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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Neün vnd dreissigste
jhren wol manglen / dieweyl er mitt seinem gefallen volbringt alles was er wil. Dann er hatt es geredt vnnd es ist worden / er hatt es gebotten / vnnd es ist alles erschaffen / vnnd das durch keines Engels mittwürckung. Also möchte er auch auff den hüttigen tag wol was er wölte on die Engel außrichten / Dieweil er sie aber auß seinem guoten willen erschaffen hatt / theylhafftig zuo sein deß läbens vnnd ewigen heils / so braucht er jhren dienst gegen vnns / wie auch andere geschöpfften. Mitt welchem sie jhr treüw vnnd gehorsamme gegen Gott erklärend / vnnd auch Gott sein vnaußsprächliche güte übt / eines theyls gegen jhnen / die er auß gnaden mittgenossen der ewigen fröuden gemachet hatt / anders theyls gegen vnns / die er vnns wirdig gehalten hat / mitt söllichen fürnemmen dieneren zuo verehren. Dann vnder anderen vnzalbaren vnnd höchsten guothaten Gottes / ab denen wir billich erstaunend / ist nicht für das geringst zuo achten / das er vnns die Engel zuo dieneren gegeben hatt. Das ist ein hohe vnd gewüsse anzeigung der vätterlichen sorg vnnd fürtrachtung Gottes für vnns / besonders das er sich vns vnserem verstand vnnd vnser art so fein zuomäßiget vnnd vergleichet. Vor zeiten redt der Herr selb mit seinem eignen mund auff dem berg Sinai mitt der gemeynd Jsraels:2686 Do er aber verstuond / das sie lieber wolt / das er durch Mosen mitt jhren redte / nam ers an / vnnd redt darnach durch Mosen mitt jhren / vnnd braucht deß selben dienst gegen jhren. Es möchte vnns Gott wol volkomnen glauben durch den heiligen geist in vnsere hertzen giessen on alles mittarbeiten der menschen / die weyl er aber gewüßt / das es vnns also nütz sein wurde / so hatt er den dienst deß worts eingesetzt / vnnd pflantzet den Apostolischen glauben durch die verkündung vnd Predig deß Euangelij. Vnnd dise einmal auffgesetzte ordnung haltet er so steiff / das da er wol durch die Engel dasselbig hette thuon vnnd außrichten mögen / das er doch auch durch die Engel / die / so im glauben zuo vnderrichten sind / zuo den Apostlen weißt. Dann es ist offenbar2687 was der Engel deß Herren in den geschichten der Apostlen mitt Cornelio gehandlet / wie er jhn auff die Predig Petri weiset / Darumb dieweyl Gott gesehen vnns den dienst der Englen fügklich sein / so braucht er yetz den selben auß seinem guoten willen / nicht auß notwendigkeyt / gegen den menschen. Es liebend auch die Engel die menschen träffenlich / vnnd was sie thuond / das thuond sie gern vnnd guotwillig / nicht zwungenlich vnnd vngern. Dann sie könnend nicht anderst / dann die träffenlich lieben / die sie gesehend jrem schöpffer so lieb sein / das er jhrenthalb seinem eingebornen sun nicht verschonet / sonder jhn für sie all in den aller bittersten todt gegeben hatt. Jch geschweigen erst jhrer guotwilligen gehorsamme / die sie Gott leistend / der da will vnd heißt das sie jhm vnnd den menschen dienind. Jn dem Euangelio2688 bezeüget der Herr das sich die Engel inn dem himmel fröuwind ab der bekeerung der sündigen menschen. So wirt in dem Propheten Zacharia2689 yngefürt der Engel deß Herren gantz sorgfeltig vonn wegen der hartsäligkeyt der gefangnen in Egypten / vnnd der erlösung auß der gefäncknuß. Welches vnns alles anzeiget den fleiß vnnd die liebe der Englen gegen dem menschlichen geschlächt. Dann sonst so werdend die säligen geister mitt keinen anfächtungen bewegt / als mit sorgfeltigkeit vnd traurigkeit / wie aber wir im fleisch angefochten werdend. Sie fröuwend sich vnnd frolockend / wie dann sich sälige geister fröuwen mögend / in denen kein menschliche anfächtung ist: welche doch nit allein jnen / sonder auch Gott selb zuogäben wirdt figürlicher / vnnd wie mann es nennet [fremdsprachliches Material] das ist / menschlicher weiß / damitt vnsere gemüter die geistlichen vnd Göttlichen sachen / als durch sölliche gleichnussen dest baß vnd dest ringer verstandind. Doch söllend wir allweg gedencken / das die gleichnussen sich nitt

