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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Ein vnd viertzigste

Dises hab ich also bißhär geredt von dem gewallt der kirchen / von welchem ich anzeigt hab die widersächer das widerspil offenlich vnnd mitt grossem geschrey fürgäben / aber so grob / das kind mercken söltind was sie suochind vnnd schirmind / namlich nicht den gewallt der kirchen / sonder jren gyt / jhren muotwillen vnd tyranney. Die gruntlich warheit leert / das Christus den volkomnen gewallt in der kirchen habe vnd übe / den dienstlichen aber der kirchen gegeben habe / welche den selbigen gemeinlich durch die diener übt / vnd das mitt aller gottsälikeit / vnd nach der fürgeschrifft deß worts Gottes.

3027 Nach dem wir nun dises also erwägen / so wirdt es nun kein arbeit haben jetzund auch die übungen der heiligen kirchen Gottes zuo erkennen. Dann wie jetz gemäldet / so übt sie den gewallt / den sie vom Herren empfangen hatt mitt aller gottsälikeit vnd allen treüwen / auff das hin / dz sie Gott diene / heilig seye / vnd jm gefalle. Vnnd damit ich allein doch etwas jhrer übungenn besonders erzelle / so bättet vnd rüfft sie an / liebet vnd vereeret vor allen dingen den einigen Gott inn der dreyheit / vnnd thuot nichts / darinn sie das wort dises waaren Gotts nicht raths frage. Dann sie verschaffet alle jre ding nach der regel deß worts Gottes. Auß dem wort Gottes vrtheilet sie / mitt dem selbigen richtet sie alle jhre beüw auff / vnd so sies auffgericht erhaltet sies auch damit / vnd so sie vmbgefallen erneüweret vnd verbesseret sies damit wider. Die gemeinden vnd versammlungen der glöubigen auff erden fürderet vnnd liebet sie inbrünstiklich. Jn den selbigen hört sie fleißig zuo der predig deß worts Gottes / vnnd wirt der Sacramenten mitt aller Gottßforcht vnd andacht / auch grosser fröud vnnd begird der Himmlischen dingen theilhafft. Sie bättet mitt vestem glouben / inbrünstig / stät / vnd mitt grosser andacht zuo Gott / durch den einigen mittler vnnd verträtter Christum. Sie lobt die güte vnd herrlikeit Gottes stäts / vnnd mitt grossem schall dancket sie Gott vmb seine guothaten. Alle vnd jede ordnungen vnd ynsatzungen Christi haltet sie hoch / vnnd übersicht die selbigen nicht. Erkennt aber vorauß / das sie all jr läben / heil / gerechtikeit vnd sälikeit habe von dem einigen Sun Gottes vnnserem Herren Jesu Christo / als der allein sie erwellt / vnd demnach durch den geist vnd sein bluot gereiniget / vnd zur Kirchen / das ist / zuo seinem geliebten volck gemacht habe / dessen einiger Künig / erlöser / hoher Priester vnnd erhalter er seye / aussert dem kein heyl seye. Darumb so beruowet sie gantz vnnd gar allein inn Gott durch vnnseren Herren Jesum Christum / den begärt vnnd liebet sie allein / vonn dessen wegen hatt sie ein fröud alles das inn der wält ist zuo verlassen / ja auch das läben vnd jr bluot zuo vergiessen. Hanget deßhalb Christo vnzertrennt durch den glauben an / vnnd hasset nichts wirs / dann abfal vonn Christo vnnd verzweiflung. Dann on Christo bedunckt sie inn dem gantzen läben nützit lieblichs sein. Mit dem Teüffel als mit dem haupt feyend stat sie inn vnuersünlicher feyendschafft. Die kätzereyen vnnd jrthummen widerfichtet sie dapffer vnd fürsichtigklich. Deß Christenlichen glaubens einfalte vnnd die warheit der Apostolischen leer behaltet vnnd bewaret sie fleißig. Sie enthaltet sich vonn der wält / vom fleisch / vnnd vonn allen fleischlichen vnnd geistlichen befleckungen so vil müglich vnuermaßget. Fleücht deßhalb vnnd verflücht die vngerechten rottungen vnnd versamlungen / auch alle frembde Gottßdienst mitt sampt den lasterhafften menschen inn all weyß vnnd wäg. Christum bekennt sie freywillig vnnd klar mitt worten vnnd wercken / auch inn Läbens gefar. Durch trübsal wirdt sie wol geübt / aber sie erligt nit. Ob einikeyt vnnd einmütige haltet sie treüwlich. Alle vnd jede glider jres leibs vmbfacht sie mit höchster liebe. Jederman thuot sie guots / so weit jhr vermögen vnd guot sich streckt. Niemand thuot sie schaden / gern verzeicht sie / die schwachen

