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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Acht vnd dreissigste
die geschlächter der gaben erzellt hatt / da setzt er gleich darauff / diß aber alles würckt der selbig einig Geist / vnnd theilt einem jetlichen seines zuo / nach dem er wil. Nun hatt er aber gleich daruor gesagt / Es sind mancherley würckungen / aber es ist ein Gott der da würckt alle ding inn allen. Ein gar heitere bewärnuß aber der Gottheit deß heyligen Geists / setzt der hochgeleert man Dydimus Alexandrinus / darinn er auch anzeigt / das sein natur der Englischen gantz vngleich seye. Dann lib. 1. de Spiritu sancto wie es der heylig Hieronymus verdollmätschet / schreibt er also. Wenn der heylig geist ein geschöpfft wäre / so hett er auch ein vmbzilets wäsen / wie alles das / das erschaffen ist. Dann wiewol die vnsichtbaren geschöpfften orts vnd ends halb nicht vmbschriben werdend / so werdend sie doch der eigenschafft der substantz vnnd wäsens halb vmbzilet. Dieweil aber der heylig Geist inn vilen ist / so hatt er nicht ein ynzilets wäsen. Dann do Jesus die prediger seiner leer außschickt / hatt er sie mitt dem Geist erfüllt. Nun sind aber nicht alle Apostel mitt ein anderen zuo allen völckeren gezogen / sonnder ettliche inn Asiam / ettliche inn Scythiam / andere sind denn inn andere Nationen vnnd völcker zerströwt / nach der ordnung deß heyligen Geists den sie bey jhnen hattend / wie dann auch der Herr zuo jhnen geredt hatt / Jch bin bey euch alle tag biß an das end der wält. Zuo welchem sich auch das reympt / das er spricht / Jr werdend meine zeügen sein biß an das end der Erden. So sie nun an den eussersten enden der Erden / vonn der zeügnuß deß Herren wegen / so weyt vnnd verr vonn ein anderen warend / vnnd aber der inwonend heylig Geist bey jhnen was / als der eins vningezileten wäsens ist / so ist offenbar / das die Englisch krafft dem selbigen nienen gleich seye. Dann nimm ein exempel / der Engel der bey dem Apostel was do er inn Asia bättet / der mocht äben zur selben zeyt nicht bey anderen die an anderen orten der wält warend / sein. Der heylig geyst aber / ist nicht allein denen menschen zuogegen die weyt vonn einanderen sind / sonnder stat als ein ynwoner bey auch allen Englen / herrschafften / thronen / Fürstenthumben etc. Vil anderer argumenten vnnd bewärnussen mee der waren der gottheit deß heiligen geists / lißt gedachter leerer zuosammen. Deßgleichen thuot auch der heylig vatter Cyrillus. Vnnd besonders volkommenlich disputiert hieuon der heylig Athanasius ad Theophilum lib. 11. de Trinitate. Jch achten dise wenige die ich bißhär erzellt / werdind allen denen so die warheyt lieb habend vnnd jhren gehorsamm sind / gnuogsamm sein.

2554 Wär nun dises steyff glaubt / der laßt sich keine frembden fragen vnd meinungen / die bey disem handel vonn ettlichen boßfätigen leüthen spitzfündigklich vnnd wider Gott fürbracht werdend / bewegen. Dann man finnt das ettliche verlougnet habend den heyligen Geist einen Herren sein / vnnd habend fürgeben / er seye allein ein diener / vnnd gleich als ein werckzeüg deß vatters vnd deß suns. Der Herr Christus aber / da er die form deß Tauffs angibt / setzt er den heyligen geist / vnnd sich / vnnd den vatter zuosammen / dann er spricht / Tauffend sie inn dem Nammen deß vatters / vnnd deß Suns vnnd deß heyligen Geists. Nun ist aber offenbar / das die geschöpfft nicht zum schöpffer gesetzt wirt im tauff / das auch inn der Gottheit nichts dienstbars ist. Darumb hatt das Constantinopolitanisch Concilium inn seiner glaubens bekantnuß dem heyligen geist etliche wörtli zuogäben / die jrrthumben damit abzuotreiben / das es jn nammlich ein Herren vnd läbendigmacher nennt. Dann mit dem das es jn ein Herren nennt / macht es jn dem sun gleich / vnnd schleüßt den knechtlichen oder dienstbaren stand vß / laugnet auch darzuo jn ein instrument vnd werckzüg deß vatters vnd deß suns sein. Dann es ist allein ein Herr / es sind nitt vil herren. Vnd ist der