2686 Exo.19. Deut.5.
2687 Acto.10.
2688 Luc.15.
2689 Zach.1.

Die Neün vnd dreissigste
jhren wol manglen / dieweyl er mitt seinem gefallen volbringt alles was er wil. Dann er hatt es geredt vnnd es ist worden / er hatt es gebotten / vnnd es ist alles erschaffen / vnnd das durch keines Engels mittwürckung. Also moͤchte er auch auff den hüttigen tag wol was er woͤlte on die Engel außrichten / Dieweil er sie aber auß seinem guͦten willen erschaffen hatt / theylhafftig zuͦ sein deß laͤbens vnnd ewigen heils / so braucht er jhren dienst gegen vnns / wie auch andere geschoͤpfften. Mitt welchem sie jhr treüw vnnd gehorsamme gegen Gott erklaͤrend / vnnd auch Gott sein vnaußspraͤchliche guͤte uͤbt / eines theyls gegen jhnen / die er auß gnaden mittgenossen der ewigen froͤuden gemachet hatt / anders theyls gegen vnns / die er vnns wirdig gehalten hat / mitt soͤllichen fürnemmen dieneren zuͦ verehren. Dann vnder anderen vnzalbaren vnnd hoͤchsten guͦthaten Gottes / ab denen wir billich erstaunend / ist nicht für das geringst zuͦ achten / das er vnns die Engel zuͦ dieneren gegeben hatt. Das ist ein hohe vnd gewüsse anzeigung der vaͤtterlichen sorg vnnd fürtrachtung Gottes für vnns / besonders das er sich vns vnserem verstand vnnd vnser art so fein zuͦmaͤßiget vnnd vergleichet. Vor zeiten redt der Herr selb mit seinem eignen mund auff dem berg Sinai mitt der gemeynd Jsraels:2686 Do er aber verstuͦnd / das sie lieber wolt / das er durch Mosen mitt jhren redte / nam ers an / vnnd redt darnach durch Mosen mitt jhren / vnnd braucht deß selben dienst gegen jhren. Es moͤchte vnns Gott wol volkomnen glauben durch den heiligen geist in vnsere hertzen giessen on alles mittarbeiten der menschen / die weyl er aber gewüßt / das es vnns also nütz sein wurde / so hatt er den dienst deß worts eingesetzt / vnnd pflantzet den Apostolischen glauben durch die verkündung vnd Predig deß Euangelij. Vnnd dise einmal auffgesetzte ordnung haltet er so steiff / das da er wol durch die Engel dasselbig hette thuͦn vnnd außrichten moͤgen / das er doch auch durch die Engel / die / so im glauben zuͦ vnderrichten sind / zuͦ den Apostlen weißt. Dann es ist offenbar2687 was der Engel deß Herren in den geschichten der Apostlen mitt Cornelio gehandlet / wie er jhn auff die Predig Petri weiset / Darumb dieweyl Gott gesehen vnns den dienst der Englen fuͤgklich sein / so braucht er yetz den selben auß seinem guͦten willen / nicht auß notwendigkeyt / gegen den menschen. Es liebend auch die Engel die menschen traͤffenlich / vnnd was sie thuͦnd / das thuͦnd sie gern vnnd guͦtwillig / nicht zwungenlich vnnd vngern. Dann sie koͤnnend nicht anderst / dann die traͤffenlich lieben / die sie gesehend jrem schoͤpffer so lieb sein / das er jhrenthalb seinem eingebornen sun nicht verschonet / sonder jhn für sie all in den aller bittersten todt gegeben hatt. Jch geschweigen erst jhrer guͦtwilligen gehorsamme / die sie Gott leistend / der da will vnd heißt das sie jhm vnnd den menschen dienind. Jn dem Euangelio2688 bezeüget der Herr das sich die Engel inn dem himmel froͤuwind ab der bekeerung der sündigen menschen. So wirt in dem Propheten Zacharia2689 yngefuͤrt der Engel deß Herren gantz sorgfeltig vonn wegen der hartsaͤligkeyt der gefangnen in Egypten / vnnd der erloͤsung auß der gefaͤncknuß. Welches vnns alles anzeiget den fleiß vnnd die liebe der Englen gegen dem menschlichen geschlaͤcht. Dann sonst so werdend die saͤligen geister mitt keinen anfaͤchtungen bewegt / als mit sorgfeltigkeit vnd traurigkeit / wie aber wir im fleisch angefochten werdend. Sie froͤuwend sich vnnd frolockend / wie dann sich saͤlige geister froͤuwen moͤgend / in denen kein menschliche anfaͤchtung ist: welche doch nit allein jnen / sonder auch Gott selb zuͦgaͤben wirdt figürlicher / vnnd wie mann es nennet [fremdsprachliches Material] das ist / menschlicher weiß / damitt vnsere gemuͤter die geistlichen vnd Goͤttlichen sachen / als durch soͤlliche gleichnussen dest baß vnd dest ringer verstandind. Doch soͤllend wir allweg gedencken / das die gleichnussen sich nitt

