Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Viertzigste
der begird erwellt sie jetz das sie erkennt vnnd verstanden / vnnd nimpt dises an / jhenes aber verwirfft sie. Welche stuck sich abermals weyt außstreckend / darumb so wil ich sie ein ander nach etwas weytlöuffigers erklären. 2819 Zum ersten so machet die seel disen sterblichen vnnd jrrdischen leyb mitt jhrer gegenwirtikeyt läbendig / haltet vnd fasset jhn auch wunderbarlich zuosammen / vnnd laßt jhn nicht zerfliessen noch erfaulen. Die narung theilt sie gleichlich durch die glider auß / vnnd gibt einem jeden das sein / erhaltet auch sein weyß vnnd gebür / nicht allein inn der gestallt / sonnder auch im wachsen vnnd im gebären. Aber dise ding mögend noch alle dem menschen auch mitt den böumen vnnd gewächßen gemein sein gehalten werden. Dann wir sehend vnd bekennend / das auch die selbigen läbend / vnnd ein jedes inn seiner art erhalten vnnd erneert wirt / wachßt / gebirt. Darumb so wöllend wir besehen was die seel inn den sinnen vermöge vnnd würcke / da das eigentlicher läben verstanden wirt. So streckt sich nun die seel auß inn die empfintlikeit / inn deren empfindet vnnd vnderscheidet sie warms / kalts / rauchs / linds / herts / weichß / leichts vnnd schwärs. Darnach so entscheidet sie auch mitt versuochen / mitt riechen / mit hören / mit sehen / allen vnzalbaren vnderscheid der geschmacken / der gerüchen / der stimmen / vnnd der gestalten / Suocht vnd begärt auch inn dem selbigen allem / was der natur jhres leybs anmuotig ist / fleücht vnnd verwirfft was der selbigen zuowider / vnnd ist nicht nun begirig junge zuo gebären / sonnder auch auffzuoziehen / zuo schirmen / zuo erneeren / vnnd zuo erhalten. Das aber die seel abermals die ding alle auch inn den vnuernünfftigen thieren vermöge / kan niemand laugnen. Darumb so wöllend wir erwegen was die eigenliche krafft der seel deß menschens seye. Vnnd da erwig mir die wunderbare krafft deß verstands vnd der vernunfft / Jtem die fürtreffenlich gedechtnuß / die nit schlecht ist wie in den vnuernünfftigen thieren / sonder ein gedencken viler vnzalbaren dingen / so durch gewüsse gemerck vnnd zeichen inn dechtnuß gefasset vnnd behalten werdend. Erwig vnnd bedenck mir auch die vnzalbaren künst der handwerckßleüthen / die väld beüw / das erbauwen der Stetten / vnnd die vilfaltigen wunder so mengerley gebeüwen vnnd wercken / die erfindungen so mengerley zeichen vnnd gewercken inn geschrifften / inn worten / inn gebärden / inn stimmen / inn gemälden vnnd dichtungen: So vil sprachen der völckeren / so vil ordnungen / so vil neüws / so vil wider auffgerichts / söliche zal bücheren / vnd dergleichen geschrifften die gedechtnuß als zuo einer fürsorg der nachkommenden wält zuo erhalten. Jtem so vil ordnungen der ämpteren / deß gewallts / der eeren vnnd wirde / es seye inn den geschlächten vnnd haußgesinden / daheim / im krieg / im regiment / inn geistlichen oder inn wältlichen sachen. Bedenck mir auch die gar wunderbarlich krafft zuo erdencken söliche flüß deß wolredens / die mengerley gedicht der versen / die vilfaltigen geschwindikeiten zuo spilen vnnd zuo schimpffen / die kunst der Music / die subtilikeit der abmässungen / das wüssen der zalen / das vrtheilen vonn den vergangnen vnnd zuokünfftigen dingen / auß den gegenwirtigen sachen. Das sind nun grosse krefft vnnd würckungen inn der seel deß menschen / die aber den bösen vnnd den guoten gemein sind. Darumb so volgend nun hierauff die stuck / inn denen die waar güte vnnd das waar lob deß menschen auß den krefften der seelen stadt / vnnd die man allein inn den frommen findt. Da darff sich die seel über den gantzen leyb setzen / vnnd seine güter nicht für jhr achten / sonnder auch die selbigen verachten / vnnd sich so vil me vonn dem wuost entziehen / so vil me begird vnnd lusts er darzuo hatt / Auch sich gar vnnd gantz reinigen durch den heyligen geyst. Jtem sich stercken wider alles das / das sie von dem guoten fürsatz zuo entwegen