2554 Das der heilig geist nit ein diener oder werckzeüg seye.

Die Acht vnd dreissigste
die geschlaͤchter der gaben erzellt hatt / da setzt er gleich darauff / diß aber alles würckt der selbig einig Geist / vnnd theilt einem jetlichen seines zuͦ / nach dem er wil. Nun hatt er aber gleich daruͦr gesagt / Es sind mancherley würckungen / aber es ist ein Gott der da würckt alle ding inn allen. Ein gar heitere bewaͤrnuß aber der Gottheit deß heyligen Geists / setzt der hochgeleert man Dydimus Alexandrinus / darinn er auch anzeigt / das sein natur der Englischen gantz vngleich seye. Dann lib. 1. de Spiritu sancto wie es der heylig Hieronymus verdollmaͤtschet / schreibt er also. Wenn der heylig geist ein geschoͤpfft waͤre / so hett er auch ein vmbzilets waͤsen / wie alles das / das erschaffen ist. Dann wiewol die vnsichtbaren geschoͤpfften orts vnd ends halb nicht vmbschriben werdend / so werdend sie doch der eigenschafft der substantz vnnd waͤsens halb vmbzilet. Dieweil aber der heylig Geist inn vilen ist / so hatt er nicht ein ynzilets waͤsen. Dann do Jesus die prediger seiner leer außschickt / hatt er sie mitt dem Geist erfüllt. Nun sind aber nicht alle Apostel mitt ein anderen zuͦ allen voͤlckeren gezogen / sonnder ettliche inn Asiam / ettliche inn Scythiam / andere sind denn inn andere Nationen vnnd voͤlcker zerstroͤwt / nach der ordnung deß heyligen Geists den sie bey jhnen hattend / wie dann auch der Herr zuͦ jhnen geredt hatt / Jch bin bey euch alle tag biß an das end der waͤlt. Zuͦ welchem sich auch das reympt / das er spricht / Jr werdend meine zeügen sein biß an das end der Erden. So sie nun an den eussersten enden der Erden / vonn der zeügnuß deß Herren wegen / so weyt vnnd verr vonn ein anderen warend / vnnd aber der inwonend heylig Geist bey jhnen was / als der eins vningezileten waͤsens ist / so ist offenbar / das die Englisch krafft dem selbigen nienen gleich seye. Dann nimm ein exempel / der Engel der bey dem Apostel was do er inn Asia baͤttet / der mocht aͤben zur selben zeyt nicht bey anderen die an anderen orten der waͤlt warend / sein. Der heylig geyst aber / ist nicht allein denen menschen zuͦgegen die weyt vonn einanderen sind / sonnder stat als ein ynwoner bey auch allen Englen / herrschafften / thronen / Fürstenthumben ꝛc. Vil anderer argumenten vnnd bewaͤrnussen mee der waren der gottheit deß heiligen geists / lißt gedachter leerer zuͦsammen. Deßgleichen thuͦt auch der heylig vatter Cyrillus. Vnnd besonders volkommenlich disputiert hieuon der heylig Athanasius ad Theophilum lib. 11. de Trinitate. Jch achten dise wenige die ich bißhaͤr erzellt / werdind allen denen so die warheyt lieb habend vnnd jhren gehorsamm sind / gnuͦgsamm sein.

2554 Waͤr nun dises steyff glaubt / der laßt sich keine frembden fragen vnd meinungen / die bey disem handel vonn ettlichen boßfaͤtigen leüthen spitzfündigklich vnnd wider Gott fürbracht werdend / bewegen. Dann man finnt das ettliche verlougnet habend den heyligen Geist einen Herren sein / vnnd habend fürgeben / er seye allein ein diener / vnnd gleich als ein werckzeüg deß vatters vnd deß suns. Der Herr Christus aber / da er die form deß Tauffs angibt / setzt er den heyligen geist / vnnd sich / vnnd den vatter zuͦsammen / dann er spricht / Tauffend sie inn dem Nammen deß vatters / vnnd deß Suns vnnd deß heyligen Geists. Nun ist aber offenbar / das die geschoͤpfft nicht zum schoͤpffer gesetzt wirt im tauff / das auch inn der Gottheit nichts dienstbars ist. Darumb hatt das Constantinopolitanisch Concilium inn seiner glaubens bekantnuß dem heyligen geist etliche woͤrtli zuͦgaͤben / die jrrthumben damit abzuͦtreiben / das es jn nammlich ein Herren vnd laͤbendigmacher nennt. Dann mit dem das es jn ein Herren nennt / macht es jn dem sun gleich / vnnd schleüßt den knechtlichen oder dienstbaren stand vß / laugnet auch darzuͦ jn ein instrument vnd werckzüg deß vatters vnd deß suns sein. Dann es ist allein ein Herr / es sind nitt vil herren. Vnd ist der