2686 Exo.19. Deut.5.
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[[308]/0708] Die Neün vnd dreissigste jhren wol manglen / dieweyl er mitt seinem gefallen volbringt alles was er wil. Dann er hatt es geredt vnnd es ist worden / er hatt es gebotten / vnnd es ist alles erschaffen / vnnd das durch keines Engels mittwürckung. Also moͤchte er auch auff den hüttigen tag wol was er woͤlte on die Engel außrichten / Dieweil er sie aber auß seinem guͦten willen erschaffen hatt / theylhafftig zuͦ sein deß laͤbens vnnd ewigen heils / so braucht er jhren dienst gegen vnns / wie auch andere geschoͤpfften. Mitt welchem sie jhr treüw vnnd gehorsamme gegen Gott erklaͤrend / vnnd auch Gott sein vnaußspraͤchliche guͤte uͤbt / eines theyls gegen jhnen / die er auß gnaden mittgenossen der ewigen froͤuden gemachet hatt / anders theyls gegen vnns / die er vnns wirdig gehalten hat / mitt soͤllichen fürnemmen dieneren zuͦ verehren. Dann vnder anderen vnzalbaren vnnd hoͤchsten guͦthaten Gottes / ab denen wir billich erstaunend / ist nicht für das geringst zuͦ achten / das er vnns die Engel zuͦ dieneren gegeben hatt. Das ist ein hohe vnd gewüsse anzeigung der vaͤtterlichen sorg vnnd fürtrachtung Gottes für vnns / besonders das er sich vns vnserem verstand vnnd vnser art so fein zuͦmaͤßiget vnnd vergleichet. Vor zeiten redt der Herr selb mit seinem eignen mund auff dem berg Sinai mitt der gemeynd Jsraels: 2686 Do er aber verstuͦnd / das sie lieber wolt / das er durch Mosen mitt jhren redte / nam ers an / vnnd redt darnach durch Mosen mitt jhren / vnnd braucht deß selben dienst gegen jhren. Es moͤchte vnns Gott wol volkomnen glauben durch den heiligen geist in vnsere hertzen giessen on alles mittarbeiten der menschen / die weyl er aber gewüßt / das es vnns also nütz sein wurde / so hatt er den dienst deß worts eingesetzt / vnnd pflantzet den Apostolischen glauben durch die verkündung vnd Predig deß Euangelij. Vnnd dise einmal auffgesetzte ordnung haltet er so steiff / das da er wol durch die Engel dasselbig hette thuͦn vnnd außrichten moͤgen / das er doch auch durch die Engel / die / so im glauben zuͦ vnderrichten sind / zuͦ den Apostlen weißt. Dann es ist offenbar 2687 was der Engel deß Herren in den geschichten der Apostlen mitt Cornelio gehandlet / wie er jhn auff die Predig Petri weiset / Darumb dieweyl Gott gesehen vnns den dienst der Englen fuͤgklich sein / so braucht er yetz den selben auß seinem guͦten willen / nicht auß notwendigkeyt / gegen den menschen. Es liebend auch die Engel die menschen traͤffenlich / vnnd was sie thuͦnd / das thuͦnd sie gern vnnd guͦtwillig / nicht zwungenlich vnnd vngern. Dann sie koͤnnend nicht anderst / dann die traͤffenlich lieben / die sie gesehend jrem schoͤpffer so lieb sein / das er jhrenthalb seinem eingebornen sun nicht verschonet / sonder jhn für sie all in den aller bittersten todt gegeben hatt. Jch geschweigen erst jhrer guͦtwilligen gehorsamme / die sie Gott leistend / der da will vnd heißt das sie jhm vnnd den menschen dienind. Jn dem Euangelio 2688 bezeüget der Herr das sich die Engel inn dem himmel froͤuwind ab der bekeerung der sündigen menschen. So wirt in dem Propheten Zacharia 2689 yngefuͤrt der Engel deß Herren gantz sorgfeltig vonn wegen der hartsaͤligkeyt der gefangnen in Egypten / vnnd der erloͤsung auß der gefaͤncknuß. Welches vnns alles anzeiget den fleiß vnnd die liebe der Englen gegen dem menschlichen geschlaͤcht. Dann sonst so werdend die saͤligen geister mitt keinen anfaͤchtungen bewegt / als mit sorgfeltigkeit vnd traurigkeit / wie aber wir im fleisch angefochten werdend. Sie froͤuwend sich vnnd frolockend / wie dann sich saͤlige geister froͤuwen moͤgend / in denen kein menschliche anfaͤchtung ist: welche doch nit allein jnen / sonder auch Gott selb zuͦgaͤben wirdt figürlicher / vnnd wie mann es nennet _ das ist / menschlicher weiß / damitt vnsere gemuͤter die geistlichen vnd Goͤttlichen sachen / als durch soͤlliche gleichnussen dest baß vnd dest ringer verstandind. Doch soͤllend wir allweg gedencken / das die gleichnussen sich nitt 2686 Exo.19. Deut.5. 2687 Acto.10. 2688 Luc.15. 2689 Zach.1.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [308]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/708>, abgerufen am 10.06.2024.