2819 Dises ist genommen auß dem 33.Cap.S.Augustins de Quantitate anime.

Die Viertzigste
der begird erwellt sie jetz das sie erkennt vnnd verstanden / vnnd nimpt dises an / jhenes aber verwirfft sie. Welche stuck sich abermals weyt außstreckend / darumb so wil ich sie ein ander nach etwas weytloͤuffigers erklaͤren. 2819 Zum ersten so machet die seel disen sterblichen vnnd jrrdischen leyb mitt jhrer gegenwirtikeyt laͤbendig / haltet vnd fasset jhn auch wunderbarlich zuͦsammen / vnnd laßt jhn nicht zerfliessen noch erfaulen. Die narung theilt sie gleichlich durch die glider auß / vnnd gibt einem jeden das sein / erhaltet auch sein weyß vnnd gebür / nicht allein inn der gestallt / sonnder auch im wachsen vnnd im gebaͤren. Aber dise ding moͤgend noch alle dem menschen auch mitt den boͤumen vnnd gewaͤchßen gemein sein gehalten werden. Dann wir sehend vnd bekennend / das auch die selbigen laͤbend / vnnd ein jedes inn seiner art erhalten vnnd erneert wirt / wachßt / gebirt. Darumb so woͤllend wir besehen was die seel inn den sinnen vermoͤge vnnd würcke / da das eigentlicher laͤben verstanden wirt. So streckt sich nun die seel auß inn die empfintlikeit / inn deren empfindet vnnd vnderscheidet sie warms / kalts / rauchs / linds / herts / weichß / leichts vnnd schwaͤrs. Darnach so entscheidet sie auch mitt versuͦchen / mitt riechen / mit hoͤren / mit sehen / allen vnzalbaren vnderscheid der geschmacken / der gerüchen / der stimmen / vnnd der gestalten / Suͦcht vnd begaͤrt auch inn dem selbigen allem / was der natur jhres leybs anmuͦtig ist / fleücht vnnd verwirfft was der selbigen zuͦwider / vnnd ist nicht nun begirig junge zuͦ gebaͤren / sonnder auch auffzuͦziehen / zuͦ schirmen / zuͦ erneeren / vnnd zuͦ erhalten. Das aber die seel abermals die ding alle auch inn den vnuernünfftigen thieren vermoͤge / kan niemand laugnen. Darumb so woͤllend wir erwegen was die eigenliche krafft der seel deß menschens seye. Vnnd da erwig mir die wunderbare krafft deß verstands vnd der vernunfft / Jtem die fürtreffenlich gedechtnuß / die nit schlecht ist wie in den vnuernünfftigen thieren / sonder ein gedencken viler vnzalbaren dingen / so durch gewüsse gemerck vnnd zeichen inn dechtnuß gefasset vnnd behalten werdend. Erwig vnnd bedenck mir auch die vnzalbaren künst der handwerckßleüthen / die vaͤld beüw / das erbauwen der Stetten / vnnd die vilfaltigen wunder so mengerley gebeüwen vnnd wercken / die erfindungen so mengerley zeichen vnnd gewercken inn geschrifften / inn worten / inn gebaͤrden / inn stimmen / inn gemaͤlden vnnd dichtungen: So vil sprachen der voͤlckeren / so vil ordnungen / so vil neüws / so vil wider auffgerichts / soͤliche zal buͤcheren / vnd dergleichen geschrifften die gedechtnuß als zuͦ einer fürsorg der nachkommenden waͤlt zuͦ erhalten. Jtem so vil ordnungen der aͤmpteren / deß gewallts / der eeren vnnd wirde / es seye inn den geschlaͤchten vnnd haußgesinden / daheim / im krieg / im regiment / inn geistlichen oder inn waͤltlichen sachen. Bedenck mir auch die gar wunderbarlich krafft zuͦ erdencken soͤliche flüß deß wolredens / die mengerley gedicht der versen / die vilfaltigen geschwindikeiten zuͦ spilen vnnd zuͦ schimpffen / die kunst der Music / die subtilikeit der abmaͤssungen / das wüssen der zalen / das vrtheilen vonn den vergangnen vnnd zuͦkünfftigen dingen / auß den gegenwirtigen sachen. Das sind nun grosse krefft vnnd würckungen inn der seel deß menschen / die aber den boͤsen vnnd den guͦten gemein sind. Darumb