der warheit manglind / so wendend sie für den schein der ernsthafften reühe: vnd was in der heiligen gschrifft mitt vorbehalt brüderlicher liebe vnnd erhaltung der einigkeyt deß fridens / zuo verbesserung der lasteren der brüderen mit bescheidenlicher artzney zuo brauchen gebotten ist / das brauchend sie zuo jhrer kirchenröubischen trennung / vnd zum anlaß deß abschneidens vnd absünderens. Vnd in beyden volgenden Capitlen vnder anderem das gedachter Augustinus gottsäligklich vnd weißlich disputiert / gibt er allen bescheidnen vnd früntlichen gemüteren disen rath / das sie bescheidenlich verbesserind was sie mögind / was sie nicht mögind / gedultigklich tragind / vnnd mitt liebe erseüfftzind / biß das es Gott etwas verbessere / oder auff den tag deß gerichts die spreüwer außwanne.

3041 Darumb damit ich dises ort beschliesse / so wil ich eüwer lieb die wort deß heiligen Marterers Cypriani vorläsen. Der schreibt lib. 3. Epist. 3. also: So man sicht dz vnkraut in der kirchen ist / so sol drumb weder vnser glaub noch vnser liebe verhinderet werden / das wir von deßwegen von der kirchen abweichind / dz wir sehend vnkrut darinnen sein: wir söllend vil mer arbeiten / dz wir mögind weitzen sein / auff dz wenn der selbig anfacht in deß Herren scheür gesamlet werden / wir für vnser werck vnd arbeit frucht empfahind. Der Apostel spricht in seiner Epistel3042 / Jn einem grossen hauß sind nit nur guldine vnd silberne / sonder auch höltzine vnd jrrdine geschirr / vnd etliche zuo ehren / etliche aber zuo vnehren. Da lassend vns fleissen / vnd so vil wir mögend arbeiten / das wir ein guldin oder silberin gschirr seyend. 3043 Die jrdinen geschirr aber zerbrächen ist allein dem Herren nachgelassen / dem auch der ysin stab gegeben ist. Ein diener mag nitt mer sein dann sein Herr. Vnd sol niemand das / daß der vatter allein dem sun gibt / vermeynen sein zuo sein / das er yetzund das Tänn zuo seüberen vnd die spreüwer zuo wannen / oder alles vnkrut von dem weitzen durch menschlichs vrteil zuo sünderen vnderston wölle. Dz ist ein hoffertige verhertung / vnd ein gottßlesterische vermässenheit / deren sich die böß fräfenheit vnderwindt. Vnnd dieweil allweg ettlich jnen selb mer herrschafft / dann die milte grechtigkeit erforderet / zuobruchen fürnemmend / so entfallend sie / vnd kömend von der kirchen / vnd diewyl sie sich in stoltz erhebend / so werdend sie durch jr eigne vffgeblaßne verblänt / dz sie dz liecht der warheit verlierend. Nun der Herr Jesus wölle alle jrrenden schaff widerumb zuo der einikeyt derlb/>