2554 Das der heilig geist nit ein diener oder werckzeüg seye.
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[[298]/0688] Die Acht vnd dreissigste die geschlaͤchter der gaben erzellt hatt / da setzt er gleich darauff / diß aber alles würckt der selbig einig Geist / vnnd theilt einem jetlichen seines zuͦ / nach dem er wil. Nun hatt er aber gleich daruͦr gesagt / Es sind mancherley würckungen / aber es ist ein Gott der da würckt alle ding inn allen. Ein gar heitere bewaͤrnuß aber der Gottheit deß heyligen Geists / setzt der hochgeleert man Dydimus Alexandrinus / darinn er auch anzeigt / das sein natur der Englischen gantz vngleich seye. Dann lib. 1. de Spiritu sancto wie es der heylig Hieronymus verdollmaͤtschet / schreibt er also. Wenn der heylig geist ein geschoͤpfft waͤre / so hett er auch ein vmbzilets waͤsen / wie alles das / das erschaffen ist. Dann wiewol die vnsichtbaren geschoͤpfften orts vnd ends halb nicht vmbschriben werdend / so werdend sie doch der eigenschafft der substantz vnnd waͤsens halb vmbzilet. Dieweil aber der heylig Geist inn vilen ist / so hatt er nicht ein ynzilets waͤsen. Dann do Jesus die prediger seiner leer außschickt / hatt er sie mitt dem Geist erfüllt. Nun sind aber nicht alle Apostel mitt ein anderen zuͦ allen voͤlckeren gezogen / sonnder ettliche inn Asiam / ettliche inn Scythiam / andere sind denn inn andere Nationen vnnd voͤlcker zerstroͤwt / nach der ordnung deß heyligen Geists den sie bey jhnen hattend / wie dann auch der Herr zuͦ jhnen geredt hatt / Jch bin bey euch alle tag biß an das end der waͤlt. Zuͦ welchem sich auch das reympt / das er spricht / Jr werdend meine zeügen sein biß an das end der Erden. So sie nun an den eussersten enden der Erden / vonn der zeügnuß deß Herren wegen / so weyt vnnd verr vonn ein anderen warend / vnnd aber der inwonend heylig Geist bey jhnen was / als der eins vningezileten waͤsens ist / so ist offenbar / das die Englisch krafft dem selbigen nienen gleich seye. Dann nimm ein exempel / der Engel der bey dem Apostel was do er inn Asia baͤttet / der mocht aͤben zur selben zeyt nicht bey anderen die an anderen orten der waͤlt warend / sein. Der heylig geyst aber / ist nicht allein denen menschen zuͦgegen die weyt vonn einanderen sind / sonnder stat als ein ynwoner bey auch allen Englen / herrschafften / thronen / Fürstenthumben ꝛc. Vil anderer argumenten vnnd bewaͤrnussen mee der waren der gottheit deß heiligen geists / lißt gedachter leerer zuͦsammen. Deßgleichen thuͦt auch der heylig vatter Cyrillus. Vnnd besonders volkommenlich disputiert hieuon der heylig Athanasius ad Theophilum lib. 11. de Trinitate. Jch achten dise wenige die ich bißhaͤr erzellt / werdind allen denen so die warheyt lieb habend vnnd jhren gehorsamm sind / gnuͦgsamm sein. 2554 Waͤr nun dises steyff glaubt / der laßt sich keine frembden fragen vnd meinungen / die bey disem handel vonn ettlichen boßfaͤtigen leüthen spitzfündigklich vnnd wider Gott fürbracht werdend / bewegen. Dann man finnt das ettliche verlougnet habend den heyligen Geist einen Herren sein / vnnd habend fürgeben / er seye allein ein diener / vnnd gleich als ein werckzeüg deß vatters vnd deß suns. Der Herr Christus aber / da er die form deß Tauffs angibt / setzt er den heyligen geist / vnnd sich / vnnd den vatter zuͦsammen / dann er spricht / Tauffend sie inn dem Nammen deß vatters / vnnd deß Suns vnnd deß heyligen Geists. Nun ist aber offenbar / das die geschoͤpfft nicht zum schoͤpffer gesetzt wirt im tauff / das auch inn der Gottheit nichts dienstbars ist. Darumb hatt das Constantinopolitanisch Concilium inn seiner glaubens bekantnuß dem heyligen geist etliche woͤrtli zuͦgaͤben / die jrrthumben damit abzuͦtreiben / das es jn nammlich ein Herren vnd laͤbendigmacher nennt. Dann mit dem das es jn ein Herren nennt / macht es jn dem sun gleich / vnnd schleüßt den knechtlichen oder dienstbaren stand vß / laugnet auch darzuͦ jn ein instrument vnd werckzüg deß vatters vnd deß suns sein. Dann es ist allein ein Herr / es sind nitt vil herren. Vnd ist der 2554 Das der heilig geist nit ein diener oder werckzeüg seye.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [298]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/688>, abgerufen am 23.11.2024.