so volgend nun hierauff die stuck / inn denen die waar guͤte vnnd das waar lob deß menschen auß den krefften der seelen stadt / vnnd die man allein inn den frommen findt. Da darff sich die seel über den gantzen leyb setzen / vnnd seine guͤter nicht für jhr achten / sonnder auch die selbigen verachten / vnnd sich so vil me vonn dem wuͦst entziehen / so vil me begird vnnd lusts er darzuͦ hatt / Auch sich gar vnnd gantz reinigen durch den heyligen geyst. Jtem sich stercken wider alles das / das sie von dem guͦten fürsatz zuͦ entwegen

2819 Dises ist genommen auß dem 33.Cap.S.Augustins de Quantitate anime.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0730" n="[319]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">V</hi>iertzigste</hi></hi><lb/></fw>der begird erwellt sie jetz das sie
                   erkennt vnnd verstanden / vnnd nimpt dises an / jhenes aber verwirfft sie. Welche
                   stuck sich abermals weyt außstreckend / darumb so wil ich sie ein ander nach etwas
                   weytlo&#x0364;uffigers erkla&#x0364;ren. <note place="foot" n="2819"> Dises ist
                      genommen auß dem 33.Cap.S.Augustins de Quantitate anime.</note> Zum ersten so
                   machet die seel disen sterblichen vnnd jrrdischen leyb mitt jhrer gegenwirtikeyt
                   la&#x0364;bendig / haltet vnd fasset jhn auch wunderbarlich zu&#x0366;sammen / vnnd laßt jhn
                   nicht zerfliessen noch erfaulen. Die narung theilt sie gleichlich durch die glider
                   auß / vnnd gibt einem jeden das sein / erhaltet auch sein weyß vnnd gebür / nicht
                   allein inn der gestallt / sonnder auch im wachsen vnnd im geba&#x0364;ren. Aber dise ding
                   mo&#x0364;gend noch alle dem menschen auch mitt den bo&#x0364;umen vnnd gewa&#x0364;chßen gemein sein
                   gehalten werden. Dann wir sehend vnd bekennend / das auch die selbigen la&#x0364;bend /
                   vnnd ein jedes inn seiner art erhalten vnnd erneert wirt / wachßt / gebirt. Darumb
                   so wo&#x0364;llend wir besehen was die seel inn den sinnen vermo&#x0364;ge vnnd
                   würcke / da das eigentlicher la&#x0364;ben verstanden wirt. So streckt sich nun die seel
                   auß inn die empfintlikeit / inn deren empfindet
                   vnnd vnderscheidet sie warms / kalts / rauchs / linds / herts / weichß / leichts
                   vnnd schwa&#x0364;rs. Darnach so entscheidet sie auch mitt versu&#x0366;chen / mitt riechen / mit
                   ho&#x0364;ren / mit sehen / allen vnzalbaren vnderscheid der geschmacken / der gerüchen /
                   der stimmen / vnnd der gestalten / Su&#x0366;cht vnd bega&#x0364;rt auch inn dem selbigen allem
                   / was der natur jhres leybs anmu&#x0366;tig
                   ist / fleücht vnnd verwirfft was der selbigen zu&#x0366;wider / vnnd ist nicht nun
                   begirig junge zu&#x0366; geba&#x0364;ren / sonnder auch auffzu&#x0366;ziehen / zu&#x0366; schirmen / zu&#x0366;
                   erneeren / vnnd zu&#x0366; erhalten. Das aber die seel abermals die ding alle auch inn
                   den vnuernünfftigen thieren vermo&#x0364;ge / kan niemand laugnen. Darumb so wo&#x0364;llend wir
                   erwegen was die eigenliche krafft der seel deß menschens seye. Vnnd da erwig mir die wunderbare krafft deß verstands vnd der vernunfft / Jtem die