3041 Das man einigkeyt halten / vnd trennung fliehen sölle.
3042 2.Tim.2.
3043 Psal.2.

Die Zwey vnd viertzigste
deren gemuͤter durch den waaren glauben auffrichtig warend / mochtend durch eines anderen vnglauben vnnd mißtreüw nicht vermaßget werden. Darumb spricht der heilig Apostel Paulus inn der ersten Epistel zuͦ den Corintheren an dem eilfften Capitel / Der mensch bewaͤre sich selber / vnnd also aͤsse er vonn disem brot / vnnd trincke vonn disem tranck. Er heißt einen yeden sich selbst bewaͤren / nit ein froͤmbden knecht richten / der seinem Herren stat oder fallt. Bist du gefasset mitt waarem glauben / vnnd nimpst deß Herren Nachtmal recht vnnd ordenlich / so wirst du durch keines anderen boßheyt befleckt. Deßhalb so darffest du dich soͤliche befleckung zuͦ vermeiden / von der kirchen nitt ab zuͦsünderen / in deren du sichst die boͤsen mitt den guͦten vermischet / deß Herren Nachtmals teylhafftig werden. Wenn du dich aber absünderist / so zeigst heiter an / das du durch hoffart vnnd stoltz gebrochen mitt denen theyl vnd gmeyn hast / welche der heilig Augustinus libro contra Parmenianum 3. cap. 1. mitt disen eigentlichen vnnd laͤblichen farben außstreicht / da er spricht / Dises sind boͤse kinder / die nicht auß hassz froͤmbder boßheyt / sonder auß gesuͦch jhres eignen zancks / die schwachen gemeinden / durch erhebung vnd ruͦm jres nammens verstrickend / vnd eintwaͤders gar an sich zuͦziehen / oder doch zum wenigisten zuͦtrennen vnderstond. Die sind von hoffart auff blasen / von eigensinnige vnsinnig / mit nachreden auffsetzig / auffruͤrig vnd vnruͤwig. Vnd damit sie nit geoffenbaret werdind / das sie deß liechts der warheit manglind / so wendend sie für den schein der ernsthafften reühe: vnd was in der heiligen gschrifft mitt vorbehalt bruͤderlicher liebe vnnd erhaltung der einigkeyt deß fridens / zuͦ verbesserung der lasteren der bruͤderen mit bescheidenlicher artzney zuͦ brauchen gebotten ist / das brauchend sie zuͦ jhrer kirchenroͤubischen trennung / vnd zum anlaß deß abschneidens vnd absünderens. Vnd in beyden volgenden Capitlen vnder anderem das gedachter Augustinus gottsaͤligklich vnd weißlich disputiert / gibt er allen bescheidnen vnd früntlichen gemuͤteren disen rath / das sie bescheidenlich verbesserind was sie moͤgind / was sie nicht moͤgind / gedultigklich tragind / vnnd mitt liebe erseüfftzind / biß das es Gott etwas verbessere / oder auff den tag deß gerichts die spreüwer außwanne.

3041 Darumb damit ich dises ort beschliesse / so wil ich eüwer lieb die wort deß heiligen Marterers Cypriani vorlaͤsen. Der schreibt lib. 3. Epist. 3. also: So man sicht dz vnkraut in der kirchen ist / so sol drumb weder vnser glaub noch vnser liebe verhinderet werden / das wir von deßwegen von der kirchen abweichind / dz wir sehend vnkrut darinnen sein: wir soͤllend vil mer arbeiten / dz wir moͤgind weitzen sein / auff dz wenn der selbig anfacht in deß Herren scheür gesamlet werden / wir für vnser werck vnd arbeit frucht empfahind. Der Apostel spricht in seiner Epistel3042 / Jn einem grossen hauß sind nit nur guldine vnd silberne / sonder auch hoͤltzine vnd jrrdine geschirr / vnd etliche zuͦ ehren / etliche aber zuͦ vnehren. Da lassend vns fleissen / vnd so vil wir moͤgend arbeiten / das wir ein guldin oder silberin gschirr seyend. 3043 Die jrdinen geschirr aber zerbraͤchen ist allein dem Herren nachgelassen / dem auch der ysin stab gegeben ist. Ein diener mag nitt mer sein dann sein Herr. Vnd sol niemand das / daß der vatter allein dem sun gibt / vermeynen sein zuͦ sein / das er yetzund das Taͤnn zuͦ seüberen vnd die spreüwer zuͦ wannen / oder alles vnkrut von dem weitzen durch menschlichs vrteil zuͦ sünderen vnderston woͤlle. Dz ist ein hoffertige verhertung / vnd ein gottßlesterische vermaͤssenheit / deren sich die boͤß fraͤfenheit vnderwindt. Vnnd dieweil allweg ettlich jnen selb mer herrschafft / dann die milte grechtigkeit erforderet / zuͦbruchen fürnemmend / so entfallend sie / vnd koͤmend von der kirchen / vnd diewyl sie sich in stoltz erhebend / so werdend sie durch jr eigne vffgeblaßne verblaͤnt / dz sie dz liecht der warheit verlierend. Nun der Herr Jesus woͤlle alle jrrenden schaff widerumb zuͦ der einikeyt derlb/>

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [345]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/782>, abgerufen am 22.11.2024.