3027 Von den übungen der kirchen Gottes.
Die Ein vnd viertzigste

Dises hab ich also bißhaͤr geredt von dem gewallt der kirchen / von welchem ich anzeigt hab die widersaͤcher das widerspil offenlich vnnd mitt grossem geschrey fürgaͤben / aber so grob / das kind mercken soͤltind was sie suͦchind vnnd schirmind / namlich nicht den gewallt der kirchen / sonder jren gyt / jhren muͦtwillen vnd tyranney. Die gruntlich warheit leert / das Christus den volkomnen gewallt in der kirchen habe vnd uͤbe / den dienstlichen aber der kirchen gegeben habe / welche den selbigen gemeinlich durch die diener uͤbt / vnd das mitt aller gottsaͤlikeit / vnd nach der fürgeschrifft deß worts Gottes.

3027 Nach dem wir nun dises also erwaͤgen / so wirdt es nun kein arbeit haben jetzund auch die uͤbungen der heiligen kirchen Gottes zuͦ erkennen. Dann wie jetz gemaͤldet / so uͤbt sie den gewallt / den sie vom Herren empfangen hatt mitt aller gottsaͤlikeit vnd allen treüwen / auff das hin / dz sie Gott diene / heilig seye / vnd jm gefalle. Vnnd damit ich allein doch etwas jhrer uͤbungenn besonders erzelle / so baͤttet vnd ruͤfft sie an / liebet vnd vereeret vor allen dingen den einigen Gott inn der dreyheit / vnnd thuͦt nichts / darinn sie das wort dises waaren Gotts nicht raths frage. Dann sie verschaffet alle jre ding nach der regel deß worts Gottes. Auß dem wort Gottes vrtheilet sie / mitt dem selbigen richtet sie alle jhre beüw auff / vnd so sies auffgericht erhaltet sies auch damit / vnd so sie vmbgefallen erneüweret vnd verbesseret sies damit wider. Die gemeinden vnd versammlungen der gloͤubigen auff erden fürderet vnnd liebet sie inbrünstiklich. Jn den selbigen hoͤrt sie fleißig zuͦ der predig deß worts Gottes / vnnd wirt der Sacramenten mitt aller Gottßforcht vnd andacht / auch grosser froͤud vnnd begird der Himmlischen dingen theilhafft. Sie baͤttet mitt vestem glouben / inbrünstig / staͤt / vnd mitt grosser andacht zuͦ Gott / durch den einigen mittler vnnd vertraͤtter Christum. Sie lobt die guͤte vnd herrlikeit Gottes staͤts / vnnd mitt grossem schall dancket sie Gott vmb seine guͦthaten. Alle vnd jede ordnungen vnd ynsatzungen Christi haltet sie hoch / vnnd übersicht die selbigen nicht. Erkennt aber vorauß / das sie all jr laͤben / heil / gerechtikeit vnd saͤlikeit habe von dem einigen Sun Gottes vnnserem Herren Jesu Christo / als der allein sie erwellt / vnd demnach durch den geist vnd sein bluͦt gereiniget / vnd zur Kirchen / das ist / zuͦ seinem geliebten volck gemacht habe / dessen einiger Künig / erloͤser / hoher Priester vnnd erhalter er seye / aussert dem kein heyl seye. Darumb so beruͦwet sie gantz vnnd gar allein inn Gott durch vnnseren Herren Jesum Christum / den begaͤrt vnnd liebet sie allein / vonn dessen wegen hatt sie ein froͤud alles das inn der waͤlt ist zuͦ verlassen / ja auch das laͤben vnd jr bluͦt zuͦ vergiessen. Hanget deßhalb Christo vnzertrennt durch den glauben an / vnnd hasset nichts wirs / dann abfal vonn Christo vnnd verzweiflung. Dann on Christo bedunckt sie inn dem gantzen laͤben nützit lieblichs sein. Mit