                   fürtreffenlich gedechtnuß / die nit schlecht ist wie in den vnuernünfftigen
                   thieren / sonder ein gedencken viler vnzalbaren dingen / so durch gewüsse gemerck
                   vnnd zeichen inn dechtnuß gefasset vnnd behalten werdend. Erwig vnnd bedenck mir
                   auch die vnzalbaren künst der handwerckßleüthen / die va&#x0364;ld beüw / das erbauwen der
                   Stetten / vnnd die vilfaltigen wunder so mengerley gebeüwen vnnd wercken / die
                   erfindungen so mengerley zeichen vnnd gewercken inn geschrifften / inn worten /
                   inn geba&#x0364;rden / inn stimmen / inn gema&#x0364;lden vnnd dichtungen: So vil sprachen der
                   vo&#x0364;lckeren / so vil ordnungen / so vil neüws / so vil wider auffgerichts / so&#x0364;liche
                   zal bu&#x0364;cheren / vnd dergleichen geschrifften die gedechtnuß als zu&#x0366; einer fürsorg
                   der nachkommenden wa&#x0364;lt zu&#x0366; erhalten. Jtem so vil ordnungen der a&#x0364;mpteren / deß
                   gewallts / der eeren vnnd wirde / es seye inn den geschla&#x0364;chten vnnd
                   haußgesinden / daheim / im krieg / im regiment / inn geistlichen oder inn
                   wa&#x0364;ltlichen sachen. Bedenck mir auch die gar wunderbarlich krafft zu&#x0366; erdencken
                   so&#x0364;liche flüß deß wolredens / die mengerley gedicht der versen / die vilfaltigen
                   geschwindikeiten zu&#x0366; spilen vnnd zu&#x0366; schimpffen / die kunst der Music /
                   die subtilikeit der abma&#x0364;ssungen / das wüssen der zalen /
                   das vrtheilen vonn den vergangnen vnnd zu&#x0366;künfftigen dingen / auß den
                   gegenwirtigen sachen. Das sind nun grosse krefft vnnd würckungen inn der seel deß
                   menschen / die aber den bo&#x0364;sen vnnd den gu&#x0366;ten gemein sind. Darumb so volgend nun
                   hierauff die stuck / inn denen die waar gu&#x0364;te vnnd das waar lob deß menschen auß
                   den krefften der seelen stadt / vnnd die man allein inn den frommen findt. Da
                   darff sich die seel über den gantzen leyb setzen / vnnd seine gu&#x0364;ter
                   nicht für jhr achten / sonnder auch die selbigen verachten / vnnd sich so vil me
                   vonn dem wu&#x0366;st entziehen / so vil me begird vnnd lusts er darzu&#x0366; hatt / Auch sich
                   gar vnnd gantz reinigen durch den heyligen geyst. Jtem sich stercken wider alles
                   das / das sie von dem gu&#x0366;ten fürsatz zu&#x0366; entwegen<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[319]/0730] Die Viertzigste der begird erwellt sie jetz das sie erkennt vnnd verstanden / vnnd nimpt dises an / jhenes aber verwirfft sie. Welche stuck sich abermals weyt außstreckend / darumb so wil ich sie ein ander nach etwas weytloͤuffigers erklaͤren. 2819 Zum ersten so machet die seel disen sterblichen vnnd jrrdischen leyb mitt jhrer gegenwirtikeyt laͤbendig / haltet vnd fasset jhn auch wunderbarlich zuͦsammen / vnnd laßt jhn nicht zerfliessen noch erfaulen. Die narung theilt sie gleichlich durch die glider auß / vnnd gibt einem jeden das sein / erhaltet auch sein weyß vnnd gebür / nicht allein inn der gestallt / sonnder auch im wachsen vnnd im gebaͤren. Aber dise ding moͤgend noch alle dem menschen auch mitt den boͤumen vnnd gewaͤchßen