dem Teüffel als mit dem haupt feyend stat sie inn vnuersuͤnlicher feyendschafft. Die kaͤtzereyen vnnd jrthummen widerfichtet sie dapffer vnd fürsichtigklich. Deß Christenlichen glaubens einfalte vnnd die warheit der Apostolischen leer behaltet vnnd bewaret sie fleißig. Sie enthaltet sich vonn der waͤlt / vom fleisch / vnnd vonn allen fleischlichen vnnd geistlichen befleckungen so vil müglich vnuermaßget. Fleücht deßhalb vnnd verfluͤcht die vngerechten rottungen vnnd versamlungen / auch alle frembde Gottßdienst mitt sampt den lasterhafften menschen inn all weyß vnnd waͤg. Christum bekennt sie freywillig vnnd klar mitt worten vnnd wercken / auch inn Laͤbens gefar. Durch truͤbsal wirdt sie wol geuͤbt / aber sie erligt nit. Ob einikeyt vnnd einmuͤtige haltet sie treüwlich. Alle vnd jede glider jres leibs vmbfacht sie mit hoͤchster liebe. Jederman thuͦt sie guͦts / so weit jhr vermoͤgen vnd guͦt sich streckt. Niemand thuͦt sie schaden / gern verzeicht sie / die schwachen

3027 Von den uͤbungen der kirchen Gottes.
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                   demnach durch den geist vnd sein blu&#x0366;t gereiniget / vnd zur Kirchen / das ist /
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                   Priester vnnd erhalter er seye / aussert dem kein heyl seye. Darumb so beru&#x0366;wet
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                   sie dapffer vnd fürsichtigklich. Deß Christenlichen glaubens einfalte vnnd die
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                   sich vonn der wa&#x0364;lt / vom fleisch / vnnd vonn allen fleischlichen vnnd geistlichen
                   befleckungen so vil müglich vnuermaßget. Fleücht deßhalb vnnd
                   verflu&#x0364;cht die vngerechten rottungen vnnd versamlungen / auch alle frembde Gottßdienst mitt sampt den lasterhafften menschen
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[[341]/0774] Die Ein vnd viertzigste Dises hab ich also bißhaͤr geredt von dem gewallt der kirchen / von welchem ich anzeigt hab die widersaͤcher das widerspil offenlich vnnd mitt grossem geschrey fürgaͤben / aber so grob / das kind mercken soͤltind was sie suͦchind vnnd schirmind / namlich nicht den gewallt der kirchen / sonder jren gyt / jhren muͦtwillen vnd tyranney. Die gruntlich warheit leert / das Christus den volkomnen gewallt in der kirchen habe vnd uͤbe / den dienstlichen aber der kirchen gegeben habe / welche den selbigen gemeinlich durch die diener uͤbt / vnd das mitt aller gottsaͤlikeit / vnd nach der fürgeschrifft deß worts Gottes. 3027 Nach dem wir nun dises also erwaͤgen / so wirdt es nun kein arbeit haben jetzund auch die uͤbungen der heiligen kirchen Gottes zuͦ erkennen. Dann wie jetz gemaͤldet / so uͤbt sie den gewallt / den sie vom Herren empfangen hatt mitt aller gottsaͤlikeit vnd allen treüwen / auff das hin / dz sie Gott diene / heilig seye / vnd jm gefalle. Vnnd damit ich allein doch etwas jhrer uͤbungenn besonders erzelle / so baͤttet vnd ruͤfft sie an / liebet vnd vereeret vor allen dingen den einigen Gott inn der dreyheit / vnnd thuͦt nichts / darinn sie das wort dises waaren Gotts nicht raths frage. Dann sie verschaffet alle jre ding nach der regel deß worts Gottes. Auß dem wort Gottes vrtheilet sie / mitt dem selbigen richtet sie alle jhre beüw auff / vnd so sies auffgericht erhaltet sies auch damit / vnd so sie vmbgefallen erneüweret vnd verbesseret sies damit wider. Die gemeinden vnd versammlungen der gloͤubigen auff erden fürderet vnnd liebet sie inbrünstiklich. Jn den selbigen hoͤrt sie fleißig zuͦ der predig deß worts Gottes / vnnd wirt der Sacramenten mitt aller Gottßforcht vnd andacht / auch grosser froͤud vnnd begird der Himmlischen dingen theilhafft. Sie baͤttet mitt vestem glouben / inbrünstig / staͤt / vnd mitt grosser andacht zuͦ Gott / durch den einigen mittler vnnd vertraͤtter Christum. Sie lobt die guͤte vnd herrlikeit Gottes staͤts / vnnd mitt grossem schall dancket sie Gott vmb seine guͦthaten. Alle vnd jede ordnungen vnd ynsatzungen Christi haltet sie hoch / vnnd übersicht die selbigen nicht. Erkennt aber vorauß / das sie all jr laͤben / heil / gerechtikeit vnd saͤlikeit habe von dem einigen Sun Gottes vnnserem Herren Jesu Christo / als der allein sie erwellt / vnd demnach durch den geist vnd sein bluͦt gereiniget / vnd zur Kirchen / das ist / zuͦ seinem geliebten volck gemacht habe / dessen einiger Künig / erloͤser / hoher Priester vnnd erhalter er seye / aussert dem kein heyl seye. Darumb so beruͦwet sie gantz vnnd gar allein inn Gott durch vnnseren Herren Jesum Christum / den begaͤrt vnnd liebet sie allein / vonn dessen wegen hatt sie ein froͤud alles das inn der waͤlt ist zuͦ verlassen / ja auch das laͤben vnd jr bluͦt zuͦ vergiessen. Hanget deßhalb Christo vnzertrennt durch den glauben an / vnnd hasset nichts wirs / dann abfal vonn Christo vnnd verzweiflung. Dann on Christo bedunckt sie inn dem gantzen laͤben nützit lieblichs sein. Mit dem Teüffel als mit dem haupt feyend stat sie inn vnuersuͤnlicher feyendschafft. Die kaͤtzereyen vnnd jrthummen widerfichtet sie dapffer vnd fürsichtigklich. Deß Christenlichen glaubens einfalte vnnd die warheit der Apostolischen leer behaltet vnnd bewaret sie fleißig. Sie enthaltet sich vonn der waͤlt / vom fleisch / vnnd vonn allen fleischlichen vnnd geistlichen befleckungen so vil müglich vnuermaßget. Fleücht deßhalb vnnd verfluͤcht die vngerechten rottungen vnnd versamlungen / auch alle frembde Gottßdienst mitt sampt den lasterhafften menschen inn all weyß vnnd waͤg. Christum bekennt sie freywillig vnnd klar mitt worten vnnd wercken / auch inn Laͤbens gefar. Durch truͤbsal wirdt sie wol geuͤbt / aber sie erligt nit. Ob einikeyt vnnd einmuͤtige haltet sie treüwlich. Alle vnd jede glider jres leibs vmbfacht sie mit hoͤchster liebe. Jederman thuͦt sie guͦts / so weit jhr vermoͤgen vnd guͦt sich streckt. Niemand thuͦt sie schaden / gern verzeicht sie / die schwachen 3027 Von den uͤbungen der kirchen Gottes.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [341]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/774>, abgerufen am 22.11.2024.