gemein sein gehalten werden. Dann wir sehend vnd bekennend / das auch die selbigen laͤbend / vnnd ein jedes inn seiner art erhalten vnnd erneert wirt / wachßt / gebirt. Darumb so woͤllend wir besehen was die seel inn den sinnen vermoͤge vnnd würcke / da das eigentlicher laͤben verstanden wirt. So streckt sich nun die seel auß inn die empfintlikeit / inn deren empfindet vnnd vnderscheidet sie warms / kalts / rauchs / linds / herts / weichß / leichts vnnd schwaͤrs. Darnach so entscheidet sie auch mitt versuͦchen / mitt riechen / mit hoͤren / mit sehen / allen vnzalbaren vnderscheid der geschmacken / der gerüchen / der stimmen / vnnd der gestalten / Suͦcht vnd begaͤrt auch inn dem selbigen allem / was der natur jhres leybs anmuͦtig ist / fleücht vnnd verwirfft was der selbigen zuͦwider / vnnd ist nicht nun begirig junge zuͦ gebaͤren / sonnder auch auffzuͦziehen / zuͦ schirmen / zuͦ erneeren / vnnd zuͦ erhalten. Das aber die seel abermals die ding alle auch inn den vnuernünfftigen thieren vermoͤge / kan niemand laugnen. Darumb so woͤllend wir erwegen was die eigenliche krafft der seel deß menschens seye. Vnnd da erwig mir die wunderbare krafft deß verstands vnd der vernunfft / Jtem die fürtreffenlich gedechtnuß / die nit schlecht ist wie in den vnuernünfftigen thieren / sonder ein gedencken viler vnzalbaren dingen / so durch gewüsse gemerck vnnd zeichen inn dechtnuß gefasset vnnd behalten werdend. Erwig vnnd bedenck mir auch die vnzalbaren künst der handwerckßleüthen / die vaͤld beüw / das erbauwen der Stetten / vnnd die vilfaltigen wunder so mengerley gebeüwen vnnd wercken / die erfindungen so mengerley zeichen vnnd gewercken inn geschrifften / inn worten / inn gebaͤrden / inn stimmen / inn gemaͤlden vnnd dichtungen: So vil sprachen der voͤlckeren / so vil ordnungen / so vil neüws / so vil wider auffgerichts / soͤliche zal buͤcheren / vnd dergleichen geschrifften die gedechtnuß als zuͦ einer fürsorg der nachkommenden waͤlt zuͦ erhalten. Jtem so vil ordnungen der aͤmpteren / deß gewallts / der eeren vnnd wirde / es seye inn den geschlaͤchten vnnd haußgesinden / daheim / im krieg / im regiment / inn geistlichen oder inn waͤltlichen sachen. Bedenck mir auch die gar wunderbarlich krafft zuͦ erdencken soͤliche flüß deß wolredens / die mengerley gedicht der versen / die vilfaltigen geschwindikeiten zuͦ spilen vnnd zuͦ schimpffen / die kunst der Music / die subtilikeit der abmaͤssungen / das wüssen der zalen / das vrtheilen vonn den vergangnen vnnd zuͦkünfftigen dingen / auß den gegenwirtigen sachen. Das sind nun grosse krefft vnnd würckungen inn der seel deß menschen / die aber den boͤsen vnnd den guͦten gemein sind. Darumb so volgend nun hierauff die stuck / inn denen die waar guͤte vnnd das waar lob deß menschen auß den krefften der seelen stadt / vnnd die man allein inn den frommen findt. Da darff sich die seel über den gantzen leyb setzen / vnnd seine guͤter nicht für jhr achten / sonnder auch die selbigen verachten / vnnd sich so vil me vonn dem wuͦst entziehen / so vil me begird vnnd lusts er darzuͦ hatt / Auch sich gar vnnd gantz reinigen durch den heyligen geyst. Jtem sich stercken wider alles das / das sie von dem guͦten fürsatz zuͦ entwegen 2819 Dises ist genommen auß dem 33.Cap.S.Augustins de Quantitate anime.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/730
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [319]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/730>, abgerufen am 17.09.2024.